An der U-Bahn-Haltestelle Berne wurde heute Hamburgs neueste Bike+Ride-Anlage eröffnet: 742 Stellplätze für Fahrräder stehen dort ab sofort zur Verfügung. Das ursprüngliche Angebot hat sich mit der Erweiterung nahezu verdoppelt. Damit ist die Anlage auf der Grenze zwischen den Stadtteilen Farmsen-Berne und Rahlstedt die größte Hamburgs. 96 gesicherte Mietstellplätze befinden sich in abschließbaren Sammelanlagen. Alle anderen 646 Stellplätze sind frei verfügbar.
Als zusätzlichen Service bietet die B+R-Anlage 30 Schließfächer an, die von den Nutzern gemietet werden können. Bisher (gemäß Zählung 11/2014) waren 402 Stellplätze für Fahrräder (336 frei zugänglich, 66 Mietplätze) vorhanden. Zusammen mit der P+R-Anlage mit knapp 200 Stellplätzen für Autos können ab sofort noch mehr Hamburgerinnen und Hamburger für die Fahrt in die Innenstadt clever umsteigen.
Ole Thorben Buschhüter, SPD-Wahlkreisabgeordneter für Rahlstedt und Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Bürgerschaft: „Ich bin stolz darauf, dass am U-Bahnhof Berne eine der modernsten Fahrrad-Abstellanlagen der Stadt und damit ein tolles Angebot für alle Pendler entstanden ist, die mit dem Fahrrad zum U-Bahnhof fahren. Vom einfachen Abstellplatz über den überdachten bis hin zum abschließbaren Stellplatz mit Lademöglichkeiten für E-Bike-Akkus ist für jeden etwas dabei. Rund 800.000 Euro hat die Stadt hier in die Verbesserung der Infrastruktur rund um die U-Bahn-Station Berne investiert und damit auch das Umfeld der Haltestelle deutlich aufgewertet. Die Anzahl der Fahrradstellplätze wurde auf 742 nahezu verdoppelt, so dass zukünftig noch mehr Bürgerinnen und Bürger gut und bequem zwischen Fahrrad und U-Bahn wechseln können.”
Lars Pochnicht, SPD-Wahlkreisabgeordneter für Farmsen-Berne und Bramfeld und radverkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: “Wir wollen, dass mehr Menschen ihre Wege mit dem Fahrrad erledigen. Dazu ist es hilfreich, wenn man das Fahrrad mit anderen Verkehrsmitteln gut verknüpfen kann. Die B+R-Station an der U-Bahn-Haltstelle Berne zeigt, wie wir das Fahrradparken zukünftig an vielen Hamburger Schnellbahnstationen gestalten wollen: Mit einem ausreichenden, am Bedarf orientierten Platzangebot, mit mehr Sicherheit durch Schließanlagen und mit mehr Komfort und Schutz durch überdachte Stellplätze. Mit der Station in Berne werden wir dieses Jahr 17 neue B+R-Anlagen mit 2.000 zusätzlichen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder schaffen.”
Die neuen B+R-Anlage verteilt sich auf insgesamt sieben Punkte im Umfeld der U-Bahn-Haltestelle Berne: im Berner Heerweg, auf der Busbrookbrücke, im Kriegkamp, auf dem Marktplatz, am Berner Stieg, im P+R-Parkhaus sowie auf dem Bahnhofsvorplatz. Im Einzelnen sind das:
- Am Berner Heerweg wurden im Böschungsbereich parallel zu der P+R-Anlage an 102 Anlehnbügeln insgesamt 204 Fahrradstellplätze neu geschaffen, davon 80 überdacht.
- Auf der Busbrookbrücke sind die 76 Vorderradhalter erhalten geblieben und wurden (und werden noch) neu gestaltet. Aufgrund der Bauart der Brücke ist der Aufbau von Fahrradanlehnbügeln nicht möglich.
- Im Kriegkamp, zwischen der Busbrookbrücke und dem neuen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig, wurden im Gehwegbereich an 101 Anlehnbügeln 202 Fahrradstellplätze (davon 126 überdacht) neu geschaffen, beziehungsweise vorhandene Bügel wurden ersetzt. Zusätzlich wurde eine Ladestation für E-Bike-Akkus als 15er-Schließfachanlage mit Lademöglichkeit errichtet.
- Auf dem Berner Marktplatz wurden die vorhandenen Vorderradhalter entfernt und durch Anlehnbügel ersetzt. An zweimal sechs Anlehnbügeln sind 24 Fahrradstellplätze entstanden.
- Am Berner Stieg wurde im Bereich des Pkw-Parkplatzes eine Sammelschließanlage mit Doppelstockparkern errichtet. Hier sind 32 Fahrradstellplätze entstanden. Ebenfalls am Berner Stieg wurden im Gehwegbereich zehn Anlehnbügeln für 20 Fahrradstellplätze aufgestellt.
- Im unteren Bereich der P+R-Anlage am Berner Heerweg wurde die vorhandene Sammelschließanlage um 28 auf 64 mietbare Fahrradstellplätze (32 Anlehnbügel) erweitert. Wie am Kriegkamp steht auch hier eine Ladestation für E-Bike-Akkus als 15er-Schließfachanlage mit Lademöglichkeit zur Verfügung.
- Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen wurden bereits im Zeitraum 2015/2016 im Bereich des Bahnhofsvorplatzes 120 Fahrradabstellplätze (hiervon 80 überdacht) neu hergestellt.
Von den nunmehr 742 Fahrradstellplätzen am U-Bahnhof Berne sind 382 überdacht. Insgesamt 96 der überdachten Fahrradstellplätze stehen als gesicherte Stellplätze in Sammelschließanlagen zur Verfügung. Insgesamt 30 Schließfächer für Helme, Taschen usw. verfügen auch über eine Lademöglichkeit für E-Bike-Akkus.
Fahrradstellplätze in den Sammelschließanlagen können für 8 Euro pro Monat (oder 90 Euro pro Jahr) über die P+R Betriebsgesellschaft mbH gemietet werden. Wenn kein freier Platz vorhanden ist, werden Anfragende auf eine Warteliste gesetzt. Die P+R-Gesellschaft ist erreichbar unter der Rufnummer 040/32 88-25 53 oder info@pr.hamburg.
Bike+Ride-Entwicklungskonzept 2015
Die neuen Fahrrad-Abstellanlagen am U-Bahnhof Berne sind Bestandteil des vor rund zwei Jahren vom Senat beschlossenen Bike+Ride-Entwicklungskonzepts. Bike+Ride (B+R) ist ein attraktives und zukunftsfähiges Angebot, denn es vernetzt das Fahrrad mit den Schnellbahnen. Ideal, um längere Wege zu kombinieren: Einfach das Rad an der Haltestelle sicher abstellen und dann mit der U- oder S-Bahn weiterfahren – so einfach ist Bike+Ride. Nun gab es zwar schon immer Fahrradabstellplätze an den Haltestellen – aber das vorhandene Angebot konnte vielfach die Nachfrage nicht befriedigen. Überbelegte Fahrradabstellanlagen, wildes Abstellen, Unübersichtlichkeit und somit ein insgesamt unschönes Stadtbild an vielen Haltestellen und deren direktem Umfeld waren die Folge – das konnte so nicht bleiben.
Daher beschloss die Hamburgische Bürgerschaft 2013 auf Antrag der SPD-Fraktion, den Senat zu ersuchen, ein gesamtstädtisches Bike+Ride-Entwicklungskonzept zu erarbeiten. Dieses wurde schließlich im Januar 2015 vom Senat vorgelegt und wird nun nach und nach umgesetzt. Das Bike-Ride-Entwicklungskonzept zeigt konkret auf, wie Fahrradabstellanlagen an Schnellbahn-Haltestellen in Hamburg gestaltet sein müssen, um heutigen und zukünftigen Bedarfen der Nutzerinnen und Nutzer gerecht zu werden. Hierzu gehören auch Bedarfsberechnungen, wie viele Abstellplätze jeweils an den Haltestellen vorhanden sein müssen. Zudem ist ein Realisierungs- und Betreiberkonzept entwickelt worden, mit dem Ziel, alle Angebote „aus einer Hand“ vorzuhalten.
Kurz-Infos zum Bike+Ride-Entwicklungskonzept:
- Bis 2025 werden rund 12.000 Fahrradabstellplätze neu gebaut und der Bestand an allen 133 Schnellbahnstationen damit auf 28.000 Plätze aufgestockt. Die Hälfte der Plätze wird überdacht und damit gegen die Witterung geschützt, 20% werden gesicherte Mietplätze sein (vorwiegend in Fahrradsammelschließanlagen).
- Die 16.000 bereits bestehenden Abstellplätze werden bei Bedarf aufgewertet und teils neu geordnet.
- Für die Neugestaltung der B+R-Anlagen gelten einheitliche Qualitätsstandards für Sicherheit und Sauberkeit.
- Das Investitionsvolumen bis 2025 beträgt über 30 Mio. Euro.
- Die P+R Betriebsgesellschaft mbH übernimmt für alle neuen Bike+Ride-Anlagen Planung, Bau und Betrieb. Bestehende Anlagen werden schrittweise in die Verantwortung der P+R GmbH übernommen. Dadurch ist sichergestellt, dass die verschiedenen Maßnahmen in einer Hand gebündelt und aufeinander abgestimmt werden können.
- Bisher entstanden schon vier neue Anlagen: Saarlandstraße (180 Plätze), Poppenbüttel (540 Plätze), Othmarschen (110 Plätze) sowie Ohlstedt (200 Plätze). Künftig sollen pro Jahr acht bis dreizehn Anlagen neu- bzw. umgebaut und renoviert werden.
B+R-Entwicklungskonzept für die Freie und Hansestadt Hamburg, Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft vom 27. Januar 2015, Drucksache 20/14485: https://www.buergerschaft-hh.de/ParlDok/dokument/47871/stellungnahme-des-senats-zu-dem-ersuchen-der-bürgerschaft-vom-13-februar-2013-„bike-ride-entwicklungskonzept-zur-schaffung-attraktiver-fahrradabstellanlagen.pdf
Pressemitteilung “Größte B+R-Anlage Hamburgs öffnet ihre Tore” der P + R-Betriebsgesellschaft mbH vom 31. Mai 2017: https://www.hochbahn.de/hochbahn/hamburg/de/Home/Medien/Presse/Presseinformationen/groesste_br-anlage_hamburgs_oeffnet_ihre_tore
Leider sind dieser Anlage in Berne auch die Altpapier- und Glascontainer am Kriegkamp zum Opfer gefallen. Wo bringen die Anwohner in Berne künftig Altpapier und Altglas hin?
Die nächsten Depotcontainer für Altpapier und Altglas befinden sich in der Saseler Straße 119/Ecke Alaskaweg, Berner Allee/Ecke Lienaustraße, Bargkoppelweg ggü. Nr. 49 und Greifenberger Straße/EKZ. Die Depotcontainer-Dichte pro Einwohner ist im Bezirk Wandsbek allerdings geringer als in anderen Bezirken. Neben Ersatz für weggefallene Standorte wie am Kriegkamp sollten deshalb auch zusätzliche Standorte gefunden werden, um die Recycling-Quote zu erhöhen.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
die aufgeführten Standorte in der Umgebung habe ich auch gefunden. Da nicht alle Anwohner ein Auto haben, müssen die Sachen zu Fuß weggebracht werden, was leider jetzt sehr aufwendig geworden ist (sicherlich wissen Sie, wie schwer Papier ist). Deshalb hatten wir ja bis zuletzt gehofft, dass die Container wieder aufgestellt werden.
Aber da kann man nichts machen, die Planung für die Berner Anwohner war eben anders.
Ich bin mit dem Thema noch nicht durch, gerade weil mit einer höheren Anzahl von Depotcontainern im Bezirk Wandsbek wohl auch die Recyclingquote gesteigert werden könnte, insbesondere bei Altglas, das nur über solche Depotcontainer gesammelt wird. Davon brauchen wir mehr Standorte. Zumindest für Altpapier gäbe es mit der blauen Tonne (https://www.stadtreinigung.hamburg/privatkunden/blauetonne/index.html) an sich ja eine bequeme Alternative, ohne langes Schleppen. Warum kommt sie bei Ihnen nicht in Frage?
Noch ein Nachtrag/eine Korrektur: Depotcontainer für Altglas und Altpapier befinden sich weiterhin im Kriegkamp, jetzt gegenüber Hausnummer 10, etwa 100 Meter vom früheren Standort entfernt. Habe ich gerade eben erst gesehen. Ich halte das für eine gute Lösung.