Grundsteinlegung an der Meiendorfer Straße: Hier entsteht in den nächsten zwei Jahren Hamburgs erster reiner E-Bus-Betriebshof. Ab Sommer 2026 werden von dem neuen HOCHBAHN-Standort in Meiendorf dann 130 umweltschonende E-Busse vornehmlich den Hamburger Nordosten bedienen. Bei der traditionellen Grundsteinlegung zum Start der Rohbauarbeiten wurde eine Zeitkapsel mit den Bauplänen, Münzen und einer aktuellen Tageszeitung eingemauert.
“Mit dem Hamburg-Takt haben wir ein politisches Ziel formuliert: In einem klimagerechten und stadtverträglichen Mobilitätsmix sollen Busse und Bahnen zukünftig eine deutlich größere Rolle spielen. Mehr Busse erfordern auch mehr Betriebshöfe. Und eine reine E-Busflotte erfordert ganz andere Busbetriebshöfe, als wir sie bislang kannten. Einer davon wird in Meiendorf entstehen und damit idealer Ausgangspunkt werden für einen noch besseren, rein elektrischen und damit umweltschonenden Busverkehr im Nordosten Hamburgs. Ich freue mich, dass die HOCHBAHN den ersten Hamburger Öko-Busbetriebshof in Meiendorf errichtet und die Bauarbeiten dafür begonnen haben”, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.
Mit Blick auf die wachsende Busflotte erweitert die HOCHBAHN kontinuierlich die notwendige Infrastruktur. Emissionsfreie Busse fahren derzeit von den Betriebshöfen Alsterdorf und Hummelsbüttel. Die weiteren Busbetriebshöfe werden nach und nach auf emissionsfreie Antrieb umgerüstet. Hinzu kommen weitere neue Standorte. Seit 2020 werden nur noch emissionsfreie Busse neu angeschafft. Stand Anfang Mai 2024 sind bereits 250 emissionsfreie Busse bei der HOCHBAHN eingesetzt. Bis 2032 soll die komplette Busflotte der HOCHBAHN mit derzeit mehr als 1100 Fahrzeugen emissionsfrei unterwegs sein.
Der neue Busbetriebshof wird rund 28.000 Quadratmeter groß und künftiger Einsatzort für rund 130 Solo- und Gelenkbusse. Zu dem Busbetriebshof gehören neben Verwaltungs- und Sozialbereichen auch Werkstätten und Waschanlagen, in denen die Busse vorbereitet, gewartet, repariert und gepflegt werden. Abgestellt werden die Busse unter Carports, die mit der erforderlichen Ladeinfrastruktur ausgerüstet sind. Die Baukosten des neuen E-Bus-Betriebshofs belaufen sich auf 42,3 Millionen Euro.
Bestechend für das Neubauprojekt ist die konsequente nachhaltige Ausrichtung: Alle Dächer werden begrünt, mit Photovoltaikanlagen bestückt und als Regenwasserspeicher genutzt. Das gesammelte Regenwasser wird in der Waschanlage verwendet und anschließend wieder aufbereitet. Die Abwärme der Ladetechnik wird für die Wärmeversorgung des Hofes genutzt. Fassaden und Schallschutzwände werden begrünt. Letztere sollen frühzeitig errichtet werden, um schon während der Bauphase mögliche Einschränkungen für die Anwohner zu minimieren. Nach der Betriebsaufnahme halten sie nicht nur Lärm-, sondern auch Lichtemissionen der an- und abfahrenden Busse zurück.
Der Betriebshof wird künftig für eine bessere Erschließung des Hamburger Nordostens (vor allem Bergstedt, Volksdorf, Rahlstedt, Sasel sowie Farmsen-Berne) sorgen. Die Busse am Standort Meiendorf sind dort näher an ihren eigentlichen Einsatzpunkten stationiert, was unnötige Leerfahrten vermeidet.
Frühere Beiträge zum Thema:
Bauarbeiten für E-Bus-Betriebshof in Meiendorf haben begonnen (18. März 2024): https://www.buschhueter.de/bauarbeiten-fuer-e-bus-betriebshof-in-meiendorf-haben-begonnen/
Baustart für E-Bus-Betriebshof in Meiendorf (17. November 2023): https://www.buschhueter.de/baustart-fur-e-bus-betriebshof-in-meiendorf/
In Meiendorf: HOCHBAHN baut ersten Betriebshof nur für E-Busse (7. Oktober 2022): https://www.buschhueter.de/in-meiendorf-hochbahn-baut-ersten-betriebshof-nur-fuer-e-busse/
Deutschlands erster reiner E-Bus-Betriebshof entsteht in Meiendorf (19. Januar 2022): https://www.buschhueter.de/deutschlands-erster-reiner-e-bus-betriebshof-entsteht-in-meiendorf/
In Meiendorf entsteht Deutschlands erster reiner Öko-Busbetriebshof (1. März 2021): https://www.buschhueter.de/in-meiendorf-entsteht-deutschlands-erster-reiner-oeko-busbetriebshof/
In Meiendorf soll ein Busbetriebshof nur für Elektro-Busse entstehen (23. November 2020): https://www.buschhueter.de/in-meiendorf-soll-ein-busbetriebshof-nur-fuer-elektro-busse-entstehen/
Schriftliche Kleine Anfragen zum Thema:
Schriftliche Kleine Anfrage “Neuer Elektrobus-Betriebshof in Meiendorf (II)” und Antwort des Senats vom 6. September 2022 (Drucksache 22/9206): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/80912/neuer_elektrobus_betriebshof_in_meiendorf_ii.pdf
Schriftliche Kleine Anfrage “Neuer Elektrobus-Betriebshof in Meiendorf” und Antwort des Senats vom 26. Oktober 2020 (Drucksache 22/1876): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/73082/neuer_elektrobus_betriebshof_in_meiendorf.pdf
Vertrauen in die Hamburger Politik?
– Der E-Betriebshof Meiendorf der Hochbahn wurde wurde entgegen dem noch gültigem B-Plan Rahlstedt 121genehmigt. Darin stand dezidiert, dass keine Tankstelle, keine Spedition, kein Betrieb mit starkem Verkehr dort zulässig ist. Die Anlieger des angrenzenden reinen Wohngebietes hatten sich bei ihrer Investition vor 12 Jahren darauf verlassen. Ein 24/7-Betrieb mit 130 Bussen und ca. 250 Autos der Mitarbeiter*innen scheint aber nicht darunter zu fallen. Der B-Plan wurde letztlich mit dem Argument ausgehebelt, dass es ja dem Gemeinwohl diene, wenn von dort aus E-Busse fahren.
– Die Heizungen der E-Busse für die Passagiere werden bei niedrigen Temperaturen mit Heizöl betrieben; die dafne andere Genehmigung erfordern.ür benötigte Tankstelle bzw. der Tank findet sich nicht in den Bauplänen. Die Feuerwehr scheint davon keine Kenntnis zu haben. Die Gefahr durch brennende E-Busse scheint mir völlig ignoriert zu werden.
– Es sollen morgens zwischen 6 und 8 Uhr ca. 100 Busse in Richtung Kreisel in Meiendorf ausfahren, was extremen Einfluss auf den fließenden Verkehr in Richtung City haben wird.
– Es gibt keinen Verkehr in Richtung Ahrensburg, da die Wenderadien nicht ausreichen.
– Die Gefahrenabwehr gegen Extremwetter ist m.E. grob missachtet oder falsch berechnet worden.
– Es laufen dazu noch weitere Widersprüche.
Das ist Ihre Meinung, das Bauamt sieht das anders. Es hat sich für die Prüfung des Bauantrags der HOCHBAHN sehr viel Zeit genommen und alle Aspekte sehr gründlich geprüft. Ich habe keinen Zweifel daran, dass das Bauamt hier korrekt gehandelt hat und ein E-Busbetriebshof hier zulässig ist. Soweit Widersprüche noch Nachbesserungen erfordern, wird denen abgeholfen werden. Was den Verkehr angeht: Mehr und besserer Busverkehr ist nach meiner Überzeugung Teil der Lösung, nicht Teil des Problems.
Ich finde es klasse, dass zunehmend E-Busse fahren werden. Je mehr desto besser! 🙂
Als Anwohner der (von Bussen wirklich extrem frequentierten) Rahlsteder Straße, freue ich ich mich besonders auf die reduzierte Lärmbelästigung.
Die Dieselbusse gehen mir und meinen Nachbarn gewaltig auf den Keks. Besonders Nachts.
Schöne Sache! Jetzt müssen die Busfahrer nur noch lernen, dass auch nachts 50km/h gelten. Scheinbar hat sich das noch nicht herumgesprochen…
Vielleicht könnte hier mal ein Blitzer helfen? …z.B. gegenüber der Esso-Tankstelle?
Die allergrößte Lärmbelästigung – auch auf der Rahlstedter Straße – geht aber vom Autoverkehr aus und nicht vom Busverkehr. Dass Sie also Busse als Lärmquelle herausstellen, finde ich deshalb etwas kurzgegriffen. Tatsächlich empfinde ich insbesondere an Sonntagen und nachts, wenn eben nur noch wenig MIV unterwegs ist und der Busverkehr deshalb heraussticht, die Lärmbelästigung wesentlich geringer als tagsüber.
Abgesehen davon sind Elektrofahrzeuge ja bekanntlich ab einer gewissen Geschwindigkeit ohnehin nicht leiser.
Abgesehen davon begrüße ich die Elektrifizierung des Busverkehrs aber auch sehr – auch wenn ich den Ersatz vieler Buslinien durch Straßenbahnlinien noch viel mehr begrüßen würde, auch in und um Rahlstedt. Aber das ist ein anderes Thema.
Moin Patrick,
quantitativ sind PKWs in der Überzahl, das ist klar. Und dass die Straße generell in ihrer Gesamtheit laut ist, das will ich auch nicht abstreiten. Busse (und LKWs) stechen jedoch tatsächlich heraus, da das Motorengeräusch den deutlich größten Teil der Lärmemission der konventionelln Busse ausmacht. Bei ganz normalen PKWs (keine Tuning-Karren) sind es hingegen nicht die Motoren, sondern die Abrollgeräusche der Reifen. (Interessant ist übrigens der Unterschied zwischen nasser und trockener Fahrbahn. 😉 )
Diese Abrollgeräusch sind bei geschlossenem Fenster kaum mehr hörbar.
Der wummernde Diesel von Bus und LKW dringt deutlich durch.
Klar ist auch, dass die Lärmbelästigung Nachts insgesamtg geringer ist.
Aber eben gerade Nachts lässt sich daher sehr gut der Unterschied zwischen PKS und Bus heraushören und herausspüren.
Zum Motorlärm kommen bei schneller Fahrt nämlich noch gewichtsbedingte Erschütterungen, die bis ins Haus, im Bett liegend, spürbar sind.
Deswegen sprach ich die 50km/h an, an die sich wirklich sehr viele Busfahrer
hier nachts NICHT halten.
Ich bin keineswegs Feind des ÖPNV, nehme mir aber gelegentlich heraus, gewisse Dinge zu kritisieren.
Und ich bleibe dabei: auf Busse die A: elektrisch sind und B: sich Nachts, bei freier Fahrbahn, an das Tempolimit halten, freue ich mich! Hallo Zukunft! 🙂
Selbstverständlich gelten Tempolimits auch für Busfahrerinnen und Busfahrer. Anders als private Autofahrerinnen und Autofahrer haben sie nur eine befristete Fahrerlaubnis (für Bus und Personenbeförderung), die regelmäßig erneuert werden muss, und werden zudem regelmäßig geschult. Das Nichtbeachten von Tempolimits im Linienverkehr dürfte daher doch sehr die Ausnahme sein, als Fahrgast erlebe ich das auch so. Gleichwohl: Die Polizei führt im Rahmen ihrer Kapazitäten überall in der Stadt Geschwindigkeitskontrollen durch, davon werden auch Linienbusse nicht ausgenommen.
Vielen Dank für Ihr Feedback.
Seit 2020 werden von den städtischen Busunternehmen HOCHBAHN und vhh mobility nur noch lokal emissionsfreie Busse neu angeschafft. Ein Dieselbus läuft in Hamburg zehn bis zwölf Jahre, so dass die komplette Umstellung 2032 abgeschlossen sein wird. Damit das gelingt, brauchen wir auch die entsprechende Infrastruktur auf den Betriebshöfen. Meiendorf kommt zusätzlich als erster rein elektrischer Busbetriebshof dazu; bestehende, wie der in der Wendemuthstraße in Wandsbek, werden noch umgerüstet. Mittlerweile (Stand: Mai 2024) sind bereits ca. 24 Prozent der Gesamtflotte von HOCHBAHN und vhh mobility elektrifiziert.
Zum Straßenlärm tragen nicht nur Busse, sondern mindestens genauso auch der Pkw- und Lkw-Verkehr bei. Nachts, wenn kaum Pkw- und Lkw-Verkehr stattfindet, fallen die Busse natürlich eher auf, weil sie dann nicht im Grundrauschen des übrigen Verkehrs untergehen.
Moin Herr Buschhüter!
Das sind aber passend zum Anlass keine E-Busse, vor denen Sie sich haben ablichten lassen… 😉
Nee, Nee, damit wollen wir erst gar nicht anfangen auf einem reinen E-Bus-Depot… 😀
Beste Grüße
S.K.
Aber natürlich sind das E-Busse:
HH – IT 2323: EvoBus MB eCitaro – Baujahr 2023
HH – XB 2103: EvoBus MB eCitaro – Baujahr 2021
Die tragen nur keine E-Kennzeichen.