Der Hamburger U-Bahn-Netzausbau kommt mit großen Schritten voran: Am Freitag ist für den Neubau der U-Bahn-Haltestelle Oldenfelde der erste Spatenstich erfolgt. Ende 2019 wird der U-Bahnhof zwischen den Haltestellen Farmsen und Berne in Betrieb gehen. Die Fahrzeiten in die Hamburger Innenstadt mit dem ÖPNV verkürzen sich durch diese Station gegenüber heute (Busanbindung mit Umstieg zum U-Bahn-Netz) um 15 bis 20 Minuten.
Den feierlichen Spatenstich für den offiziellen Start der Bauarbeiten für die neue U-Bahn-Haltestelle Oldenfelde nahmen der Erste Bürgermeister Olaf Scholz, der Vorstandsvorsitzende der HOCHBAHN, Henrik Falk, und Claudia Güsken, HOCHBAHN-Vorständin für Personal und Betrieb, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 1c der Grundschule Bekassinenau vor.
„Dank des neuen U-Bahnhofs Oldenfelde kommen tausende Hamburgerinnen und Hamburger künftig noch schneller und besser ans Ziel. Allein der fußläufige Einzugsbereich der neuen Haltestelle umfasst rund 4.500 Einwohnerinnen und Einwohner, die die U-Bahn bislang nur vorbeifahren sahen. Bald haben sie eine Station direkt vor der Haustür. Das Projekt liegt voll im Zeitplan, innerhalb von nur zehn Monaten wurde das Planfeststellungsverfahren durchgeführt, schneller geht so etwas kaum. Gerade auch die sehr frühzeitige und umfassende Bürgerbeteiligung hat einen Anteil daran, so konnten mögliche Probleme von der HOCHBAHN von Beginn an erkannt und gelöst werden. Insgesamt hat die Planung von den Hinweisen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort sehr profitiert“, so die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter (Rahlstedt/Oldenfelde) und Lars Pochnicht (Farmsen-Berne).
Hintergrund:
Für den neuen U-Bahnhof sollen Zugänge von beiden Seiten des Bahndamms angelegt werden. Die bislang trennende Wirkung des Bahndamms in diesem Bereich wird durch den Bau der neuen Haltestelle aufgehoben und eine neue attraktive Wegeverbindung geschaffen. Um einen Mittelbahnsteig mit einer Länge von 125 Metern zu ermöglichen, soll das Richtung stadtauswärts verlaufende Gleis verschoben werden. Die Haltestelle wird nach den Grundsätzen der Barrierefreiheit gemäß den Standards des HVV für den ÖPNV geplant. Der Bahnsteig wird auf einer Länge von 85 Metern überdacht. Um das Einzugsgebiet der Haltestelle zu vergrößern, ist in Verbindung mit dem Neubau der Haltestelle die Errichtung einer modernen und leistungsfähigen Bike & Ride-Anlage geplant. Vorgesehen sind rund 220 frei zugängliche, teilweise überdachte Fahrradabstellplätze, die entlang der Erschließungswege auf beiden Seiten des Bahndamms in Haltestellennähe entstehen sollen. Zusätzlich sind 20 Mietstellplätze in einer Sammelschließanlage geplant.
Die Gesamtkosten für den neuen U-Bahnhof belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro.
Die HOCHBAHN baut die oberirdische Haltestelle im Bereich Busbrookhöhe/Am Knill. Auf dem rund 2,6 km langen Abschnitt zwischen Farmsen (im Süden) und Berne (im Norden) entsteht ein Gebäude mit einem Bahnsteig von 125 Metern Länge. Ergänzt wird das Ganze durch eine Bike&Ride-Anlage mit rund 240 Stellplätzen. Die Reisezeit zum Hamburger Hauptbahnhof halbiert sich nahezu von derzeit rund 40 Minuten mit dem Bus auf dann rund 20 Minuten.
Die Haltestelle hat die HOCHBAHN in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirk, aber auch den Anwohnerinnen und Anwohnern geplant. Viele der Anregungen aus dem Beteiligungsverfahren konnten in die Planung aufgenommen werden. So wurde unter anderem die Haltestelle um rund 40 Meter nach Süden verschoben. Statt einer Stützwand wird es auf der östlichen Seite einen begrünten Bahndamm geben, und auf der westlichen Seite eine begrünte Sichtschutzwand. Die Unterführung unter der Haltestelle wird auch außerhalb der Betriebszeiten offen bleiben und trägt so dazu bei, dass der Stadtteil Oldenfelde enger zusammenwächst. Auf einen Kiosk wird auf Wunsch der Anwohner verzichtet.
Aktuell starten die Bauarbeiten, die überwiegend bei laufendem Betrieb erfolgen können. Lediglich vier kürzere Betriebsunterbrechungen auf der U1 werden in der Bauphase nötig sein. Diese liegen vor allem in den verkehrsärmeren Schulferien im Frühjahr und Herbst 2018 und im Frühjahr 2019. Die Inbetriebnahme der Haltestelle ist für Ende 2019 geplant.
Die künftige U1-Haltestelle ist neben der U4-Verlängerung zu den Elbbrücken, den Planungen zur U4-Verlängerung auf die Horner Geest und zum Neubau der U5 Bestandteil des U-Bahn-Netzausbaus der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Planungen dieser Großprojekte werden von einem mehrstufigen Bürgerbeteiligungsverfahren begleitet.
Anlässlich des ersten Spatenstichs an neuer U-Bahnstation Oldenfelde sagt der erste Bürgermeister der Stadt Hamburg, Olaf Scholz: „ Wir wollen das alle Bürgerinnen und Bürger in der Lage sind, jeden Ort der Stadt in einer angemessenen Zeit und auf eine sichere und komfortable Weise zu erreichen“ Dann sollte die SPD endlich einen Stadtteil in Hamburg mit Großstadtdimension – Rahlstedt – an das öffentliche Verkehrsnetz anschließen. Nach Jahrzehnten gebrochener Versprechen erwarten viele Bürgerinnen und Bürger endlich die Umsetzung und nicht weitere Vertröstungen durch die politisch Verantwortlichen.
Ach, Herr Schreiber, was soll denn diese Polemik? Es ist ja nicht so, dass der Stadtteil Rahlstedt (der die Großstadtdimension nur deshalb hat, weil Oldenfelde und Meiendorf dazugehören) gar nicht an das Öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen ist. Hier verkehren eine Regionalbahn-Linie, eine U-Bahn-Linie, zwei Schnellbus-Linien, vier Metrobus-Linien, eine EilBus-Linie, zwölf StadtBus-Linien, vier Nachtbus-Linien. Dabei soll es aber nicht bleiben: Hamburg und Schleswig-Holstein wollen die neue S-Bahn-Linie S4 bauen, die Rahlstedt mit der Hamburger Innenstadt im 10-Minuten-Takt verbindet. Die Planungen hierfür laufen auf Hochtouren, für alle drei Planungsabschnitte wurden die Planfeststellungsanträge gestellt, für den ersten Abschnitt hat auch schon die öffentliche Auslegung stattgefunden, für die anderen wird die öffentliche Auslegung in diesem Jahr erfolgen. Wenn alles gut geht, soll 2020 mit dem Bau begonnen werden. Und mit dem begonnenen Bau der neuen U-Bahn-Haltestelle Oldenfelde wird der westliche Teil des Stadtteils Rahlstedt (Oldenfelde) zukünftig besser erreichbar sein. Und Rahlstedt-Ost wird ab dem nächsten Fahrplanwechsel die völlig neue MetroBus-Linie 11 erhalten.
Das Versprechen von Olaf Scholz ist: „… jeden Ort der Stadt in einer angemessenen Zeit und auf eine sichere und komfortable Weise zu erreichen“ Davon kann im Ortsteil Rahlstedt (ohne Einbeziehung von Meiendorf) keine Rede sein. Die Busfahrt zur U-Bahn Farmsen dauert morgens ab Oldenfelde 20 Minuten. Nach zweimaligem Umsteigen ist man mit der U-Bahn am Arbeitsplatz in Eppendorf West, weil es historisch begründet keine Querverbindung gibt und auch nicht geplant ist. Abends fährt der Bus von der U-Bahn Meiendorf alle 20 Minuten. Komfortabel ist das nicht. Zudem sind die Ankunftszeit von U-Bahn und Abfahrtszeit Bus nicht abgestimmt.. Der aktuelle Planungsstand zur S4 ist, dass die Finanzierung immer noch nicht gesichert ist. Man kann das abtun, anderen macht dies Sorge hinsichtlich der Planungsumsetzung. Zur Realisierung des Projekts gehört nun mal die Finanzierung, deren rechtzeitige Sicherung versäumt wurde. Das Abendblatt schreibt hierzu: „Unklar ist bislang noch, wer den Bau der S 4 bezahlt. Die Kosten müssen zwischen der Bahn, dem Bund und den beiden Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein aufgeteilt werden.
Es hilft nicht weiter, wenn Sie derart verallgemeinern. „Die Busfahrt zur U-Bahn Farmsen dauert morgens ab Oldenfelde 20 Minuten.“ ist so etwas von platt und nicht belegt, dass sie zur Problemanalyse nicht wirklich taugt. Ich kenne auch Orte in Oldenfelde, von wo aus die Busfahrt zur nächsten U-Bahn-Haltestelle nur zwei Minuten dauert. Also: Butter bei die Fische! Der Einzugsbereich von Regional-, S- und U-Bahn-Haltestellen beträgt 600 Meter um die Haltestelle, der Einzugsbereich von Bushaltestellen 400 Meter um die Haltestellen. Legt man dieses Qualitätskriterium an, so gibt es im Stadtteil Rahlstedt (Alt- und Neurahlstedt, Meiendorf und Oldenfelde!) nur ganz wenige bewohnte Gebiete, wo diese Qualitätskriterien knapp verfehlt werden, aus nachvollziehbaren Gründen (z.B. dünne Bevölkerungsdichte und weitläufige Tempo-30-Zonen ohne Busverkehr). Siehe hier: http://www.geoportal-hamburg.de/Geoportal/geo-online/?layerIDs=453,1933,4625,4626,4628,2425,4624,4627,2423&visibility=true,true,true,true,true,true,true,true,true&transparency=0,0,0,0,0,0,0,0,0¢er=577555.826103458,5940544.350052345&zoomlevel=3 Natürlich sind die Anschlüsse zwischen U-Bahn und Bussen abgestimmt, bei der Regionalbahn im Grundsatz auch (aufgrund der gelegentlich unregelmäßigen Takte gestaltet sich das mitunter aber schwieriger, insbesondere dann, wenn im weiteren Linienverlauf auch Anschlüsse an U- und S-Bahnen hergestellt werden sollen). Auch deshalb ist die neue S-Bahn-Linie S4 so wichtig und sinnvoll, weil sich mit einem starren 10- und 20-Minuten-Takt der S4 natürlich viel bessere Anschlüsse an die Buslinien in Rahlstedt herstellen lassen. Die noch nicht abschließend geklärte Frage der Finanzierung des Baus der S4 (Beteiligung des Bundes) hat bislang nicht dazu geführt, dass bei der laufenden Planung, die die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein mit Hilfe auch von EU-Geldern komplett vorfinanzieren, Verzögerungen eingetreten sind. Insofern wurde da auch nichts versäumt, es wird weiterhin ein Baubeginn in 2020 angestrebt, wofür auch vollziehbares Baurecht nötig ist. Die Finanzierung der Baukosten muss dafür in diesem Jahr geklärt werden. Der Koalitionsvertrag von CDU, SPD und CSU, so er in Kraft tritt, bietet dafür gute Voraussetzungen (u.a. deutliche Erhöhung der sogenannten GVFG-Bundesmittel, die auch für den Bau der S4 benötigt werden).