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Geschehen doch noch Wunder? Es sieht ganz so aus. Kurz vor Ablauf der Baugenehmigung haben auf dem verwahrlosten Eckgrundstück Nordlandweg/Spitzbergenweg Abrissarbeiten begonnen. Seit kurzem verspricht dort ein Schild den Bau eines “Wohnensembles mit 7 Einheiten”, unter der Überschrift “Neuer Wohnraum für Maiendorf” (sic!). Wenn das alles so kommt, könnte der Schandfleck im Zentrum Meiendorfs, über den sich die Nachbarschaft jahrelang geärgert und der die Kommunalpolitik intensiv beschäftigt hatte, bald Geschichte sein.

Bereits Anfang 2019 hatte das Bezirksamt Wandsbek eine Baugenehmigung für die “Errichtung eines Einzelhauses mit sieben Gebäuden” erteilt. Eine Baugenehmigung ist in Hamburg drei Jahre lang gültig, im letzten Jahr wurde sie um ein Jahr verlängert. Am 8. Februar 2023 wäre sie abgelaufen und ungültig geworden, wenn bis dahin nicht mit der Ausführung des Vorhabens begonnen worden wäre. Dem kamen die Bauherren mit Beginn der Abrissarbeiten nun offenbar zuvor.

Nach einem unkonventionellen Teilabriss der Altbebauung vor ein paar Jahren war vor Ort das offene Sockelgeschoss des ehemaligen Wohnhauses (Nordlandweg 26-26a) zurückgeblieben, die heruntergekommene Ladenzeile (Spitzbergenweg 51-53) blieb jahrelang größtenteils stehen. Nun laufen die Abrissarbeiten, man darf gespannt sein, wann auch tatsächlich die Bauarbeiten für das “Wohnensemble” beginnen werden.

“Der Politik ist es stets ein Dorn im Auge, wenn Grundstücke, auf denen dringend benötigte neue Wohnungen entstehen könnten, ungenutzt bleiben. In dem Meiendorfer Fall kam erschwerend noch die Verwahrlosung des Grundstücks mit den darauf befindlichen Abrissruinen hinzu. Für die Nachbarschaft war das nur schwer erträglich. Daher ist es gut, wenn hier nun endlich die genehmigten Reihenhäuser gebaut werden. Eine gewisse Skepsis bleibt aber, solange nicht wirklich auch Bauaktivitäten erkennbar sind. Zu oft wurden wir hier schon enttäuscht”, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, der sich seit Jahren mit dem Fall befasst und auch vergeblich versucht hat, mit den Eigentümern ins Gespräch zu kommen. Sie hatten das Grundstück bereits im Jahre 2007 im Rahmen einer Zwangsversteigerung erworben. Über die Motive der jahrelangen Brache kann man nur spekulieren.

“Es sieht derzeit alles danach aus, dass die vereinten Kräfte und Bemühungen aus Bürgerschaft, Bezirk und Verwaltung nun doch noch Früchte getragen haben und der Bauherr endlich mit dem Bau der seit langem genehmigten Reihenhäuser beginnen wird. Die Geduld aller Meiendorfer ist hier auf eine harte Probe gestellt worden. Die Baufortschritte werden bestimmt sehr genau betrachtet werden, hoffentlich lässt die Fertigstellung nicht allzu lange auf sich warten. Es wäre ja wirklich wunderbar, wenn nach dem fast fertigen Neubau des EKT Spitzbergenweg der Schandfleck vis-à-vis schnell verschwinden würde”, sagt die Meiendorfer SPD-Bezirksabgeordnete Marlies Riebe.

Das Grundstück beschäftigt die Kommunalpolitik seit vielen Jahren. Ende 2014 hatte das Bezirksamt Wandsbek gegen den Eigentümer ein Verfahren zur Herstellung ordnungsgemäßer Zustände eingeleitet, im Februar 2015 erließ es eine förmliche Anordnung, die Gebäude so instand zu setzen, dass sie einer bauordnungsrechtlich ordnungsgemäßen Nutzung zugeführt werden können, und endgültig nicht mehr genutzte Anlagen zu beseitigen. Der Eigentümer zeigte sich in dem Verfahren jedoch wenig kooperativ und legte Widerspruch ein. Später erfolgten kurzzeitig immerhin einige Instandsetzungsarbeiten, das Wohnhaus wurde sogar eine Zeit lang noch wieder bewohnt, mutmaßlich von Wanderarbeitern. Dann begannen erste Abrissarbeiten, allerdings eher unkonventionell, wie Nachbarn berichteten. Im Februar 2023 wurden die Abrissarbeiten nun vor Ort fortgesetzt, der Bau von sieben Reihenhäusern angekündigt. Wenn alles fertig ist,

Baugenehmigung und Bauvorbescheid sind im Transparenzportal der Stadt finden: