Heute war ich mit unserer Wandsbeker Bundestagsabgeordneten Aydan Özoguz zu Besuch im Haus der Wilden Weiden im Naturschutzgebiet Höltigbaum. Bei dessen Leiter Thorsten Stegmann informierten wir uns über aktuelle Entwicklungen in dem länderübergreifenden Naturschutzgebiet mit seiner in Hamburg einmaligen, steppenartigen halboffenen Weidelandschaft.
Der in den Gemarkungen Oldenfelde und Meiendorf belegene, 270 Hektar große Hamburger Teil des Gebiets steht seit 1998 unter Naturschutz und wurde erst kürzlich um 8,4 Hektar erweitert. Der Stormarner Teil ist bereits seit 1997 geschützt und 286 ha groß. Insgesamt hat das Schutzgebiet so eine Fläche von 558 Hektar.
Mit der kürzlich erfolgten Erweiterung wurde eine wesentliche Komponente der Einigung mit dem Hamburger Naturschutzbund (Nabu) zum Grünerhalt umgesetzt. Die von den Regierungsfraktionen ausgehandelte Vereinbarung ermöglicht der Stadt sich weiterzuentwickeln und gleichzeitig das Stadtgrün zu schützen. Mit den Naturschutzgebieten Stellmoorer Tunneltal, Stapelfelder Moor und Höltigbaum stehen jetzt rund 515 Hektar der Fläche des Stadtteils Rahlstedt unter Naturschutz, das sind 19,4 Prozent, doppelt so viel wie hamburgweit.
Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter freut sich über den großen Anteil von Naturschutzgebieten in Rahlstedt: “Rahlstedt gilt als besonders grüner Stadtteil und wird es auch bleiben. Die Rahlstedter Naturschutzgebiete sind die grünen Lungen unseres Stadtteils. Als erlebbare Erholungsgebiete dienen sie auch dem Naturgenuss der Bevölkerung. Gerade während des Corona-Lockdowns haben viele Rahlstedterinnen und Rahlstedter diese grünen Oasen in unserer Nachbarschaft neu entdeckt und schätzen gelernt.“
Zum Erhalt der steppenartigen halboffenen Weidelandschaft wird der größte Teil des Höltigbaum seit rund zwanzig Jahren extensiv mit verschiedenen Weidetieren (vor allem Galloway- und Highlandrinder sowie Heidschnucken und Burenziegen) bewirtschaftet. Anderenfalls würde das Gebiet schnell verbuschen und der besondere und schützenswerte Charakter ginge verloren.
Joblinge leisten wichtige Pflegearbeiten
Auch durch die Initiative „Joblinge“ wurden im August wichtige Pflegearbeiten durchgeführt. Die Initiative „Joblinge“ will einen Beitrag gegen Jugendarbeitslosigkeit leisten, indem sie benachteiligte junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren nachhaltig in den Arbeitsmarkt integriert. Während eines sechsmonatigen Programms sollen berufliche und soziale Kompetenzen der Teilnehmer aufgebaut und gestärkt werden, damit sie sich nach der Vermittlung selbstständig auf dem Arbeitsmarkt bewegen können. Der Arbeitseinsatz im Naturschutzgebiet Höltigbaum ist Bestandteil eines solchen Programms. An sechs Tagen kamen im August jeweils ca. zehn bis zwölf junge Teilnehmer, darunter viele Geflüchtete, vormittags zum Höltigbaum, um Adlerfarn und hauptsächlich Jakobs-Kreuzkraut zu entfernen. Auf einer Fläche von ca. 3 Hektar wurden Jakobs-Kreuzkraut-Pflanzen komplett entfernt. In diesem Jahr hatte sich die Pflanze dort explosionsartig entwickelt. Durch den fleißigen Einsatz der Teilnehmer ist diese Fläche nun frei, kann beweidet bzw. auch noch gemäht werden. Das Mahdgut kann dann auch im Winter verfüttert werden.
Weitere Informationen zum Naturschutzgebiet Höltigbaum: https://de.wikipedia.org/wiki/Höltigbaum
Vielen lieben Dank für die Antwort. Dann hoffen wir Mal auf regenreiche Regenfälle, um den schönen See wieder zu füllen. Mit freundlichen Grüßen
Guten Tag,
warum wurde um das Rückhaltebecken im Tunneltal ein Zaun errichtet und warum wurde der See abgelassen? Wird er wieder gefüllt?
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrte Frau Lunau,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich habe mich hierzu bei Herrn Jansen von der NABU-Gruppe Rahlstedt erkundigt.
Der Zaun wurde errichtet, um den Zugang zu einer illegalen Partyecke am Rückhaltebecken/Wandse-Stauteich zu verhindern. Dieser Teil des Rückhaltebeckens liegt im Naturschutzgebiet (daher darf dort der Weg nicht verlassen werden), gehört zum Müllberg und ist daher im Eigentum der Stadtreinigung Hamburg. Der Zaun wurde von der Stadtreinigung in Abstimmung mit der Umweltbehörde errichtet und soll noch entsprechend beschildert werden. Die Hoffnung ist, dass dort weniger Partys, Hundebadeaktionen, Feuer und dgl. abseits der offiziellen Wege passieren.
Durch das Rückhaltebecken fließt die Wandse. Der Bach ist leider in seinem Oberlauf seit einiger Zeit ausgetrocknet, die frühere Quelle in Siek existiert schon lange nicht mehr. Die wochenlange Trockenheit hat dazu geführt, dass kaum noch Wasser im Rückhaltebecken ist. Erst mit einer entsprechenden Menge Niederschlag wird sich das Becken wieder auffüllen.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter