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Am 12. Mai 2014 wurde der Öffentlichkeit erstmals der vorhabenbezogene Bebauungsplan-Entwurf Rahlstedt 130 vorgestellt. Dabei geht es um den vollständigen Neubau des in die Jahre gekommenen Nahversorgungszentrums am Spitzbergenweg und den Neubau von ca. 120 Wohnungen in den Obergeschossen. Seitdem war lange Zeit nicht mehr viel von dem Vorhaben zu hören. Der Planungsausschuss der Bezirksversammlung Wandsbek hatte im Lichte der in der Öffentlichen Plandiskussion aufgeworfenen Fragestellungen Kritik an der bisherigen Planung geäußert und dem Vorhabenträger „Hausaufgaben“ zur Umplanung mitgegeben. Knackpunkt war dabei vor allem die Gebäudehöhe zum Spitzbergenweg hin. Die Pläne wurden von der Vorhabenträgerin Fa. Profilia daraufhin umfangreich überarbeitet. Sie werden am kommenden Dienstag, 12. Januar 2016, 18 Uhr, in der Sitzung des Planungsausschusses der Bezirksversammlung Wandsbek öffentlich vorgestellt. Die Sitzung findet statt im Bürgersaal Wandsbek, Am Alten Posthaus 4, 22041 Hamburg.

In der Entscheidungsvorlage für den Planungsausschuss werden die Eckpunkte der neuen Planungsvariante wie folgt beschrieben:

  • „Die Erdgeschosse sind nach wie vor dem Einzelhandel sowie dem ruhenden Verkehr vorbehalten. Neben einem Vollsortiment-Lebensmittelmarkt (Edeka) sind kleinere Ladeneinheiten vorgesehen, die auch den ansässigen Einzelhändlern angeboten werden sollen. Die Ladenflächen gruppieren sich um einen öffentlich zugänglichen Platz, der in direkter Verlängerung des sich im Nordosten anschließenden Grünzugs liegt. Über der Ladenzeile im Nordwesten des Vorhabens sind in einem Zwischengeschoss zusätzlich Praxis-Flächen vorgesehen.
  • Ein Teil der bisher u.a. als Busumfahrt genutzten Straßenverbindung zwischen Spitzbergenweg und Wildschwanbrook soll für eine zusammenhängende Entwicklung aufgehoben werden. Dieses hat folgende Auswirkungen auf den Busverkehr: Die vom U-Bahnhof Berne kommende Buslinie 275 endet wie bisher zeitweise an der Haltestelle Wildschwanbrook. Endende Busse wenden dann in dem neuen Kreisverkehr an der Kreuzung Spitzbergenweg/Meiendorfer Straße. Warte-Plätze für Busse („Überlieger“) sind im Spitzbergenweg vor der Parkgarage und eine neue Haltestelle vor dem Lebensmittel-Markt vorgesehen. Ggf. ist eine Haltestelle zum Aussteigen auf der gegenüberliegenden Seite des Spitzbergenwegs erforderlich. Der Abschnitt vor der Rogate-Kirche kann voraussichtlich als öffentliche Stichstraße erhalten bleiben. Details der Planung sind im weiteren Verfahren noch abzustimmen. Für die vom Rahlstedter Bahnhof kommende Metrobuslinie 24 ändert sich nichts.
  • Die dem Einzelhandel dienenden Stellplätze werden in einer Parkgarage auf der Erdgeschoss-Ebene sowie im darüberliegenden Zwischengeschoss untergebracht. Die Einfahrt zur Parkgarage liegt am Spitzbergenweg, die Ausfahrt an der vom Wildschwanbrook abgehenden Stichstraße. Die Anlieferung des Lebensmittelmarkts liegt in der Mitte des Gebiets am Ende der vom Wildschwanbrook abgehenden Stich­straße. Die dem Wohnen dienenden Parkplätze sind in einer Tiefgarage geplant, welche gegenüber dem Penny-Markt an die dort liegende Stichstraße angebunden wird.
  • Über dem Einzelhandel und der Parkgarage sind in zwei bis drei weiteren Obergeschossen etwa 125 Wohnungen geplant. Neben innenliegenden Treppenhäusern und Fahrstühlen führen auch zwei Freitreppen auf eine Wohn-Erschließungsebene über dem Einzelhandel bzw. der Parkgarage. Diese Erschließungsebene dient außerdem der Unterbringung von privaten Freiräumen und erforderlicher Kinderspielflächen.
  • Das erste und zweite Wohngeschoss liegt zum Spitzbergenweg hin um etwa 4,50 m zurückgestaffelt; das dritte Wohngeschoss weist eine weitere Zurückstaffelung um etwa 4,50 m, also insgesamt ca. 9 m auf (vgl. Anlage Schnitte). Das oberste, dritte Wohngeschoss ist nicht durchgängig, sodass zu allen Seiten hin eine gegliederte, vielfältige Kubatur und Erscheinung in den Obergeschossen entsteht (vgl. Anlagen Visualisierungen).
  • Nach wie vor ist ein Anteil öffentlich geförderten Wohnungsbaus von mindestens 30 % vorgesehen. Von der Vorhabenträgerin wird gefordert, die Wohngeschosse in einem höheren Energiestandard als nach EnEV 2016 zu realisieren. Außerdem sind die obersten, zu begrünende Dachflächen (abzüglich technischer Aufbauten) vollständig mit Analgen für Photovoltaik bzw. Solarthermie mit je 1 m² Kollektorfläche je 3 m² Dachfläche zu belegen.
  • Eine überschlägige gutachterliche Einschätzung hat ergeben, dass die entstehenden Verkehre funktional und verträglich gut abwickelbar sind. Im Rahmen des Verfahrens wird eine ausführliche verkehrstechnische Stellungnahme erarbeitet. Des Weiteren werden noch ein Lärmgutachten, eine artenschutzrechtliche Potenzialabschätzung, eine Freiraumplanung, ein Oberflächenwasserkonzept und eine Baumerfassung erstellt.“

Nach Einschätzung des Bezirksamts Wandsbek ist diese nun vorliegende Planungsvariante gut geeignet, das Bebauungsplan-Verfahren fortzuführen. Dem soll der Planungsausschuss in der Sitzung zustimmen. Es ist vorgesehen, Fristen, Details und Qualitäten des Vorhabens in dem mit der Vorhabenträgerin abzuschließenden Durchführungsvertrag abzusichern. Als zweiter Schritt der Öffentlichkeitsbeteiligung folgt noch die öffentliche Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfs.

Bis zu einem möglichen Baubeginn wird es erfahrungsgemäß noch wenigstens etwa zwei Jahre dauern, weil das weitere Bebauungsplan- und das anschließende Baugenehmigungsverfahren entsprechend viel Zeit in Anspruch nehmen.

Die Entscheidungsvorlage für den Planungsausschuss nebst Anlagen finden Sie unter folgendem Link: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/yw010.asp. In der Suchmaske geben Sie bitte 20-2167 als Suchbegriff ein.

Hier noch weitere Visualisierungen der neuen Planungsvariante (zum Vergrößern anklicken):

Spitzbergenweg-neu-II

Spitzbergenweg-neu-III