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Der Hamburger Senat hat heute die „Verordnung zur Sicherstellung und Entwicklung naturnaher Landschaftsbestandteile in den Wandsbeker Feldmarken“ beschlossen. Mit ihr werden die beiden Rahlstedter Naturschutzgebiete Höltigbaum und Stapelfelder Moor um insgesamt 25,4 Hektar erweitert. Sie tritt am 27. Juni 2020 in Kraft. Mit den beiden Erweiterungsflächen stehen jetzt rund 515 Hektar der Fläche des Stadtteils Rahlstedt unter Naturschutz, das sind 19,4 Prozent, doppelt so viel wie hamburgweit.

Mit seinem Beschluss setzt der Senat eine wesentliche Komponente der Einigung mit dem Hamburger Naturschutzbund (Nabu) zum Grünerhalt um. Die von den Regierungsfraktionen ausgehandelte Vereinbarung ermöglicht der Stadt sich weiterzuentwickeln und gleichzeitig das Stadtgrün zu schützen.

Die „Verordnung zur Sicherstellung und Entwicklung naturnaher Landschaftsbestandteile in den Wandsbeker Feldmarken“ vom 23. Juni 2020 kann hier heruntergeladen werden: https://www.luewu.de/docs/gvbl/docs/2365.pdf, dort Seiten 357, 360, 361.

Die beiden Rahlstedter Naturschutzgebiete Höltigbaum und Stapelfelder Moor werden um insgesamt 25,4 Hektar erweitert. Konkret wächst das Naturschutzgebiet Höltigbaum mit seiner in Hamburg einmaligen, steppenartigen halboffenen Weidelandschaft um 8,4 Hektar. Außerdem wird die Erweiterung des grenzüberschreitenden Naturschutzgebietes Stapelfelder Moor um 17 Hektar den Nordosten Hamburgs ökologisch aufwerten. Damit stehen nun 19,4 Prozent der Fläche des Stadtteils Rahlstedt unter Naturschutz. Doppelt so viel wie hamburgweit.

Der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter freut sich über die Vergrößerung der beiden Naturschutzgebiete: “Die Rahlstedter Naturschutzgebiete sind die grünen Lungen unseres Stadtteils. Als erlebbare Erholungsgebiete dienen sie auch dem Naturgenuss der Bevölkerung. Mit der Erweiterung der Naturschutzgebiete Höltigbaum und Stapelfelder Moor handeln wir nach unserem Grundsatz: Im Zuge der nachhaltigen Stadtentwicklung schützen wir unsere Natur, verbessern ihre Qualität und machen Hamburg so noch attraktiver und lebenswerter.”

Erweiterungsflächen des Naturschutzgebiets Stapelfelder Moor

Das 1978 auf Hamburger Seite eingerichtete Naturschutzgebiet Stapelfelder Moor liegt im Bezirk Wandsbek, in der Gemarkung Alt-Rahlstedt an der Landesgrenze. 1995 wurden auch auf Schleswig-Holsteiner Seite Flächen unter Naturschutz gestellt. Das länderübergreifende Schutzgebiet ist 27 ha groß, wobei 12 ha in Hamburg liegen und 15 ha in Schleswig-Holstein. Es handelt sich um ein Moor mit offenem Moorweiher, Verlandungszonen mit Moorbirken und Weidengebüschen und offenen Heideflächen und Pfeifengrasbeständen. Seit einigen Jahren brütet der störungs- empfindliche Kranich erfolgreich im Gebiet und eine kleine Graureiherkolonie hat sich hier ebenfalls angesiedelt.

Die 17 ha großen Erweiterungsflächen stellen einerseits einen Lückenschluss in einer Größe von 8 ha zwischen den als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Flächen Hamburgs und Schleswig-Holsteins dar und ergänzen andererseits das Naturschutzgebiet um 9 ha Wiesenflächen als Puffer gegen Störungen im Südwesten.

Weitere Informationen zum Naturschutzgebiet Stapelfelder Moor: https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutzgebiet_Stapelfelder_Moor

Erweiterungsflächen des Naturschutzgebiets Höltigbaum

Bei den im Bezirk Wandsbek in der Gemarkung Oldenfelde belegenen, ca. 8,4 Hektar großen Erweiterungsflächen des bestehenden, länderübergreifenden Naturschutzgebietes Höltigbaum handelt es sich um Flächen der halboffenen Weidelandschaft und um Pionierwälder, deren genaue Abgrenzung erst nach der Bebauung des Gewerbegebietes feststand und die somit zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung im Jahre 1998 nicht in das Naturschutzgebiet einbezogen werden konnten. Die Biotopwertigkeit der Flächen liegt zwischen „besonders wertvoll“ (7) und „noch wertvoll“ (5). Das Naturschutzgebiet Höltigbaum wird so sinnvoll um bisher nicht einbezogene Flächen der halboffenen Weidelandschaft ergänzt.

Weitere Informationen zum Naturschutzgebiet Höltigbaum: https://de.wikipedia.org/wiki/Höltigbaum

Hamburg hat den höchsten Anteil an Flächen unter Naturschutz

Gelegentlich verbreitete Behauptungen, es stünden “nur noch 8,5% der Landesfläche von Hamburg unter Naturschutz” sind sowohl irreführend als auch falsch. Tatsächlich ist der Teil der Hamburger Landesfläche, der unter Naturschutz steht, über die Jahre stets gewachsen. Naturschutzgebiete sind die am strengsten geschützten Naturflächen. Aufgrund ihrer besonders hohen Wertigkeit im Hinblick auf Flora und Fauna hat das Ziel des Naturschutzes in diesen Gebieten absoluten Vorrang vor anderen Nutzungsansprüchen. Mit der Ausweisung der Fläche Diekbek zum Naturschutzgebiet sowie der Erweiterung der Naturschutzgebiete Moorgürtel, Höltigbaum und Stapelfelder Moor stehen nun genau 9,71 Prozent der Hamburger Landesfläche unter Naturschutz. 

Die Hamburger Landesfläche umfasst damit fast zehn Prozent Naturschutz- sowie zusätzlich fast 19 Prozent Landschaftsschutzgebiete. Damit ist die Hansestadt bundesweit die Nummer Eins beim Grünerhalt. Rund ein Drittel der Landesfläche bleibt für die Natur reserviert. “Das macht uns keiner nach. Mit unserer Politik sorgen wir außerdem für genügend Wohnraum, stabilisieren die Mieten und bauen gleichzeitig Naturflächen aus. Die Hamburger SPD-Fraktion setzt sich auch in der neuen Legislaturperiode dafür ein, diesen Weg konsequent weiterzugehen und weitere Flächen als Naturschutzgebiete auszuweisen”, sagt Buschhüter

Rahlstedt gilt als besonders grüner Stadtteil und wird es auch bleiben. Bereits heute stehen hier mit den drei Naturschutzgebieten Stellmoorer Tunneltal, Höltigbaum und Stapelfelder Moor rund 490 Hektar unter Naturschutz, das sind 18,4 Prozent des Stadtteils Rahlstedt. Mit den beiden Erweiterungsflächen werden es dann rund 515 Hektar sein, also 19,4 Prozent, doppelt so viel wie hamburgweit.