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Meine Kollegin Gabi Dobusch und ich haben die politische Patenschaft für Shahin Samad Pour übernommen, denn wir sorgen uns um sein Leben. Shahin Samad Pour ist Dokumentarfilmer und Journalist und wurde offenbar willkürlich in Teheran verhaftet. Quellen zufolge wurde er dank des politischen und öffentlichen Drucks mittlerweile auf Kaution aus der Haft entlassen.

Quellen:

https://ipa.united4iran.org/en/prisoner/8413/

https://en.pendar.net/blog/shahin-samadpoor-hamsar

Gabi Dobusch und ich hatten im Januar beide den iranischen Botschafter in Berlin angeschrieben und Informationen zu der gegen Shahin Samad Pour erhobenen Anklage, zu seinem Aufenthaltsort und zu seinem Gesundheitszustand verlangt sowie eine Erklärung dafür, warum ihm seine Menschenrechte verweigert werden. Eine Antwort des iranischen Botschafters haben wir nicht erhalten. Umso mehr freuen wir uns jetzt über die Meldungen von seiner Freilassung.

Laut einem Bericht ging Shahin mittags zur Staatsanwaltschaft in Teheran, danach verlor sich seine Spur. Sein Instagram-Konto wurde gelöscht und es gab nach seiner Verhaftung keine Informationen über seinen Gesundheitszustand. Er durfte lediglich einen kurzen Anruf tätigen und sagen, dass er gesund sei.

Seit vier Monaten gibt es im Iran breite Proteste der Bevölkerung, gegen die das Regime mit unverhältnismäßiger Härte vorgeht. Die SPD-Fraktion Hamburg verurteilt die Gewalt der Staatsorgane gegen friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten, die von ihrem Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen. 

Um auf die eskalierende Situation rund um die Massenproteste im Iran aufmerksam zu machen, haben die Abgeordneten der SPD-Fraktion Hamburg Patenschaften für 24 vom Regime willkürlich inhaftierte Menschen übernommen. Dabei verantworten jeweils zwei Abgeordnete die Patenschaft für eine Gefangene/einen Gefangenen, über die in vielen Fällen nur wenige Informationen vorliegen. Die Abgeordneten machen über die sozialen Netzwerke auf die Betroffenen und ihr Schicksal aufmerksam. Das Ziel ist es, politischen Druck aufzubauen, um eine Freilassung der willkürlich Inhaftierten zu erreichen. Die Abgeordneten fordern von der iranischen Botschaft darüber hinaus Informationen, einen Rechtsbeistand oder auch ein Besuchsrecht für die Gefangenen. Mittlerweile wurden bereits mehrere der Inhaftieren freigelassen.