Gemeinsam mit meiner Kollegin Gabi Dobusch habe ich die politische Patenschaft für Shahid Samad Pour übernommen, denn wir sorgen uns um sein Leben. Shahin Samad Pour ist Dokumentarfilmer und Journalist und wurde offenbar willkürlich in Teheran verhaftet.
Wir haben beide den iranischen Botschafter in Berlin angeschrieben und verlangen Informationen zu der gegen ihn erhobenen Anklage, zu seinem Aufenthaltsort und zu seinem Gesundheitszustand und eine Erklärung dafür, warum ihm seine Menschenrechte verweigert werden.
Laut einem Bericht ging Shahin mittags zur Staatsanwaltschaft in Teheran, danach verliert sich seine Spur. Sein Instagram-Konto wurde gelöscht und es gibt seit seiner Verhaftung keine Informationen über seinen Gesundheitszustand. Er durfte lediglich einen kurzen Anruf tätigen und sagen, dass er gesund sei.
Eine Antwort des iranischen Botschafters haben wir (bislang) nicht erhalten.
Seit vier Monaten gibt es im Iran breite Proteste der Bevölkerung, gegen die das Regime mit unverhältnismäßiger Härte vorgeht. Die SPD-Fraktion Hamburg verurteilt die Gewalt der Staatsorgane gegen friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten, die von ihrem Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen.
Um auf die eskalierende Situation rund um die Massenproteste im Iran aufmerksam zu machen, haben die Abgeordneten der SPD-Fraktion Hamburg Patenschaften für 24 vom Regime willkürlich inhaftierte Menschen übernommen. Dabei verantworten jeweils zwei Abgeordnete die Patenschaft für eine Gefangene/einen Gefangenen, über die in vielen Fällen nur wenige Informationen vorliegen. Die Abgeordneten machen über die sozialen Netzwerke auf die Betroffenen und ihr Schicksal aufmerksam. Das Ziel ist es, politischen Druck aufzubauen, um eine Freilassung der willkürlich Inhaftierten zu erreichen. Die Abgeordneten fordern von der iranischen Botschaft darüber hinaus Informationen, einen Rechtsbeistand oder auch ein Besuchsrecht für die Gefangenen.
Lieber Ole, danke, dass du diese Patenschaft übernommen hast. Ich empfehle, nicht nur die Iranische Botschaft anzuschreiben, sondern direkt das Justizministerium in Teheran und den Staatspräsidenten. Es ärgert alle dort die Aufmerksamkeit des Auslands, auch fühlt man sich kritisiert, und Kritik auszuhalten ist peinlich. Aber: je mehr und prominenter umso besser. Z.Z. läuft eine Amnestie -angeblich- verlange bitte, dass ein Patenkind damit berücksichtigt wird. Ich wünsche dir herzlich viel Erfolg! Du weißt sicher, daß ich seit ca. 50 Jahren mit dem Iran und seinen Bedingungen beschäftigt bin. LG DORIS Djian
Vielen Dank für dein Feedback, liebe Doris. Deine Anregung nehme ich gerne auf und werde Briefe an weitere Adressaten schreiben.
Das ist eine sehr gute Aktion. Mein Patensohen Shahin ist ebenfalls aus Teheran und 2019 geflohen, weil er als Konvertit z verfolgt wurde. . Er berichtet viel aus seiner Heimat. Er ist ein super Junge und macht eine Ausbildung als Lokführer. Ich habe ihn in der Erstaufnahme im Bargkoppelstieg kennen gelernt. Er ist jetzt ein Familienmitglied geworden. So kann es kommen….
Danke für das Feedback – und vor allem: Für Ihr Engagement für Ihr Patenkind!