In den letzten neun Jahren wurde das Kita-Angebot in Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf deutlich ausgebaut. Wurden am 31. Dezember 2010 3.265 Kinder in Kindertagesstätten betreut, waren es zum Stichtag 1. März 2019 bereits 4.579. Ein Zuwachs um 1.314 Kinder bzw. 40 Prozent. Dies geht aus einer Kleinen Anfrage der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter, Astrid Hennies, Dora Heyenn und Ekkehard Wysocki hervor. Und der Kita-Ausbau im Stadtteil geht weiter.
Im Krippenbereich (0 bis unter 3 Jahre) hat sich die Zahl der betreuten Kinder im Stadtteil Rahlstedt sogar mehr als verdoppelt: von 645 (2010) auf 1.340 (2019), ein Zuwachs von 108 Prozent. Die Betreuungsquote im Krippenalter lag im Stadtteil Rahlstedt 2010 bei 28 Prozent und 2019 bei 46 Prozent. Betrachtet man hierunter allein die 2-Jährigen, wurde die Quote in diesem Zeitraum von 56 Prozent auf 78 Prozent gesteigert. Die Zahl im Elementar-Alter, also ab 3 Jahre bis zur Einschulung (Kitas und Kindertagespflege), stieg von 2010 bis 2019 von 2.620 auf 3.239 – ein Plus von 619 Kindern.
Seit Ende 2010 hat sich die Zahl der Kindertagesstätten im Stadtteil Rahlstedt von 35 auf 39 erhöht, 17 Kindertagesstätten haben ihre Kapazitäten erweitert. Noch in diesem Jahr, voraussichtlich im Mai, wird im Neubaugebiet Irma-Keilhack-Ring eine neue Kindertagesstätte mit etwa 100 Plätzen eröffnen (https://www.kita-kinderzimmer.de/hamburg-rahlstedt). Darüber hinaus wird im Frühjahr im Quartier Boltwiesen, neben dem DRK-Jugendclub, eine Außenstelle der DRK-Kita Koboldwiesen mit weiteren 40 Plätzen eröffnet (https://www.drk-kiju.de/einrichtungen/kita-koboldwiesen/willkommen.html). Öffentlich geworden sind außerdem Planungen, im ehemaligen Bauernhaus Schierhornstieg 2 eine Kita mit 140 Plätzen zu einzurichten.
„Eine gute, verlässliche und weitestgehend beitragsfreie Kindertagesbetreuung ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern vor allem ein wichtiger Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit in Hamburg und damit auch zur Prävention von Kinderarmut. Noch nie haben in Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf so viele Kinder so früh und so lange von frühkindlicher Bildung profitiert wie heute. Das hat bereits zu besseren Sprachkenntnissen und Startchancen bei der Einschulung geführt. Für die wachsende Zahl an Kindern in unserem Stadtteil wird das Kita-Angebot stetig ausgebaut. Außerdem geht es darum, zusätzliche Qualitätsverbesserungen für die frühkindliche Bildung umzusetzen“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.
Die Zahlen in der Übersicht:
Kinder im Krippen- und Elementaralter in Kindertagesbetreuung im Stadtteil Rahlstedt:
Altersgruppe | Anzahl betreuter Kinder zum Stichtag 31.12.2010 | Anzahl betreuter Kinder zum Stichtag 01.03.2019 | Entwicklung absolut | Entwicklung relativ |
0 bis unter 3 Jahre | 645 | 1.340 | 695 | 108 % |
3 Jahre bis Schuleintritt | 2.620 | 3.239 | 619 | 24 % |
Gesamt | 3.265 | 4.579 | 1.314 | 40 % |
Betreuungsquote im Krippenalter im Stadtteil Rahlstedt:
Altersgruppe | Betreuungsquote zum Stichtag 31.12.2010 | Betreuungsquote zum Stichtag 01.03.2019 | Entwicklung in Prozentpunkten |
0 bis unter 3 Jahre | 28 % | 46 % | 18 |
2 bis unter 3 Jahre | 56 % | 78 % | 22 |
Stärkung der frühkindlichen Bildung und Betreuung
Seit 2011 wurde die frühkindliche Bildung und Betreuung in Hamburg deutlich gestärkt und ausgebaut:
- August 2011: Rücknahme der Gebührenerhöhungen und Abschaffung der Mittagessengebühr des vormaligen CDU-geführten Senates
- August 2012: Vorziehen des allgemeinen Rechtsanspruches auf fünfstündige Betreuung für alle Kinder ab zwei Jahren
- 2013: Mit der ersten Auflage von „Kita-Plus“ erhalten rund 280 Kitas mit vielen Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen bzw. mit Sprachförderbedarf für den Elementarbereich mehr Personal
- Zudem ab August 2013: Erfolgreiche Umsetzung des bundesgesetzlichen Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr
- 2014: Das fünfstündige Grundangebot in Kitas und Tagespflege ist seit 01.08.2014 kostenfrei – inklusive Mittagessen.
Die Zahl der Kinder in frühkindlicher Bildung und Betreuung ist seitdem deutlich gestiegen, die Ausgaben haben sich mehr als verdoppelt: Nach etwa 390 Mio. Euro im Jahr 2010 sind mit dem städtischen Haushalt 2019/2020 jährlich jeweils rund eine Milliarde Euro veranschlagt.
Stadtteile mit Nachholbedarf bei den Betreuungsquoten haben aufgeholt. Die zum Jahresbeginn 2016 vollzogene Ausweitung von „Kita-Plus“ auf die Krippen verbessert dort die Personalstärke und Qualität. In der Laufzeit 2016 bis 2019 wurden damit erstmals Krippenkinder im Programm berücksichtigt. Aktuell erhalten rund 340 Kitas hamburgweit eine um rund zwölf Prozent erhöhte Personalausstattung. Etwa 100 weitere Kitas erhalten zusätzliche Mittel zur Intensivierung der alltagsintegrierten sprachlichen Entwicklung.
Und es gilt: In Hamburg haben die Eltern Wahlfreiheit zwischen Krippe/Kita oder Kindertagespflege – und zwischen dem letzten Kita-Jahr vor der Einschulung oder der Vorschule.
Steigerung der Qualität
Um gleichzeitig und in Ergänzung zum stetigen Platzausbau auch die Fachkraft-Kind-Schlüssel weiter zu verbessern, werden hierfür zusätzlich Fachkräfte eingestellt bzw. finanziert: aktuell ca. 600 Fachkräfte pro Jahr – das gilt auch 2020. Zur Gewinnung des Fachkräftenachwuchses hat Hamburg die Kapazitäten für die Aus- und Fortbildung bereits deutlich ausgebaut. Das hat zu Rekordzahlen bei sozialpädagogischer Aus- und Weiterbildung geführt.
Mit dem „Gesetz zur Verbesserung der Betreuungsqualität in Hamburger Kindertagesstätten“ wird die Betreuungssituation für Kinder stufenweise weiter verbessert. Die Umsetzungsfristen sind rechtsverbindlich. Es gibt damit einen Rechtsanspruch der Eltern auch auf die Qualität der Betreuung. Der Gesetzentwurf verpflichtet die Hansestadt, bis zum 1. Januar 2021 den Fachkraftschlüssel für die Betreuung von Kindern bis zum vollendeten dritten Lebensjahr auf 1:4 zu erhöhen. Etliche Kitas erfüllen diesen Schlüssel aber schon jetzt. Zwischen dem vollendeten dritten Lebensjahr und dem Schuleintritt soll ab dem 1. Januar 2024 ein Fachkraftschlüssel von 1:10 gelten.
Weitere Informationen
Schriftliche Kleine Anfrage „Entwicklung der Kindertagesbetreuung in Hamburg seit 2010 sowie Perspektiven für den Ausbau mit gestärkter Betreuungsqualität – Wahlkreis 14 Rahlstedt“ und Antwort des Senats vom 17. Januar 2020, Drucksache 21/19608: https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/69334/entwicklung_der_kindertagesbetreuung_in_hamburg_seit_2010_sowie_perspektiven_fuer_den_ausbau_mit_gestaerkter_betreuungsqualitaet_wahlkreis_14_rahlsted.pdf
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