Das städtische Wohnungsbauunternehmen SAGA baut im Finnmarkring in Meiendorf eine Quartiersgarage. Rund fünf Monate nach dem Baubeginn Anfang Oktober 2024 sind die Bauarbeiten bereits sehr weit fortgeschritten. Wo vorher eine offene Stellplatzanlage für 56 Autos war, ist in den letzten Monaten eine moderne Quartiersgarage mit circa 110 Stellplätzen entstanden. Durch vorgefertigte Systembauteile kann die Bauzeit auf nur acht Monate reduziert werden. Im Frühjahr soll die Quartiersgarage komplett fertig sein.
Die SAGA reagiert damit auf den steigenden Bedarf an Stellplätzen in Meiendorf. Die dreigeschossige „Fahrzeugeinstellanlage“ wurde als so genannte Split-Level-Konstruktion (D’Humy-System) errichtet, mit der die Parkfläche maximal ausgenutzt wird. Darüber hinaus werden in der Anlage Ladestationen für E-Autos sowie abschließbare Fahrradstellplätze geschaffen.
Für Dach und Fassade ist aus optischen und Naturschutzgründen eine Begrünung vorgesehen. Das Dach erhält eine Photovoltaik-Anlage. Die geplante Lamellenfassade dient dem Schall- und Blendschutz der umliegenden Wohngebäude und passt sich diesen in ihrer Farbgestaltung an.

Die Quartiersgarage steht auch im Zusammenhang mit der geplanten Nachverdichtung im Quartier in den nächsten Jahren:
Die SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft als Eigentümerin plant auf dem Flurstuck 2942/2943 am Nordlandweg 66-88 und Lapplandring 1-33 dreizehn drei bis fünfgeschossige, unterkellerte Wohngebäude mit insgesamt 197 Wohneinheiten zu errichten. Es ist beabsichtigt, das Neubauvorhabengrößtenteils als öffentlich geförderten Wohnungsbau (1. und 2. Förderweg IFB) zu realisieren. Die vorhandene Bebauung, die teilweise erheblichen Instandsetzungs- und Modernisierungsbedarf aufweist, soll dafür ersetzt werden. Mit dem neuen Bebauungsplan Rahlstedt 137 sollen hierfür die Voraussetzungen geschaffen werden.
Auch die Seniorenwohnanlage Nordlandweg in der Zellerstraße soll neu gebaut werden, weil der Gebäudebestand einen erheblichen Instandsetzungs- und Modernisierungsbedarf aufweist und nicht den rechtlichen Anforderungen an die Barrierefreiheit für Seniorenwohnanlagen genügt. Mit dem neuen Bebauungsplan Rahlstedt 138 sollen die Voraussetzungen für den Ersatz der vorhandenen Bebauung und den Neubau von Senioren- und Familienwohnungen sowie einer Kindertagesstätte geschaffen werden.

Dieser Beitrag erschien erstmals am 25. Oktober 2024 und wurde zuletzt am 20. Februar 2025 aktualisiert..
Ich habe gehört, dass man jetzt, wo das Parkhaus so gut wie fertig ist, festgestellt hat, dass vergessen wurde, die Stromleitungen zu legen. Da fällt einem doch nichts mehr zu ein…
Wenn das man nicht nur ein Gerücht ist. Ich höre mich aber mal um.
An dem Gerücht ist nichts dran. Die Vermietung startet am 1. Mai 2025.
Danke für die Info. Da fragt man sich ja, warum jemand sowas behauptet…
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
vielen Dank für die Informationen. Ich habe mir das Parkhaus angesehen. Trotz all der guten Argumente im Hinblick auf Nachverdichtung, Kosten etc. bleibt doch festzustellen, dass das Volumen des Parkhauses an dieser Stelle „nahezu gewaltig“ ist und ebenso wirkt und dass das Gefühl für einen „feien Raum“ in der Mitte der hofähnlichen Anlage nicht mehr vorhanden ist, wie es vorher einmal war, sondern dass die direkten Anwohner nun einen ziemlichen „Koloss“ unmittelbar vor sich haben, wenn auch gut gemeint. Früher war die Fläche zwar zugeparkt, aber es gab etwas kleinkroniges Grün an dieser Stelle und das Gefühl, etwas „Luft zu haben“, gerade nach einer vielleicht etwas kleinen Wohnung. Eine durchaus problematische Entscheidung aus meiner Sicht. Warum war es nicht möglich, dass der Verursacher -also die neuen Wohnungen- die Lasten selbst tragen muss? Nun bekommen die Hochhausbewohner sie vor die Nase, da kann man schon unterschiedlicher Meinung sein. Generell gilt ja, dass die Flächeninanspruchnahme des ruhenden Verkehrs insgesamt ab einem gewissen Maß die bauliche Dichte begrenzt oder direkt zu wenig ansprechenden Wohn- und Lebensverhältnissen führt, die dann wiederum in absehbarer Zeit Verbesserungsinvestitionen auf verschiedenen Ebenen notwendig machen usw.
Mit freundlichem Gruß
Achim Laleik
Sehr geehrter Herr Laleik,
vielen Dank für Ihr Feedback. Ein Parkhaus ist ein Parkhaus, da kann man nichts schönreden. Die Fassade und das Dach werden noch begrünt, dann stellt sich die Sache vielleicht noch etwas anders dar.
Aber genau das ist die Gretchenfrage: Bestimmt der Flächenbedarf der die meiste Zeit des Tages nur herumstehenden Autos („Stehzeuge“) den Platz, der fürs Wohnen übrig bleibt? Oder sollte es nicht besser anders herum sein? Die Planungen für Meiendorf können hier durchaus als Kompromiss gesehen werden.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter
Die Parkplätze sind ja nicht einmal ausreichend. Von 56 auf 110 Parkplätze, aber von 96 auf 210 Wohneinheiten. Wo sollen die denn alle parken? Schon jetzt ist der Nordlandweg quasi eine „Einbahnstraße“, da alles zugeparkt ist. Die Busse sind mittlerweile darauf angewiesen, dass die PKW sie durchlassen, weil nur noch dort, wo Einfahrten sind, überhaupt Platz ist, aneinander vorbei zu fahren. Und wir sind hier nicht in der Innenstadt, wo die Anwohner auf ihr Auto verzichten können und werden.
In der Planung stand 140 Parkplätze. Wurde das auch noch reduziert?
Die Wohnungs- und Stellplatz-Planungen für das Bebauungsplan-Gebiet Rahlstedt 137 (Lapplandring) wurden zwischenzeitlich weiterentwickelt. Statt ca. 210 sollen dort nun 197 Wohnungen gebaut werden, wo bislang 96 sind. Zu den Stellplätzen heißt es in den aktuellen Planungsunterlagen, die in Kürze öffentlich ausgelegt werden sollen: „Für den ruhenden Verkehr wird eine Tiefgarage im Plangebiet mit rund 64 Stellplätzen und in fußläufiger Entfernung eine Sammelgarage am Finnmarkring mit rund 40 dem Vorhaben zugeordneten Stellplätzen errichtet. Zusätzliche werden die bestehenden 16 Stellplätze in Garagen im nordöstlichen Plangebiet weiterhin nutzbar sein. “ Das macht in Summe also 120 Stellplätze für 197 Wohnungen, dies entspricht einem Stellplatzschlüssel von 0,6.
Dankeschön. Dann wurden also die Stellplätze entsprechend dem Schlüssel den reduzierten Wohneinheiten angepasst.
Es hängt beides zusammen, ja.
Die Parkfläche soll maximal ausgenutzt wird. Darüber hinaus werden in der Anlage Ladestationen für E-Autos sowie abschließbare Fahrradstellplätze geschaffen.
Nachhaltig!
Super. Glückwunsch zu dieser Entscheidung
Danke für das Feedback!
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
vielen Dank für Ihren Bericht. Es wird interessant sein, wie die Quartiersgarage genutzt wird. Steilshoops vollgeparkte Straßen und Gehwege bei gleichzeitig weitgehend leer stehenden Garagen zeigen, dass man sich dabei verschätzen kann. Zu Ihrem Text habe ich Fragen. Vielleicht haben Sie Informationen und können diese beantworten:
– Wird die im Finnmarkring errichtete Quartiersgarage kostendeckend betrieben werden? Oder zahlen Sage-MieterInnen oder SteuerzahlerInnen für Bau und Betrieb mit?
– Welche Alternativen wurden erwogen, diese Fläche als Park oder für Wohnungsbau zu nutzen?
Ihre erste Frage kann ich nicht beantworten. Ich habe aber keine Zweifel daran, dass sich die SAGA das gut überlegt und durchgerechnet hat. Laut einem Bericht auf abendblatt.de soll die monatliche Stellplatz-Miete 70 Euro betragen. Im Übrigen dürfte die Frage nach der Kostendeckung Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen der SAGA unterliegen.
Das Grundstück ist im Bebauungsplan Rahlstedt 9 als „Fläche für Stellplätze“ ausgewiesen. Für die Genehmigung der Quartiersgarage wurde eine Befreiung erteilt. Die Fläche anders zu nutzen als für Parkraum stand nicht zur Diskussion.
Ich mache mir keine Sorgen, dass die Quartiersgarage nicht ausgelastet sein könnte. Nach Abzug der Stellplätze, die auf der zuvor hier vorhandenen offenen Stellplatzanlage bestanden, verbleibt netto ein Zugewinn von 54 Stellplätzen. Dem gegenüber steht eine geplante Nachverdichtung im Quartier mit einem Vielfachen an Wohnungen. Der Parkdruck ist heute schon hoch.
Vielen Dank für die Antworten. Vor diesem Hintergrund klingt das für mich nach einer vernünftigen Entscheidung.
Vielen Dank dafür.
Sehr geehrter Herr Buschhüter
Parkplatzmangel herrscht in Meiendorf auch ohne Nachverdichtung,da ist ein Parkhaus normal eine gute Sache aber die Neubauten sollen ja Sozialwohnungen sein.Da werden sich die zukünftigen Mieter genau überlegen müssen ob sie 70€ fürs Parkhaus über haben oder lieber an der Strasse parken.Mieter von Sozialwohnungen sind ja normal keine Besserverdiener.
Das kann man so sehen. Und vielleicht parken jetzt auch noch Haushalte ihren Wagen am Fahrbahnrand, die sich auch einen Garagenstellplatz leisten könnten, sobald es einen gibt. Ich habe nicht so sehr die Sorge, dass die Quartiersgarage nicht ausgelastet sein wird. Und auch nicht jeder Haushalt verfügt über ein eigenes Auto.