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Die Sanierung des historischen, denkmalgeschützten Gefallenendenkmals am Anny-Tollens-Weg im Jugendpark Rahlstedt ist abgeschlossen. Von November 2020 bis März 2021 hat eine auf historische Denkmale spezialisierte Steinmetzfirma das Bauwerk fachgerecht in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt saniert. Was jetzt noch fehlt, ist eine ergänzende Schrifttafel, die das in Sichtweite der Schwimmhalle stehende Denkmal historisch korrekt einordnet. Eine solche Schrifttafel hatte die Bezirksversammlung Wandsbek beschlossen.

Das Denkmal wies alters- und witterungsbedingte erhebliche Beschädigungen auf. Die Fugen des Zyklopenmauerwerks waren undicht geworden, sodass Wasser eindringen und Birkensämlinge Fuß fassen konnten – Teile des Mauerwerks lösten sich. Nachdem für das Kriegerdenkmal keine Standsicherheit sowie keine Verkehrssicherheit mehr attestiert werden konnte, war es bereits 2017 mit einem Bauzaun gesichert worden.

Gemäß einem Beschluss der Bezirksversammlung Wandsbek soll das Denkmal noch durch eine ergänzende Schrifttafel historisch korrekt eingeordnet werden. Ein entsprechender Antrag von SPD, CDU und Grünen wurde vom Regionalausschuss Rahlstedt einstimmig beschlossen und anschließend von der Bezirksversammlung im April 2016 bestätigt. Die Ergänzungstafel soll dem Beschluss zufolge folgenden Text enthalten:

„Zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Das Denkmal wurde nach dem Ersten Weltkrieg als Ehrenmal für die Gefallenen errichtet. Die Inschriften und Reliefs sind Ausdruck des damaligen nationalistischen Zeitgeistes. Die Toten mahnen uns Lebende an Frieden und Versöhnung.“

“Die Sanierung des Kriegerdenkmals war aus kulturhistorischer Sicht wichtig. Denkmale zu schützen bedeutet, an Geschichte und an den Zeitgeist zu erinnern, den die Menschen damals erlebt haben. Nun sind die Sanierungsarbeiten am Anny-Tollens-Weg in Rahlstedt endlich abgeschlossen und das Mahnmal ist wieder hergestellt und erfüllt auch alle Sicherheitsvorgaben. Jetzt fehlt nur noch die das Denkmal erklärende Hinweistafel. Diese hatte der Regionalausschuss auch beschlossen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass auch eine Informationstafel zur geschichtlichen Einordnung des Denkmals aufgestellt werden wird”, sagt Carmen Hansch, Rahlstedter SPD-Bezirksabgeordnete. Und Michael Ludwig, Rahlstedter SPD-Bezirksabgeordneter, ergänzt: “Auf die Restaurierung des Denkmals haben wir lange hingearbeitet und dafür einen langen Atem gebraucht. Nun ist diese lang andauernde kommunalpolitische Herausforderung erfolgreich abgeschlossen.”

Der Entwurf und die Bauausführung des 1926 errichteten Denkmals für die im Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) gefallenen Bürger der damals selbständigen Gemeinde Altrahlstedt stammt von dem Hamburger Maurermeister August Dabelstein, der unter anderem auch das in Rahlstedt befindliche Liliencron-Denkmal erstellte. Auf der fast 49 Quadratmeter großen Grundfläche aus einem dreistufigen Klinkersockel steht eine 5,62 Meter hohe, mehrstufige quadratische Pyramide aus Naturstein-Zyklopenmauerwerk. Die Seiten der Pyramide tragen jeweils dunkle Steintafeln mit einer Widmung und den Namen und Todesdaten der 93 Gefallenen.

Die Bezirksversammlung Wandsbek hatte sich bereits im November 2016 einstimmig für eine Restaurierung des Denkmals am Altrahlstedter Stieg/Anny-Tollens-Weg ausgesprochen. Notwendige Priorisierungen im Arbeitsprogramm Stadtgrün des Bezirksamts hatten die Restaurierung des Denkmals allerdings immer wieder nach hinten geschoben.

Die Gesamtkosten der Instandsetzung betrugen laut Bezirksamt Wandsbek 72.000 Euro.