In Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf wurden im letzten Jahr (2024) 135 (2023: 144) neue Wohnungen fertiggestellt. Für insgesamt 186 (2023: 194) neue Wohnungen wurden 2024 Baugenehmigungen erteilt. Nachdem der Wohnungsbau in Rahlstedt in den letzten Jahren stets auf einem hohen Niveau war, macht sich auch hier jetzt im zweiten Jahr in Folge die angespannte Lage beim Wohnungsbau bemerkbar. Doch der Wohnungsneubau zieht langsam wieder an.
Und mehrere größere Bauvorhaben warten auf ihre Umsetzung. Dies geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter und Astrid Hennies hervor.
„Eines der zentralen Ziele des SPD-geführten Senats ist der Wohnungsbau in Hamburg. Der SPD geht es dabei darum, dass alle, die in unserer Stadt leben wollen, sich dies auch leisten können. Bezahlbare Wohnungen sind für uns eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Wohnungsknappheit treibt die Mieten in die Höhe und grenzt diejenigen aus, die diese Mieten nicht bezahlen können. Gegen solche unsichtbaren Stadtmauern hilft nur der Bau von vielen Wohnungen und eben auch genügend bezahlbaren Wohnungen.
Seit 2011 haben wir mit über 108.000 neu gebauten Wohnungen hamburgweit zur Entlastung am Wohnungsmarkt beigetragen. Und diese Strategie hat sich ausgezahlt: Die Mieten sind in Hamburg in den letzten Jahren langsamer gestiegen als die allgemeine Preisentwicklung“, sagen Buschhüter und Hennies.
Die Zahlen deuten auf eine langsame Wiederbelebung des Wohnungsneubaus hin: Zum Stichtag 31. Dezember 2024 war mit dem Bau von 211 Wohnungen in Rahlstedt begonnen worden. Und für den Bau von 436 weiteren Wohnungen liegen Baugenehmigungen vor, mit deren Bau aber noch nicht begonnen wurde.
Zudem sind Bebauungspläne für mehrere Neubauprojekte in Arbeit: Mit den aktuell laufenden Bebauungsplan-Verfahren Rahlstedt 135 (Wiesenredder, 156 Wohneinheiten), Rahlstedt 137 (Nordlandweg/Lapplandring, rund 210 Wohneinheiten) und Rahlstedt 138 (Zellerstraße, ca. 450 bis 485 Wohneinheiten) sind wir auf einem guten Weg, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass auch in Zukunft in Rahlstedt neue und mehr Wohnungen gebaut werden können, darunter auch ausreichend öffentlich geförderte. Das bezirkliche Wohnungsbauprogramm Wandsbek 2024 zeigt weitere Wohnungsbaupotenziale in Rahlstedt auf. Mit den Bebauungsplan-Verfahren Rahlstedt 133 (Hegeneck, ca. 100 Wohneinheiten) und Rahlstedt 136 (Stapelfelder Straße, ca. 196 Wohneinheiten) stehen zwei weitere größere Wohnungsbauvorhaben im Raum, die angesichts der Krise der Bauwirtschaft allerdings nicht so schnell vorankommen, wie es wünschenswert wäre.
„Die zentrale Aufgabe, um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln, sind wirksame Maßnahmen zur Baukostenreduzierung. Mit dem neuen Hamburg -Standard hat Hamburg aufgezeigt, wie die Baukosten um bis zu einem Drittel gesenkt werden können“, so Buschhüter und Hennies weiter.
Öffentlich geförderter Wohnungsbau unverzichtbar
In keinem anderen Bundesland gibt es im Verhältnis zur Bevölkerung so viele Sozialwohnungen wie in Hamburg.
Zum Stichtag 1. Januar 2025 gab es in Rahlstedt 3.347 Sozialwohnungen (Wohnungen des 1. bzw. 2. Förderwegs) für Menschen mit niedrigem Einkommen – und damit drei weniger als im Jahr zuvor (1. Januar 2024: 3.350 Sozialwohnungen). Im hamburgweiten Vergleich weist Rahlstedt trotzdem weiterhin einen hohen Bestand an Sozialwohnungen auf.
Rund 84 Prozent der Sozialwohnungen in Rahlstedt (2.815 von 3.347 Wohnungen) werden bis 2039 infolge des Auslaufens der Bindungsfrist aus der Sozialbindung fallen. Schon jetzt sind nur noch 1.369 der insgesamt 10.069 SAGA-Wohnungen (13,6 Prozent) im Stadtteil Rahlstedt öffentlich geförderte Wohnungen.
Mit 7,14 Euro pro Quadratmeter liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete bei den frei finanzierten Wohnungen des städtischen Wohnungsunternehmens SAGA im Stadtteil Rahlstedt (überwiegend ehemalige Sozialwohnungen) lediglich 73 Cent über der von öffentlich geförderten Wohnungen (1. Förderweg – 6,51 Euro/qm). Im Vergleich zum Vorjahr ist die durchschnittliche Nettokaltmiete bei frei finanzierten SAGA-Wohnungen um 0,24 Euro/qm gestiegen.
„Dies zeigt, wie wichtig Bestandshalter wie die städtische Wohnungsbaugesellschaft SAGA und die vielen Wohnungsbaugenossenschaften sind, die gemeinsam den weitaus größten Anteil an den öffentlich geförderten Wohnungen halten. Denn Sozialwohnungen verschwinden mit dem Auslaufen der Belegungsbindung ja nicht vom Markt, sondern gerade die städtischen und genossenschaftlichen Wohnungsbaugesellschaften vermieten ihre Wohnungen auch nach Auslaufen der Sozialbindung weiter zu sehr günstigen Preisen. Diese günstigen Mieten fließen dann auch in den Mietenspiegel mit ein”, so Buschhüter und Hennies.
Aktuell befinden sich im Stadtteil 10.069 der insgesamt 45.701 Wohnungen im Eigentum der SAGA. Zuletzt (2023) hatte die SAGA im Hauke-Haien-Weg 10 neun Reihenhäuser für große Familien fertiggestellt.
Zudem plant die SAGA zwei Großprojekte im Stadtteil: So sollen zwischen Nordlandweg und Lapplandring sieben Mehrfamilienhäusern und sechs Reihenhauszeilen gebaut werden, wodurch statt der derzeit bestehenden 96 Wohneinheiten rund 210 neue Wohneinheiten entstehen sollen. Hinzu kommen insbesondere für Familien geeignete Mehrfamilienhäuser mit ca. 100 bis 135 Wohneinheiten in der Zellerstraße. Außerdem soll die dortige Seniorenwohnanlage Nordlandweg komplett neu gebaut werden.
„Der Neubau von preisgebundenen Sozialwohnungen für Menschen mit niedrigen Einkommen, stellt nach wie vor einen unverzichtbaren Teil der Wohnraumversorgung dar. Deshalb ist es gut und wichtig, dass auch in den kommenden Jahren weiterer sozialer Wohnraum entstehen soll“, sagen Buschhüter und Hennies und ergänzen: „Dort, wo die Stadt hierzu die Möglichkeiten hat, es durchzusetzen, zum Beispiel, weil sie das Baugrundstück zur Verfügung stellt oder ein förmlicher Bebauungsplan erst erstellt werden muss, verlangt sie einen Anteil von mindestens 30 Prozent, häufig sogar 35 Prozent öffentlich geförderten Wohnungen.“
Schriftliche Kleine Anfrage „Wohnungsbestand und Wohnungsbautätigkeit im Stadtteil Rahlstedt im Jahre 2024“ und Antwort des Senats vom 27. Juni 2025 (Drucksache 23/708): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/91313/23_00708_wohnungsbestand_und_wohnungsbautaetigkeit_im_stadtteil_rahlstedt_im_jahre_2024
https://www.buschhueter.de/regionalausschuss-rahlstedt-tagt-wieder-am-30-april-2025/
„Danke für Ihre Rückmeldung. Mit konkreten Adressen, auf die sich die Missstände beziehen, könnten wir der Sache noch gezielter nachgehen.“
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Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Die angesprochenen Missstände betreffen konkret die Häuser Nr. 8, 10, 16, 18 und 20. Auch wenn viele Anwohnende im persönlichen Gespräch offen ihren Unmut äußern, scheuen sie sich, dies öffentlich zu tun – aus Sorge, als „problematische Mieterinnen oder Mieter“ wahrgenommen zu werden oder auf eine Art Abschussliste der SAGA zu geraten.
Ein aktuelles Beispiel, das erneut zu Frust geführt hat, ist der Wechsel der Schlossanlagen an den Hauseingängen sowie an den Müllplätzen. Dabei wurde bei mehreren Schlössern offenbar die Verblendung vergessen, was viele als nachlässig empfinden. Solche Vorkommnisse führen immer wieder dazu, dass der Name SAGA mit Augenrollen quittiert wird. Ein Ausdruck wachsender Unzufriedenheit in der Mieterschaft.
Mieterhöhungen kommen aber regelmäßig alle 1,5 Jahre per Post und schöpfen den Spielraum des Mietspiegels nahezu voll aus.
Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich empfehle Ihnen, sich einmal direkt an die Leiterin der SAGA-Geschäftsstelle Rahlstedt, Frau Rieke, zu wenden. Berufen Sie sich dabei gerne auf mich.
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
ich habe mitbekommen, dass wieder Läden in das alte Center am Berliner Platz einziehen. Bedeutet das, dass der Neubau jetzt erstmal auf Eis liegt? Ist eine notbedürftige Sanierung des alten Centers geplant? Und wie sehen die weiteren Planungen für die Gegend aus?
Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen,
Martin M.
Der Sachstand zum Neubau des EKZ Berliner Platz, mit ca. 250 Wohnungen in neuen Obergeschossen, ist der, dass sich insbesondere die Insolvenz eines der beiden Eigentümer als großer Hemmschuh erweist. Die Kommunalpolitik steht Gewehr bei Fuß, mit einem Bebauungsplan den angestrebten Neubau zu ermöglichen. Als SPD setzen wir uns dafür ein, dass das Projekt realisiert werden kann. Das Geld für den Neubau müssen aber die privaten Eigentümer/Investoren aufbringen. Leider können wir die Eigentümer zum Bauen zwingen, so ärgerlich und frustrierend das ist. Ich wünschte, das Projekt wäre längst umgesetzt. Denn Hohenhorst braucht und verdient ein anständiges Nahversorgungszentrum. Wegen der unklaren zeitlichen Perspektive eines Neubaus ist es sicherlich sinnvoll, leerstehende Ladenflächen wieder der Vermietung zuzuführen.
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
bezugnehmend auf den Berliner Platz möchte ich anmerken, dass es an dem REWE-Markt zunehmend problematische Zustände gibt. Der Bereich rund um den Markt erinnert eher an ein soziales Brennpunktgebiet: Es sind häufig Alkoholiker und Obdachlose anzutreffen, es gibt Müll und Dreck sowie immer wieder Saufgelage. Zwar hat der REWE ein Alkoholverbot auf dem Gelände ausgesprochen, jedoch scheint dieses bislang wenig Wirkung zu zeigen.
Gibt es hier vielleicht Möglichkeiten, wie man die Situation verbessern und den Standort aufwerten könnte?
Mit freundlichen Grüßen,
Martin M.
Das Nahversorgungszentrum Berliner Platz strahlt zwar auch nach Rahlstedt aus, weil das Quartier Hohenhorst im Grenzbereich der Stadtteile Rahlstedt, Jenfeld und Tonndorf liegt, aber es liegt halt im Stadtteil Jenfeld und damit außerhalb meines Wahlkreises Rahlstedt. Daher rege ich an, dass Sie sich mit Ihrem Anliegen vertrauensvoll an meinen Kollegen Cem Berk wenden, der den Wahlkreis Wandsbek vertritt, zu dem auch der Stadtteil Jenfeld gehört. Ggf. könnte hier zum Beispiel die Wegereinigung durch die Stadtreinigung intensiviert werden. Bislang wird hier, wenn ich das richtig sehe, nur zweimal wöchentlich gereinigt.
Danke für den Hinweis. Ich werde den Kollegen Berk mal anfunken.
Moin in die Runde!
Mich befremden Positionen wie:
„Wenn gleichzeitig bei Fördern & Wohnen Wohnungen für geflüchtete Menschen bereitgestellt werden, während Deutsche mit WBS oder Dringlichkeitsschein leer ausgehen, erzeugt das Unverständnis und Unmut – nicht aus Ausländerfeindlichkeit, sondern weil es schlicht als ungleiche Behandlung wahrgenommen wird. Dass daraus Frust entsteht, sollte niemanden wundern. Und auch nicht, dass Menschen sich in ihrer Ohnmacht Parteien zuwenden, die einfache Antworten versprechen.“
„Sie müssen die Konsequenzen daraus ziehen und entsprechend wählen.“
Diese Standpunkte zeugen von Unkenntnis des Grundgesetzes.
Das Grundgesetz verlangt eine Gleichbehandlung vor dem Gesetz.
Wohnungen zuerst für Deutsche und der Rest soll sehen, wo er bleibt funktioniert auf Grundlage des Grundgesetzes nicht.
Das Grundgesetz sagt in Artikel 3 Satz 3:
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Dort steht nichts von „Deutschen“ sondern etwas von „Niemand“.
„Niemand“ beinhaltet sowohl Deutsche als auch Ausländer.
In diesem Sinne mit besten Grüßen
S.K.
Danke für Ihren Kommentar. Dem kann ich mich nur anschließen.
@S.K.
Ich habe kein rechtliches Gutachten verfasst, sondern auf ein gesellschaftliches Problem hingewiesen, das sich seit Jahren zuspitzt: Menschen mit WBS oder Dringlichkeitsschein stehen trotz nachgewiesenem Bedarf oft mit leeren Händen da – während zeitgleich sichtbar Unterkünfte für andere Gruppen entstehen.
Das hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, sondern mit dem Eindruck struktureller Ungleichbehandlung. Und dieser Eindruck lässt sich nicht einfach mit Artikel 3 GG wegwischen. Das Grundgesetz ist richtig und wichtig – aber es ändert nichts daran, dass Menschen sich in der Realität benachteiligt fühlen, wenn sie trotz deutscher Staatsbürgerschaft, Dringlichkeitsschein und Bedürftigkeit keine Wohnung finden.
Solche Erfahrungen zu ignorieren oder moralisch abzuwerten, ist gefährlich – denn genau daraus entsteht Frust. Und dieser Frust sucht sich irgendwann ein Ventil – auch an der Wahlurne.
Wenn wir verhindern wollen, dass Menschen sich extremen Parteien zuwenden, dann müssen wir ihre Sorgen ernst nehmen – und nicht mit erhobenem Zeigefinger kommen und ihnen das Grundgesetz erklären, als hätten sie es nicht verstanden.
Ich nehme Ihre Sorgen sehr ernst. Wenig treibt mich so sehr um, wie die Frage, wie wir die drängenden sozialen Aufgaben lösen können. Dazu zählt in Hamburg nach wie vor der Wohnungsbau, insbesondere der Bau preisgünstiger Wohnungen. Ich wehre mich aber dagegen, in dieser Frage Deutsche und Ausländer gegeneinander auszuspielen. Richtig ist, dass es in Hamburg schwierig ist, auch mit einem Wohnberechtigungs- oder Dringlichkeitsschein zeitnah eine passende Wohnung zu finden. Das trifft aber Ausländer genauso wie Deutsche. Ausländer haben es nicht etwa leichter als Deutsche, eine Wohnung zu finden. Eher dürfte immer noch das Gegenteil der Fall sein. Viele Geflüchtete leben zudem in Unterkünften der so genannten öffentlich-rechtlichen Unterbringung (Sammelunterkünfte), und zwar wegen des angespannten Wohnungsmarkts häufig länger als eigentlich vorgesehen und in manchen Fällen sogar dann noch, wenn sie bereits Arbeit haben. Dann werden ihnen die Kosten der Unterkunft selbstverständlich auch berechnet.
Hallo Ole,
es stimmt, es wird zwar viel gebaut, auch für Dringlichkeitsschein und niedriges Einkommen, aber von Barrierefreiheit und rollstuhlgerecht lese ich nichts im Beitrag. Meine Tochter ist 22, nutzt den Rollstuhl, sucht dringend Arbeitsplatz und Wohnung und findet in beiden Themenbereichen – nichts. Wenn von barrierefreier Wohnung in den Angeboten gesprochen wird, heißt es noch lange nicht, dass sie auch rollstuhlgerecht ist, „rollstuhlfreundlich“ erfüllt nicht alle nötigen Kriterien. Im Jahr 2009 hat Deutschland die UNBRK unterschrieben, wann endlich werden zu 100% neue rollstuhlgerechte Wohnungen gebaut? Barrierefreiheit ist nicht teurer, wenn man sie in der Planung einbezieht, sie hilft allen Bürgern, dann kann jeder jeden problemlos besuchen und man muss im hohen Alter nach Schlaganfall oder anderer Krankheit nicht umziehen. Architekten und andere Planer müssen Menschen mit verschiedenen Behinderungsarten von Beginn an mit einbeziehen, denn wir sind Experten in eigener Sache und können auf Dinge hinweisen, die wichtig sind, aber leider oft vergessen werden.
Gruß, Katrin
Liebe Katrin,
vielen Dank für dein Feedback. Wir haben es hier mit einem gewissen Dilemma zu tun. Einerseits wäre es wunderbar, wenn zukünftig alle neuen Wohnungen ausnahmslos rollstuhlgerecht gebaut würden. Das hieße aber auch, jedes Haus, das über wenigstens ein Obergeschoss verfügt, mit einem Aufzug ausstatten zu müssen. Das ist dann doch mit erheblichen Mehrkosten verbunden, die zu weniger Wohnungsbau führen und die Mieten und Nebenkosten für alle nach oben treiben würden. Deswegen: Ja zu deutlich mehr Wohnungsbau und zu mehr rollstuhlgerechten Wohnungen, aber dabei Kostentreiber, die den Wohnungsneubau insgesamt ausbremsen, nicht aus dem Blick verlieren. Mit dem Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg verfügt die Stadt über eine wichtige Einrichtung, die u.a. Bauherren Beratung beim Thema Barrierefreiheit bietet und vermittelt. Mehr Infos dazu gibt es hier: https://kompetent-barrierefrei.de
Viele Grüße
Ole
Es ist wirklich nur noch frustrierend. Selbst mit WBS und Dringlichkeitsschein! hat man heutzutage kaum noch Chancen auf eine Wohnung. Für viele gibt es nicht mal einen Träger, der einen aufnehmen kann – man steht komplett alleine da. Gleichzeitig werden Geflüchtete über Fördern & Wohnen versorgt. Ja, es gibt auch dort ein paar Wohnungen für Menschen mit Dringlichkeitsschein – aber das reicht vorne und hinten nicht.
Wer als deutscher Staatsbürger in Not ist, hat kaum noch eine Chance. Man fällt durch jedes Raster. Man kämpft, wartet monatelang, bekommt vielleicht mal einen Schein – aber es bringt real gar nichts mehr.
Jedes Jahr hört man dieselben Zahlen. Und trotzdem wird es für die Menschen, die dringend Hilfe brauchen, nur schlimmer. Es fehlt an Mut, Weitblick und echter politischer Verantwortung. Wo bleibt der Wille, dieses System endlich grundlegend zu verändern?
Ich verstehe Ihren Frust. Hamburg kann wirklich beachtliche Wohnungsbauzahlen vorweisen. Seit dem Regierungswechsel 2011 wurden über 108.000 neue Wohnungen in Hamburg gebaut. Doch die Wahrheit ist auch: Das reicht nicht. Wir dürfen nicht aufhören, neue Wohnungen zu bauen, auch wenn es dann, wenn es konkret wird, häufig Widerstände zu überwinden gilt. In Rahlstedt haben wir einige vielversprechende Neubauprojekte in der Pipeline, die nun aber auch mal in die Realisierung gehen müssen. Und auch das ist richtig: Deutschland und Hamburg brauchen Migration, allein schon, um die Arbeitskräftebedarfe zu decken. Auch Wohnungen bauen sich nicht von alleine. Aber es muss am Ende eben auch für alle reichen. Niemand darf dabei auf der Strecke bleiben.
Danke für Ihre Rückmeldung. Doch leider empfinde ich Ihre Antwort als ein weiteres Beispiel für die Diskrepanz zwischen politischen Versprechen und der gelebten Realität der Bürgerinnen und Bürger.
Seit Jahren höre ich von „vielversprechenden Projekten“ und „Wohnungen in der Pipeline“, besonders in Rahlstedt. Nur leider ändert das nichts daran, dass Menschen mit Dringlichkeitsschein monatelang, teils jahrelang, keine Wohnung finden – selbst in kritischen Lebenslagen. Die Realität ist: Viele bleiben bereits jetzt auf der Strecke, trotz all Ihrer Absichtserklärungen.
Wenn gleichzeitig bei Fördern & Wohnen Wohnungen für geflüchtete Menschen bereitgestellt werden, während Deutsche mit WBS oder Dringlichkeitsschein leer ausgehen, erzeugt das Unverständnis und Unmut – nicht aus Ausländerfeindlichkeit, sondern weil es schlicht als ungleiche Behandlung wahrgenommen wird. Dass daraus Frust entsteht, sollte niemanden wundern. Und auch nicht, dass Menschen sich in ihrer Ohnmacht Parteien zuwenden, die einfache Antworten versprechen.
Ich wünsche mir, dass Sie endlich vom „Planungsmodus“ in den Umsetzungsmodus wechseln. Menschen brauchen jetzt Wohnraum – nicht irgendwann, nicht in der nächsten Legislaturperiode.
Am bittersten ist: Seit Jahren ändert sich nichts – und es fühlt sich an, als würden die Sorgen ganz normaler Menschen in der Politik einfach nicht gehört werden.
Vielen Dank für Ihr Feedback. Ich nehme das sehr erst. Wir müssen da einfach besser werden und noch einen Zahn zulegen. Dass Fördern & Wohnen nicht nur Obdachlosenheime betreibt (nichts anderes sind letztlich die Unterkünfte für Geflüchtete), sondern mittlerweile auch selbst reguläre, öffentlich geförderte Wohnungen baut und vermietet, ist gut. Jeder Beitrag zur Entlastung des Wohnungsmarktes zählt. Die Wohnungen von Fördern & Wohnen können übrigens alle mieten, die die jeweiligen Voraussetzungen (Wohnberechtigungsschein bzw. Dringlichkeitsschein) erfüllen, nicht nur Geflüchtete. Geflüchtete haben es noch viel schwieriger, trotz Wohnberechtigungs- oder Dringlichkeitsschein eine Wohnung zu finden. Dagegen hilft nur Bauen. Die SPD steht genau dafür. Und setzt Wohnungsbau auch gegen Widerstände durch. Mit Oberbillwerder entsteht beispielsweise ein neuer Stadtteil mit 6.000 bis 7.000 Wohnungen im Hamburger Drittelmix (geförderter Wohnungsbau, Mietwohnungsbau und Wohnungen im Eigentum). CDU, Linke und AfD haben gegen den Bau dieser tausenden Wohnungen gestimmt. Es hat auch etwas mit Haltung zu tun.
@Thomas Rub
Sie müssen die Konsequenzen daraus ziehen und entsprechend wählen.
Sie meinen aber nicht die Parteien, die sich dann, wenn es drauf ankommt, in die Büsche schlagen? Mit Oberbillwerder entsteht beispielsweise ein neuer Stadtteil mit 6.000 bis 7.000 Wohnungen im Hamburger Drittelmix (geförderter Wohnungsbau, Mietwohnungsbau und Wohnungen im Eigentum). CDU, Linke und AfD haben gegen den Bau dieser tausenden Wohnungen gestimmt.
Wenn die AfD erstmal an der Regierung ist, werden sicher überhaupt keine Sozialwohnungen mehr gebaut. Und zusätzlich will diese Partei ja auch einführen, dass jeder sich wie in den USA privat krankenversichern muss. Das verdrängen diejenigen, die „entsprechend wählen“ wohl gerne, oder sie merken nicht, dass sie von dieser braunen Sippe nur verar…. werden, um Wählerstimmen zu bekommen. Viele derjenigen, die „entsprechend wählen“, werden dann finanziell noch schlechter dran sein, als jetzt schon, denn sie werden zusätzlich zu den hohen Mieten auch ihre Arztrechnungen nicht mehr bezahlen können. Nur wenn sie es endlich merken, ist es zu spät.
Eine fundierte Analyse hat der DGB vorgenommen. Mehr dazu hier: https://www.dgb.de/gerechtigkeit/demokratie/afd-der-feind-der-beschaeftigten/
Ich meinte dies völlig wertfrei. Möchte man, dass mehr Wohnungen gebaut werden, muss man eben jene Parteien wählen, die dies versprechen und auch umsetzen. Jeder möge für sich selbst entscheiden, welche Parteien dies sind.
Danke für Ihre Klarstellung.