Über 97 Prozent der in Hamburg Studierenden profitieren von der Teilnahme ihrer Hochschulen am HVV-Semesterticket. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage hervor, die Abgeordnete der SPD-Bürgerschaftsfraktion an den Hamburger Senat gerichtet haben. Demnach beteiligen sich 25 Hochschulen mit über 81.000 Studierenden an dem Solidarmodell für ein günstiges Nahverkehrsticket. Von drei Sonderfällen – zwei Fern-Hochschulen sowie die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr – abgesehen profitieren nur die Studierenden der Hamburg School of Business Administration (HSBA), der Norddeutschen Akademie für Finanzen und Steuerrecht Hamburg sowie der Akademie der Polizei Hamburg mit zusammen 2.274 Studierenden noch nicht vom preislich sehr attraktiven HVV-Semesterticket.
Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Mit dem HVV-Semesterticket gibt es in Hamburg seit über 25 Jahren ein unschlagbares Angebot für Studierende: Aufs Jahr gerechnet können sie den HVV für rund einen Euro am Tag nutzen. Das ist eine große finanzielle Entlastung für die Studierenden und ermöglicht ein mobiles Studentenleben. Die Initiative zur Einführung des Semestertickets ging damals von den Studierenden selbst aus. Unsere Anfrage zeigt, dass dieses gute Angebot mittlerweile fast alle Hamburger Studierenden erreicht. Ich würde es begrüßen, wenn auch die letzten drei Hochschulen den Entschluss fassen würden, sich am Solidarmodell Semesterticket zu beteiligen. Gerade von Studierenden der HSBA erreichten uns zuletzt Klagen darüber, dass sie bislang außen vor bleiben. Doch das muss nicht so bleiben: Das HVV-Semesterticket ist ein passgenaues Angebot, von dem alle Studierenden in Hamburg profitieren sollten. Im nächsten Jahr wird mit der Beruflichen Hochschule Hamburg außerdem eine neue staatliche Hochschule an den Start gehen. Hier wollen wir uns dafür einsetzen, dass die Studierenden dort von Anfang an das Semesterticket nutzen können. Diesen Entschluss kann zunächst die Hochschulleitung treffen. Sobald eine Studierendenvertretung gewählt wurde, können dann die Studierenden selbst über einen Verbleib im Solidarmodell entscheiden.“
Dazu Alexander Mohrenberg, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Unser Ziel ist es, dass alle Kinder, Jugendlichen, Azubis und Studierenden preiswert und umweltfreundlich mobil sein können. Dafür ist das Studierenden-Semesterticket ganz klar Vorbild. Mit der Einführung des Azubi-Tickets, dass es seit diesem Jahr gibt, sind wir bereits einen großen Schritt weitergekommen. Ein vergünstigtes Schüler-Ticket geht im nächsten Jahr an den Start – als Zwischenstufe zu einem ÖPNV, den Schülerinnen und Schüler komplett kostenfrei nutzen können. Wer in jungen Jahren die Vorzüge des öffentlichen Nahverkehrs kennenlernt, wird auch später mit Bus und Bahn zur Arbeit fahren. Damit sind Semester-, Schüler- und Azubi-Tickets wichtige Bausteine der Mobilitätswende und damit auch für den Klimaschutz.“
Hintergrund
Nahezu alle öffentlichen und privaten Hamburger Hochschulen nehmen am HVV-Semesterticket teil. Es kostet im Wintersemester 2020/2021 177,60 Euro/Semester, das heißt rechnerisch 29,60 Euro/Monat. Der günstige Preis ergibt sich aus einem Solidarmodell, bei dem alle Studierenden der teilnehmenden Hochschulen zur Abnahme des HVV-SemesterTickets verpflichtet sind. Seit dem Start des neuen Ausbildungsjahres gibt es mit dem HVV-BonusTicket nun auch für Auszubildende eine Möglichkeit, für 30 Euro/Monat den HVV zu nutzen. Für Schülerinnen und Schüler soll der Preis des HVV-Schülertickets mit Beginn des Schuljahres 2021/2022 in einem ersten Schritt ebenfalls auf 30 Euro gesenkt werden. In einem späteren Schritt sollen Schülerinnen und Schüler den HVV kostenlos nutzen können.
Schriftliche Kleine Anfrage „Erfolgsmodell HVV-SemesterTicket“ und Antwort des Senats vom 20. November 2020, Drucksache 22/2161: https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/73366/erfolgsmodell_hvv_semesterticket.pdf
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