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Das lange Warten hat sich gelohnt: Ab Sonntagnachmittag (2. Dezember 2018) ist die Meiendorfer Straße wieder in beide Richtungen befahrbar. Bis Montagnachmittag wird dann auch die Einbahnstraßenregelung in der Berner Straße wieder aufgehoben. Die Meiendorfer Straße ist nun auf ganzer Länge saniert und verfügt über anständige Geh- und Radwege, wo vorher oft nur Matsch war. Was wurde im Einzelnen gebaut?

Mit den Straßenbauarbeiten in dem 800 Meter langen Abschnitt der Meiendorfer Straße, zwischen Berner Straße/Oldenfelder Stieg und Wildgangsstraße, war im Februar 2018 begonnen worden. Zuvor waren im zweiten Halbjahr 2017 die Leitungen im Untergrund erneuert worden. Bis Weihnachten erfolgen nun noch Restarbeiten an den Nebenflächen, den Geh- und Radwegen und den Parkständen.

„Der Neubau der Meiendorfer Straße war jahrelang überfällig, insbesondere die fehlenden Radwege und die nur mit Grand befestigten Gehwege waren Vielen zu Recht ein Dorn im Auge. Und auch die Fahrbahn war in einem miserablen Zustand. All das wurde nun in Ordnung gebracht. Die neue Meiendorfer Straße verbessert die Situation sowohl für Anwohner als auch Verkehrsteilnehmer deutlich, egal ob sie zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Bus oder mit dem Auto unterwegs sind“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, der sich jahrelang für den Neubau der Meiendorfer Straße eingesetzt hatte. Er fügt aber auch hinzu: „Die Straßenbauarbeiten und die mit ihnen erforderlichen Sperrungen und Umleitungen haben den Verkehrsteilnehmern und den Anliegern viel abverlangt. Insbesondere der Ausweichverkehr in Wohnstraßen außerhalb der offiziellen Umleitungsstrecken wurde von vielen als starke Belastung empfunden. Die Bauarbeiter haben gute Arbeit geleistet und die Bauarbeiten termingerecht fertiggestellt. Ich danke allen für ihre Geduld und auch für die Einsicht, dass eine so große Straßenbaumaßnahme nicht ohne Einschränkungen umgesetzt werden kann,“

Wie und wann werden die Sperrungen zurückgebaut?

Am Sonntag, dem 2. Dezember 2018 ab 8 Uhr beginnt der Rückbau der Einbahnstraße in der Meiendorfer Straße. Die Arbeiten werden bis mittags andauern. Danach werden im Knoten Oldenfelder Stieg/Bargteheider Straße/Berner Straße/Meiendorfer Straße die gesperrten Fahrstreifen freigegeben. Die Busse der Linie 24 befahren die Meiendorfer Straße Richtung stadtauswärts ab Montag, 3. Dezember 2018, morgens ab Betriebsbeginn.

Ab Montag, 3. Dezember 2018 beginnt der Rückbau der Einbahnstraße in der Berner Straße (zwischen Oldenfelder Stieg und Bargkoppelweg). Die Arbeiten werden voraussichtlich bis zum Nachmittag andauern.

Ab Dienstag, 4. Dezember 2018, erfolgt der restliche Rückbau der Verkehrsführungsmaßnahmen der Umleitungsstrecke Saseler Straße, Alter Zollweg, Bekassinenau.

Was wurde alles gebaut?

Im Gegensatz zu ersten Planungsentwürfen wurde die nun realisierte Planung abgespeckt, insbesondere um den erforderlichen Grunderwerb deutlich zu reduzieren. Im Rahmen des Neubaus der Meiendorfer Straße wurden u.a. folgende Maßnahmen realisiert:

  • Die Fahrbahn wurde komplett neu gebaut (bis auf eine Tiefe von 80 cm) und auf 7 Meter leicht verbreitert, statt heute 6,50 Meter. In einem kurzen, 160 Meter langen Abschnitt zwischen Starckweg und Gerstenwiese musste es allerdings bei den bisherigen 6,50 Meter bleiben, da hier der zur Verfügung stehende Straßenquerschnitt eine breitere Fahrbahn nicht zulässt.
  • Die Fußwege sind jetzt in der Regel zwei Meter breit und mit Gehwegplatten befestigt. An zwei kurzen Engstellen ist der Gehweg nur 1,50 Meter (vor Meiendorfer Straße 25/25a), 1,65 Meter (vor Meiendorfer Straße 64-68) bzw. 1,85 Meter (vor Meiendorfer Straße 15 und 29) breit. Sowohl an den Bushaltestellen als auch an den Fußgängerquerungen und der Lichtsignalanlage sowie entlang der Radwege weisen nun taktile Leitelemente (Noppen- und Rippenplatten) sehbehinderten Menschen den Weg. Bordsteine wurden abgesenkt. Dort, wo schützenswerte Bäume im Weg stehen, müssen sich Fußgänger und Radfahrer jeweils kurze Abschnitte des dort auch nur in Grand befestigten Weges teilen. Dies wurde in der Bürgerversammlung als tragbarer Kompromiss zwischen den verschiedenen Interessen angesehen.
  • Im Zentrum der Planung stand die Notwendigkeit, Radverkehrsanlagen zu bauen, die es hier vorher nicht gab. Radfahrstreifen auf der Fahrbahn wären hier grundsätzlich denkbar gewesen, allerdings hätten dann alle Straßenbäume gefällt werden müssen, um die Fahrbahn entsprechend verbreitern zu können. Deshalb wurden hier klassische Radwege mit einer Breite von 1,625 Meter gebaut. An neun erhaltenswerten Bäumen war es nicht möglich, Geh- und Radwege getrennt voneinander regelkonform herzustellen, ohne ganz erheblich in die privaten Vorgärten einzugreifen. An diesen kurzen Engstellen wurde eine Grandbefestigung statt Betonplatten (Gehwege) und Betonsteinpflaster (Radwege) realisiert. Für die Radwege ist die Benutzungspflicht angeordnet.
  • Für den ruhenden Verkehr wurden 2,10 Meter breite Längsparkstände angelegt. Aufgrund der beengten, örtlichen Verhältnisse ist dies nur abschnittsweise möglich. Insgesamt wurden 31 öffentliche Pkw-Stellplätze als Längsparkstände geschaffen und mit Wabensteinpflaster befestigt. Mehr wären nur möglich gewesen, wenn mehr Anlieger Grundstücksstreifen an die Stadt verkauft hätten.
  • Die öffentliche Beleuchtung wurde erheblich verbessert: Die Beleuchtung wurde komplett neu errichtet. 16 Leuchten wurden zurückgebaut, 26 neue Leuchten aufgebaut, der Abstand zwischen den einzelnen Leuchten also deutlich verringert. Außerdem wurden die Leuchten neu positioniert, so dass ihr Licht nicht durch die großen Bäume, die stehen bleiben, abgeschirmt wird. Das kommt insgesamt auch der besseren Beleuchtung der Nebenflächen (Geh- und Radwege) zugute.
  • Straßenbegleitgrün: Ziel der Planung war es, möglichst gesunde und straßenbildprägende Bestandsbäume zu erhalten. Deshalb müssen sich Fußgänger und Radfahrer an neun erhaltenswerten Bäumen jeweils kurze Abschnitte des dort auch nur in Grand befestigten Weges teilen. Elf Bäume in den bisherigen Nebenflächen mussten allerdings gefällt werden, ihre Vitalität war aufgrund der bisher bestehenden Beeinträchtigungen bereits leicht eingeschränkt. Weiterhin sind 13, zum Teil kleine Bäume auf vormals privaten Grundstücksflächen gefällt worden. Straßenbegleitend werden im nächsten Frühjahr noch 13 neue Bäume in den Nebenflächen als Ersatz gepflanzt. Für die neuen Bäume werden spezielle Substrate in Baumscheiben eingebracht, die ein besseres Wachstum ermöglichen.
  • Die Bushaltestellen (bislang „Schneehuhnkamp“, zukünftig „Gerstenwiese“) wurden in beiden Richtungen etwas stadteinwärts verlegt, um den derzeit sehr ungleichen Abstand zu den nächstgelegenen Haltestellen (Bargteheider Straße und Saseler Straße) zu optimieren. Die neue Bushaltestelle stadteinwärts (in Höhe Hausnummer 49) wurde als Busbucht angelegt, die neue Haltestelle stadtauswärts (in Höhe Hausnummern 36/38) als Buskap (am Fahrbahnrand). Eine zweite Busbucht, die der LSBG nach der Bürgerversammlung im Mai 2016 noch einmal intensiv geprüft hatte, ließen die Platzverhältnisse hier nicht zu. Die Fußgängerampel, vorher in Höhe Schneehuhnkamp gelegen, wurde mit den Bushaltestellen zwischen die Straßen Gerstenwiese und Gerstenkoppel versetzt. Um den Ein- und Ausstieg insbesondere für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste zu erleichtern, wurden erhöhte Bordsteine („Bussonderborde“) eingebaut. Beide Richtungshaltestellen werden Fahrgastunterstände erhalten. Für Radfahrer wurden an der stadteinwärts gelegenen Haltestelle acht Fahrradanlehnbügel aufgestellt.
  • Die Straßenentwässerung wurde durch einen neu zu erstellenden Straßenentwässerungskanal in der Straße ersetzt. Das anfallende Regenwasser wird wie bisher über die Krögerstraße in den Teich des Meiendorfer Grabens und anschließend in die Wandse abgeleitet. Zur Reinigung des anfallenden Regenwassers wurde eine unterirdische Regenwasserbehandlungsanlage gebaut.

Diese Straßenbaumaßnahme war der vierte und letzte Abschnitt im Rahmen des Neubaus der Meiendorfer Straße. Zwischen Wildgansstraße und Spitzbergenweg (rund 650 Meter) war die Meiendorfer Straße bereits in drei Abschnitten in den Jahren 2009, 2013 und 2015 neu gebaut worden. Nach Fertigstellung des letzten Abschnitts ist die rund 1,5 Kilometer lange Meiendorfer Straße zwischen Oldenfelder Stieg/Berner Straße und Spitzbergenweg nun komplett saniert und verfügt über anständige Geh- und Radwege. In den Pfingstferien 2018 war dann auch noch im Tempo-60-Abschnitt der Meiendorfer Straße die Fahrbahndeckschicht an mehreren Stellen großflächig saniert worden. Außerdem wurde der Geh- und Radweg zwischen Spitzbergenweg und Jarnostraße neu asphaltiert und zum Haus Nummer 185 ein kurzer Gehweg erstmals angelegt.