Der kleine Teich im Oldenfelder Greifenberg-Park, Lehmkuhle genannt, soll entschlammt werden. Wenn alles glatt läuft könnte dies im Winter 2019/2020 erfolgen.
Der Teich im Greifenberg-Park ist in die Liste der zu entschlammenden Teiche aufgenommen worden. Zuvor hatte das Bezirksamt geprüft, ob und an welchen Gewässern im Bezirk Wandsbek Entschlammungsmaßnahmen notwendig beziehungsweise zweckmäßig sind sowie mit den vorhandenden Ressourcen umgesetzt werden können. Für die Lehmkuhle fiel die Entscheidung positiv aus, erfuhr der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter auf Nachfrage vom Bezirksamt Wandsbek. „Gut, dass das Bezirksamt sich der Lehmkuhle annimmt. Dieses Kleinod gehört einfach zu Oldenfelde. Es wieder etwas auf Vordermann zu bringen, wird viele Besucherinnen und Besucher freuen“, sagt er.
Die Lehmkuhle steht als stehendes Gewässer unter gesetzlichem Biotopschutz (§ 30 Absatz 2 Nummer 1, 2. Alternative Bundesnaturschutzgesetz). In der Biotopkartierung von 2014 wird ihr Bestand wie folgt beschrieben:
“Als Rückhaltebecken angelegter Teich innerhalb einer Grünanlage. Das westliche Ufer des Teiches, der in einer Grünanlage liegt, ist von einer Strauchpflanzung beschattet und ohne jede Ufervegetation. Der übrige Uferbereich wird von intensiv genutzten Rasenflächen eingenommen. Am östlichen Ende des Teiches hat sich ein Röhrichtbestand, der vornehmlich aus Schmalblättrigen Rohrkolben besteht und vermutlich angepflanzt wurde, entwickelt. Der Röhrichtbestand nimmt ca. 1/4 der Wasserfläche ein. Gewässertypischen Ufervegetation ist aufgrund der Beschattung und der intensiven Erholungsnutzung ansonsten so gut wie gar nicht ausgeprägt. An Schwimmblattpflanzen gibt es nur wenige Exemplare von Weißer Seerose und Wasser-Knöterich. Als submerse Vegetation hat sich ein großer Bestand Gemeines Hornkraut erntwickelt. Da der Teich keinen natürlichen Zufluss hatt, ist in den vergangenen, regenarmen Jahren der Wasserspiegel immer weiter gesunken. Der Teich hat einen starken Überbesatz an Enten, die gefüttert werden.” Quelle: http://daten-hamburg.de/umwelt_klima/biotopkataster/erhebungsbogen_hh/7440/B_7440_7_010814.PDF
Der Wasserstand der Lehmkuhle ist auch aufgrund des allgemein stark gesunkenen Grundwasserspiegels in den letzten Jahrzehnten immer weiter gesunken. In der Nachkriegszeit konnte hier hingegen sogar noch gebadet werden, wie ältere Anwohner berichten. Eine zufriedenstellende Möglichkeit, für den Teich einen Regenwasserzufluss herzustellen, gibt es nicht. Entsprechende Oberflächengewässer seien in der Nähe nicht vorhanden, außerdem verfüge die Lehmkuhle über keinen Ablauf, so das Bezirksamt in einer schon älteren Mitteilung aus dem Jahre 2003. Ein Zuführen von Oberflächenwasser aus Sielanlagen sei zudem abzulehnen, da damit eine verstärkte Nähr- und Schadstoffzufuhr erfolgen würde, die das Verlanden des Teiches noch weiter beschleunigen würde.
Wasservögel bitte nicht füttern
Die Lehmkuhle bietet nicht nur Fischen, sondern auch Wasservögeln ein Zuhause. Der starke Überbesatz an Enten, die zudem gefüttert werden, schadet jedoch dem Teich. Die Umweltbehörde bittet daher dringend darum, sie nicht zu füttern: Wasservögel ernähren sich von Wasser- und Uferpflanzen, Muscheln, Schnecken und kleineren Fischen. Indem Sie auf das Füttern der Wasservögel verzichten, helfen Sie mit, das empfindliche Gleichgewicht unserer Gewässer zu erhalten und Sie verhindern gleichzeitig, dass Ratten- und Taubenplagen entstehen. Ausführliche Informationen hierzu gibt es hier: https://www.hamburg.de/wasser/8880212/wasservoegel/
Grünpatenschaft
Sie wollen, dass die Lehmkuhle schöner und ökologisch wertvoller wird und sich ein wenig in Ihrer Freizeit um dieses kleine Biotop kümmern? Dann käme vielleicht eine Grünpatenschaft in Frage. Die Übernahme von Grünpatenschaften wird vom Bezirksamt Wandsbek sogar finanziell gefördert. Weitere Informationen zu Grünpatenschaften gibt es hier: https://www.hamburg.de/wandsbek/gruenpatenschaften/
Lieber Herr Buschhüter,
diese Säuberung der Lehmkuhle ist überfällig, deshalb freue ich mich ganz besonders über diese Maßnahme und dass Sie und der Bürgerverein sich dafür einsetzen.
Ja, wir Kinder sind damals vor 70 Jahren früh aus dem Bett gleich in den See gesprungen.
Ich hoffe, dass sich nun endlich eine neue Patenschaft findet, die wenigstens ein wenig darüber wacht, dass wir diese kleine Oase hier erhalten können. Keine Angst, es muss nicht in Schwerstarbeit ausarten, aber es macht schon was aus, wenn ab und zu sichtbar wird, dass da Leute sind, die Obacht halten.
Vielleicht ist ja bei den Baumaßnahmen auch endlich ein Schild mit drin, was zeigt, dass das Füttern der Wassertiere unterbleiben muss. Keinen störte es doch, wenn Mütter mit ihren kleinen Kindern ein paar Brotbrocken ins Wasser werfen. Aber es werden ganze Brote am Ufer entsorgt, was immer mehr Ratten anlockt.
Früher kam oft die Feuerwehr und spritzte das Wasser mal ordentlich durch. Das Geld für diesen Einsatz sei leider nicht mehr vorhanden, sagte man uns.
Danke für den Einsatz!
Freundliche Grüße
Annegret Koch
und bestimmt viele Leute, die dieses Erholungsfleckchen lieben.
Lieber Herr Buschhüter,
Der Bürgerverein Oldenfelde e.V. bedankt sich für Ihren Einsatz um die Lehmkuhle. Bleiben Sie bitte dran. Das Bezirkssamt sollte baldmöglichst seine Möglichkeiten einsetzen, dieses Biotop zusammen mit den gleichen Problemen am Alten Teich in Bramfeld (s. Wochenblatt v. 24.07.19) zu retten.
Hallo.
Ist ja schön, dass dort mal was gemacht wird. evt kann man sich gleich um den großen umgestürztem Baum an der nördlichen spitze kümmern, der mit der gesammten Länge im Wasser liegt. Hatte damals keiner für notwendig gehalten nach einem Sturm mal aufzuräumen.
Mit freundlichen Grüßen
Danke für den Hinweis. Ich werde den Vorschlag an das Bezirksamt weitergeben.
Rückmeldung aus dem Bezirksamt: “im Rahmen der Entschlammungsmaßnahme werden auch ins Wasser gefallene Gehölze beseitigt. Allerdings gibt es eine große Weide, die nach sog. „Windwurf“ quer im Wasser liegt. Dieser Baum ist weiterhin vital und wird aus ökologischen Gesichtspunkten daher nicht entfernt.”