Der Hamburger Senat hat gestern die Erweiterung der beiden Rahlstedter Naturschutzgebiete Höltigbaum und Stapelfelder Moor beschlossen. Mit den beiden Erweiterungsflächen werden zukünftig rund 515 Hektar der Fläche des Stadtteils Rahlstedt unter Naturschutz stehen, also 19,4 Prozent, doppelt so viel wie hamburgweit. Mit seinem Beschluss setzt der Senat eine wesentliche Komponente der Einigung mit dem Hamburger Naturschutzbund (Nabu) zum Grünerhalt um. Die von den Regierungsfraktionen ausgehandelte Vereinbarung ermöglicht der Stadt sich weiterzuentwickeln und gleichzeitig das Stadtgrün zu schützen.
Die beiden Rahlstedter Naturschutzgebiete Höltigbaum und Stapelfelder Moor sollen um insgesamt 25,4 Hektar erweitert werden. Konkret soll das Naturschutzgebiet Höltigbaum mit seiner in Hamburg einmaligen, steppenartigen halboffenen Weidelandschaft um 8,4 Hektar erweitert werden. Außerdem soll die geplante Erweiterung des grenzüberschreitenden Naturschutzgebietes Stapelfelder Moor um 17 Hektar den Nordosten Hamburgs ökologisch aufwerten. Damit werden zukünftig 19,4 Prozent der Fläche des Stadtteils Rahlstedt unter Naturschutz stehen. Mehr als doppelt so viel wie hamburgweit.
Der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter freut sich über die Pläne der Stadt: “Die Rahlstedter Naturschutzgebiete sind die grünen Lungen unseres Stadtteils. Als erlebbare Erholungsgebiete dienen sie auch dem Naturgenuss der Bevölkerung. Insofern ist das Ziel, die Rahlstedter Naturschutzgebiete noch zu erweitern, sehr zu begrüßen. Mit der Erweiterung der Naturschutzgebiete Höltigbaum und Stapelfelder Moor bekräftigen wir noch einmal unseren Grundsatz: Im Zuge der nachhaltigen Stadtentwicklung schützen wir unsere Natur, verbessern ihre Qualität und machen Hamburg so noch attraktiver und lebenswerter.“
Stadt kauft Grundstücke auf
Die Stadt Hamburg kauft zudem kontinuierlich Grundstücke in Naturschutzgebieten auf. Mit der Stadt als Eigentümerin der Flächen sei es leichter, die Pflege- und Entwicklungspläne umzusetzen und damit die Schutzzwecke und Erhaltungsziele für die einzelnen Naturschutzgebiete umzusetzen, so der Senat in seiner Antwort auf die Kleine Anfrage von Buschhüter. So befinden sich im Naturschutzgebiet Höltigbaum 97,5 Prozent der Flächen im Eigentum der Stadt, im Naturschutzgebiet Stapelfelder Moor sogar 100 Prozent. Im Naturschutzgebiet Stellmoorer Tunneltal sind es immerhin 66,12 Prozent, gerade hier ist der Stadt sehr daran gelegen, noch mehr Grundstücke in ihr Eigentum zu übernehmen. Seit 2011 sind im dort daher weitere 8,84 Hektar Fläche durch Ankauf in das Eigentum der Stadt übergegangen.
Hamburg hat den höchsten Anteil an Flächen unter Naturschutz
Gelegentlich verbreitete Behauptungen, es stünden “nur noch 8,5% der Landesfläche von Hamburg unter Naturschutz” sind sowohl irreführend als auch falsch. Tatsächlich ist der Teil der Hamburger Landesfläche, der unter Naturschutz steht, stets gewachsen. Naturschutzgebiete sind die am strengsten geschützten Naturflächen. Aufgrund ihrer besonders hohen Wertigkeit im Hinblick auf Flora und Fauna hat das Ziel des Naturschutzes in diesen Gebieten absoluten Vorrang vor anderen Nutzungsansprüchen. Mit der Ausweisung der Fläche Diekbek zum Naturschutzgebiet sowie der Erweiterung der Naturschutzgebiete Moorgürtel, Höltigbaum und Stapelfelder Moor stehen zukünftig genau 9,71 Prozent der Hamburger Landesfläche unter Naturschutz.
Die Hamburger Landesfläche umfasst damit fast zehn Prozent Naturschutz- sowie zusätzlich fast 19 Prozent Landschaftsschutzgebiete. Damit ist die Hansestadt bundesweit die Nummer Eins beim Grünerhalt. Rund ein Drittel der Landesfläche bleibt für die Natur reserviert. „Das macht uns keiner nach. Mit unserer Politik sorgen wir außerdem für genügend Wohnraum, stabilisieren die Mieten und bauen gleichzeitig Naturflächen aus. Die Hamburger SPD-Fraktion wird sich auch in der neuen Legislaturperiode dafür einsetzen, diesen Weg konsequent weiterzugehen und weitere Flächen als Naturschutzgebiete auszuweisen“, sagt Buschhüter
Rahlstedt gilt als besonders grüner Stadtteil und wird es auch bleiben. Bereits heute stehen hier mit den drei Naturschutzgebieten Stellmoorer Tunneltal, Höltigbaum und Stapelfelder Moor rund 490 Hektar unter Naturschutz, das sind 18,4 Prozent des Stadtteils Rahlstedt. Mit den beiden Erweiterungsflächen werden es dann rund 515 Hektar sein, also 19,4 Prozent, doppelt so viel wie hamburgweit.
Hallo wir wohnen im Naturschutzgebiet mit einer Baugenehmigung. Nun kommt die Stadt und will unser Grundstück kaufen.Sie kommen nur an das Grundstück ran indem man es verkauft. Wir gucken jetzt in die Röhre und unser Käufer auch. Die Stadt will natürlich viel weniger Zahlen. So viel zu unserer Altersversorge was unser lieber Staat so anpreist. Leider hat sich der Staat in allen gesetzlich so abgesichert das man keine Chance hat dagegen zu klagen! Wenn Naturschutz was voll in Ordnung ist muss man das nicht auf Kosten der Anwohner machen. Ich nenne es eine Gemeinheit. Wahrscheinlich werden wir noch nicht einmal unsere Kaufsumme v. 2004 beikommen. Aber der Stadt Hamburg ist vollkommen egal hauptsache günstig und dann noch prallen was sie für die Natur dazu gekauft hat
Um den Fall einordnen zu können, wäre es gut zu wissen, um welches Grundstück es sich handelt.
Wie denn jetzt?
Bitte entscheiden denn in den beiden ersten Abschnitten des obigen Artikels werden einmal 18.4 % und einmal 19,4 & der Rahlstedter Fläche genannt.
Also mal ehrlich, wie viel sind es denn jetzt?
Ferdinand Martin
Gut aufgepasst. Es verhält sich folgendermaßen: Mit den Erweiterungsflächen stehen zukünftig 19,4 Prozent der Fläche des Stadtteils Rahlstedt unter Naturschutz, bislang sind es 18,4 Prozent. Im letzten Absatz ist das auch genau so erklärt. Den Tippfehler im zweiten Absatz habe ich korrigiert.
Eine sehr erfreuliche Entwicklung. Auf der neuen, zusätzlichen Fläche im NSG Höltigbaum wartet bereits Arbeit. Eine größere Fläche Knöterich muss entfernt werden, hier werden Burenziegen zum Einsatz kommen…
Für Rahlstedt-Ost wird die geplante „Große Heide“ von Bedeutung werden. Eine sehr erfahrene Mitarbeiterin im Bezirksamt Wandsbek wird sich um das Projekt kümmern,
Es sind Maßnahmen rund um den Wehlbrook und Stellauniederung geplant. Der NABU-Rahlstedt und weitere Bürger und Vereine haben hierzu Vorschläge gemacht.
Die Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt ist erfolgversprechend.
Werner Jansen
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Das hört sich doch schon mal sehr gut an.