Ende gut, alles gut? Auf dem verwahrlosten Eckgrundstück Nordlandweg/Spitzbergenweg haben die Bauarbeiten für den Bau von sieben Reihenhäusern begonnen. Die Kellergeschosse sind bereits erkennbar. Damit könnte der Schandfleck im Zentrum Meiendorfs, über den sich die Nachbarschaft jahrelang geärgert und der die Kommunalpolitik intensiv beschäftigt hatte, bald Geschichte sein. Ein Schild am Bauzaun verspricht unter der Überschrift “Neuer Wohnraum für Meiendorf” den Bau eines “Wohnensembles mit 7 Einheiten”.

Anfang 2019 hatte das Bezirksamt Wandsbek eine Baugenehmigung für die “Errichtung eines Einzelhauses mit sieben Gebäuden” erteilt. Eine Baugenehmigung ist in Hamburg drei Jahre lang gültig, 2022 wurde sie um ein Jahr verlängert. Anfang 2023 wurde dann plötzlich mit den Abrissarbeiten begonnen und die Baugrube ausgehoben. Danach geschah wieder jahrelang: nichts.
Nach einem unkonventionellen Teilabriss der Altbebauung ein paar Jahre zuvor war vor Ort das offene Sockelgeschoss des ehemaligen Wohnhauses (Nordlandweg 26-26a) zurückgeblieben, die heruntergekommene Ladenzeile (Spitzbergenweg 51-53) blieb jahrelang größtenteils stehen.
“Der Politik ist es ein Dorn im Auge, wenn Grundstücke, auf denen dringend benötigte neue Wohnungen entstehen könnten, ungenutzt bleiben. In dem Meiendorfer Fall kam erschwerend die Verwahrlosung des Grundstücks mit den darauf befindlichen Abrissruinen hinzu, später sorgte die mit Wasser vollgelaufene Baugrube für Ärger und Sorge um die Sicherheit. Daher ist es gut, wenn hier die genehmigten Reihenhäuser nun tatsächlich endlich gebaut werden. Wir dürfen gespannt sein, wie schnell es hier nun weitergeht. Zu oft wurden wir schon enttäuscht”, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, der sich seit Jahren mit dem Fall befasst und auch vergeblich versucht hat, mit den Eigentümern ins Gespräch zu kommen. Sie hatten das Grundstück bereits im Jahre 2007 im Rahmen einer Zwangsversteigerung erworben.
Das Grundstück beschäftigt die Kommunalpolitik seit vielen Jahren. Ende 2014 hatte das Bezirksamt Wandsbek gegen den Eigentümer ein Verfahren zur Herstellung ordnungsgemäßer Zustände eingeleitet, im Februar 2015 erließ es eine förmliche Anordnung, die Gebäude so instand zu setzen, dass sie einer bauordnungsrechtlich ordnungsgemäßen Nutzung zugeführt werden können, und endgültig nicht mehr genutzte Anlagen zu beseitigen. Der Eigentümer zeigte sich in dem Verfahren jedoch wenig kooperativ und legte Widerspruch ein. Später erfolgten kurzzeitig immerhin einige Instandsetzungsarbeiten, das Wohnhaus wurde sogar eine Zeit lang noch wieder bewohnt, mutmaßlich von Wanderarbeitern. Dann begannen erste Abrissarbeiten, allerdings eher unkonventionell, wie Nachbarn berichteten. Im Februar 2023 wurden die Abrissarbeiten vor Ort fortgesetzt, bereits damals der Bau von sieben Reihenhäusern angekündigt. Nun sieht es so aus, dass die Reihenhäuser wirklich gebaut werden.

Baugenehmigung und Bauvorbescheid sind im Transparenzportal der Stadt finden:
- Baugenehmigung vom 8. Februar 2019: https://suche.transparenz.hamburg.de/dataset/errichtung-eines-einzelhauses-mit-7-gebaeuden-7-we?forceWeb=true
- Vorbescheid vom 26. Januar 2018 (zu Einzelfragen der Bebaubarkeit des Grundstücks): https://suche.transparenz.hamburg.de/dataset/abbruch-des-bestehenden-gebaeudes-errichtung-1-reihenhaus-mit-9-we1?forceWeb=true
Frühere Beiträge zum Thema:
- Ruine am Nordlandweg: Hoffnungsschimmer am Horizont? (22. April 2015): https://www.buschhueter.de/ruine-nordlandweg-hoffnungsschimmer-am-horizont/
- Ruine am Nordlandweg: Wann wird hier endlich gebaut? (8. Mai 2021): https://www.buschhueter.de/ruine-am-nordlandweg-wann-wird-hier-endlich-gebaut/
- Brache am Nordlandweg: Bauherr verspricht den Bau von 7 Reihenhäusern (19. März 2023): https://www.buschhueter.de/brache-am-nordlandweg-bauherr-verspricht-den-bau-von-7-reihenhaeusern/
Die Ausführung der Baustellenüberfahrt ist hier unglücklich geplant bzw. genehmigt. Aktuell ist eine Überfahrt vom Nordlandweg aus angelegt, die aber nicht genutzt wird und in Zukunft nicht genutzt werden kann, da das Gebäude fast an der Grundstückgrenze endet.
Vom Spitzbergenweg aus ist eine normale Auffahrt vorhanden, die aber auch von den Betonmischern etc. genutzt wird und somit der Gehweg und die darunter liegenden Leitungen einer zu hohen Belastung ausgesetzt sind. Welche Ansprechpartner kann man hier ggf. kontaktieren? Von den Verantwortlichen für dieses Vorhaben wurde bisher aktiv nicht gemacht. Vielen Dank im Voraus
Ich gebe den Hinweis an das Bezirksamt/Wegeaufsicht weiter.
Wie der Phönix aus der Asche! So mutet das Bild an. Der Bau ist im Gange, während verwitternde Trümmer von alten Zeiten zeugen.
Wenigstens befinden wir uns jetzt in Meiendorf und nicht mehr in Maiendorf – Alles wird gut! 😉
Danke für Ihr Feedback. Ja, die Baustelle macht angesichts der Trümmerreste einen etwas merkwürdigen Eindruck. Aber wir dürfen nun tatsächlich zuversichtlich sein, dass hier etwas Neues entsteht und das Ärgernis bald ein Ende hat.
Eine lange Geschichte…
Ein hauptsächler Fehler wurde beim Aushub der Baustelle gemacht.
Aus den Erfahrungen aus dem Naturschutzgebiet Höltigbaum ist bekannt, das bei Neuanlagen die Teiche zunächst ausgebaggert wurden. Die Lehmschicht wurde entfernt, und dadurch konnte sich dass Oberflächenwasser dort nicht stauen.
Der jetztige Bauherr scheint das Problem gelöst zu haben und die Wohnungsbebauung wird profitabel sein.
Danke für Ihr Feedback. Das hoffe ich doch auch sehr, noch mehr für die zukünftigen Käufer.