Das beliebte Fahrradverleihsystem StadtRAD erhält im Herbst seine erste Station in Rahlstedt. Auf dem Helmut-Steidl-Platz im Ortskern, an der „Schnecke“, entsteht die erste Rahlstedter StadtRAD-Station mit 16 Plätzen. In einer vorangegangenen Online-Beteiligung zum Ausbau des StadtRAD-Netzes war Rahlstedt besonders häufig genannt worden.
Mit dem Anfang des Jahres in Kraft getretenen neuen Betreibervertrag für das Hamburger StadtRAD-System hat die Deutsche Bahn Connect GmbH für weitere zehn Jahre den Betrieb und die Weiterentwicklung von StadtRAD Hamburg übernommen. Kern des neuen Vertrags ist eine deutliche Ausweitung des StadtRAD-Systems mit einer Vollabdeckung des Hamburger Stadtgebiets: Statt zuletzt 2.450 Fahrrädern an 214 Stationen vor allem in der Innenstadt wird es zukünftig ca. 4.500 Fahrräder an bis zu 350 Stationen geben. Alle U- und S-Bahn-Stationen sowie alle Stadtteil- und Ortsteilzentren sollen in den nächsten Jahren eine Station erhalten. Hamburgs einwohnerstärker Stadtteil Rahlstedt ist ganz vorne mit dabei und erhält eine der ersten neuen Stationen.
„Das Hamburger Fahrradverleihsystem StadtRAD ist eine Erfolgsgeschichte. Nach dem Start 2009 wurde es nach und nach ausgebaut, immer mehr Stationen kamen dazu, aber in erster Linie im Innenstadtbereich. Viele Bürgerinnen und Bürger haben mich gefragt, wann denn StadtRAD endlich auch nach Rahlstedt komme. Im Herbst ist es nun soweit, Rahlstedt erhält den Anschluss an StadtRAD. Weitere Stationen in Rahlstedt werden folgen“, freut sich der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.
Zur Auswahl standen verschiedene Standortvarianten rund um den Bahnhof Rahlstedt. Klarer Favorit ist der Standort an der „Schnecke“, gegenüber der Filiale einer amerikanischen Fast-Food-Kette. Details zu den verschiedenen Standortvarianten und zur konkreten Planung können einer Vorlage für die Sitzung des Hauptausschuss der Bezirksversammlung Wandsbek am 12. August 2019 entnommen werden. Es ist davon auszugehen, dass die Kommunalpolitik die Vorzugsvariante unterstützt. Die Unterlagen gibt es hier zum Download: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1010571
Perspektivisch sollte zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Station auf der Oldenfelder Seite der Bahnstrecke, am Doberaner Weg, in Betracht gezogen werden, und zwar im Hinblick auf die kommende neue S-Bahn-Linie S4 nach Rahlstedt und die Umsetzung des Bike+Ride-Konzepts, mit dem 200 zusätzliche Fahrradabstellplätze rund um den Bahnhof Rahlstedt (aktueller Bestand rund 300) geschaffen werden sollen.
Weitere Informationen zum Thema StadtRAD: https://stadtrad.hamburg.de/
Leider sind die Radwege in Berne und Meiendorf nicht immer sauber.
Für die Reinigung der von der Fahrbahn baulich abgesetzten Radwege von Laub, Unrat und sonstigen Verschmutzungen sind nach dem Hamburgischen Wegegesetz (HWG, §§ 28 ff.) im Allgemeinen die Anliegerinnen und Anlieger zuständig. Nur bestimmte Radwege werden von der Stadtreinigung Hamburg gereinigt (öffentlicher Reinigungsdienst, z.B. Radwege ohne Anlieger, sowie Radfahrstreifen und Schutzstreifen, weil Teil der Fahrbahn). Wo nötig müssen die Anliegerinnen und Anlieger mehr an ihre Pflichten erinnert werden.
Sehr geehrter Herr Buschhüter, so gut ist diese Nachricht für die Rahlstedter Radfahrer, die in der Bahnhofstrasse oder auf dem Wochenmarkt einkaufen nun nicht. Die in dem Bereich Bahhofsstrasse/Bahnhofsvorplatz vorhandenen Abstellanlagen sind regelmässig überfüllt, sodass man auch entlang der Umfassungsmauer für die Unterführung sein Rad abstellen muss. Das ist natürlich ineffiziente Platznutzung, Stellbügel erlauben es mehr Fahrräder unterzubringen, insofern ist die Idee begrüssenswert. Aber wenn diese (wilde) Stellmöglichkeit an der Mauer wegfällt, so wäre es dann doch sehr wünschenswert dass dieser verlorener Platz durch weitere Stellbügel für die Allgemeinheit kompensiert wird.
Gerade mit vollen Radtaschen nach einem Einkauf auf dem Wochenmarkt möchte man nicht hunderte von Metern zu seinem Fahrrad laufen müssen.
Besten Gruss
Eckhard Tschirschnitz
Sehr geehrter Herr Tschirschnitz,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Im Ortskern Rahlstedt gibt es einen großen Bedarf an Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Vor einiger Zeit wurden im Schrankenweg zusätzliche Fahrrad-Bügel aufgestellt, auch im Rahmen des behutsamen Umbaus der Fußgängerzone Boizenburger Weg/Mecklenburger Straße sind viele neue Bügel hinzugekommen. Und dennoch reicht es noch nicht, insbesondere an Markttagen. Es wird daher zu prüfen sein, wo im Ortskern weitere Fahrradbügel aufgestellt werden können. Ich will diese Anregung gerne noch einmal auf den Weg bringen. Am Geld soll es nicht scheitern: Die Bürgerschaft hat den Bezirksämtern für mehr Fahrradbügel extra zusätzliche Mittel bereitgestellt.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter
Hallo Herr Buschhüter,
hierzu folgende Nachfrage: Gerade in Anbetracht der von Ihnen zutreffend beschriebenen Situation (Abstellbedarf vorhanden, Geld auch vorhanden) ist verwunderlich, dass die in der abstimmten Schlussverschickung an 2 Stellen geplanten Doppelstock-Radparkanlagen in der Mecklenburger Str. ohne weitere Erläuterung nicht errichtet wurden. Obwohl abgestimmt und schlussverschickt gewesen, vgl. Anlagen zu BV Wandsbek Drucksache 20-4774.
Somit wurde weder die geplante Stellplatzanzahl erreicht, noch die Stellplatzqualität (überdacht!), um die ganzjährige Fahrradnutzung zum Einkaufen im Ortskern Rahlstedt und im Rahlstedt-Center attraktiver zu machen.
Vielleicht können Sie dem mal nachgehen, wer dies nachträglich entschieden hat, ggf. mit welcher Begründung, und wie das Planungsziel nun dennoch erreicht werden kann.
Vielen Dank.
Hallo Herr Havran,
vielen Dank für den Kommentar. In der Tat ist das sehr erklärungsbedürftig und ich bin der Sache auch schon auf der Spur. Mein Büro hatte bereits am 29. August an das Bezirksamt in dieser Angelegenheit geschrieben und sich nach den fehlenden Doppelstockparkern in der Mecklenburger Straße erkundigt. Eine Antwort steht noch aus. Sobald sie mir vorliegt, gebe ich hier eine Rückmeldung.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter
Hallo Herr Havran,
das Bezirksamt Wandsbek hat mir hierzu zwischenzeitlich folgendes mitgeteilt:
„Es ist richtig, dass auf die überdachten Abstellanlagen verzichtet wurde. Hintergrund hierfür ist die aufwendige Unterhaltung, die solche Anlagen erfordern und die mit dem zur Verfügung stehenden Personal nicht ausreichend und zufriedenstellend gewährleistet werden kann.
Ergänzend und zu Ihrer Information weisen wir darauf hin, dass in der Schlussverschickung insgesamt 162 Abstellmöglichkeiten geplant waren, darunter auch die besagten 44 Doppelstockparkmöglichkeiten. Bisher befinden sich in dem Bereich 44 Bügel mit Abstellmöglichkeiten für 88 Fahrräder. Jetzt wurden jedoch insgesamt 132 Abstellmöglichkeiten geschaffen: Dies sind immerhin 44 Plätze mehr als zuvor.
Weiterhin sollen künftig an vielen Stellen in Hamburg Doppelstockanlagen von der P+R-Betriebs GmbH an den Bike+Ride-Anlagen der U- und S-Bahnstationen aufgestellt werden. Hierfür erhält die P+R-Betriebs GmbH eine Sondernutzungserlaubnis, in der Wartung und Unterhaltung der Anlagen von der P+R-Betriebs GmbH übernommen werden. Dies ist auch hier im Rahmen der Modernisierung des Busbahnhofes Teil der Planung, die von der P+R-Betriebs GmbH gemeinsam mit der HHA erfolgt. Das B+R-Entwicklungskonzept für Rahlstedt sieht zudem weitere frei zugängliche Fahrradanlehnbügel vor.“
Die Begründung, dass auf die Doppelstockparker aufgrund der aufwändigen Unterhaltung verzichtet wurde, kann ich nachvollziehen, weil das Bezirksamt diesbezüglich tatsächlich nicht so gut ausgestattet ist, wie dies bei der P+R-Betriebs GmbH für die Bike+Ride-Anlagen an Schnellbahnstationen der Fall ist. Aber das hätte das Bezirksamt natürlich auch vorher schon wissen können. Entscheidend ist aus meiner Sicht nun, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, hier oder anderswo im Ortskern, insbesondere in Bahnhofsnähe, zusätzliche Fahrradbügel aufzustellen, um den erkennbaren Bedarf zu decken.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter
Das ist eine gute Nachricht. Allerdings müssen der ersten Rahlstedter Station zügig weitere Stationen in Rahlstedt bzw. im gesamten Hamburger Osten folgen. Denn die Sinnhaftigkeit des Stadtrad-Systems ergibt sich insbesondere aus der Netzwirkung, dass man auf kurzen Strecken von A nach B oder C fahren kann. Kaum jemand möchte ja von A nach A fahren.
Derzeit wird die Station dort ziemlich isoliert stehen, die nächstgelegene Station bei U Farmsen ist ganze 3 km entfernt, die darauffolgend Nächste (Friedich-Ebert-Damm/DRV) sogar über 4 km. Zudem liegen alle weiteren Stationen in der gleichen Richtung, so dass derzeit keine Netzwirkung besteht.
Sollte also zu Beginn die Nutzung der Station nur mäßig ausfallen, dann liegt es nicht daran, dass Rahlstedter kein Fahrrad fahren mögen, sondern es fehlen schlichtweg sinnvolle Anschlussstationen.
Genauso ist es. Und genau das ist auch geplant. Allerdings geht nicht alles auf einmal und irgendwo muss man ja auch anfangen. Es wird also ein klein wenig dauern, bis die volle Netzwirkung erreicht ist. Der Ausbau der StadtRAD-Stationen von derzeit etwa 215 auf bis zu 350 wird bis 2022 erfolgen. Im zweiten Halbjahr 2019 ca. 25 neue Stationen (darunter Bf. Rahlstedt), in den Folgejahren jährlich max. 40 Stationen. Das Ziel ist die Vollabdeckung des Hamburger Stadtgebiets, u.a. alle S- und U-Bahn-Haltestellen sowie Stadtteilzentren. Für Rahlstedt sind weitere Standorte in der Prüfung.