Seit ein paar Tagen stehen zwei Rotten Betonschweine an den beiden Zugängen zum neuen U-Bahnhof Oldenfelde. Fahrgäste, Passanten und Radfahrende fragen sich: Was soll das? Laut HOCHBAHN handelt es sich um einen Versuch. Sie testet bis etwa Januar mit Hilfe der Betonschweine, ob sich Radfahrerinnen und Radfahrer hier zum Absteigen bewegen lassen. Darüber, ob sie in der Unterführung überhaupt eine Gefahr darstellen, gibt es offenbar geteilte Meinungen. Was ist Ihre Meinung?
Der Versuch soll klären, ob eine dauerhafte Lösung möglich ist. Die HOCHBAHN ist hierzu auch mit der Feuerwehr und Behindertenverbänden im Austausch. Zuvor gab es Beschwerden über Radfahrerinnen und Radfahrer in der Unterführung, die zu dieser ungewöhnlichen Maßnahme führten. Mittlerweile hat die HOCHBAHN aber auch schon eine Beschwerde über den Versuch erreicht.
Mit dem Zugang zum U-Bahnhof ist auch eine neue Verbindung zwischen Oldenfelde auf der einen und Berne auf der anderen Seite der U-Bahn-Strecke entstanden. Sie wird auch rege genutzt, sowohl von Fußgängerinnen und Fußgängern als auch von Radfahrerinnen und Radfahrern. In der Unterführung selbst ist das Radfahren aus Sicherheitsgründen allerdings verboten – trotz Schildern steigen jedoch die allerwenigsten ab und schieben den kurzen Weg.
Helfen die Betonschweine, Radfahrerinnen und Radfahrer zum Absteigen zu bewegen? Gibt es andere Möglichkeiten, dass Radfahrerinnen und Radfahrer in der Unterführung absteigen? Helfen größere, sichtbarere Schilder? Ist das Absteigen in der Unterführung überhaupt nötig oder kann man das Radfahren dort vielleicht auch erlauben oder zumindest dulden? Haben Sie eine Meinung zur Verbesserung der Situation vor Ort? Ich freue mich über Ihre Kommentare und werde sie an die HOCHBAHN weiterleiten.
Ich werde die Kommentare an die HOCHBAHN weiterleiten, die nach Abschluss des Versuchs und Abwägung aller Aspekte und Argumente eine Entscheidung treffen wird.
Diese Thematik mit so genannten Fußgänger-Durchgängen – signalisiert durch “Mutter und Kind”-Schild – kenne ich hinlänglich durch den Fußgängertunnel zwischen Busbahnhof “unten” und Busbahnhof “oben” bzw. Verbindung in den Ortskern von Hamburg-Rahlstedt. Auch dort wird dieses Schild i. d. R. von den Radfahrern ignoriert – so gut wie keiner steigt vom Rad ab und schiebt (ich bin da wohl eine Ausnahme! Hinzu kommt, dass viele auch nicht in gemäßigtem Tempo fahren, sondern “recht flott unterwegs sind”.
Derartige Beispiele findet man sicher auch noch in anderen Stadtteilen von Hamburg.
Für die Unterführung Oldenfelde halte ich persönlich eine Kennzeichnung durch Markierung “Fußgänger / Radfahrer” mit entsprechender Trennung für angemessen.
In dem Kommentar von Herrn Jantzen ist eigentlich alles beschrieben.
Die Unterführung ist relativ breit, sodass Radfahrer*innen, die die Unterführung als Verbindung zwischen Oldenfelde und Berne nutzen wollen, mehrheitlich nicht absteigen werden. Sie sollten aber auf Schildern vor den jeweils abfallenden Wegstrecken auf ihre Pflicht zur Rücksichtsnahme hingewiesen werden. Sehr hilfreich wäre, eine Radfahrspur in Rot mit Radfahrpiktogramm an der Wand entlang (gegenüber dem Aufgang zum Bahnsteig) aufzubringen. Die Betonblöcke bilden eine zusätzliche Gefahrenquelle.
De facto haben hat die Unterführung zwei Funktionen: Den Zugang zum U-Bahnhof, aber eben auch eine (längst überfällige) Verbindung verschiedener Teile Oldenfeldes, aus der sich vielfältige neue Wegemöglichkeiten ergeben, sicher auch mit der hoffentlich bald fertiggestellten Neugestaltung der Kreuzungsbereiche am Berner Heerweg. Diese Verbindung ist eben nicht nur für Fußgänger*innen bedeutsam, sondern auch Fahrradfahrende.
Leider muss man hier feststellen, dass das absehbar war und muss (wieder einmal) fragen, warum die Belange der Fahrradfahrenden nicht bei der Planung berücksichtigt wurden. Die jetzige Weggestaltung ist so angelegt, dass Konflikte zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmenden durch sie hervorgerufen werden. Eine wirklich gute Lösung wird es nicht geben. Schon die Idee, die Durchfahrt (und nur diese) unter der U-Bahn für Fahrradfahrende zu verbieten, ist ja ein krasser Widerspruch zu der stadtteilverbindenden Durchfahrt mit dem Fahrrad. Niemand kommt auf die Idee, eine Verbindung für Autos zu bauen, auf der Autos nur geschoben werden dürfen. Die Betonschweine sind dabei ein problematisches Hindernis, gefährlich für Radfahrende, Engpass auch für alle anderen Unterführungsnutzenden (Kinderwagen? Rollstühle?) und ästhetisch: no comment.
Eine Lösung kann nur gefunden werden, wenn die Belange aller hier bedacht und berücksichtigt werden und gleichzeitig eine nutzbare Lösung gefunden wird. Eine Markierung einer Fahrraddurchfahrtfläche in der Unterführung ist da sicher eine gute Idee, die Umbaumaßnahmen hielten sich in Grenzen.
Und für die Zukunft? Verkehrsplanungen werden immer noch allzu oft ohne ausreichende Beteiligung aller Verkehrsteilnehmenden gemacht und oft zu isoliert betrachtet. Am U-Bahnhof Oldenfelde ist dieser Planungsfehler umso erstaunlicher, als dass ja bei der Fahrradparkinfrastruktur hervorragend Belange dieser Verkehrsteilnehmenden bedacht wurden.
By the way: Wann wird den eigentlich die Beleuchtung auf der Seite Am Knill an dem Weg parallel zum Bahnsteig in Betrieb genommen?
Stellt die lieber in Wohngebieten auf wo Tempo 30 von Ausweichern der Hauptverkehrswege missachtet wird und Radfahrer von der Straße gehupt ! Zum Beispiel Treptower Straße erlebe ich das jeden Tag
Ich finde es sehr gut, da es echt gefährlich mit den Radfahrern ist. Die rasen durch die Unterführung alle durch. Hoffe sie bleiben stehen zum Schutz aller.
Es gibt am DB-Bahnhof Wandsbek eine ähnliche Situation in der Fußgängerunterführung. Aber Fußgänger und Radfahrer vertragen sich dort, weil Radfahrer – wegen der hier gegebenen Wegeführung – langsam zum Langsamfahren gezwungen sind.
In Oldenfelde kann m. E. nur ein ROT gekennzeichneter separater Radweg helfen. Der dürfte auf der den Aufgängen gegenüberliegenden Seite ausreichend Platz finden. Fahrkartenautomat und Informationstafel müßten natürlich die Seite wechseln.