Mit mehr Bussen und Bahnen, mehr Linien und mehr Haltestellen (“Hamburg-Takt”) will Hamburg die Mobilitätswende erreichen. Bis 2030 soll der Anteil des öffentlichen Verkehrs mit Bussen und Bahnen von zuletzt 22% auf 30% steigen. Außerdem werden seit 2020 ausschließlich elektrisch angetriebene Busse neu angeschafft. Bis 2030 soll die komplette Busflotte der HOCHBAHN mit derzeit knapp 1.100 Fahrzeugen emissionsfrei fahren. Dafür entsteht an der Meiendorfer Straße in Meiendorf ein zusätzlicher Busbetriebshof, von vornherein ausschließlich für elektrisch angetriebene Busse. In diesem Jahr ist Baubeginn.
“Mit dem Hamburg-Takt haben wir ein politisches Ziel formuliert: In einem klimagerechten und stadtverträglichen Mobilitätsmix sollen Busse und Bahnen zukünftig eine deutlich größere Rolle spielen. Mehr Busse erfordern auch mehr Betriebshöfe. Und eine reine E-Busflotte erfordert ganz andere Busbetriebshöfe, als wir sie heute kennen. Einer davon wird in Meiendorf entstehen und damit Ausgangspunkt werden für einen noch besseren und rein elektrischen Busverkehr im Nordosten Hamburgs. Ich freue mich, dass die HOCHBAHN den ersten Öko-Busbetriebshof Deutschlands in Meiendorf errichten wird und die Bauarbeiten in diesem Jahr starten werden”, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.
Mit Blick auf die wachsende Busflotte erweitert die HOCHBAHN kontinuierlich die notwendige Infrastruktur. Emissionsfreie Busse fahren derzeit von den Betriebshöfen Alsterdorf und Hummelsbüttel. Die weiteren Busbetriebshöfe werden nacheinander auf emissionsfreien Antrieb umgerüstet, in diesem Jahr beginnen die Arbeiten zur vollständigen Elektrifizierung des Busbetriebshofs Langenfelde an der Kieler Straße.
Wie die HOCHBAHN heute außerdem mitteilte, sind die ersten Arbeiten für den neuen E-Bus-Betriebshof in diesem Jahr geplant. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für Ende 2024 / Anfang 2025 vorgesehen.
Deutschlands erster reiner E-Bus-Betriebshof Meiendorf bietet künftig mit 28.000 Quadratmetern Stellplätze und Ladestationen für insgesamt 128 E-Busse. Der Betriebshof wird künftig für eine bessere Erschließung des Hamburger Nordostens (vor allem Bergstedt, Volksdorf, Rahlstedt, Sasel sowie Farmsen-Berne) sorgen. Die Busse werden dann näher an ihren eigentlichen Einsatzpunkten stationiert und unnötige Leerfahrten vermieden.
Auch die Anlage selbst steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Alle Carportdächer werden begrünt und mit Photovoltaikanlagen bestückt (in der Visualisierung im Titelbild sind die Photovoltaikanlagen auf den Dächern jedoch noch nicht berücksichtigt). Für die Waschanlage wird Regenwasser gesammelt und wieder aufbereitet.
Eine Schallschutzwand zum Wohngebiet Meiendorfer Rund hält nicht nur Lärm, sondern auch das Licht der an- und abfahrenden Busse zurück. Auch die Schallschutzwand wird begrünt. Wie schon beim Neubau des Betriebshofes Alsterdorf soll die Schallschutzmauer frühzeitig gebaut werden, um bereits während der Bauphase Einschränkungen für die Anwohner zu minimieren.
Die Fläche, auf dem der neue E-Busbetriebshof entstehen soll, ist im aktuellen Bebauungsplan Rahlstedt 121 von 2007 als Gewerbefläche ausgewiesen. In einer Bauvoranfrage wurde die Genehmigungsfähigkeit eines E-Bus-Betriebshofes geprüft und auch bestätigt. Die Zu- und Abfahrt für die Busse wird über die Stichstraße Meiendorfer Straße erfolgen.
Weiterführende Informationen:
Bauvorbescheid “Neubau eines Elektrobus-Betriebshofs” des Bezirksamts Wandsbek vom 24. Januar 2020 (Transparenzportal): https://suche.transparenz.hamburg.de/dataset/neubau-eines-elektrobus-betriebshofs.
Schriftliche Kleine Anfrage “Neuer Elektrobus-Betriebshof in Meiendorf” und Antwort des Senats vom 26. Oktober 2020 (Drucksache 22/1876): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/73082/neuer_elektrobus_betriebshof_in_meiendorf.pdf
Visualisierung: HOCHBAHN
Hallo Ole! Ich meine, als Meiendorfer finde ich gut, dass durch diese Maßnahme der Hochbahn mit einem neuen E-Betriebshof fortschrittliche Technik entsteht. Dadurch werden sicher auch gute Arbeitsplätze neu mit entstehen. Allerdings bin ich etwas traurig darüber, dass nun dieses schöne bisher landwirtschaftlich genutzte Gelände sozusagen verschwindet. Neben dem bisher naturbelassenen und im Frühjahr mit neuem Bewuchs belegten Boden war immer gut Richtung Ahrensburg entlang zu radeln. Dass es Gewerbegebiet war, war mir nicht klar und somit ist das, wie du beschreibst, auch rechtlich sicher nicht zu beanstanden. Die geplanten Schutzmaßnahmen zum Meiendorfer Rund finde ich richtig! Rein technisch hoffe ich jedoch auf eine überlegte Infrastruktur zum Beispiel von Solarladestationen für die E-Antriebe (und deren Entsorgung). Dem Projekt wünsche ich einen guten und dauerhaften Fortschritt!
Lieber Karl-Heinz, vielen Dank für das Feedback. Dass das Gelände schon vor 15 Jahren noch vom damaligen CDU-Senat als Gewerbegebiet auserkoren und in einem Bebauungsplan entsprechend ausgewiesen wurde, war in der Tat vielen nicht mehr präsent. Der Radweg wird auch weiterhin bestehen bleiben, und das anschließende Feld bis zur Landesgrenze wurde in dem damaligen Bebauungsplan bewusst als landwirtschaftliche Fläche gesichert. Die HOCHBAHN wird den neuen E-Bus-Betriebshof unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten planen und bauen. So werden z.B. alle Carportdächer begrünt und mit Photovoltaikanlagen bestückt (in der Visualisierung im Titelbild fehlen die Photovoltaikanlagen auf den Dächern allerdings noch) und für die Waschanlage wird Regenwasser gesammelt und wieder aufbereitet. Viele Grüße, Ole