Die Stadt lässt den kleinen Teich im Oldenfelder Greifenberg-Park, Lehmkuhle genannt, entschlammen. Die Arbeiten sollen Anfang/Mitte Januar beginnen. Für die Arbeiten wird der Verbindungsweg von der Arnswalder Straße zur Greifenberger Straße abgesperrt. Die Grünanlage soll den Anwohnerinnen und Anwohnern voraussichtlich ab Mitte Februar 2020 wieder komplett zur Verfügung stehen.
Durch Entnahme von Schlamm und Unrat aus dem Teich soll das Gewässer für Flora und Fauna sowie für die Parkbesucherinnen und -besucher ökologisch aufgewertet werden. An der Nordostseite des Gewässers werden im Zuge der Arbeiten zwei neue Bänke aufgestellt. Die Zugänglichkeit der Uferbereiche im Süden und Westen des Gewässers soll erschwert werden, um hier ungestörte Bereiche für die Tier- und Pflanzenwelt zu schaffen, so das Bezirksamt in einer Pressemitteilung.
„Ich freue mich, dass sich das Bezirksamt der Lehmkuhle annimmt. Dieses Kleinod gehört einfach zu Oldenfelde. Es wieder auf Vordermann zu bringen, außerdem neue Bänke aufzustellen, wird viele Besucherinnen und Besucher freuen“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, der sich für die Entschlammung des Teiches eingesetzt und schon im Sommer von den diesbezüglichen Plänen des Bezirksamt erfahren hatte.
Die Lehmkuhle ist ein gesetzlich geschütztes Biotop
Die Lehmkuhle steht als stehendes Gewässer unter gesetzlichem Biotopschutz (§ 30 Absatz 2 Nummer 1, 2. Alternative Bundesnaturschutzgesetz). In der Biotopkartierung von 2014 wird ihr Bestand wie folgt beschrieben:
“Als Rückhaltebecken angelegter Teich innerhalb einer Grünanlage. Das westliche Ufer des Teiches, der in einer Grünanlage liegt, ist von einer Strauchpflanzung beschattet und ohne jede Ufervegetation. Der übrige Uferbereich wird von intensiv genutzten Rasenflächen eingenommen. Am östlichen Ende des Teiches hat sich ein Röhrichtbestand, der vornehmlich aus Schmalblättrigen Rohrkolben besteht und vermutlich angepflanzt wurde, entwickelt. Der Röhrichtbestand nimmt ca. 1/4 der Wasserfläche ein. Gewässertypischen Ufervegetation ist aufgrund der Beschattung und der intensiven Erholungsnutzung ansonsten so gut wie gar nicht ausgeprägt. An Schwimmblattpflanzen gibt es nur wenige Exemplare von Weißer Seerose und Wasser-Knöterich. Als submerse Vegetation hat sich ein großer Bestand Gemeines Hornkraut erntwickelt. Da der Teich keinen natürlichen Zufluss hatt, ist in den vergangenen, regenarmen Jahren der Wasserspiegel immer weiter gesunken. Der Teich hat einen starken Überbesatz an Enten, die gefüttert werden.” Quelle: http://daten-hamburg.de/umwelt_klima/biotopkataster/erhebungsbogen_hh/7440/B_7440_7_010814.PDF
Der Wasserstand der Lehmkuhle ist auch aufgrund des allgemein stark gesunkenen Grundwasserspiegels in den letzten Jahrzehnten immer weiter gesunken. In der Nachkriegszeit konnte hier hingegen sogar noch gebadet werden, wie ältere Anwohner berichten. Eine zufriedenstellende Möglichkeit, für den Teich einen Regenwasserzufluss herzustellen, gibt es nicht. Entsprechende Oberflächengewässer seien in der Nähe nicht vorhanden, außerdem verfüge die Lehmkuhle über keinen Ablauf, so das Bezirksamt in einer schon älteren Mitteilung aus dem Jahre 2003. Ein Zuführen von Oberflächenwasser aus Sielanlagen sei zudem abzulehnen, da damit eine verstärkte Nähr- und Schadstoffzufuhr erfolgen würde, die das Verlanden des Teiches noch weiter beschleunigen würde.
Wasservögel bitte nicht füttern
Die Lehmkuhle bietet nicht nur Fischen, sondern auch Wasservögeln ein Zuhause. Der starke Überbesatz an Enten, die zudem gefüttert werden, schadet jedoch dem Teich. Die Umweltbehörde bittet daher dringend darum, sie nicht zu füttern: Wasservögel ernähren sich von Wasser- und Uferpflanzen, Muscheln, Schnecken und kleineren Fischen. Indem Sie auf das Füttern der Wasservögel verzichten, helfen Sie mit, das empfindliche Gleichgewicht unserer Gewässer zu erhalten und Sie verhindern gleichzeitig, dass Ratten- und Taubenplagen entstehen. Ausführliche Informationen hierzu gibt es hier: https://www.hamburg.de/wasser/8880212/wasservoegel/
Grünpatenschaft
Sie wollen, dass die Lehmkuhle schöner und ökologisch wertvoller wird und sich ein wenig in Ihrer Freizeit um dieses kleine Biotop kümmern? Dann käme vielleicht eine Grünpatenschaft in Frage. Die Übernahme von Grünpatenschaften wird vom Bezirksamt Wandsbek sogar finanziell gefördert. Weitere Informationen zu Grünpatenschaften gibt es hier: https://www.hamburg.de/wandsbek/gruenpatenschaften/
Lieber Herr Buschhüter,
für Ihren Einsatz möchte ich Ihnen hier sehr danken.
Da ist doch wirklich ein großer Wunsch der älteren Anwohner endlich in Erfüllung gegangen!
Ich hoffe, dass sich unter den jüngeren Nachbarn einige finden, die ein Auge auf den Teich werfen. Wir Älteren können es leider nicht mehr. Was schön wäre: Ab und
zu einmal mit kleineren Pflegeeinsätzen an den Ufern Präsenz zu zeigen. Dadurch würde sich auch das übermäßige Füttern der Wasservögel bestimmt etwas legen. Schön wäre ein Schild! Das viele Brotentsorgen hat bis jetzt wirklich viele Ratten angezogen, was schon wegen der Nähe des Spielplatzes unbedingt zu vermeiden ist.
Lieben Gruß und ein Dankeschön!
Annegret Koch
Das freut mich, vielen Dank!