Zur geplanten Flüchtlingsunterkunft (Jugendhilfeeinrichtung) in der Stargarder Straße in Oldenfelde lädt das Bezirksamt Wandsbek die Nachbarinnen und Nachbarn zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein. Diese findet statt am Mittwoch, 17. Juni 2015 um 18:30 Uhr in der Karl-Schneider-Halle, Berner Heerweg 183, 22159 Hamburg.
Der Landesbetrieb Erziehung und Beratung (LEB) beabsichtigt auf dem Grundstück Stargarder Straße Ecke Berner Heerweg eine Jugendhilfeeinrichtung mit bis zu 48 Plätzen für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge im Rahmen der Erstversorgung einzurichten.
Interessierte Anwohnerinnen und Anwohner sind herzlich eingeladen, sich über die Maßnahme zu informieren und Fragen zu stellen. Es informiert Klaus-Dieter Müller vom Landesbetrieb Erziehung und Beratung.
Das Einladungsschreiben des Bezirksamts können Sie hier herunterladen:
Weitere Informationen auch im Beitrag “Geplant: Flüchtlingsunterkunft in der Stargarder Straße” vom 22. Mai 2015: https://www.buschhueter.de/geplant-fluechtlingsunterkunft-in-der-stargarder-strasse/
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
Ich habe zwei Anliegen an Sie :
1. Bitte teilen Sie mir mit, wie ich als Bürgerin Einsicht in das von Ihnen sicherlich in Auftrag gegebene Gutachten zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung erhalten kann. Wie Sie sicherlich wissen, leben auf der zu bebauenden Wiese eine Vielzahl an Maulwürfen. Des Weiteren wurde mir berichtet, dass sich dort in unmittelbarer Nähe außerdem die Haselmaus verbreitet hat. Dieses ist bereits im Gutachten “Bebauungsplan Farmsen-Berne 36 Bezirk Wandsbek, Gutachten zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP)” nachzulesen. Ich möchte wissen, in wieweit dieser deutschlandweite besondere Artenschutz mit einer Bebauung rechtlich vereinbar ist.
2. Bitte bewegen Sie folgende Aspekte ernsthaft und wägen Sie ab, ob Ihr Vorhaben wirklich nachhaltig sein wird oder vielleicht langfristig in seinen Auswirkungen sich als nachteilig für den Bezirk erweist.
In Ihrer Antwort an Don schreiben Sie: ” …Wenn man den Rahlstedter Ortsteil Oldenfelde (mit seinen geschätzt rund 25.000 Einwohnern größer als mancher Stadtteil im Bezirk Wandsbek) isoliert betrachtet, dann muss man feststellen, dass hier bislang gar keine Flüchtlinge untergebracht werden.” An dieser Stelle möchte ich Sie maßgeblich darauf hinweisen, das eine ISOLIERTE und rein quantitative Betrachtung in diesem Fall völlig unangemessen ist. Die Stargarder Straße liegt DIREKT an der Grenze von Farmsen-Berne . Wie Don schon schreibt und Sie sicherlich wissen: Nur 550 Metern weiter befindet sich eine der größten Flüchtlingsunterkünfte von von ganz Wandsbek. In sofern ist die Realität die, dass alle Bürger im Randgebiet von Oldenfelde aber auch die Farmsener bzw. Berner Bürgerinnen und Bürger im realen Leben bereits gemeinsam mit einer eine Vielzahl von Flüchtlingen leben.
Sie schreiben weiter, dass Sie “… nicht erkennen, dass Oldenfelde bislang irgendwie von den Flüchtlingsunterkünften im benachbarten Farmsen negativ betroffen wäre” .
Ja, dass kann ich bisher bestätigen! Damit das so bleibt, ist es besonders wichtig, dass zukünftig darauf geachtet wird, keine weitere Unterkunft für Flüchtlinge, so nah an einer großen Unterkunft wie Farmsen/Berne, zu eröffnen. Auch wenn diese Straße statistisch zu Rahlstedt gehört wissen wir alle, dass sozialer Sprengstoff mit räumlichen Ballungen der Unterbringungen einhergehen und zu Eskalationen führen. Ich bitte Sie, diesen Aspekt unbedingt ernsthaft zu bewegen.
Herr Buschhüter, Sie schreiben, dass Sie viele Oldenfelder kennen, die sich ehrenamtlich in den Farmsener Unterkünften engagieren und zum Wohl und Gelingen dieser Einrichtungen beitragen. Das freut mich und zeigt, dass eine Integration der Asylanten auch von Seiten der Bürgerinnen und Bürger angestrebt wird. Dieses Engagement ist wichtig. Dieses Engagement kann schnell kippen, in Gefahr geraten, wenn Sie die Bürgerinnen und Bürger mit einer zukünftigen Ballung von Asylunterkünften überlasten. Wir wissen alle, dass diese Unterkünfte für 48 Flüchtlinge erst der Anfang sein würde. Eine befürchtete Verdichtung ist realistisch. Herr Ritzendorf formulierte das derzeitige Verfahren auf einer letzten Infoverantstaltung folgendermaßen: “… Bisher gibt es noch keine Lösung für die fehlenden 4000 Asylanten. Bereits seit März läuft die Planung bereits bestehende Unterkünfte aufzustocken.”
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Mit freundlichen Grüßen
V.Prochnow
Sehr geehrte Frau Prochnow,
zu Ihrem 1. Anliegen: Hierzu kann ich Sie nur bitten, zur Informationsveranstaltung am kommenden Mittwoch zu kommen und dort diese Fragen an die Vertreter der zuständigen Behörde zu richten. Zu diesem Zweck hat die Stadt extra zu der Veranstaltung eingeladen. Mir sind keine derartigen Gutachten bekannt.
Zu Ihrem 2. Anliegen: Hier muss ich zunächst mit einem Missverständnis aufräumen: Der geplante Standort Stargarder Straße ist nicht “mein Vorhaben”. Die Entscheidungen, wo Flüchtlingsunterkünfte errichtet werden, treffen die zuständigen Behörden, nicht das Parlament. Ich will aber ausdrücklich sagen, dass ich die Fläche Stargarder Straße nach allem, was ich bislang dazu gehört und gelesen habe, für vertretbar halte. Einige Gründe, auf die Sie auch Bezug nehmen und die ich hier deshalb nicht wiederhole, habe ich in der ersten Antwort an Herrn/Frau Don genannt. Die Sorgen, die Sie wie andere Leute anderenorts formulieren, sind berechtigt, haben sich aber im Falle anderer Standorte als unbegründet erwiesen. Ich gehe daher davon aus, dass dies auch bei der Stargarder Straße der Fall sein wird. Allerdings ist das kein Selbstläufer, sondern hängt maßgeblich auch davon ab, ob ein Standort mit ehrenamtlichem Engagement aus dem Stadtteil unterstützt wird. Diesbezüglich gibt es auch aus Oldenfelde bereits viele positive Signale. Zur Aufstockung vorhandener Standorte: Eine solche Maßnahme wird vor allem dann umso notwendiger, wenn es nicht gelingt, neue Standorte für Flüchtlingsunterkünfte zu finden und zu entwickeln. Und genau darum geht es ja im Falle der Stargarder Straße. Wenn der Ortsteil Oldenfelde seinen Beitrag solidarisch leistet, darf er auch die Solidarität anderer Stadt- und Ortsteile erwarten, wenn es um die Suche weiterer Standorte geht.
Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
da haben wir es schon wieder, wie die Politik uns Bürger mal wieder vorführt, uns mit politischen Phrasen abspeist und wir Bürger müssen mal wieder politische Fehlentscheidungen ausbaden. An der Flüchtingswelle aus Afrika ist die gesamte EU Schuld! Warum ist die Flüchtlingsverteilung auf Gesamteuropa so unterschiedlich? Deutschland nimmt die Meisten auf? Sie wundern sich, das man mit Ihnen nur anonym kommunizieren kann? Das ist doch eindeutig, ansonsten wird man doch gleich wieder von Euch “Gutmenschen” als Nazi oder Rassist betitelt! Das sind wir jedoch nicht! Die wenigsten Demonstranten bei Pegida waren “rechts”, das waren normale Bürger die unzufrieden mit der Politik sind! Warum wird den Deutschen nach über 70 Jahren Kriegsende immer noch ein schlechtes Gewissen eingeredet, es muss auch mal Schluss sein, die nachfolgenden Generationen haben damit nichts mehr zu Tun, außerdem zahlen wir ja immer noch unsere Kriegsschulden!
Ein Flüchtlingsheim in der Nachbarschaft bedeutet: Mit einem Mal sinken die Grundstückspreise rapide, man fühlt sich nicht mehr sicher in der eigenen Wohngegend, Töchter sollte man nicht mehr alleine auf die Straße gehen lassen (leider eigene Erfahrung) die Einbruchsrate ist in Farmsen/Oldenfelde sowieso schon gestiegen, evtl steigt diese jetzt noch mehr! Leider ist es doch in der Realität so, das den Asylanten und Flüchlingen nichts passiert, wenn diese bei Straftaten überführt werden, und die minderjährigen Flüchtingskindern haben sowieso ein Freibrief, da sie ja bis 14 Jahre strafunmündig sind! Und die Älteren bekommen den erhobenen Zeigefinger zu sehen, mehr nicht! Des weiteren ist es in der Realität leider auch so, das Ausländer von der Justiz bevorzugt behandelt werden als wir selbst, man muss ja Mitleid mit ihnen haben, sie sind ja kulturell anders, und sie kennen unsere Gesetze ja nicht so genau (selbst erlebt) Und die Politik wundert sich, das der Bürger keine weiteren Flüchtlingsheime vor der Haustür haben möchte! In den Schulen wird immer weniger deutsch geredet, (Zu Ihrer Info, mir wurde von einem Kommunalpolitiker schon vor Jahren geraten, wenn man es sich leisten kann, Kinder auf eine Privatschule zu schicken, damit sie etwas lernen).
Die Polizei, die sowieso unterbesetzt ist, hat mit einem Mal noch mehr zu Tun! Wegen Lapalien und kulturellen Unterschieden! (ein Beispiel, die Polizei wurde von einer Busfahrerin gerufen, da Flüchtlinge in ihren Bus gestiegen sind, die einer “Frau” kein Geld geben! Die Polizei wurde gerufen, die hat das Geld für das Busticket kassiert, das wurde dann der Busfahrerin übergeben, und die Fahrt konnte dann weitergehen, Leider sind das keine Einzelfälle!) Vielleicht müssen wir damit rechnen, das dann bald auch in Hamburg ein Band läuft, wie in anderen Bundesländern, wenn man die 110 anruft!
Die Integration ist schon in der Vergangenheit gescheitert!
Komisch ist nur, warum nehmen immer nur die Deutschen Rücksicht auf Alle und Jeden, das ist in anderen EU-Ländern nicht so! (Eigene Erfahrung)
Ob die Anhörung stattfindet oder nicht, von der Politik ist es doch sowieso schon beschlossene Sache, ob der Bürger will oder nicht. (Weiß ich aus Erfahrung!) Nur in Stadtteilen, in denen Politiker selbst wohnen und die reichere Gesellschaft, werden natürlich keine Flüchtingsheime aufgebaut.
Sie schreiben, das viele Oldenfelder Bürger sich ehrenamtlich für Flüchtlinge einsetzen, das kann man diesen Leuten hoch anrechenen, ich weiß jedoch auch (selbst erlebt) wenn man den Flüchtlingen gebrauchte Kleider schenkt, die werden schnell entsorgt! Man bekommt ja vom deutschen Staat Neue! Ach ich hatte ja vergessen, wir sind das reiche Deutschland, zwar haben wir Schulden in Milliardenhöhe, einige Kommunen stehen kurz vor der Insolvenz, aber das wird schnell vergessen! Viele Rentner die Deutschland nach dem Krieg mit aufgebaut haben, müssen jetzt im Alter noch arbeiten, weil ihre Rente zu niedrig ist, junge Menschen sollen sich privat für das Alter absichern, ich frage mich bloß wovon, da viele junge Menschen zu wenig verdienen, um noch Rücklagen bilden zu können.
Ich frage mich nur, warum ist die Politik so Realitätsfremd? Vielleicht sollte die Politik mal wieder mehr auf Ihre Bürger hören!
Zu Ihrer Information, bevor Sie mich “abstempeln” wollen, politisch stehe ich nicht rechts und ich habe nichts gegen Ausländer, ich verlange nur, das wir von allen respektiert werden, genau wie wir alle unsere Mitbürger respektieren!
Mit freundlichem Gruß
ein besorgter Bürger, einer von vielen
Sehr geehrter unbekannter Bürger,
ich habe lange überlegt, ob ich Ihren Kommentar veröffentlichen sollte. Ich tue es, es soll gerne jeder lesen, was ich für Zuschriften erhalte. Ich nehme Ihre Sorgen ernst, doch muss ich Ihnen entgegnen, dass sie größtenteils auf Vorurteilen beruhen. Vieles von dem, was Sie schreiben, ist ausdrücklich nicht meine Meinung – und auch nicht meine Erfahrung. Was die Flüchtlingsunterkünfte in meinem Wahlkreis Rahlstedt angeht, bislang ist als neuer Standort nur die Rahlstedter Straße 8 in Betrieb, so wurden solche Sorgen im Vorfeld ebenfalls von Bürgern formuliert, und mittlerweile, nach fast einem Jahr Betrieb, können wir feststellen, dass sie allesamt unbegründet waren. Hiernach gehe ich davon aus, dass sich dies auch im Fall der Stargarder Straße so zeigen wird.
Worin ich Ihnen allerdings zustimme, ist die Verteilung der Flüchtlinge in Europa. Es ist schon sehr bemerkenswert, dass die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die sich doch auf ein gemeinsames Wertesystem berufen, nicht willens oder in der Lage sind, die Bewältigung der Flüchtlingsfrage auf alle Schultern gerecht zu verteilen. Von Solidarität unter den EU-Staaten ist hier wenig zu spüren. Nur wenige Staaten, mehr noch als Deutschland (in Relation zur Bevölkerungszahl) z.B. Schweden, Ungarn und Malta, leisten einen Großteil der Aufgabe. Immerhin hat hierüber eine Diskussion eingesetzt, doch der müssen auch Taten folgen. So auch innerhalb Deutschlands: Zwar werden Flüchtlinge nach einem bewährten Verfahren auf die gesamte Bundesrepublik verteilt, das ein Vorbild für die EU sein könnte, doch gilt dies bislang nicht für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, mit deren Unterbringung und Betreuung die Großstädte derzeit allein gelassen werden. Hier wird auf Initiative Hamburgs eine gesetzliche Änderung angestrebt, und so wie es aussieht, könnte sie zum 1.1.2016 in Kraft treten.
Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
ich habe die Zahlen und Fakten zu den Flüchtlingsunterkünften im Bezirk Wandsbek aufbereitet. Als Quellen dienten mir die Internetseiten von “hamburg.de”, “foerdernundwohnen.de” und “wikipedia.de”. Leider ist es mir nicht möglich die Tabelle an hiesiger Stelle zu posten, aber ich lasse sie Ihnen gerne per Mail zukommen.
Ich werde die aufbereiteten Information darüber hinaus aber auch in den betroffenen Gebieten verbreiten.
Vorweg brauchen wir nicht darüber diskutieren, dass die Zahl der Flüchtlinge zunimmt und das Hamburg diese aufnehmen soll und muss.
Es dürfte aber ebenso klar sein, dass hiermit verschiedene Aufgaben und Probleme einhergehen. Da es sich hierbei um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt, sollte die Aufgabe auch von allen Teilen der Gesellschaft zu gleichen Teilen geleistet werden.
Die Stärke der Belastung, obgleich ich das Wort Belastung selber sehr unglücklich finde, die in einem Stadteil zu erwarten ist, kann aus meiner Sicht am besten anhand von zwei Faktoren gemessen werden.
Erstens durch die Zahl der Flüchtlinge in einem Stadtteil in Relation zu dessen Einwohnerzahl und zweitens in Relation zur Größe (Fläche) des Stadtteils.
Diesbezüglich habe ich die öffentlichen Zahlen für den Bestand und die konkrete Planung (inkl. der Unterbringungen für Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge) von Flüchtlingsunterkünften einmal verglichen und folgendes festgestellt.
Der prozentuale Anteil an Flüchtlingen in Relation zur Einwohnerzahl in den 18 Stadtteilen des Bezirks Wandsbek liegt zwischen 0,00 und 4,06%. Die Zahl der Flüchtlinge pro Quadratkilometer zwischen 0 und 98 Menschen.
Der Stadtteil Farmsen-Berne liegt mit den Werten von 2,3 % und 92 Flüchtlinge pro Quadratkilometer auf Platz 4 bzw. Platz 2 der am stärksten betroffenen Stadtteile. Der Stadtteil Rahlstedt liegt mit den Werten 0,79% und 26 Flüchtlingen auf Platz 11 bzw. 7 (ohne die Unterkunft Stargarder Straße!).
Die Stargarder Str. liegt direkt an der Grenze zwischen diesen beiden Stadtteilen.
Die Flüchtlingsheime August-Krogmann-Straße I und II mit 400, bzw. 346 Bewohner liegen nur wenige hundert Meter auseinander. Die Stargarder Straße ist ebenfalls nur rund 550m Luftlinie hiervon entfernt.
Somit würden 794 Flüchtlinge und damit fast 20% aller Flüchtlinge des Bezirks Wandsbek auf einem Gebiet mit einer Fläche von rund 0,3 qkm untergebracht werden.
Zur Information: Die Fläche des Bezirks Wandsbek beträgt 147,9 qkm!
Gleichzeitig befinden sich in den Stadtteilen:
– Eilbek
– Lemsahl-Mellingstedt
– Poppenbüttel
– Sasel
– Tonndorf
– Wohldorf-Ohlstedt
0 (in Worten: Null) Flüchtlingsunterkünfte.
Können Sie mir bitte an dieser Stelle die Entscheidung für den Standort Stargarder Straße begründen. Ich möchte bei Rückfragen durch betroffene Bürger sehr gerne auf Ihre Antwort verweisen.
Mit freundlichen Grüßen
Don
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr oder sehr geehrte Frau Don,
zunächst bedaure ich, dass Sie mir nicht mit offenem Visier gegenübertreten, sondern sich augenscheinlich hinter der Maske der Anonymität verbergen. Ihre Aufbereitung können Sie mir gerne per E-Mail schicken, ist bestimmt sehr aufschlussreich. Die Zahlen, in die Sie mir mit Ihrem Kommentar bereits einen Einblick gewähren, lassen jedoch erkennen, dass der Stadtteil Rahlstedt bislang nicht übermäßig in Anspruch genommen wird, was die Unterbringung von Flüchtlingen angeht. Es gibt jedenfalls zahlreiche Stadtteile, die größere Beiträge leisten. Wenn man den Rahlstedter Ortsteil Oldenfelde (mit seinen geschätzt rund 25.000 Einwohnern größer als mancher Stadtteil im Bezirk Wandsbek) isoliert betrachtet, dann muss man feststellen, dass hier bislang gar keine Flüchtlinge untergebracht werden. Und ich kann auch nicht erkennen, dass Oldenfelde bislang irgendwie von den Flüchtlingsunterkünften im benachbarten Farmsen negativ betroffen wäre. Im Gegenteil: Ich kenne viele Oldenfelder, die sich ehrenamtlich in den Farmsener Unterkünften engagieren und zum Wohl und Gelingen dieser Einrichtungen beitragen. Die Berechnungen, wie Sie sie anstellen, helfen in der aktuellen Situation leider nur bedingt weiter: So sehr auch ich mir eine gleichmäßigere Verteilung über das gesamte Stadtgebiet wünschen würde, muss man doch erkennen, dass es hier darum geht, eine Notlage zu bewältigen und schnelle Hilfe zu leisten. Und da ist die (schnelle) Verfügbarkeit von Flächen häufig das ausschlaggebende Kriterium.
Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
ich glaube ich hatte am Ende meines Kommentars eine klare Frage gestellt, die ich Sie nach meinem Empfinden nicht beantwortet haben.
Daher ein zweiter, leicht erweiterter Versuch.
Die Stargarder Str. befindet sich in einer Entfernung von nur 550 Metern zur mit 746 Flüchtlingen größten Flüchtlingsunterkunft von ganz Wandsbek.
Gleichzeitig befindet sich in fünf anderen Stadtteilen keine einzige Unterkunft.
1. Frage: Warum wird trotzdem die Stargarder Straße favorisiert.
Im Übrigen sind Ihnen die Probleme, die bereits mit dem Beschluss eine weitere Unterkunft in der August-Krogmann-Straße zu errichten, vermutlich bestens bekannt.
Ich fand die Entscheidung damals unglücklich, mir war aber auch bewußt, dass bei einer schnellen Entscheidung auf bestehende Gebäude zurück gegriffen werden muss. Daher habe ich mit dieser Entscheidung gelebt.
Hier und jetzt geht es aber um einen Neubau, der praktisch auf jeder öffentlichen Grünfläche erfolgen könnte.
2. Frage: Bitte nennen Sie mir daher konkrete Gründe, warum die Fläche Stargarder Str. schneller verfügbar ist als andere Flächen?
3. Frage: Welche alternativen Flächen im Bezirk Wandsbek wurden geprüft und welche Gründe haben dazu geführt, dass diese Alternativen verworfen wurden?
Ich bitte Sie höflichst darum, in Ihrer Antwort auf themenfremdes Beiwerk zu verzichten und stattdessen nur die konkret formulierten Fragen ausführlich zu beantworten.
Vielen Dank im Voraus
Don
P.S. Ich habe Ihnen die Dokumente per Mail zugesandt.
Sehr geehrter Herr oder sehr geehrte Frau Don,
Ihre Dokumente haben mich erreicht. Zu Ihren Fragen: Die generellen Kriterien für die Flächensuche hat die zuständige Behörde auf ihrer Homepage (http://www.hamburg.de/fluechtlinge-unterbringung/) ausführlich beschrieben. Dort sind auch zahlreiche Flächen genannt, die verworfen werden mussten und aus welchen Gründen dies geschehen ist. Im Übrigen kann ich Ihre Fragen so nicht beantworten. Als Abgeordneter treffe ja auch nicht die Entscheidung, welche Flächen genutzt werden, sondern dies ist Sache der zuständigen Behörde. Ich will aber an dieser Stelle ausdrücklich sagen, dass ich die Fläche Stargarder Straße nach allem, was ich bislang dazu gehört und gelesen habe, für vertretbar halte. Und das ist, worauf es ankommt: Denn die Stadt ist nicht in der Situation, in der sie aus einer Vielzahl geeigneter Flächen die beste auswählen kann, sondern sie braucht angesichts der großen Not im Prinzip jede Fläche, die geeignet und verfügbar ist. Darunter leidet verständlicherweise ein Stück weit das Ziel einer gleichmäßigen Verteilung der Flüchtlinge über das gesamte Stadtgebiet. Der Vollständigkeit halber will ich aber dazufügen, dass, was den Bezirk Wandsbek angeht, z.B. auch im Stadtteil Poppenbüttel, unweit von Lemsahl-Mellingstedt gelegen, mittlerweile eine Flüchtlingsunterkunft geplant ist, so dass auch diese Stadtteile ihren Beitrag leisten werden. Ansonsten bitte ich Sie, zur Informationsveranstaltung am kommenden Mittwoch zu kommen und dort Ihre Fragen an die Vertreter der zuständigen Behörde zu richten. Zu diesem Zweck hat die Stadt extra zu der Veranstaltung eingeladen.
Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter
Zitat:
“Ich will aber an dieser Stelle ausdrücklich sagen, dass ich die Fläche Stargarder Straße nach allem, was ich bislang dazu gehört und gelesen habe, für vertretbar halte.”
Wenn man bestimmte Gebiete in Wandsbek miteinander vergleicht, besteht ein nicht zu widerlegender, krasser Unterschied in der Belastung der Regionen (http://bi-oldenfelde.jimdo.com).
Ihrer Vita konnte ich entnehmen, dass Sie offenbar ein sehr intelligenter Mensch sind.
Wenn Sie diese Entscheidung trotzdem ausdrücklich für vertretbar halten, lässt dieses für mich nur den Schluss zu, dass Sie offenbar ganz andere Vorstellungen von Empathie mit Anwohnern und Gerechtigkeit haben als ich.
Daher beende ich diesen Dialog mit Ihnen.