Die Bauarbeiten für die Flüchtlingsunnterkunft in der Stargarder Straße machen gute Fortschritte. Auf der Wiese vor dem Umspannwerk an der Einmündung zum Berner Heerweg entstehen im Auftrag des Landesbetriebs Erziehung und Beratung (LEB) derzeit drei Fertighäuser, um darin unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Rahmen der Erstversorgung zu betreuen. Der Bezug erfolgt voraussichtlich im Dezember. Wie das Hamburger Wochenblatt am Mittwoch meldete, könnten dort statt der zunächst angekündigten 48 Jugendlichen bei Bedarf auch noch sechs weitere Jugendliche untergebracht werden.
Die Zahl der in Deutschland Asyl suchenden Menschen ist in diesem Jahr erneut sehr stark gestiegen, darunter auch viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Mit der Einrichtung in der Stargarder Straße kann ein kleiner, aber wichtiger Beitrag geleistet werden, um die aktuelle Notlage der fehlenden Unterbringungsmöglichkeiten in Hamburg, in diesem Fall für junge Menschen, zu mildern.
Oldenfelde stellt sich dieser Herausforderung und bereitet sich auf die Ankunft der jugendlichen Flüchtlinge vor. Nach Bekanntwerden der politischen Entscheidung fand sich ein großer Kreis engagierter Bürgerinnen und Bürger, die mit Tatkraft und Sachverstand Initiativen aufbauen wollen, um den zum Teil schwer traumatisierten Jugendlichen auf dem Weg der Integration in unsere Gesellschaft zu helfen. Zum einen wurde unter der Leitung der ev.-luth. Kirchengemeinde Meiendorf-Oldenfelde ein Runder Tisch ins Leben gerufen, um hilfswillige Oldenfelde Institutionen und Initiativen zu koordinieren. An einem ersten Treffen nahmen Vertreter des LEB, des Bürgervereins Oldenfelde, der Kirchengemeinden, des PK38 und der Politik teil. Zukünftig werden auch Sportvereine und Schulen mit einbezogen.
Zum anderen hat sich unter der Leitung des Oldenfelders Klaus Schmidt-Siebrecht die Initiative OH-JA („Oldenfelde hilft jugendlichen Asylbewerbern“) gebildet, die die Arbeit der Einrichtungsleitung unterstützen wird. Unter der E-Mail-Adresse OH-JA2015@web.de können sich Interessierte zur Mitarbeit melden. OH-JA denkt dabei an Kurse in Deutsch, an Nachhilfeangebote, Exkursionen, Sportaktivitäten mit ansässigen Vereinen, Vorbereitung auf das Berufsleben und an ein Willkommenfest.
Ich bin dem ehrenamtlichen Engagement ausgesprochen dankbar. Denn es ist eine Sache, den Flüchtlingen eine festes Dach über dem Kopf zu bieten. Dafür sorgt der Staat. Eine andere Sache ist es, die zumal jugendlichen Flüchtlinge in die Mitte unserer Gesellschaft aufzunehmen und so einer möglichen sozialen Ausgrenzung der Flüchtlinge von vornherein vorzubeugen. Das kann aber nur jeder von uns selbst machen. Und dass so viele Bürgerinnen und Bürger dazu bereit sind, erfüllt mich mit großer Genugtuung. Das ist gelebte Zivilgesellschaft.
Guten Morgen Herr Buschhüter,
schön dass es eine solche Initiative gibt. Wünschenswert wäre nur anstatt Entertainment mal über das Gender-Konzept zu sprechen und die Ehe für alle. Dies sollte auch beim Betreuungsschlüssel berücksichtigt werden.
Betreuungsschlüssel: Wens im Dezember losgehen soll, sollten bereits die Personalplanung abgeschlossen sein. Wie ist hier der Stand der Dinge?
Sehr geehrter Herr Klaus,
ich stelle gerne einen Kontakt her, wenn Sie sich für die von Ihnen genannten wichtigen Aspekte (Gleichberechtigung und Toleranz) vor Ort ehrenamtlich einbringen möchten. Im Übrigen obliegt die Personalplanung dem Landesbetrieb Erziehung und Beratung (LEB). Der zukünftige Leiter der Einrichtung hat sich beim Runden Tisch bereits vorgestellt.
Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
Und wieder einmal erkenne ich: was gehen mich meine Aussagen und Zusicherungen der Vergangenheit an.
Als Anwohnerin und bekennende Gegnerin dieser nur durch Polizeirecht ermöglichten Einrichtung lese ich nun: statt maximal 48 MuFl möchte Herr Müller vom LEB nun bis zu 54 MuFls hier unterbringen. Und dabei wurden schon die 48 als eine zu große Menge an Jugendlichen von uns Anwohneren kritisiert!
Herr Buschhüter, von Ihnen hätte ich erwartet, mindestens zu den getroffenen Aussagen gegenüber den Anwohneren zu stehen anstatt die Salamitaktik des LEBs auch noch zu begrüßen und zu unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
S. Kreuz
Sehr geehrte Frau Kreuz,
es ist, wie es ist. Es geht nicht darum, was der LEB will oder nicht, sondern darum, was in der aktuellen Situation nötig ist, um jugendlichen Flüchtlingen eine angemessene Unterbringung bieten zu können. Für das Gelingen der Unterkunft werden der hohe Betreuungsschlüssel und nicht zuletzt die Bereitschaft vieler Ihrer Nachbarn sorgen, sich für die Unterkunft und die Jugendlichen ehrenamtlich zu engagieren, wo es möglich und nötig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter