Hamburg bringt Carsharing in weitere Stadtteile: In den nächsten zwölf Monaten sollen im Stadtgebiet 60 zusätzliche hvv switch-Punkte entstehen, darunter auch ein erster in Rahlstedt. Er ist im Apostelweg, auf dem Parkplatz am Ende der Sackgasse, geplant, und soll vier Stellplätze umfassen. Möglich wird dies durch eine Bundesförderung, mit deren Hilfe die Anzahl der hvv switch-Punkte in der Stadt bis 2024 auf 222 Standorte erhöht werden soll. Aktuell gibt es 100 hvv switch-Punkte. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter hervor.
Bei den hvv switch-Punkten handelt es sich um Mobilitätsstationen im öffentlichen Raum, die Angebote geteilter Mobilität wie Carsharing, Leihfahrräder und -roller sowohl dezentral in den Quartieren als auch an Haltestellen des ÖPNV bündeln. Als Teil der Mobilitätswende leisten die Umsteigepunkte einen wichtigen Beitrag dazu, dass der Besitz eines eigenen Autos verzichtbar wird. Am hvv switch-Punkt im Apostelweg werden Stellplätze voraussichtlich nur für Carsharing reserviert.
„hvv switch leistet einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende: Ermöglicht wird individuelle Automobilität, wenn man sie braucht, ohne dafür ein eigenes Auto besitzen zu müssen. Die Evaluation des Angebots in den Quartieren zeigt deutlich, dass es sehr gut angenommen wird – und zwar umso besser, je näher der hvv switch-Punkt an der eigenen Wohnung oder am Arbeitsplatz liegt. Kurz: Die Mobilitätswende hat Erfolg, wenn die Angebote stimmen. Mittlerweile gibt es 100 dieser Mobilitätshubs an U- und S-Bahnhaltestellen und vor allem dezentral in den Quartieren. Dank der großzügigen Förderung des Bundes kann das Netz der hvv switch-Punkte bis Ende 2024 deutlich ausgebaut werden und kommt damit auch in die äußere Stadt – so hatten wir es im Sommer 2021 in der Bürgerschaft auf Antrag von Rot-Grün beschlossen. hvv switch-Punkte entstehen so zum Beispiel erstmals in Osdorf und Lurup, in Eidelstedt, Rahlstedt sowie in Marmstorf und Eißendorf“, sagt Ole Thorben Buschhüter und ergänzt: “Nun ist also auch Rahlstedt dran: Mit dem hvv switch-Punkt im Apostelweg erhält Carsharing erstmals Einzug bei uns im Stadtteil. Das ist eine gute Nachricht für alle, die kein eigenes Auto haben, aber nicht auf Automobilität verzichten möchten.”
Hintergrund
Seit dem Start im Jahr 2013 wurden durch die Hamburger Hochbahn bislang 100 hvv switch-Punkte in Hamburg geschaffen, bis 2024 kommen weitere 122 hinzu. Als Teilprojekt „Erhöhung der Anzahl an vorhandenen multimodalen Mobilitätsstationen um 134“ ist das Vorhaben Bestandteil des Modellprojekts „Auf dem Weg zum Hamburg-Takt“, das vom Bund mit über 29 Millionen Euro gefördert wird. Neben der quantitativen räumlichen Skalierung sollen die hvv switch-Punkte in einem nächsten Schritt die Weiterentwicklung hin zu vollwertigen Mobilitäts-Hubs vollziehen, teilweise elektrifiziert und mit Sensorik ausgestattet werden sowie perspektivisch weitere Mobilitäts- und Logistikangebote aufnehmen. Mithilfe des Hamburg-Taktes sollen alle Menschen in Hamburg bis 2030 binnen fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot erreichen können. So soll der Anteil des ÖPNV in Hamburg auf insgesamt 30 Prozent ansteigen. Insbesondere mit seinen Carsharing-Angeboten rundet hvv switch das städtische ÖPNV-Angebot ab und ermöglicht Mobilität ohne eigenes Auto.
Schriftliche Kleine Anfrage “hvv switch: Stand des Ausbaus und der weiteren Planungen (II)” und Antwort des Senats vom 4. April 2023 (Drucksache 22/11405): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/83279/hvv_switch_stand_des_ausbaus_und_der_weiteren_planungen_ii.pdf
Ein Car-Sharing Angebot in Rahlstedt inkl. Meiendorf und Oldenfelde wäre toll. Bisher muss man immer erst in benachbarte Stadtteile per HVV fahren, um an Autos zu kommen. Aus ökologischer Sicht verstehe ich nicht, warum die Anbieter kaum die dünner besiedelten Randstadtteile ins Geschäftsgebiet aufnehmen, wo teilweise kaum ÖPNV oder nur ein langsames Busangebot vorhanden sind. In der City mit diversen Bahnlinien haben die Menschen hingegen alles, auch ein umfangreiches Car Sharing Angebot. Herr Buschhüter, ich plädiere dafür, dass die Stadt durch Einflussnahme im Genehmigungsverfahren oder durch Zuschüsse die Anbieter motiviert, auch in Rahlstedt und in anderen Randgebieten das Car Sharing anzubieten.
Ich sehe das wie Sie. Allerdings bedürfen Carsharing-Anbieter keiner Genehmigung, was ihr Geschäftsgebiet angeht. Mit hvv switch versucht die Stadt gleichwohl darauf Einfluss zu nehmen, Carsharing-Angebote auch an den Stadtrand zu bringen. Das erfolgt durch eine finanzielle Förderung: Für das Modellprojekt „Auf dem Weg zum Hamburg-Takt“ hat die Stadt eine Förderung durch den Bund in Höhe von rund 29 Millionen Euro erhalten, die „Erhöhung der Anzahl an vorhandenen multimodalen Mobilitätsstationen um 134“ ist darin ein Teilprojekt. So kommt überhaupt die erste hvv switch-Station für Rahlstedt zustande, die wie hier beschrieben absehbar im Apostelweg entstehen soll. Es ist ein Anfang, danach soll mehr folgen.
Hallo Herr Buschhüter, falls noch nicht bekannt: seit 01.06. hat der Carsharing Anbieter Miles sein Geschäftsgebiet ausgeweitet. Über die B75 ist u. a. der Bereich um den Rahlstedter Bahnhof Teil des Miles Geschäftsgebiet. Tolle Sache. Viele Grüße Marco Lahann
Ja, das habe ich gestern auch gesehen. Großartig, es geht voran. Ich werde dazu noch einen kleinen Bericht verfassen.
Hallo Herr Buschhüter,
leider gibt es ein Problem mit der Buslinie X35 (und auch mit der X80) an der Haltestelle U S Berliner Tor stadteinwärts (Richtung Rödingsmarkt und Groß Borstel). Das Bushaltestellenschild zeigt an, dass die Haltestelle verlegt sei. Nur leider gibt es keine richtige Ersatzbeschilderung dazu.
Auf einer Länge von ca. 100 Metern sind entlang der Straße insgesamt 5 Haltestellen-Kennzeichen angebracht, ohne zusätzliche Beschilderung, was hier hält (wahrscheinlich früher einmal Wendeplätze).
Das Problem ist, dass der Bus X35 und X80 mal ganz vorne dieser 100 m langen Anlage hält, mal aber auch an der eigentlich verlegten Haltestelle.
So ist es mir vorgekommen, dass ich auf den Bus gewartet habe, und als er gekommen ist und ich dem Fahrer zugewunken habe, dann ganz woanders hielt. Als behinderte Person kann ich nicht schnell laufen, und so ist der Bus ohne mich weggefahren.
Ich bitte um bessere Beschilderung, wo sich die Ersatzhaltestelle befindet, beziehungsweise weshalb überhaupt die Haltestelle verlegt wurde. Für mich ist kein Grund erkennbar.
Vielen Dank und viele Grüße!
Ich habe das Anliegen an die HOCHBAHN weitergeleitet und sie um Abhilfe gebeten.
Grund für die Verlegung der Haltestellen sind Leitungsbauarbeiten auf der Berlinertordammbrücke, die erneuert werden soll. Der Endtermin wurde mehrfach verschoben und ist nun für den 24. April angegeben. Ab morgen sollte also alles wieder wie gewohnt sein.
Die Linien X35 und X80 sollen während der Verlegung im mittleren Bereich des insgesamt sehr langen Haltestellenbereiches halten. So sollte es vor Ort auch ausgeschildert sein. Zum Start der Maßnahmen am 4.11. und dann nochmals am 23.03. wurden Aushänge (DINA-A3) angebracht, die pro Haltestellenmast klar ausweisen “Hier Abfahrt der Linie(n)… ” Zudem sind die nicht bedienten Haltestellen-Bereiche durch ein umgedrehtes H-Kennzeichen gekennzeichnet.
Grundsätzlich sollten die Streckeninfos den Fahrerinnen und Fahrern bekannt sein. Wenn sich einzelne Fahrerinnen und Fahrer in der Praxis an diese Vorgaben nicht halten sollten, wäre die HOCHBAHN für eine möglichst detaillierte Rückmeldung (mindestens mit Tag und Uhrzeit, möglichst auch mit Wagennummer oder Kennzeichen) sehr dankbar, um das entsprechende Fahrpersonal ausfindig machen und ansprechen zu können. Nur so kann die HOCHBAHN auf Abhilfe für die Zukunft drängen.
Keiner der Car-sharing Anbieter hat ein Geschäftsgebiet in Rahlstedt. Wie soll das Ganze dann funktionieren?
Details dazu sind noch nicht bekannt. Entweder die Geschäftsgebiete werden bis dorthin erweitert oder es handelt sich um eine Satellitenstation außerhalb des eigentlichen Geschäftsgebiets. Übernahmen und Rückgaben sind dann nur dort oder im eigentlichen Geschäftsgebiet möglich.