Die Gewerbefläche Viktoriapark – gut für Mensch und Natur
Positionspapier der Rahlstedter SPD-Mandatsträger zum geplanten Gewerbegebiet Viktoriapark an der Stapelfelder Straße
Mit dem benachbarten Merkurpark haben wir in Rahlstedt bereits ein Gewerbegebiet, das für seine Gestaltung vielfach gelobt wurde. Dies wird auch die Messlatte für die Gewerbegebietsentwicklung östlich davon und südlich der Stapelfelder Straße sein. Hamburg als wachsende Stadt braucht nicht nur mehr Wohnungen für seine Bürgerinnen und Bürger, sondern auch Arbeitsplätze und gesunde Landschafts- und Naturräume. Das eine geht nicht ohne das andere.
Vorgeschichte
Das Bebauungsplanverfahren Rahlstedt 131 ist nach vierjähriger Vorbereitung im April 2016 durch einstimmigen Beschluss des Planungsausschusses begonnen worden, um die bauplanungsrechtlichen Grundlagen für den Hamburger Teil (Viktoriapark) eines grenzüberschreitenden Gewerbegebiets mit der Gemeinde Stapelfeld zu schaffen. Parallel dazu hat auch die Gemeinde Stapelfeld im Juni 2016 das Planverfahren für ihren Teil des Gewerbegebietes begonnen. Auf Hamburger Seite sollen 26,5 ha, auf Stapelfelder Seite 13 ha Gewerbeflächen entstehen, geeignet für Handwerk, Produktion und wissensorientiertes Gewerbe. Logistik, als verkehrsintensives Gewerbe, ist explizit ausgeschlossen.
Die Ausweisung der Fläche südlich der Stapelfelder Straße als Gewerbegebiet geht auf eine Entscheidung des CDU-Senats von 2007 zurück. Damals war ausdrücklich noch ein Logistik-Gewerbegebiet vorgesehen, was von der SPD kritisiert wurde. Wir haben die alten CDU-Pläne verändert: arbeitsplatzintensives Gewerbe statt verkehrsträchtiger und flächenzehrender Logistik. Noch vor zwei Jahren hatte die Rahlstedter CDU vehement auf ein Gebiet für Logistikgewerbe gedrungen. Neuerdings positioniert sie sich nun kategorisch gegen die Pläne, die sie selbst angestoßen hatte, feiert ihre Absage an den Viktoriapark gar als zukunftsweisende Entscheidung. Wir wollen uns mit ihren Argumenten näher auseinandersetzen.
Werden überhaupt neue Gewerbegebiete benötigt?
Im Osten der Metropolregion Hamburg gibt es einen ausgeprägten Gewerbeflächenbedarf. Allein in Wandsbek sind nur noch insgesamt rd. 18 ha Gewerbeflächen verfügbar, so dass es eines neuen Entwicklungsgebietes bedarf, um der Nachfrage bis 2025 gerecht werden zu können. Deshalb wurde ein Gutachten erstellt, das beiderseits der Landesgrenze Potenzial für mehrere Gewerbeflächenentwicklungen identifiziert hat.
Der Verweis der CDU auf brachliegende Flächen in Billbrook führt in die Irre. Denn Billbrook ist kein Gewerbe-, sondern ein Industriegebiet, und Hamburg ist gut beraten solche Fläche nicht leichtfertig für Betriebe aufzugeben, die die Industriegebietsausweisung gar nicht benötigen. Bezeichnenderweise ist es wiederum die CDU, die knapper werdende Industrieflächen in Hamburg kritisiert.
Obwohl einst größter Befürworter des neuen Gewerbegebiets, bestreitet die Rahlstedter CDU heute jeglichen Bedarf an neuen Gewerbeflächen, redet sich damit heraus, dass 2007 der Hafen boomte, es aber keine geeigneten Gewerbeflächen in Hafennähe gab, weshalb man den Blick auf den Stadtrand warf. Doch dass der Hafen nicht mehr ganz so boomt, wie vielleicht noch vor zehn Jahren, ist ein Grund mehr, Gewerbeflächen für andere Branchen bereitzustellen, so wie es mit dem Viktoriapark geschehen soll.
Entstehen im Viktoriapark überhaupt neue Arbeitsplätze?
Es ist davon auszugehen, dass in den Viktoriapark auch Unternehmen ziehen werden, die bereits in Hamburg ansässig sind, aber an ihrem derzeitigen Standort nicht mehr wachsen können. In den benachbarten Gewerbegebieten war das jedenfalls auch so. Viele Arbeitsplätze ziehen also nur um, viele kommen aber auch neu hinzu. Wer das ablehnt, verwehrt erfolgreichen Hamburger Unternehmen die Möglichkeit, ihre Arbeitsplätze in unserer Stadt zu erhalten und durch Wachstum neue zu schaffen. Wenn wir solchen Unternehmen in Hamburg keine Entwicklungsperspektive bieten, werden sie früher oder später die Stadt verlassen, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen gingen für Hamburg verloren.
In Stapelfeld ist die Gewerbesteuer niedriger als in Hamburg. Ein Problem?
Dass die Gewerbesteuer-Hebesätze in Stapelfeld und Hamburg unterschiedlich hoch sind, spricht auch nicht gegen ein grenzüberschreitendes Gewerbegebiet. Die Höhe der Gewerbesteuer ist nicht das einzige Kriterium für eine Unternehmensansiedlung. Für beispielsweise eine gute verkehrliche Erreichbarkeit für die Arbeitnehmer mit Bus und Bahn nehmen viele Unternehmen auch die etwas höhere Hamburger Gewerbesteuer in Kauf. Ganz abgesehen davon, dass viele Unternehmen allein auch schon für eine Hamburger Adresse die höhere Gewerbesteuer bereit sind zu zahlen.
Vor zwei Jahren begründete die Rahlstedter CDU ihre Forderung nach einem neuen Gewerbegebiet südlich der Stapelfelder Straße damit, dass Hamburg anderenfalls Gewerbesteuereinnahmen in Millionenhöhe verloren gehen. Heute kritisiert sie, dass Rahlstedt von möglichen Gewerbesteuereinnahmen nichts habe. Was völlig falsch ist, denn mit diesen genauso wie allen anderen Steuereinnahmen bezahlt die Stadt alles, was in Rahlstedt an öffentlichen Aufgaben geleistet wird.
Es geht nicht nur um Gewerbe: Die Natur und das umliegende Grün werden großflächig gestärkt
Durch den Viktoriapark gehen Flächen verloren, die bislang landwirtschaftlich genutzt werden. Auswirkungen auf die Umwelt, auf Landschaft, Klima und Nachbarschaft sollen so weit wie möglich vermieden werden. Deshalb ist es für uns unabdingbar, hier die Gewerbeflächenentwicklung mit einer Verbesserung des Landschafts- und Naherholungsraums untrennbar zu verbinden.
Mit der Qualifizierung der Landschaftsachsen und Aufwertung der Kulturlandschaft können neue Erholungsflächen geschaffen und viele Naturschutzmaßnahmen umgesetzt werden:
- Fortführung und Entwicklung der Hamburger Landschaftsachsen in die Kulturlandschaft als regional bedeutsame Landschaftsräume
- Qualifizierung der Kulturlandschaft in ihren Eigenarten und Entwicklung für die Erholung durch einen gezielten Landschaftsaufbau
- Stärkung des Biotopverbundes
- Qualifizierung des Wegenetzes
- Schwerpunkträume für ökologische Aufwertung, z.B. entlang der Gewässerläufe
- Schutz oder Neuanlage von Knicks und Redder
- Schutz des Landschaftsraums nördlich Barsbüttel und östlich Rahlstedt, insbesondere auch NSG Stapelfelder Moor
Durch die Aufwertung des Landschaftsraumes werden die Erholungsräume – auch zum Wohle der angrenzenden Wohnbebauung – und die Qualität des Biotopverbunds unabhängig vom Verlauf der Landesgrenze in erheblichem Maße verbessert. Konkret wird z. B. der Talraum in der Bachniederung der Stellau und angrenzender Bäche durch Ausgleichsmaßnahmen aufgewertet sowie das bestehende Naturschutzgebiet Stapelfelder Moor durch Vermeidung von Ableitung von Oberflächenwasser und Vermeidung von Einträgen aus der Landwirtschaft verbessert. Erste Realisierungsschritte sollen westlich des neu geplanten Gewerbegebiets und des Merkurparks erfolgen. Hier ist eine Grünachse vorgesehen, an deren Gestaltung sich die Bürgerinnen und Bürger insbesondere Großlohes beteiligen sollen. Erste Idee ist die Realisierung des schon früher vorgeschlagenen interkulturellen Gartens. Hierfür wird es spezielle Workshops geben.
Wichtiges weiteres Thema ist die tatsächliche Umsetzung der Ausgleichs- und Aufwertungsmaßnahmen. Dies wird durch städtebauliche Verträge innerhalb eines festen Zeitraums sichergestellt, mit denen die Investoren für die Durchführung verantwortlich bleiben und auch berichtspflichtig sein sollen. Auch die bereits bestehenden und noch nicht umgesetzten Ausgleichsflächen, für die solche Vereinbarungen in der Vergangenheit nicht getroffen worden waren, werden berücksichtigt werden. Die bekannten Naturschutzverbände sind bereits frühzeitig in die Planung einbezogen worden und sollen sie weiter begleiten.
Der erhebliche Ausgleichsbedarf wird über das eigentliche Planungsgebiet der Bebauungspläne weit hinausgehen. Im unmittelbaren Nahbereich sind alle Möglichkeiten für die Entwicklung eines weitläufigen Biotopverbunds gegeben. Die Sicherung des weitergehenden Landschaftsraums ist ein zwingendes Ziel der Planung. Nur bei Umsetzung der „grünen“ Themen kann dieses Projekt gelingen. Für die Planung und Entwicklung der die Landesgrenze übergreifenden Landschaftsentwicklung wird es einen eigenen Projektkoordinator geben.
Rahlstedt ist ein lebenswerter und äußerst grüner Stadtteil. Rund 30% der Fläche Rahlstedts stehen unter Natur- oder Landschaftsschutz. Die gute Lebensqualität in Rahlstedt wird nicht abnehmen, wenn ca. 1% der Fläche des Stadtteils zukünftig für ein landschaftsverträgliches Gewerbegebiet genutzt und gleichzeitig der umgebende Landschafts- und Naherholungsraum sogar noch verbessert wird.
Wie halten wir es mit dem Verkehr?
Durch den Viktoriapark entsteht natürlich auch zusätzlicher Verkehr. Dieser soll die Wohngebiete und den Ortskern möglichst wenig belasten. Die Nähe zur Autobahn ist hierfür schon eine gute Voraussetzung. Ein Gutachten wird die zu erwartende Verkehrsbelastung prüfen, und aus dem Ergebnis sind geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Ganz genau so, wie es die CDU im Juli in einem Antrag in der Bezirksversammlung noch gefordert hatte, bevor sie keine zwei Monate später plötzlich von unlösbaren Verkehrsproblemen sprach.
Wie wird mit Kritikern umgegangen?
Diese interkommunale Zusammenarbeit für Gewerbe- und Landschaftsentwicklung ist eine wichtige Kooperation zwischen dem Bezirk Wandsbek und der Gemeinde Stapelfeld genauso wie zwischen den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein. Es ist also ein Vorhaben, das von gesamtstädtischer Bedeutung ist. Daher hat der Senat zur Unterstützung des Projekts auch entsprechende Beschlüsse gefasst. Das bedeutet gleichzeitig, dass ein Beschluss der Bezirksversammlung, das Verfahren wieder einzustellen, nicht möglich wäre. Damit kann auch ein Bürgerbegehren, das darauf zielt, nicht durchgeführt werden.
Möglichkeiten sich einzubringen wird es neben der regulären Beteiligung im Planverfahren in verschiedenen Workshops, etwa zu den wichtigen Themen Verkehr und Naturraumentwicklung, geben. Uns als Abgeordnete der SPD in der Bezirksversammlung und in der Bürgerschaft können Sie jederzeit ansprechen. Wir möchten, dass möglichst alle Bedenken aufgenommen und gelöst werden.
Fazit
Dass sich die Rahlstedter CDU und auch die Linken gegen eine Gewerbegebietsentwicklung wenden und sich zum Anwalt der Umwelt aufschwingen, ist nicht glaubwürdig. Das Planverfahren für die neue Gewerbefläche ist mit einem einstimmigen Beschluss und mit ausdrücklicher Unterstützung aller Fraktionen in der Bezirksversammlung beschlossen worden.
In zahlreichen Gesprächen wurden bereits Bedenken und Wünsche von Interessierten aufgenommen und fließen in den weiteren Planungsprozess ein. Vieles wurde schon von vornherein bei der Planung berücksichtigt. Vieles hat die rot-grüne Koalition im Bezirk auf Anregung von Anwohnerinnen und Anwohnern bereits beschlossen: eine ökologische und energieeffiziente Bebauung, den Ausschluss einer Weiterführung des Ring 3, die Sicherung von Reiterhöfen und Erdbeerfeld, die Sicherung der Knicks – auch auf dem geplanten Gewerbegebiet – und vor allem Beteiligungsprozesse. Insbesondere zu den Fragen der Gestaltung des Landschaftsraums und zur Abwicklung des Verkehrs stehen noch Antworten aus und diese werden für die Akzeptanz des Vorhabens wichtig sein. Unlösbar sind sie gewiss nicht.
Wie geht es weiter?
Die nächsten wesentlichen Schritte werden die Workshops zur Entwicklung und Aufwertung des Landschaftsraumes und zur Klärung der verkehrlichen Fragen auf Grundlage eines neuen Gutachtens vor Ort mit den Bürgerinnen und Bürgern aus Großlohe und Stapelfeld sein.
Mitglieder der Bezirksversammlung Wandsbek | Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft |
Michael Ludwig-Kircher | Ekkehard Wysocki |
Carmen Hansch | Ole Thorben Buschhüter |
Frank Rieken | Astrid Hennies |
Marlies Riebe | |
Ortwin Schuchardt | |
Rainer Schünemann |
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
kennen Sie eigentlich die Feldmark zwischen Rahlstedt und Barsbüttel aus eigener Anschauung? Ich empfehle Ihnen dringend einen großen Spaziergang, damit Sie sehen, was da eigentlich für eine Umweltsünde begangen werden soll. Keine Zeit? Doch, die sollten Sie sich unbedingt nehmen und am besten nehmen Sie unseren Bürgermeister gleich mit. Er sollte sich ja noch aus Kindertagen in der Gegend auskennen.
Beginnen Sie im Hüllenkamp und gehen Sie geradeaus bis zur Grunewaldstraße. Dort nehmen Sie bitte den geraden Weg weiter durch das Kleingartengebiet, Wenn der Weg sich gabelt, biegen Sie bitte rechts ab und gehen dann geradeaus weiter über die kleine Brücke, die über den Schleemer Bach führt. Dann immer geradeaus, vorbei an den links relativ neu gebauten Schrebergärten (übrigens war da früher ein Feld) und dann bis zu der Kreuzung, an der die Teerstraße nach Barsbüttel beginnt. Biegen Sie dort links ab und bei der nächsten Gabelung wieder rechts auf den Rahlstedter Heideweg.
Sie haben Natur pur und können entspannen und (noch) durchatmen. Am Ende des Heidewegs bitte wieder rechts abbiegen und dann bei der nächsten Kreuzung links. Un da beginnt dann schon das Elend in Form von Möbel Höffners wunderschönen und massenhaften LKW-Parkplätzen. Gut, es liegt ein Grünstreifen zwischen Höffner, dem anschließenden Gewerbegebiet und Ihrem Spazierweg, aber dennoch werden Sie eher nicht hingucken mögen.
Den Lärm von der Autobahn kann man sich ja wegdenken und zum Glück geht es bald links ab ins Stapelfelder Moor. Und dann nähert man sich schon langsam dem geplanten Victoriapark-Gelände.
Ach ja, „Park“. Wie kann man nur ein Gewerbegebiet als „Park“ bezeichnen? Eine tolle Idee, die aber ganz genau aufzeigt, wie man eine Betonlandschaft als grüne Oase verkauft.
Warum ich Sie um diesen Spaziergang bitte? Nach meinem Kenntnisstand wurde dieser große und bisher schöne Grüngürtel hinter Rahlstedt von Fritz Schumacher damals sehr weitsichtig als Klimaaustauschgebiet für Hamburg vorgesehen und gerade Hamburg hat es mit seinen CO2-Werten ja mehr als nötig, solche Austauschgebiete zu hätscheln und zu pflegen.
Mal ganz abgesehen von der Notwendigkeit, auch auf die Tierwelt Rücksicht zu nehmen. Aber was sind schon Hasel- und Fledermäuse, Füchse und Rehe und die vielen Vogelarten gegen ein gewinnträchtiges Gewerbegebiet? Arbeitsplätze? Im Moment sehe ich an vielen Lieferwagen die Aufschrift „Kollege gesucht“.
Der Merkur-„Park“ hat noch Platz für eventuelle Ansiedlungen. Und wo wir schon bei dem sind, finden Sie ihn wirklich schön? Nein, so etwas brauchen wir in Rahlstedt nicht noch einmal, zumal doch auch Ihnen sicher klar ist, dass der Victoria-„Park“ nur der Anfang ist. Da kann man sich wunderbar scheibchenweise weiter durch die Landschaft fressen.
Und noch eine Frage hätte ich: Glauben sie, dass sich so ein Projekt in Volksdorf, Rissen, Blankenese, Wohldorf-Ohlstedt oder anderen betuchteren Stadtteilen durchsetzen ließe? Da stünden dank der Bevölkerungsstruktur sofort einige Anwälte auf Ihrer Schwelle, um das erfolgreich zu unterbinden. Und genau deshalb fühlt sich Rahlstedt tatsächlich abgehängt. Aber in den sozial schwächeren Gebieten kann man ja über die Wünsche der Bevölkerung hinweg hobeln, weil die nicht dazu in der Lage ist, sich erfolgreich gegen solche Vorhaben durchzusetzen.
Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass ich mich gezwungen sehe, meiner SPD-Grünen regierten Stadt einmal einen solchen Brandbrief schreiben zu müssen.
Hier noch ein Satz von Fritz Schumacher, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
“Nur wenn wir lernen, die Stadt als Gemeingut zu betrachten und zu behandeln, können wir künstlerisch und sozial die Probleme zu lösen beginnen, die sie uns stellt.”
(Fritz Schumacher)
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Mürmann
Sehr geehrter Herr Buschhüter.
Bitte lesen Sie noch einmal diese etwas ältere Ausgabe der ‘Rahlstedter Leben’ vom Juni 2015!
Immerhin sind SIE mitverantwortlich, wenn alles DAS vernichtet wird!
Wir werden IHREN NAMEN und den der Herren Wysocki und Schweim (GRÜNE) für immer im Großloher Volksgedächtnis bewahren als VERURSACHER dieser Katastrophe!
http://epub.sub.uni-hamburg.de/epub/volltexte/2015/48387/pdf/Rahlstedt_Rleben_2015_06.pdf
Erleben wir gerade eine neue MACHTERGREIFUNG durch den Hamburger Senat?
https://antivictoriapark.wordpress.com/2016/11/09/machtergreifung-durch-olaf-scholz-und-seine-heloten/
Wie Herr Buschhüter auf Abgeordnetenwatch völlig richtig feststellt, nutzt der Senat sein ‘weisungs- und Evokationsrecht’ sehr selten, weil dieses, völlig zu recht vom Bürger als undemokratisch empfunden wird, wie ich das interprätiere.
Der Senat hebelt damit nicht nur grundsätzliche Bürgerrechte aus, wie in unserem Fall das BÜrgerbegehren ‘Kein Rahlstedt 131’, sondern setzt sogar gewählte Parlamentarier der Bezirksparlamente schach matt!
In unserem Fall zeigt dieses Verhalten überdeutlich, daß es dem Bürgermeister, den Senatoren und den Parteisoldaten der SPD und den GRÜNEN keineswegs um demokratische Grundsätze oder das Wohl der Bevölkerung geht, sondern nur um den schlichten Machterhalt!
In einer Untersuchung Jörg Auf dem Hövel von 2003 zur Arbeit der Hamburger Verwaltung wird festgestellt, daß die Vertreter der Bezirksversammlungen durch die Regierungsparteien einem derart starken Druck unterliegen, daß sie IN VOREILENDEM GEHORSAM diesen Weisungen nachkommen!
Ist doch wirklich sehr demokratisch, oder?
Sehr geehrter Herr Napp,
ich danke Ihnen, dass Sie mir direkt antworten. Inzwischen habe ich weitere Gespräche so zwischen “Tür und Angel” geführt, um mir ein Bild von der Stimmungslage zu machen. Die Stimmung scheint explosiv zu sein. Wenn man sich auf Ihren Seiten ein wenig umsieht, versteht man auch besser warum. Nicht nur die CDU sondern auch die SPD hat ein massives Glaubwürdigkeitsproblem. Die Leute haben die wahltaktischen Spielchen sogenannter Volksparteien einfach satt. Die Unterscheidung hier Gewerbepark dort Logistikpark wurde so nicht wahrgenommen. Im Grunde fällt der SPD die Ablehnung des Projekts vor vier Jahren nun selbst auf die Füsse. Die schon viel beklagte Bürgerferne ist weiter verstärkt worden. Über die im Geheimen beschlossene Schließung des Freibads herrscht beredtes Schweigen. Trotzdem versuche ich sachlich zu bleiben.
Das mag auch daran liegen, dass mich mit dem Namen Jebens irgendwie positive Kindheitserinnerungen verbinden. Das war doch einer der die “Jebenshöfe” erfunden hat, der sich für das Gemeinwohl engagiert hat, mit bodenreformerischen Ansätzen.
Auch der Nachfolger blieb mir in angenehmer Erinnerung, als er der IGOR sein Merkur-Projekt vorstellte, dass sich schon deutlich von ähnlichen Projekten positiv unterschied.
Übereinstimmend stellen wir fest, dass für das Ausnützen gesetzgeberischer Lücken nicht der Unternehmer sondern die Politik verantwortlich ist. Es fehlt ein Gesetz, das Planungsgewinne angemessen besteuert, genauso, wie Planungsschäden entschädigt werden müssen. Nur so können die Begehrlichkeiten ausgebremst und Planungsneutralität hergestellt werden.
Leider fehlt mir gerade momentan die Zeit für weitere Erläuterungen.
mit den besten Grüßen
Helmut Bein
Erst mal meinen Dank für diese Antwort, denn sie zeigt, daß auch Sie offensichtlich mit zunehmender Informationslage erkennen, was da eigentlich abläuft, zumal, wie Sie meiner Streitschrift von inzwischen über 100 Seiten entnehmen können, das Ganze erst der zarte Beginn einer grandiosen Planung um die Metropolregion Hamburg sein wird, die bis 2030 etwa 1000 ha zerstören wird! Und auch im Süden stehen die schon Gewehr bei Fuß!
Was die Jebenshöfe betrifft, so kenne ich das, aber das betrifft nicht diesen Jebens, sondern dessen Vater. Der jetzige ist eigentlich nur als Sponsor der ‘Crocodiles’ aufgefallen. Sein Geld hat er allerdings wohl über seinen Vater gemacht.
http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/44437533
Die Glaubwürdigkeit der großen Volksparteien, wie sie sich mal nannten und ja auch waren, liegt derzeit am Boden.
Wenn sich immer mehr Parteien bilden, dann liegt das natürlich daran, daß sich viele Menschen nicht mehr vertreten fühlen. Erst recht nicht in ihren persönlichen Belangen.
Und unser Fall hier geht an UNSERE PERSÖNLICHE EXISTENZ und die der Natur dort natürlich auch!
Jebens kauft das Land für ca. 23,- pro qm auf. Aber der tatsächliche Wert für ein Gewerbegelände liegt inzwischen bei ca. 190,-! Kein schlechter Gewinn.
Was die Planungen betrifft, so sind die schon erheblich älter als 4 Jahre. Schon 2008 hat sich Buschhüter in einer Kleinen Anfrage über die geplante Zerstörung des Ausgleichsgebietes für den Merkurpark beschwert. Nun ja.
Noch 2014 hat Herr Schweim von den GRÜNEN in seinem GRÜNSCHNACK ebenfalls das Alles verdammt und sogar die Rückkehr des Ring 3 vermutet, womit er selbstredend nah an der Realtät liegt, denn dieser wird zurückkommen, wenn alle diese Pläne umgesetzt werden.
Jebens von Norden und Krieger (Möbel Höffner) von Süden sind gerade dabei, die Lücken zu schließen und die angestrebte Verbindungsstraße zu schaffen. Wenn es sein muß auf ihrem eigenen Gelände!
Erhebliche zusätzliche Verkehrsbelastung kann unser Stadtteil nicht mehr hinnehmen. Dauerstaus sind heute zu den Spitzenzeiten innerhalb Rahlstedts, vor allem aber auch auf der Sieker Landstraße von und hin zur A 1 die Regel.
Ein vierspuriger Ausbau würde nicht nur viele uralte Bäume, die unter Naturschutz stehen, vernichten, sondern auch den Höltigbaum gravierend negativ beeinflussen.
Nein! Wir werden gegen dieses Projekt antreten, koste es, was es wolle!
Wir werden uns auch nicht mit solchen lächerlichen Worksshops (Neudeutsch! Wo Herr Buschhüter doch so gerne lieber DEUTSCHE Formulierungen benutzt!) mitarbeiten, die nur eine einzige Aufgabe haben, uns ruhig zu halten!
Verstehen bedeutet nicht, sich mit allen Ihren Aussagen gemein zu machen. Zunächst heißt es nur, dass ich Leute getroffen habe, die in die selbe Kerbe schlagen. Vielleicht bin ich zu naiv, an das Gute im Menschen zu glauben. Aber es könnte doch sein, auch auf Grund seiner Biographie, das Herr Jebens der “Weiße Ritter” ist, der Schlimmeres verhüten will. Auf der anderen Seite sollte durch Erweiterung Naturschutzgebietes ein zweiter Riegel gegen uferlose Bebauung eingeschoben werden.
Während wir mehr oder weniger über peanuts diskutieren, wird im Bundesrat über eine Grundsteuerreform abgestimmt, die für den zukünftigen Flächenverbrauch für Wohnen und Gewerbe von historischer Bedeutung ist. Es wurde ja immer wieder bemängelt, weshalb man neue Gewerbeflächen ausweist, während die alten noch nicht vollständig bebaut sind. Das liegt auch daran, dass es nichts kostet, Bauland brach liegen zu lassen.
Das würde sich schlagartig ändern, wenn eine von vielen Bürgermeistern und Verbänden, wozu auch der NABU zählt, Gesetzesvorlage zum Tragen käme. Dann würde das Horten von Bauland sich nicht mehr lohnen. Die Grundsteuer ist so hoch anzusetzen, dass auf die Besteuerung des zu errichtenden Gebäudes aufkommensneutral verzichtet werden kann. NABU und seine Mitstreiter sind überzeugt, dass damit die Zersiedelung der Landschaft gestoppt werden kann.
Leider kann von einer Unterstützung dieses Entwurfs durch die Hamburger Landesregierung keine Rede sein.
Etwas kleinkariert wird argumentiert, dass die zunächst höheren Steuereinnahmen zu einem höheren Lastenausgleich führen würden. Mit einem ähnlichen Argument hat man schon einmal die Einstellungen weiterer Steuerprüfer gestoppt: ist zwar lohnend, aber nur für den Bund. Daß auch die Mieter von einem größeren Bodenangebot profitieren würden, und Wohnen billiger würde, interessiert nicht.
http://www.grundsteuerreform.net
Das bei vielen Rahlstedtern beliebte Erdbeerfeld wird mit einem Gewerbegebiet zugebaut und das soll „gut für Mensch und Natur“ sein? Das ist jedenfalls in Bezug auf die Natur wohl eher ein Witz. Tatsächlich scheint nichts hinter den angeblich geplanten Ausgleichsmaßnahmen zu stecken. Wortreich wird ausgeführt, dass die Natur und das umliegende Grün „großflächig gestärkt“ werden sollen. Aber was genau soll denn das heißen? Die angeblichen „Naturschutzmaßnahmen“ sind vollkommen substanzlos. Was soll das heißen: „Entwicklung der Hamburger Landschaftsachsen“, „Qualifizierung der Kulturlandschaft“, „Qualifizierung des Wegenetzes“ u.s.w. ??? Meiner Ansicht nach handelt es sich um leere Worthülsen. Gab es eigentlich für die beiden Gewerbegebiete „Neuer Höltigbaum“ und „Merkurpark“ Ausgleichsmaßnahmen?
Während die Planungen für den „Viktoriapark“ schon recht konkret sind, stehen die Ausgleichsmaßnahmen völlig in den Sternen. Allenfalls wird der frei bleibende Grünstreifen, der ursprünglich für die Verlängerung des Ring 3 vorgesehen war und der weiterhin frei bleiben soll, irgendwie „ökologisch“ mit einem „interkulturellen Garten“ gestaltet. Für den Verlust von 26,5 Hektar Landschaftsfläche (allein auf Hamburger Gebiet) würde das als Ausgleich nicht ausreichen.
Als konkrete Ausgleichsmaßnahme schlage ich eine deutliche Vergrößerung des vorhandenen Naturschutzgebietes Stapelfelder Moor vor. Das wäre wirklich „gut für Mensch und Natur“. Das Erdbeerfeld, das ja bebaut wird, sollte an anderer Stelle wieder angelegt werden. Die Kosten können ja die Stadt und der Investor tragen. Der Investor wird mit der Vermarktung der Gewerbeflächen sicher gute Gewinne machen, so dass dies kein Problem sein dürfte.
Viele Grüße,
Matthias Heineke
Natürlich gab es reichlich ‘Ausgleichsmaßnahmen für den Merkurpark, aber auch die waren nur Schall und Rauch!
Wir wollen gar nicht erst den Eindruck aufkommen lassen, daß es überhaupt möglich wäre, irgendeinen ‘Ausgleich’ für dieses geplante Umweltverbrechen zu schaffen!
Herr Jebens hat auf der Versammlung in Großlohe am 27.9. zwei bemerkenswerte Dinge von sich gegeben:
1. Ich habe die Flächen südlich des Weges Bachstücken NUR gekauft, damit sie gesichert sind und niemals bebaut werden können!
2. Aus der ‘Großen Heide’ (so nennen die das angebliche Ausgleichsgebiet) soll EIN NATURSCHUTZGEBIET werden.
Dazu muß erwähnt werden, daß unser Spezi Möbel Höffner gerade bis auf etwa 150 m an das Stapelfelder Moor herangerückt ist, was ja auch, laut amtlichem ‘Gutachten’ genug ist, um keinen Schaden anzurichten.
Dazu meinte er dann noch, er stünde immer zu dem, was er versprechen würde! Nun ja.
Im Falle des Merkurparks hat er, selbst nach Aussagen des SPD-Mannes Wysocki mir gegenüber, schon mehrere Versprechen gebrochen. Noch nicht einmal ein 10tel der Arbeitsplätze sind dort vorhanden! Und NEUE sind so gut wie keine entstanden.
Die ‘integrierten’ Knicks sind trostlos und die Architektur erschütternd!
Ich bin gerne bereit, mal zusammen mit den Herren Wysocki und Buschhüter einen gemeinsamen Sonntagsspaziergang über dieses ‘Wunderland’ zu machen.
Aber ich denke, daß diese Männer dafür keinen Mumm haben!
Bei meinen Joggingrunden an der “wilden”Stellau treffe ich immer auf dem “Totenweg” Großloher Bürger, die ihre Hunde Gassi führen. Bei einem kleinen Plausch stellt man schnell fest, dass die geplante Bebauung hohe Wellen schlägt. Fragt man dann weiter nach, in wie weit ihre unmittelbare Lebensqualität durch das Projekt bedroht ist, wo doch schon der Blick auf das Gelände durch den sehr hohen Knickbewuchs im Sommer unmöglich ist.
Fast alle sagen dann: Wer sagt uns denn, dass das Gebiet nicht schon in naher Zukunft ausgeweitet wird? Es ist dieses weit verbreitete Mißtrauen gegen Politiker an sich, wie es auch in den Kommentaren häufig zum Ausdruck Ausdruck kommt, die eine sachliche Abwägung der Vor- und Nachteile erschwert.
Viel schwappt natürlich auch von der großen Politik herüber, da sind unsere “Ortsfürsten” machtlos.
Auch verständlicher Neid spielt unterschwellig eine Rolle. Es verletzt das Rechtempfinden, wenn durch Planungsentscheidungen über Nacht Millionäre geboren werden. Ist das auch mit rechten Dingen zugegangen? Da wäre zum Thema Bodenspekulation einiges zu sagen, was jetzt zu weit führen würde.
Für das hier und jetzt hilft nur Schadensbegrenzung, indem man feste unabänderliche Pflöcke einschlägt.
1.) Feste Garantien: bis hierher und nicht weiter. (Natur- und Landschaftsschutz)
2.) Erhalt des Freibades Rahlstedt/Wiesenredder. Maßnahmen, die diese unverzichtbare Freizeit- und Erholungsstätte noch attraktiver machen. Jedes Kind sollte in jungen Jahren schwimmen lernen.
3.) sofortiger Beginn des Ausbaus der Wanderwege, insbesondere des Kösterodenweges.
4.) Fortsetzung des Bürgerdialogs
Sehr geehrter Herr Bein.
Ich bin mir nicht so sicher, daß Sie tatsächlich diese Gespräche geführt haben, denn da gibt es einige Hinweise dafür.
Natürlich werden hier nicht über Nacht irgendwelche Millionäre gemacht, da alle Investoren schon zu den reichsten Menschen Deutschlands gehören.
Und aus deren Sicht ist natürlich Bodenspekulation ein erlaubtes Geschäft, was ich mal versuche zu verstehen.
Daß hier allerdings die Regierungsparteien SPD und GRÜNE sich zu deren Gehilfen degradieren, hat eine neue Qualität! Das aber wird daran liegen, daß diese Personen große Sponsoren in Hamburg sind oder zu den größten Gewerbesteuerzahlern in Stormarn gehören.
Außerdem ist es NACHGEWIESEN, daß diese Planungen nur der Anfang einer mittelfristigen Planung von über 1000 ha (10.000.000 qm) zwischen Ahrensburg, über uns hier, Trittau bis runter zum Autobahndreieck Ost ist.
Lustig wird es bei den ‘festen Garantien’!
Wie fest solche sind, ersieht man an der Kleinen Anfrage Herrn Buschhüters 2008 (damals noch in der Opposition), wo er sich sehr besorgt zeigte, daß die als Ausgleichsgebiet für den Merkurpark ausgewiesene Fläche südlich dieser Anlage nun bebaut werden soll!
In Hamburg gelten solche Flächen nur solange als Beruhigungspille, bis der nächste Flächenverbrauch ansteht. Nun findet er die Vernichtung dieses Areals eine ‘Aufwertung der Natur’! Nun ja, bei der erzkonservativ-industriehörigen SPD, die sie in Hamburg schon immer war, dürfte das geistig kein Problem darstellen, aber bei den GRÜNEN, zB in Person Herrn Schweims, eigentlich schon, denn eben dieser hat noch 2014 vehement diese Pläne kritisiert. Sogar die Rückkehr des Ring 3 hat er damals vorausschauend befürchtet.
Und auch mit Biotopen nimmt es Hamburg nicht so genau, wenn diese nicht ins Bild passen. Im Falle der Bebauung des Buchenkamps werden mehrere zerstört.
Und von Süden her ist Möbel Höffner schon bis 150 m an das NSG Stapelfelder Moor herangerückt! Ist natürlich völlig harmlos für dieses. Versteht sich selbst!
Und zur intensiven Bewirtschaftung sei anzumerken, daß diese nicht so schlimm sein kann, da dort immer noch viele sehr seltene oder gar sogar stark gefährdete Tierarten leben! Wenn diese Knicks ‘gepflegt’ in das neue Gewerbegebiet integriert sind, werden diese Tiere sicherlich tot sein. Darunter zB die Haselmaus, der Feldhase, die Feldlerche oder einige Fledermausarten. Von Rehen, Hirsch, Bussarden oder Wildschweinen mal nicht zu reden, da diese nicht geschützt sind.
Die AG Naturschutz (darunter NABU und BUND) haben sich explizit gegen diese Pläne ausgesprochen, und jeder Spaziergänger kann diese Wesen selber hautnah erleben!
Im neuen ‘Wunderland’ Victoria-Park werden sie wohl kaum noch zu sehen sein.
Gehen Sie doch mal auf meine Website https://antivictoriapark.wordpress.com/ , denn da können Sie viele tolle Fotos sehen von dem, was wir verlieren werden und dem, was wir an tollen Dinge bekommen sollen.
Und noch was zu den ‘Arbeitsplätzen’: Beim Merkurpark (der gleiche Investor) wurden damals 6000 versprochen. Bis heute arbeiten dort maximal 600! Neu entstanden dürften nahezu keine von ihnen, da die meisten Firmen ihre Arbeitnehmer mitbringen.
Für Großlohe fällt da nicht ab.
Wir dürfen, als Problemstadtteil gerne die Opfer bringen, bekommen aber NICHTS dafür zurück!
Bitte denke Sie noch einmal intensiv nach!
Sie wissen ja, wir sind da (jetzt) unterschiedlicher Meinung, deshalb erlauben Sie mir folgende Anmerkungen:
Sie schreiben von vierjähriger Vorbereitung. Schade, dass diese offenbar unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand und Sie und die SPD als Partei bis dato immer davon sprachen, gegen die Pläne des Gewerbegebiets zu sein. Dass Sie nur gegen ein Logistik-Gewerbegebiet sind, kam so nicht rüber. Anders hätten Sie die Bürger vielleicht besser abholen können.
Viele Firmen werden in den neuen Standort aus einem anderen Stadtteil umziehen – da frage ich mich, was mit den alten Gewerbeflächen passiert. Davon gibt es gefühlt immer mehr, die leer stehen und nicht genutzt werden, z. B. direkt nebenan im Merkurring und Neuen Höltigbaum.
Wer gegen das Gewerbegebiet ist, sorgt evtl. dafür, dass Unternehmen sich in einem anderen Bundesland als Hamburg einen neuen Standort suchen und dort wachsen und neue Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen. Gleichzeitig kann ein Unternehmen aus einem anderen Bundesland an der alten Stelle in Hamburg einen Standort eröffnen. Ich glaube nicht, dass es da so viel für Hamburg zu verlieren gibt, zumal am Ende der Länderfinanzausgleich alles wieder umverteilt.
Wenn man großflächig Natur zerstört, um Straßen, Zuwege und Gebäude zu errichten, so muss ich Ihnen leider sagen: Dass ist keine Stärkung der Natur und nicht gut für Mensch und Natur, sondern zu allererst Naturzerstörung. Gewiss wird heute ein Großteil der Fläche bewirtschaftet, aber eben nicht nur: Neben Knicks gibt es auch nicht bewirtschaftete Flächen und Wälder auf dem Gelände.
Gemessen an ganz Rahlstedt ist die Fläche sicherlich nicht groß. Für die Großwohnsiedlung Großlohe ist sie es aber eben doch. Und nicht nur dort wird die Lebensqualität sinken, denn der Verkehr und die damit verbundene Belastung wie Abgase und Lärm werden ganz Rahlstedt und Stapelfeld betreffen und so auch dort die Lebensqualität mindern. (Auch ich warte gespannt auf das Gutachten zum Verkehr, wobei Sie und die zuständigen Behörden dazu meine Vorschläge bisher ausgeschlagen haben.) Und schließlich deutet vieles darauf hin, dass das Gewerbegebiet bis Barsbüttel erweitert werden soll, was dann gewiss mehr als 1% sind.
Und zu guter Letzt: Mit der Ablehnung des Bürgerbegehren verhindern Sie direkte Demokratie, die den Bürgern zusteht. Es liegt nun mal an der Natur der Sache, dass ein Bürgerbegehren ein Ziel verfolgt, welches die Politik und/oder Verwaltung nicht hat. Gerade deshalb, so mein Verständnis, hat das Bürgerbegehren seine Berechtigung und ist die Ablehnung für mich nicht nachvollziehbar und hebelt den Sinn eines Bürgerbegehrens aus.