Der Aufzug am Bahnhof Rahlstedt ist seit 9. Mai 2018 außer Betrieb. Blieben die Fahrgäste lange Zeit über eine mögliche Reparatur im Unklaren, wurde diese zunächst bis zum 10. Juni 2018 angekündigt. Nun wird sie bis zum 10. Juli versprochen. Für Fahrgäste, die auf den Aufzug angewiesen sind, ein ganz großes Ärgernis. Warum ist der Aufzug kaputt? Ich habe bei der Bahn nachgefragt.
Sie schrieb mir: „Der Aufzug ist seit dem 15.05.2018 leider defekt. Grund hierfür sind Unwetterschäden. Die gesamte Antriebseinheit stand unter Wasser und ist dadurch beschädigt worden. In der Folge müssen der Antrieb sowie die Bremsen komplett erneuert werden. Wir gehen aktuell davon aus, dass die Anlage Mitte Juni wieder in Betrieb genommen werden kann.“
Tatsächlich berichten Fahrgäste, dass der Aufzug schon seit mindestens dem 9. Mai nicht mehr funktioniert. Warum die Bahn erst fast eine Woche vom Ausfall des Aufzugs Kenntnis erlangte, ist derzeit ungeklärt.
Am 7. Juni 2018 teilte die Bahn dann mit: „Wie sich Mitte dieser Woche herausgestellt hat, scheinen sich insbesondere die Lieferung der Bremsen zu verzögern. Aktuell ist fraglich, ob sich der geplante Termin zur Wiederinbetriebnahme am 10.06. halten lässt.“ Wenige Tage später wurde dann durch einen neuen Aushang die Reparatur bis zum 10. Juli 2018 angekündigt. Ob dieses Versprechen eingehalten wird?
„Dass ein Aufzug Schaden nimmt, allemal durch ein Unwetter, kann leider passieren. Aber ein Reparaturzeitraum von rund vier Wochen ist viel zu lang. Ich verstehe nicht, warum die Beteiligten (DB, Aufzughersteller, Lieferanten, beauftragte Handwerker) nicht mehr Ehrgeiz entwickeln, defekte Aufzüge schneller zu reparieren. Warum kommt es immer wieder vor, dass Ersatzteile erst bestellt werden müssen und dann wochenlang nicht lieferbar sind? Gibt es keine Ersatzteilbevorratung, bei wem auch immer? Es muss doch möglich sein, hier zu besseren Ergebnissen zu kommen. Denn Barrierefreiheit bemisst sich nicht allein daran, wo überall Aufzüge gebaut wurden, sondern entscheidend für diejenigen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, ist deren tatsächliche Verfügbarkeit. Und da scheint es mir, der Bahnhof Rahlstedt ist ein beredtes Beispiel dafür, noch großes Verbesserungspotenzial zu geben“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.
Dieser Beitrag erschien erstmals am 1. Juni 2018 und wurde am 15. Juni 2018 aktualisiert.
Hallo
Ihren Text in allen Ehren. Aber der Aufzug ist nur ein Bruchstück dessen was wir im Alltag an der Strecke Hamburg Bad Oldesloe Lübeck erleben
– wochenlang defekte Zugzielanzeiger Bahnhof Ahrensburg
– wochenlang Uhren die auf 12 Uhr stehen Ahrensburg-Gartenholz
– beschädigte Fahrkartenautomaten (Vandalismus) Austausch dauert Wochen. Gerade am Halt Gartenholz ärgerlich weil Seitenbahnsteig
– Störungen an Lok (Die BR 112 galt schon zu DR Zeiten als problematisch jetzt ist die Technik auch noch alt..)
-Störungen an Wagen (Türen Lüftung WC) gefühlt 90% der Fahrten mit „ein Wagen fehlt“
– Störungen an Bahnübergängen (Diese Woche Montag / Dienstag Brauner Hirsch Donnerstag Pulverhof)
– Störungen an Signalen Weichen Gleisen
– Kurzfristig fehlendes Personal, Rollmaterial
Und wo ist die Ursache? > S4
Die DB lebt in der Vision der S4. Daher hat man die Investitionen in den Bestand auf den minimal notwendigen Betrag reduziert. Und die Politik in S-H und HH? Ja auch die haben die S4 im Blick 2029 … wer es glaubt.
Und bis dahin? Die DB wird nichts ändern. Die Verantwortlichen in HH und S-H müssen der DB klar machen, dass die Mängel abzustellen sind. Vertragsstrafen und Entschädigungen androhen. Sonst haben wir bald auch an der Strecke „Sylter Verhältnisse“.
Die DB tut aktuell alles um die Pendler von der Bahn auf die Straße zu bringen.
Die Leistung der DB Regionalbahn Schleswig-Holstein auf der Linie RB81 ist derzeit zu häufig nicht zufriedenstellend. Ein uneinheitlicher Wagenpark (nicht immer 5 Wagen, häufig mehr als ein 1.-Klasse-Wagen), kaputte Türen, schadhafte Loks und Personalmangel sprechen davon Bände. Ich bin hierzu in häufigen Kontakt mit der DB und kritisiere, was es dabei zu kritisieren gibt. Hinzu kommen Mängel an der Infrastruktur der DB Netze, anders lassen sich häufige Weichen-, Signal- und Bahnübergangsstörungen nicht erklären. Dies alles führt zu Verspätungen und Zugausfällen, die für die Fahrgäste dann ganz besonders ärgerlich sind. Das Projekt S4 hierfür allerdings als Ursache auszumachen, halte ich für falsch. Vielmehr ist es doch so: Die hochbelastete Infrastruktur auf der Strecke Lübeck – Hamburg braucht dringend zusätzliche Kapazitäten, wie sie durch das Projekt S4 (Bau zweier zusätzlicher Gleise zwischen Hamburg Hasselbrook und Ahrensburg) erst geschaffen werden sollen. Wenn die DB Regio allerdings auch weiterhin den Schienenpersonennahverkehr auf der Strecke betreiben will (RE8, RE80, RB81, später S4), dann sollte sie sich schon jetzt durch gute Leistungen empfehlen. Dafür ist noch viel Luft nach oben.
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
danke für die Informationen, das Nachfragen und den Druck den Sie auf die Bahn ausüben.
Ich teile Ihre Meinung, dass es Unternehmenspolitisch offensichtlich nicht gewollt ist im Bereich der Barierrefreiheit mehr Redundanz durch Ersatzteilbevorratung oder den Bau eines zweiten Aufzuges zu erreichen.
Schade, dass hier offensichtlich die Barrierefreiheit, der Gewinnmaximierung untergeordnet wird. Wobei, da die Bahn ein Unternehmen unseres Staates ist, bedeut dies nicht, dass die Bundesregierung hier Gewinn über Barrierefreiheit stellt? Könnten Sie hier mal Versuchen unsere Meinung anzubringen?
Danke
Matthias Habel