Der von der Deutschen Bahn angekündigte Termin für die Teilinbetriebnahme der S4-Infrastruktur bis Rahlstedt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2027 steht auf der Kippe. Die Planungen der Bahn sehen vor, den Großteil der Bauarbeiten im Planfeststellungsabschnitt 2 (Luetkensallee – Landesgrenze) während der Totalsperrung der Strecke Lübeck – Hamburg für deren Generalsanierung im 2. Halbjahr 2027 durchzuführen. Doch nun hat die DB InfraGO vorgeschlagen, die Generalsanierung der Fernbahnstrecke um ein Jahr auf 2028 zu verschieben. Damit würde auch die Teilinbetriebnahme der S4 entsprechend später erfolgen. Eine Entscheidung darüber ist noch nicht getroffen, aber die Verschiebung dürfe auch den S4-Planungen ganz gelegen kommen.
Denn für den Planfeststellungsabschnitt 2 (Luetkensallee – Landesgrenze) liegt bislang kein Planfeststellungsbeschluss vor, der benötigt wird, um mit den Bauarbeiten in diesem Abschnitt beginnen zu können. Dieser wird erst im Herbst 2025 erwartet. Genauso wird aber auch erwartet, dass gegen den Planfeststellungsbeschluss vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig geklagt wird. Die Hauptbauarbeiten können sinnvollerweise erst mit einem unanfechtbaren Planfeststellungsbeschluss nach Abschluss des Gerichtsverfahrens beginnen, vorher werden wohl allenfalls Grünschnitt- und Rodungsarbeiten zur Vorbereitung von Leitungsumverlegungen stattfinden. Und mit einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ist nach einer Klage realistischerweise erst im Herbst 2026 zu rechnen. Bis Dezember 2027 bleibt damit viel zu wenig Zeit. Die Verschiebung der Generalsanierung käme den S4-Bauarbeiten damit sehr gelegen, wenn nicht sogar sie ein wesentlicher Grund für die Verschiebung sind. Denn an der Generalsanierung der Fernbahnstrecke im zweiten Halbjahr 2027 festzuhalten, ohne dass die damit verbundene Totalsperrung der Strecke auch für die S4-Bauarbeiten genutzt werden kann, wäre alles andere als sinnvoll. Die S4-Bauarbeiten würden sich so um Jahre verzögern, denn ohne Totalsperrung könnte nur in vergleichsweise kurzen Sperrpausen (nachts, an Wochenenden, auch mal wenige Wochen am Stück) gebaut werden, so wie es derzeit im ersten Abschnitt geschieht.
Und es kommt einer weiterer Grund hinzu, warum die Verschiebung der Generalsanierung auf 2028 sinnvoll ist: Durch die Totalsperrung der Bahnstrecke Lübeck – Hamburg während der Generalsanierung droht der Lübecker Hafen vom Eisenbahnnetz abgehängt zu werden. Derzeit wird die Bahnstrecke Lübeck – Bad Kleinen (-Schwerin) ausgebaut und elektrifiziert, außerdem eine neue Verbindungskurve gebaut, die Zugverbindungen zwischen Lübeck und Schwerin ohne Fahrrichtungswechsel in Bad Kleinen ermöglicht. Während der Bauarbeiten, die im Frühjahr 2025 begonnen haben, kommt es immer wieder zu Einschränkungen auf dieser Strecke. Und die Bauarbeiten sollen erst im April 2028 abgeschlossen sein. Dann aber gäbe es mit der ausgebauten und elektrifizierten Strecke Lübeck – Schwerin für den Lübecker Hafen eine leistungsfähigere Alternativanbindung während der Generalsanierung der Strecke Lübeck – Hamburg. Mehr dazu hier: https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/luebeck-schwerin
„In Rahlstedt erwarten wir sehnlichst die S4, die Hamburgs einwohnerstärksten Stadtteil im 10-Minuten-Takt mit der Hamburger Innenstadt verbinden wird. Die absehbare Verschiebung der Generalsanierung der Strecke Lübeck-Hamburg und damit die Teilinbetriebnahme der S4 bis Rahlstedt um ein Jahr ist misslich, aber wohl unausweichlich und in gewisser Hinsicht auch sinnvoll. Entscheidend ist: Die S4 wird kommen, an ihr führt kein Weg vorbei. Die Bahn ist jetzt gut beraten, zügig einen belastbaren Zeitplan für die weiteren Bauarbeiten vorzulegen“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, der auch verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion ist.
Wie geht es weiter? Bislang ist die Verschiebung der Generalsanierung nur ein Vorschlag der DB InfraGO. Verkehrsunternehmen und Verbände haben Gelegenheit bekommen, dazu Stellung zu nehmen. Ein finales Konzept wird von der DB InfraGO in einem weiteren Schritt mit dem Bundesverkehrsministerium abgestimmt und verabschiedet.
Im Planfeststellungsabschnitt 1 (Hasselbrook – Luetkensallee) gehen die S4-Bauarbeiten derweil weiter voran: Lärmschutzwände werden nach und nach errichtet (und leider auch gleich verunstaltet) und im Gleisdreieck Hasselbrook wird jetzt endlich erkennbar am zukünftigen Überwerfungsbauwerk gearbeitet, mit dem die S4-Strecke in die vorhandenen S-Bahn-Gleise eingefädelt werden. Das Überwerfungsbauwerk gilt als das Herzstück des gesamten S4-Projekts.
Das Projekt S4 erklärt in 100 Sekunden
Die Deutsche Bahn stellt auf ihrer Website www.s-bahn-4.de weitere umfangreiche Informationen zum Projekt S4 zur Verfügung. Außerdem kann dort ein Newsletter abonniert werden, so dass man keine Neuigkeiten mehr verpasst: https://www.s-bahn-4.de/de/news-service/newsletter.html.
In einem Film wird das Projekt S4 und sein Nutzen für Hamburg und Schleswig-Holstein in 100 Sekunden anschaulich erklärt. Anklicken und anschauen:
Hintergrund
Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe ist eine der am meisten befahrenen Pendlerstrecken rund um die Hansestadt. Um viele Bereiche im Osten der Stadt und das nordöstliche Umland besser anzubinden, wird die S4 gebaut – für zuverlässigere Verbindungen, weniger Umstiege und mehr Komfort. Prognostiziert wird nahezu eine Verdreifachung der Fahrgastzahlen im Vergleich zur heutigen Regionalbahn-Linie RB81. Auch der Hamburger Hauptbahnhof als bisheriges Nadelöhr wird entlastet und der S-Bahnverkehr in die Innenstadt noch weiter verstärkt – ein wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende.
Das Projekt S4 beinhaltet den Bau einer zweigleisigen S-Bahn-Strecke von Hasselbrook bis Ahrensburg und den Bau einer eingleisigen S-Bahn-Strecke von Ahrensburg bis Ahrensburg-Gartenholz. Zwischen Hamburg-Altona und Hasselbrook wird sie die vorhandenen S-Bahn-Gleise (S1) mitnutzen, zwischen Ahrensburg-Gartenholz und Bad Oldesloe die Fernbahngleise. Die S4 wird dann zwischen Hamburg-Altona und Ahrensburg in der Hauptverkehrszeit im 10-Minuten-Takt fahren, bis Bargteheide im 20-Minuten-Takt und bis Bad Oldesloe im Stundentakt. Für die S4 werden zudem zusätzliche Haltestellen errichtet. In Hamburg sind das: Wandsbek Rathaus, Bovestraße, Holstenhofweg und Pulverhof. Die RB81 wird durch die S4 ersetzt. So ergibt sich eine bessere Ausnutzung der beschränkten Kapazitäten des Hamburger Hauptbahnhofs, dessen Fern- und Regionalbahnteil überlastet ist, während die S-Bahn-Gleise noch zwei weitere Linien, eine davon die S4, aufnehmen können. Das Projekt S4 wurde 2018 in den „Vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans hochgestuft. Ende 2019 erfolgte die Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund, Bahn, Hamburg und Schleswig-Holstein, im Mai 2021 der erste Spatenstich für die Bauarbeiten. Jetzt wohl erst Ende 2028 soll eine Teilinbetriebnahme bis Rahlstedt erfolgen, zwei Jahre später dann das Gesamtprojekt bis Bad Oldesloe fertiggestellt sein. Der Bund übernimmt mit rund 84 Prozent einen Großteil der auf rund 1,85 Milliarden Euro geschätzten Gesamtkosten für den Bau der S4.
Moin Herr Buschhüter!
Quelle:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bahn-will-generalsanierung-um-weiteres-jahr-strecken-a-6f0a22bf-cc80-451e-ab02-23c6348d5c75
Zitat:
2027 soll auf den Korridoren Rosenheim-Salzburg, Lehrte-Berlin, Bremerhaven-Bremen und Fulda-Hanau gebündelt erneuert und modernisiert werden. Die Korridorsanierungen Lübeck-Hamburg und Frankfurt-Heidelberg werden der Mitteilung zufolge in die Folgejahre verschoben. Ab 2028 soll dann ein neuer Zeitplan gelten. »Für das Jahr 2028 wurde die Sanierung der Korridore Köln-Mainz, München-Rosenheim, Hagen-Unna-Hamm sowie Lübeck-Hamburg vorgeschlagen«, teilte die Bahn mit.
Beste Grüße
S.K.
Ja, genau. Das ist die Grundlage für meinen Artikel. Eine Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen.
Vandalismus am Bahnhof Tonndorf:
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Was unternimmt der Hamburger Senat gegen den Vandalismus und die Vermüllung in Hamburg? Wären Kameras in einigen Fällen eine Lösung?
Vandalismus und Vermüllung sind in Großstädten ein typisches Problem. Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) reagiert darauf mit vielfältigen Maßnahmen:
• Angepasste Regelreinigung/Anpassung der Papierkorbleerungsfrequenzen
• Einsatz von bis zu 300 Mitarbeitenden an den Wochenenden
• Sukzessiver Ausbau Anzahl der Papierkörbe und flexible Bereitstellung größerer Gefäße an Hotspots
• Frühjahrsputzaktion unter anderem auf Spielplätzen in Grünanlagen
• Präventiver, aber auch normenverdeutlichender, Einsatz von hamburgweit insgesamt 35 WasteWatcher+
• Clean Schnack (29 Termine im Jahr 2025, verteilt auf Grünanlagen aller sieben Bezirke)
• „Hamburg räumt auf“ seit mehr als 20 Jahren und zuletzt mit nahezu 100.000 Teilnehmenden
• Angebot der One-Click-Verschmutzungsmeldung über die SRH-App
• Umfangreiche Social Media-Posts zum Thema Sauberkeit
• Kontinuierliche Maßnahmen/Schulungen im Rahmen der Umweltbildung
• Anti-Littering-Kampagnen (gemeinsam mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) gegen Kippen und Kaugummis durch Plakatierungen und Fahrgastfernsehen)
• Ausgabe von Einkaufguides für Verpackungen (zum Beispiel To-go-Verpackungen zur Nutzung in Grünanalgen)
• Enger Austausch mit der BUKEA, den Bezirksämtern und teilweise Clean-up-Initiativen
Darüber hinaus entwickelt die SRH fortlaufend weitere Konzepte, überarbeitet und optimiert bestehende Maßnahmen.
Die Beseitigung von Vandalismusschäden fällt allerdings nicht in die Zuständigkeit der Stadtreinigung Hamburg, sondern in die der jeweiligen betroffenen Eigentümer. Im Falle des Bahnhofs Tonndorf ist das die DB InfraGO AG. Meldungen nimmt ihre Hamburger 3-S-Zentrale für Service, Sicherheit und Sauberkeit unter der Telefonnummer 040/3918-1053 entgegen.
In Hamburg kommt insbesondere an sogenannten Hotspots bereits Videoüberwachung zum Einsatz. Dort, wo es sinnvoll und notwendig ist, hätte ich gegen eine Ausweitung der Videoüberwachung nichts einzuwenden. Ob man damit dem Problem in jeder Hinsicht Herr wird, wage ich allerdings zu bezweifeln. Insofern sollte man da nicht zu hohe Erwartungen haben.
Guten Tag,
jeden Tag nutze ich die RB81 vom Hauptbahnhof bis Bargteheide und umgekehrt. Ich wohne in der Schanze und lege den Rest mit der S-Bahn zurück. Wie sehen nun die Planungen aus, wenn die S4 bis Bargteheide fahren soll?
So wie es aussieht, soll die RB81 ersatzlos durch die neue S-Bahn ersetzt werden. Wird es denn weiterhin eine Regionalbahn geben, die vom Hbf. bis nach Bargteheide verkehrt?
Für die Menschen aus dem Zentrum oder dem Westen Hamburgs würde mit dem Wegfall der RB nicht nur ein erheblicher Komfortverlust, sondern womöglich auch eine längere Gesamtfahrzeit einhergehen.
Wird der RE dann auch in Bargteheide halten, vielleicht einmal pro Stunde oder die RB nach Oldesloe?
Ich gehöre zu den Umdenkern durch das Deutschlandticket, die vom Auto auf die Bahn umgestiegen sind. Nun fürchte ich aber, dass die angenehme Fahrt durch eine langsamere und für längere Strecken unkomfortable S-Bahn abgelöst wird. Wo schon jetzt zwischen jeder Haltestelle um Geld von Obdachlosen gebeten wird oder Flaschensammler die Mülleimer durchforsten. Auch sonst ist die S-Bahn aufgrund des Kurzfahrcharakters (laute Gespräche/Telefonate etc.) kein Vergleich mit der Regionalbahn, die Tische bietet, WCs und auch eine 1. Klasse, wenn man dies möchte.
Eine Verkehrswende muss unterschiedliche Perspektiven bedenken. Längere Fahrten und Komfort zum ruhigen Arbeiten gehören auch dazu.
Vielen Dank im Voraus für die Infos.
Beste Grüße
Karl
Die S4 wird die RB81 auf ganzer Strecke ersetzen, aber nicht am Hauptbahnhof enden, sondern bis Altona weiterfahren bzw. schon dort starten. Ob am Bahnhof Bargteheide zusätzlich zur S4 fahrplanmäßig RegionalExpress-Züge halten werden, obliegt der Entscheidung des Landes Schleswig-Holstein. Die Infrastruktur (Bahnsteiglängen und -höhen) würde dies nach Umbau des Bahnhofs Bargteheide jedenfalls zulassen.
Heute dauert die Fahrt vom Bahnhof Hamburg-Sternschanze nach Bargteheide mit der S2 und der RB81 in aller Regel 44 Minuten, entsprechende Umsteigezeit in Hamburg Hbf mit eingeplant. Mit der S4 wird die Fahrt von Sternschanze nach Bargteheide voraussichtlich 41 Minuten betragen, mit bahnsteiggleichem Umstieg in Hamburg Hbf. Ich vermute, dass Sie morgens nach Bargteheide fahren und abends zurück. Dann fahren Sie ja antizyklisch und dürfen sich auf weniger stark nachgefragte Züge freuen.
Guten Tag Herr Buschüter,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Die S-Bahn ist also zeitlich sogar noch etwas schneller, obwohl mehr Haltestellen zu bewältigen sind? Allein aufgrund der schnelleren Beschleunigung, Bremsverzögerung und des rascheren Öffnens der Türen? Immerhin. Allerdings teile ich Ihre Ansicht nicht, dass ich ja weniger stark frequentierte Züge fahre: Erstens fahre ich jetzt ebenfalls schon antizyklisch, wie Sie ja auch korrekt vermuteten. Zweitens sind die S-Bahnen im innerstädtischen Bereich gerade zu Stoßzeiten brechend voll. Egal, in welche Richtung man sich bewegt. Denn Sie werden dann ja von Gästen mit anderen Zielen genutzt. Auf die paar wenigen Minuten Zeitgewinn könnte ich daher gut verzichten.
Wann wird entschieden, ob es weiterhin RBs geben wird?
Viele Grüße
Karl
Die S4 wird die RB81 auf ganzer Strecke ablösen, es wird dann also keine RegionalBahn (RB) mehr auf der Strecke geben. Ob am Bahnhof Bargteheide zusätzlich zur S4 fahrplanmäßig RegionalExpress-Züge (RE) halten werden, obliegt der Entscheidung des Landes Schleswig-Holstein. Die Frage müssen Sie bitte dorthin richten.
In der Relation Sternschanze – Bargteheide ergibt sich die kürzere Reisezeit aus dem bahnsteiggleichen Umsteigen mit nur einer Minute Übergang, anstatt einer Umsteigezeit zwischen S2 und RB81 von heute regelhaft acht Minuten. Die S4 wird vom Hauptbahnhof nach Bargteheide aber auch nur 35 Minuten brauchen, statt 31 Minuten heute mit der RB81. Dass sich die Fahrzeit der S4 trotz sieben zusätzlicher Halte nur um vier Minuten verlängert, liegt an kürzeren Haltzeiten an den Stationen (schneller Fahrgastwechsel), besserer Beschleunigung usw.
Bis 2030 werden mit der S4 und der S6 auf den beiden Innenstadtstrecken zwei weitere S-Bahn-Linien hinzukommen. Auf den Innenstadtstrecken kommt dann in den Hauptverkehrszeiten alle 2,5 Minuten eine S-Bahn. Das Platzangebot wird damit insgesamt deutlich erhöht.
Wäre es nicht zielführender die S4 vor der Generalsanierung weitestgehend in Betrieb zu nehmen, um eine Bahn in der Metropolregion HH zu haben, während die hauptstrecke saniert wird?
Dann werden wir wohl noch länger auf die S4 warten müssen.
Es war eh nur eine Frage der Zeit, bis diese Neuigkeiten endlich durchdringen. Wer wirklich an Ende 2027 geglaubt hat, ist verloren. Die schleppenden Bauarbeiten und die ewige Funkstille bzgl. Planfeststellung 2 hat eh nichts gutes verheißen lassen.
Aber ich gebe den Kommentaren recht in Bezug auf die mangelhafte RB81, nicht nur in Bezug auf die Unkenntlichkeit an sich und der unzuverlässigen Anzeigen und Ansagen am Bahnsteig, sondern an den alten Wagenfuhrpark, der einen fast jeden Tag vor verriegelten defekten Türen stehen lässt, oder die defekten Klimaanlagen und dass tatsächlich vehement an der leeren 1. Klasse festgehalten wird, wo sich in den restlichen Abteilen die Leute die Füße platt stehen oder auf den Stufen sitzen müssen. Und dafür müssen die Fahrgäste tatsächlich den vollen Fahrpreis zahlen? Das ist eine dicke Faust ins Gesicht!
Hat die Politik und die RB mal darüber nachgedacht, dauhaft zusätzliche Schnellbusse zwischen Rahlstedt und Hasselbrook anzubieten?
Von der Bahn gibt es weiterhin keine aktualisierte Aussage zum Termin der Teilinbetriebnahme der S4 bis Rahlstedt. Sie spricht immer noch von Dezember 2027. Mir war es ein Anliegen, eine Einschätzung meinerseits dazu abzugeben, denn weiterhin von Ende 2027 zu reden, ist ja nun offenkundig unrealistisch geworden.
Ich fahre täglich mit der RB81 in die Stadt und zurück, und in den allermeisten Fällen erreiche ich mein Ziel ohne nennenswerte Verspätungen. Wenn einmal ein Zug ausfällt, dann ist es aber besonders ärgerlich, weil der nächste Zug in der Regel frühestens erst in 30 und nicht etwa schon in 10 Minuten kommt. Eine Schnellbuslinie zwischen Rahlstedt und Hasselbrook kennen wir vom Schienenersatzverkehr. Sie ist dann ein gutes Angebot, wenn die RB81 gar nicht fährt. Als Ergänzung zum regulären RB81-Fahrplan hingegen ist sie kaum eine Verbesserung, weil man mit dem nächsten Zug immer noch schneller ans Ziel kommt, als mit dem Schnellbus.
Moin,
ich habe bei der „Infrastrukturprojekte Nord“ per Mail nachgefragt und heute folgende Antwort erhalten:
Sehr geehrter Herr Hillers,
vielen Dank für Ihre E-Mail.
Bezüglich einer möglichen Verschiebung der Generalsanierung Hamburg–Lübeck stehen wir derzeit in Abstimmungen mit Bund und Ländern. Aktuell liegen uns hierzu noch keine neuen, konkreten Zeitpläne vor.
Mit Blick auf das S4-Projekt halten wir an den bisherigen Planungen fest.
Viele Grüße
Katrin Richter i.A. des Projekts S-Bahnlinie S4
Infrastrukturprojekte Nord“
Also, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Gruß
Hartwig Hillers
Interessant. Und danke für die Info. Die DB InfraGO kann derzeit nicht anders antworten. Denn richtig ist, dass bislang keine Entscheidung getroffen wurde, so schreibe ich es ja auch. Aber es ist doch offensichtlich, dass bei einem Baubeginn erst im Herbst 2026 die Teilinbetriebnahme bis Rahlstedt im Dezember 2027 völlig unrealistisch ist.
Genau das habe ich einige Zeit lang auch gedacht. Man kommt kurz nach Abfahrt der RB81 auf den Minuten 01/31 am Bahnhof Rahlstedt an und fällt dann in das große 30-Minuten-Loch. Da ist es auf den ersten Blick wünschenswert, wenn dann noch zusätzlich ein Expressbus in Richtung Wandsbek Markt fahren würde, mit dem man dann auf die U1 umsteigen kann. Allerdings dürfte die Fahrzeit dann doch recht lange sein, so dass dieser Expressbus und die U1 von der nächsten RB81 überholt werden. Ich denke, dass die Rahlstedter wissen, dass ihre „Dampf-S4“ auf den Minuten 01und 31 von Rahlstedt und auf den Minuten 11 und 41 von Hauptbahnhof fährt und sich danach richten. Für Ortsunkundige könnten die Fahrgast-Informationssysteme an den Bus-Haltestellen und in den Bussen so verbessert werden, dass schon dort angezeigt wird, wann in Rahlstedt der nächste Anschluss in die Innenstadt besteht. Für die Großloher ist der Anschluss immerhin schon so verbessert worden, dass im Zweifelsfall über Farmsen gefahren werden kann. Dennoch halte ich eine Beschleunigung der Metrobus-Linie 9 in Richtung Wandsbek Markt weiterhin für wünschenswert, weil die Fahrzeit von Rahlstedt nach Wandsbek Markt immer noch zu lange ist. Da kann bestimmt noch etwas rausgeholt werden.
Danke für Ihr Feedback.
NaJa nun gibt man ja zumindest zu (siehe unten), dass die S4 bis Rahlstedt niemals 2025 fertig geworden wäre und auch nun wird es wohl weit später als 2028 – ich denke 2030 und wahrscheinlich sogar noch später.
„Die S4-Bauarbeiten würden sich so um Jahre verzögern, denn ohne Totalsperrung könnte nur in vergleichsweise kurzen Sperrpausen (nachts, an Wochenenden, auch mal wenige Wochen am Stück) gebaut werden, so wie es derzeit im ersten Abschnitt geschieht.°
Von einer Fertigstellung in 2025 ist ja schon sehr lange keine Rede mehr. Die Verzahnung der S4-Bauarbeiten im Planfeststellungsabschnitt 2 mit der Totalsperrung im Zuge der Generalsanierung der Fernbahnstrecke eröffnet die Chance, in kurzem Zeitraum einen großen Baufortschritt zu erzielen. Diese Chance sollten wir nutzen. Das heißt aber auch, dass die Generalsanierung allenfalls um ein Jahr aufgeschoben werden darf.
Es gibt jetzt möglicherweise die Chance, aber ohne diese Chance wird die S4 in Rahlstedt erst in sehr vielen Jahren (wie Sie ja selber schreiben) einlaufen.
Dann lassen Sie uns diese Chance jetzt nutzen.
Und nun sitzen Sie Schulter zuckend daneben? War gleich klar, dass das wieder nichts wird mit 27. In diesem Land dauert alles viel zu lange. Wer könnte da überhaupt klagen? Irgendwelche Rentner wieder, die Ihre Ruhe haben wollen?
Nein, ist sitze nicht schulterzuckend daneben, sondern sehe der Realität in die Augen. Und ja, in unserem Land muss sich etwas ändern, was Planung und Realisierung von Infrastrukturvorhaben angeht. Das dauert alles viel zu lange. Klagen können alle, die durch den Planfeststellungsbeschluss in ihren Rechten beeinträchtigt sind, insbesondere betroffene Eigentümer und Gemeinden. Zudem haben anerkannte Naturschutzverbände ein Klagerecht, um Belange des Naturschutzes geltend zu machen. Um einen langjährigen Instanzenzug zu verhindern, ist für ausgewählte Planfeststellungsverfahren das Bundesverwaltungsgericht in erster und letzter Instand direkt zuständig. Das gilt auch für das Projekt S4.
Hallo Herr Buschhüter,
dass Bautermine nicht eingehalten werden ist nichts neues!
Was verbessert sich für die Rahlstedter durch die „S4“? Der Zeittakt! Sonst nichts!
In Rahlstedt – bevölkerungsreichster Stadtteil Hamburgs – wurden in vielen Jahrzehnten viele neue Siedlungen (Quartiere) aus dem Boden gestampft; aber an vernünftige Schnellbahnanbindungen wurde nicht gedacht!
Dafür eine unüberschaubare Menge an Buslinien welche im Berufsverkehr steckenbleiben.
Deshalb der neue ZOB. Sind in Zukunft vielleicht sogar Buslinien mit 4 oder 5 stelligen Busliniennummern angedacht?
Während meiner Kindheit war kurz mal eine U-Bahnlinie Richtung oder über Rahlstedt-Ost gesprochen; stimmt das?
Gruß
Manfred Koll
Wenn es nach mir ginge, würde die S4 schon längst fahren. Ich bin überzeugt davon, dass die S4 für Rahlstedt und den Verkehr in unserem Stadtteil ein großer Gewinn sein wird. Mit der S4 wird sich nicht nur die Taktung im Vergleich zur heutigen RB81 verbessern (zukünftig durchgängiger 10-Minuten-Takt zwischen Rahlstedt und Altona). Die S4 bietet darüber hinaus umsteigefreie Verbindungen über den Hauptbahnhof hinaus bis Altona, zusätzliche Stationen, die den Weg zur nächsten Haltestelle verkürzen und bessere Umsteigemöglichkeiten zu anderen Schnellbahn- und Buslinien ermöglichen. Durch häufigere Fahrten und bessere Anschlüsse werden sich die Reisezeiten in vielen Fällen verkürzen. Die S4-eigenen Gleise werden zudem für einen stabileren Betrieb sorgen.
Für die S4 wird nahezu eine Verdreifachung der Fahrgäste im Vergleich zur heutigen RB81 prognostiziert. Das führt auch zu mehr Fahrgästen auf den zulaufenden Buslinien. Der ZOB Bf. Rahlstedt (Amtsstraße) wird neu gebaut, um diese Verkehrsmengen (Busse und Fahrgäste) aufnehmen zu können.
Fünfstellige Busliniennummern gibt es im HVV nicht, vierstellige Busliniennummern sind im HVV für Buslinien im ländlichen Raum der Umlandkreise reserviert.
Es gab um 1980 herum mal vage Überlegungen, Planungen würde ich sie nennen, eine U-Bahn-Linie nach Rahlstedt zu bauen. Das hat sich aber nicht durchgesetzt. Die S4 ist das Mittel der Wahl für eine deutliche Verbesserung der Bahnanbindung unseren Stadtteils. Was danach kommt, werden wir sehen.
1980 waren Sie praktisch ja gerade erst geboren.
Ich hoffe mal sie erleben noch, dass die S4 hier irgendwann einmal in Rahlstedt einfährt.
Bei mir wird es möglichweise ganz knapp werden werden – denn ich bin schon ein paar Jahrzehnte älter als sIe.
Wir reden jetzt über eine Verzögerung um ein Jahr. Das ist ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Entscheidend ist: Die S4 kommt, an ihr führt kein Weg vorbei. Wir dürfen uns auf sie freuen.
Da schließe ich mich York Augustin an: Die unberechenbare RB81 noch ein Jahr länger ertragen? Was haben wir Rahlstedter:innen verbrochen, dass wir so gestraft werden…
Die Verzögerung ist ärgerlich, keine Frage. Aber entscheidend ist: Die S4 kommt, an ihr führt kein Weg mehr vorbei. Und mit ihr wird Rahlstedt den Anschluss an das Hamburger Schnellbahnnetz erhalten, auf den wir schon so lange warten.
Sehr geehrter Herr Buschueter,
vielen Dank für Ihre Stellungnahme zur S4.
Die Anbindung Rahlstedts hat sich durch MOIA und MILES leicht verbessert.
Zuverlässig bleibt aber vor allem die Hochbahn mit den Buslinien 9, 26 und der U1 (über Farmsen/Berne); außerhalb der Stoßzeiten. Ich bin gespannt was der Neubau des Busbahnhofs bringt.
Die RB81 hingegen bleibt für viele Pendler leider unberechenbar, insbesondere für Berufstätige, die auf eine verlässliche Verbindung angewiesen wären.
Was die S4 angeht: Als wichtiges verkehrspolitisches Projekt für den Nordosten Hamburgs, bleibt der Zeitplan Richtung Bad Oldesloe schwer nachvollziehbar. Umso mehr wird sich der Senat an dessen Fortschritt messen lassen müssen.
Die RB81 mit ihrem 30-Minuten-Takt und einigen Verstärkerzügen morgens und abends ist als Schienenanbindung für unseren Stadtteil kein Angebot, das geeignet wäre, Menschen zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen. Daher bauen wir die S4, mit der Rahlstedt eine Schnellbahnanbindung im 10-Minuten-Takt erhalten wird. Die Verzögerungen sind ärgerlich, aber entscheidend ist: Die S4 kommt. An ihr führt kein Weg vorbei. Sie ist das Schlüsselprojekt für die Mobilitätswende im Nordosten Hamburgs.