Immer wieder taucht die Frage auf, ob eine Vollsignalisierung der Kreuzung Schöneberger Straße / Liliencronstraße / Kielkoppelstraße die Verkehrssituation für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern verbessern könnte. Nun hat die Bezirksversammlung Wandsbek beschlossen prüfen zu lassen, ob durch eine Ampel eine Verbesserung der Verkehrssituation für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer erreicht werden kann – und diese im Falle einer positiven Prüfung alsbald vorzusehen.
Befürworterinnen und Befürworter versprechen sich von einer Vollsignalisierung, dass dies den Verkehr an dieser vielbefahrenen Kreuzung für den Busverkehr, den Autoverkehr (insbesondere vom und zum Kinderkrankenhaus) und auch den Radverkehr erleichtern würde. Außerdem würden sich durch eine Vollsignalisierung für Fußgängerinnen und Fußgänger, für die es bislang nur eine Fußgänger-Lichtsignalanlage etwas abseits des Knotenpunkts und in ungünstiger Lage zur Bushaltestelle „Kinderkrankenhaus Wilhelmstift“ gibt, kürzere und sicherere Wege ergeben.
Beschluss der Bezirksversammlung Wandsbek vom 15. Dezember 2022 (Drucksache 21-6237.1): https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1017894
Ich kenne diese Stelle sehr gut und kann den Unmut der Autofahrer, die vom Kinderkrankenhaus nach links abbiegen möchten, sehr gut verstehen. Allerdings ist es nicht nur an dieser Ecke so, sondern immer wenn man Linksabbiegen möchte auf die Schöneberger Straße, egal von welcher Querstraße. Witzigerweise helfen die Fußgängerampeln dort oftmals, obwohl sie sicherlich eher für die Fußgänger gedacht waren. Bei roten Fußgängerampeln werden die Einmündungen meistens freigehalten und spätestens dann kann der Querverkehr eigentlich abfließen.
Ein großes Problem an der Kreuzung sind leider auch sehr viele Fußgänger, die nicht die Fußgängerampel benutzen und direkt nach der Bushaltestelle die Fahrbahn in Richtung Penny überqueren. Dadurch wird der Verkehrsfluss der Rechtsabbieger, die aus der Liliencronstraße von Penny kommen, erheblich verlangsamt. Theoretisch würden hier Geländer helfen.
Grundsätzlich würde ich eine Ampel an dieser Stelle eher kritisch sehen, da sich dadurch eigentlich mehrere neue Probleme ergeben. Zum Beispiel der Rückstau der Fahrzeuge aus der Liliencronstraße. Ausgehend davon, dass die Vorfahrtstraße eine längere Grünphase besitzt als die untergeordnete Straße, würde sich mit der Zeit ein Rückstau in der Liliencronstraße von Penny kommend bilden. Wenn nun die Autofahrer aus der Liliencronstraße grün bekommen und ggf. auch noch auf Fußgänger warten müssten, dann würden dort doch maximal zwei, drei vielleicht auch vier Fahrzeuge das Abbiegen schaffen. Beim Linksabbiegen vom Kinderkrankenhaus ebenso, von dort sogar noch weniger Fahrzeuge, da die Kreuzung sehr klein ist. Maximal ein oder zwei Fahrzeuge. Wenn die Schöneberger Straße komplett gefüllt ist, dann mag das ein guter Durchsatz sein. Sobald die Schöneberger Straße aber relativ leer ist, würden ohne Ampel wesentlich mehr Fahrzeuge abfließen können und die Ampel wirkt mehr als Bremse und nicht als Hilfe.
Außerdem gäbe es höchstwahrscheinlich auch noch ein Problem mit den Bussen und LKWs. Da die Fahrzeuge in der Liliencronstaße relativ nahe bis zur Schöneberger Straße parken, würde es öfters vorkommen, dass bei einem Rückstau der Bus oder LKW genau auf Höhe der parkenden Fahrzeuge zum Stehen kommt. Dadurch wäre die Gegenrichtung dann nur befahrbar, wenn man verbotswidrig den Fußweg benutzen würde. Und selbst normale PKWs neben den parkenden Fahrzeugen würden Busse und LKWs die Durchfahrt Richtung Brockdorffstraße unmöglich machen. Theoretisch müsste man wohl das Parken komplett bis zum Neuköllner Ring auf beiden Seiten verbieten.
In Ahrensburg gibt es erweiterte Fußgängerampeln, die wären vielleicht auch hier sinnvoll. Die Vorfahrtstraße besitzt richtige Ampeln, während die untergeordnete Straße nur negative Vorfahrtszeichen besitzen. Ein Abbiegen des Querverkehrs ist somit jederzeit möglich, unter Beachtung der Fußgänger und Radfahrer. Gibt es zum Beispiel in der Bogenstraße in Ahrensburg und noch an vielen weiteren Stellen in Schleswig-Holstein.
P.S. Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 Km/h von Rahlstedt Richtung BAB Stapelfeld ist verschwunden. Waren die Schilderdiebe wieder unterwegs…
Vielen Dank für Ihre durchdachten Überlegungen. Zunächst einmal handelt es sich um die Bitte an die zuständigen Behörden, sich der Kreuzung einmal anzunehmen und eine Vollsignalisierung zu prüfen. Vielleicht sprechen am Ende genau die Gründe dagegen, die Ihnen durch den Kopf gehen, oder es gibt noch eine andere Lösung, den Verkehr hier zu verbessern. In jedem Fall kommt mir zumindest die Lage der bereits vorhandenen Fußgängerampel sehr ungünstig vor, gerade mit Blick auf die Entfernung zu den beiden Bushaltestellen „Kinderkrankenhaus Wilhelmstift“. Angesichts der Entfernung von bis zu 230 Metern (stadteinwärts) ist es kein Wunder, dass die wenigsten Fahrgäste sie nutzen. Vielleicht würde es schon helfen, sie näher an den beiden Bushaltestellen platzieren zu können.
Zur Geschwindigkeitsbegrenzung in der Alten Landstraße in Stapelfeld kann ich leider nichts sagen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass hier Tempo 100 (statt Tempo 80) gewollt ist.
Soll das da links im Hintergrund ein Halteverbotsschild sein ? Es scheint fast so, als hätte ein Praktikant an dem Foto herumexperimentiert 😀
Abgesehen davon, eine Ampel wäre wünschenswert.
Vielen Dank für Ihre positive Rückmeldung. Das Verkehrszeichen 286-10, an dem Sie Anstoß nehmen, weil ihm auf dem Foto die blaue Farbe zu fehlen scheint, steht in der Liliencronstraße und ordnet dort den Anfang eines eingeschränktes Halteverbots an. Vielleicht ist das Schild schon etwas ausgeblichen oder die Lichtverhältnisse waren bei der Aufnahme ungünstig. Bearbeitet wurde das Foto auf jeden Fall nicht.