Der Ridepooling-Dienst MOIA wird ab dem 1. Januar 2023, 9 Uhr sein Geschäftsgebiet auf weite Teile Rahlstedts erweitern. Die Erweiterung wird Alt- und Neu-Rahlstedt (mit Großlohe, Hohenhorst und Rahlstedt-Ost), Oldenfelde und einen Teil von Meiendorf (bis zur Saseler Straße) umfassen. Außerdem: hvv-Abonnentinnen und -Abonnenten können MOIA dann zu vergünstigten Konditionen nutzen. Berechtigte schwerbehinderte Menschen werden sogar kostenlos befördert.
„MOIA ist seit April 2019 in Hamburg präsent und nicht mehr wegzudenken. Digitale und nachfrageorientierte Mobilitätsdienste wie Ridepooling bieten die Möglichkeit, die Angebote des öffentlichen Verkehrs weiter auszubauen und in die Fläche auszudehnen. Die Mobilität von Morgen kann so nachhaltiger und effizienter gestaltet und individuelle Mobilität ohne eigenes Auto verbessert werden. Fahrgäste erhalten mit MOIA eine zusätzliche Mobilitätsoption. Hamburg ist bei der Erprobung moderner Mobilitätsangebote ganz vorne mit dabei. Damit gehen wir einen nächsten großen Schritt in Richtung Hamburg-Takt, mit dem alle Hamburgerinnen und Hamburger perspektivisch binnen fünf Minuten Zugang zu einem öffentlichen Verkehrsangebot haben sollen. Ich freue mich, dass MOIA sein Geschäftsgebiet mit Beginn des Jahres 2023 erweitern und dann auch wieder weite Teile Rahlstedts umfassen wird. Langfristig, wenn die Fahrzeuge autonom fahren, sollen Ridepooling-Dienste überall in der Stadt als Ergänzung zum hvv verfügbar sein“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.
Bereits 2020 war MOIA in Rahlstedt aktiv, musste sich infolge der Corona-Pandemie aber auf ein kleineres Geschäftsgebiet zurückziehen. Nun kehrt MOIA nach Rahlstedt zurück. Die Ausweitung der On-Demand-Dienste ermöglicht den Menschen insbesondere in der äußeren Stadt neue, zusätzliche Mobilitätsoptionen in Ergänzung zum klassischen ÖPNV und ist damit ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum Hamburg-Takt.
Erster Schritt der Integration in den hvv-Tarif: Rabatt für hvv-Abonnenten
Das Mobilitätsangebot von MOIA wird beginnend mit dem Jahr 2023 in einem ersten Schritt teilweise mit dem hvv-Tarif verknüpft. Alle Inhaberinnen und Inhaber eines hvv-Abonnements können den MOIA-Service zu dauerhaft vergünstigen Konditionen nutzen. Hierfür wird ein Preisnachlass in Höhe von einem Euro pro Buchung gewährt. Durch die Integration in den hvv-Tarif sowie als eigenwirtschaftlicher Linienbedarfsverkehr ist Moia berechtigt, die ÖPNV-Infrastruktur, wie etwa Busspuren zu nutzen und damit seine Fahrgäste noch schneller zu transportieren. Die Gebietserweiterung in ausgewählte Gebiete der äußeren Stadt, die hvv-Integration und die fortschreitende Barrierefreiheit werden zusätzlich mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) aus dem Modellprojekt „Auf dem Weg zum Hamburg-Takt“ unterstützt. Dadurch ergibt sich in den neuen Bediengebieten Osdorf/Lurup, Billbrook/Billstedt/Jenfeld und Wilhelmsburg ein weiterer Preisnachlass von einem Euro pro Buchung.
Barrierefreiheit und kostenlose Beförderung schwerbehinderter Menschen
Das Angebot von MOIA wird durch die Ergänzung der bisherigen Fahrzeugflotte auf insgesamt 15 rollstuhlbeförderungsfähige Crafter (Kapazität: 1 Rollstuhl + 4 Sitzplätze) vollständig barrierefrei. Die Rollstuhlbeförderung erfolgt mittels einer absenkbaren Rampe am Fahrzeugheck. Das Personal ist entsprechend im Umgang mit mobilitätseingeschränkten Menschen geschult. Die Rollstuhlbeförderung erfolgt ohne Aufpreis im Rahmen der jeweils zur Verfügung stehenden Beförderungskapazitäten. Die Fahrzeuge sind entsprechend niedrigschwellig buchbar.
Darüber hinaus ist die MOIA-App barrierefrei für seheingeschränkte und blinde Personen. Ist die Kategorie „beeinträchtigtes Sehvermögen“ aktiviert, werden die Fahrerinnen und Fahrer darüber informiert. Sie halten dann bei der Abholung aktiv Ausschau und unterstützen beim Ein- und Ausstieg. Seit Oktober 2019 ist die MOIA-App mit einer sogenannten „Voice-over-Funktion“ ausgestattet (Voice Over für iOS, Talkback für Android), sodass Personen mit Beeinträchtigung des Sehens die App per Sprachsteuerung bedienen können. Dynamische Schriftgrößen machen die MOIA App zudem leichter lesbar. Damit Nutzende sicher zu ihrem virtuellen Haltepunkt navigiert werden, können sie spezielle unterstützende Programme wie BlindSquare (für iOS) oder Lazarillo (für iOS und Android) installieren, auf die die MOIA-App dann zurückgreift.
Schwerbehinderte Menschen, die nach § 228 SGB IX zur kostenlosen Mitfahrt im öffentlichen Personennahverkehr berechtigt sind, können MOIA ab 1. Januar 2023 unentgeltlich nutzen. Dafür können sie sich seit dem 1. Dezember 2022 im MOIA-Integrationsbüro am ZOB Hamburg (Adresse: Adenauerallee 78, 20097 Hamburg) nach Vorzeigen des dafür notwendigen Nachweises registrieren. Dafür wird benötigt:
1. Ein gültiger Personalausweis (oder ein anderes Identitätsdokument)
2. Ein gültiger Schwerbehindertenausweis in den Farben grün und orange
3. Ein gültiges Beiblatt zum Ausweis des Versorgungsamtes („Wertmarke“)
Bei Fahrtantritt ist ein entsprechender Schwerbehindertenausweis mit einer gültigen Wertmarke mitzuführen.
Das barrierefreie Angebot wird sich nahtlos in den Ridepooling-Service von MOIA einfügen und als regulärer Bestandteil der Flotte auch Menschen ohne Mobilitätseinschränkungen befördern.
Hintergrund
Der Ridepooling-Dienst MOIA hat von der Stadt Hamburg erstmals eine Genehmigung nach dem novellierten Personenbeförderungsgesetz erhalten. Dies beinhaltet in einem ersten Schritt auch die Integration als eigenwirtschaftlicher Linienbedarfsverkehr in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV): Alle Inhaberinnen und Inhaber eines hvv-Abonnements können den MOIA-Service zu dauerhaft vergünstigten Konditionen nutzen. Die Genehmigung gilt zunächst für die Jahre 2023 bis 2025 und 450 Fahrzeuge. MOIA wird sein Geschäftsgebiet mit der neuen Genehmigung deutlich in die äußere Stadt erweitern und ab 2023 auch in den Stadtteilen Wilhelmsburg, Billstedt/Billbrook, Osdorf/Lurup und Rahlstedt ein zusätzliches Mobilitätsangebot machen. Zudem wird MOIA mit Start der neuen Konzession barrierefreie Fahrzeuge in die Flotte integrieren, die einfach buchbar sind.
Weitere Informationen zu MOIA: https://www.moia.io/de-DE
Dieser Beitrag erschien erstmals am 4. Oktober 2022 und wurde am 31. Dezember 2022 und am 4. Januar 2023 aktualisiert.
https://www.ardmediathek.de/video/hamburg-journal/hamburger-hauptbahnhof-debatte-um-kriminalitaet-und-drogenszene/ndr-hamburg/Y3JpZDovL25kci5kZS82YmQ3MzczOS05YWFlLTQ2YjMtOGIzZS0yMGVlNDk5MGZhNTg
Nach Schauen dieses ARD-Beitrags bin ich konsterniert. Wurde der Hauptbahnhof aufgegeben ? Das macht einen traurig.
Die Situation am Hauptbahnhof und am ZOB und deren Umgebung muss dringend verbessert werden. Deshalb steht der Bereich rund um den Hauptbahnhof und den ZOB seit einiger Zeit in besonderem polizeilichen Fokus. Es wurden bereits mehrere Maßnahmen umgesetzt.
Im November 2022 wurde der gemeinsame Betrieb der Sicherheitswache am Hauptbahnhof von Hamburger Polizei und der Bundespolizei wiederaufgenommen, die kurzfristig wegen Sanierungen geschlossen war. Der Einsatz uniformierter Einsatzkräfte am Hauptbahnhof, ZOB und dem benachbarten Drob Inn wurde verstärkt. Zudem wurde die Kooperation zwischen der Hamburger Polizei, der Bundespolizei und der DB Sicherheit hinsichtlich der Tunnelanlagen des Hauptbahnhofs und mit der Hochbahn-Wache hinsichtlich des ZOB optimiert und das Hausrecht wird verstärkt wahrgenommen. An den Adventswochenenden wurde im Hauptbahnhof ein Waffenverbot verhängt. Dies hat der Polizei erleichterte Eingriffsbefugnisse ermöglicht mit dem Ziel, sehr gezielt Kontrollen durchführen zu können und im Zweifel mitgeführte Waffen und/oder Drogen sicherzustellen, Identitätsfeststellungen durchzuführen und Platzverweise und Aufenthaltsverbote aussprechen zu können.
Zurzeit wird kompetenzübergreifend ein Konzept erarbeitet, um der Situation langfristig mit den geeigneten Maßnahmen zu begegnen. Dazu gehören beispielsweise die Stadtreinigung, Maßnahmen der Videoüberwachung, die Fortführung des Waffenverbots u.ä. sowie zusätzliche Hilfsangebote für Suchtkranke und Obdachlose, wie beispielsweise auch die Ausweitung des Angebots an neuen Tagesaufenthaltsmöglichkeiten. Die Eröffnung einer neuen Einrichtung in der Spaldingstraße mit Platz für bis zu 100 Menschen ist für den März 2023 geplant.
Wichtig ist, dass Maßnahmen, die Menschen in prekären Lebenslagen betreffen, sehr sorgfältig und differenziert umgesetzt werden. Es muss hart gegen Dealer und Kriminalität vorgegangen werden. Gleichzeitig müssen frühe Präventionen gegen den Einstieg in und die Verfestigung von Drogensucht und Hilfe für Drogensüchtige angeboten werden. Schnell sichtbare Maßnahmen wie beispielsweise die immer reflexartig geforderte großflächige Videoüberwachung können schnell zu einem Verdrängungseffekt mit einer Verteilung der Szeneangehörigen in die Innenstadt führen und die sehr wichtige Arbeit des Drob Inns erschweren. Daher ist eine genaue Prüfung, wo und wann welche Maßnahme im Zusammenwirken mit anderen Maßnahmen wirkungsvoll ist, erforderlich. Wir hoffen, in Kürze ein umfassendes Konzept umsetzen zu können, dass sowohl die Situation der Passanten im öffentlichen Raum deutlich verbessert als auch den Menschen in prekären Lebenslagen und schwerer Sucht Hilfe bietet.
Hallo Verkehrspolitischer Sprecher der Regierungsfraktion,
ich möchte mich beschweren, weil ich mich in der U-Bahn nicht mehr sicher fühle. Immer wieder betteln Obdachlose in der U-Bahn und es herrscht ein unangenehmer Geruch nach Urin. Können Sie das bitte ändern?
Mit freundlichen Grüßen,
Nadja
Viele Fahrgäste, nicht nur Frauen, fühlen sich im ÖPNV von bettelnden Personen und solchen, die aus verschiedensten Gründen verhaltensauffällig sind und gegen die Beförderungsbedingungen verstoßen, bedrängt, manche auch beängstigt. Das Betteln in den Fahrzeugen und auf den Haltestellen des hvv ist verboten und ein Verstoß gegen die hvv-Beförderungsbedingungen (§ 4 Absatz 2 Nr. 13). Die Sicherheit im ÖPNV und an den Haltestellen ist der SPD-Fraktion Hamburg außerordentlich wichtig. Wir haben die offenkundig schwieriger werdende Situation intern bereits mehrmals sehr kritisch diskutiert, und wir befinden uns dazu im Austausch mit Senat und Verkehrsunternehmen. Wir sind der Auffassung, dass es für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und den Erfolg der Mobilitätswende unabdingbar ist, dass die Fahrgäste komfortabel und sicher unterwegs sein können, sich in Bussen und Bahnen wohl fühlen. Für die Erreichung unseres Ziels, den Anteil des ÖPNV am wegebezogenen Modal Split von 22 Prozent im Jahr 2017 auf 30 Prozent im Jahr 2030 zu steigern, ist dies unabdingbar.
Hamburger Polizei und Bundespolizei, ebenso wie Hochbahn-Wache und DB Sicherheit setzen geltendes Recht und geltende Regeln im ÖPNV durch, allerdings sind dem praktische Grenzen gesetzt, da das Sicherheitspersonal nicht ständig überall sein kann und auch weitere Aufgaben hat. Bei all dem dürfen die Ursachen für das Betteln nicht übersehen werden, denn dem kommt man nicht allein mit Verboten und deren Durchsetzung bei: Betteln ist Ausdruck einer extremen Notlage, oft auch von Drogensucht. Um dem Problem Herr zu werden, brauchen wir nicht nur mehr sicherheitspolitische Maßnahmen, sondern auch soziale und gesundheitspolitische, um das Problem bestenfalls bei der Wurzel zu packen.
Welch ein Vorteil, nicht mehr auf den HVV angewiesen zu sein.
Die Lampen auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs (Hachmannplatz) sind defekt. Allesamt. Seit Wochen. Bei der Apartie, die sie in Bezug auf die Reparatur an den Tag legen, könnte man fast auf den Gedanken kommen, dass man den auf dem Hachmannplatz stattfinden Drogenhandel und -konsum weiter fördern will.
Danke für den Hinweis. Ich nehme das mit, finde das auch nicht nachtvollziehbar, wenn dem so ist. Ansonsten: Störungen von Beleuchtungsanlagen, Leuchtverkehrszeichen und Lichtsignalanlagen können bequem hier von jedermann gemeldet werden: https://www.hhva.de/stoerung-melden
Das ist gut, je mehr Angebot desto weniger Individualverkehr. Parallel zum Angebot von Moia sollten die diversen CarSharing Anbieter ihr Geschäftsgebiet endlich mal über Tonndorf hinaus in den bevölkerungsstarken Stadtteil Rahlstedt erweitern. Dafür sollten Sie sich einmal stark machen. Sonst kaufe ich mir bald wieder ein Auto, nur Moia reicht nicht und ist für Fahrten zum Einkaufen (nicht Shoppen) völlig ungeeignet.
Ich gebe Ihnen völlig recht. Es wird Zeit, dass auch Carsharing Rahlstedt erreicht. Die Stadt unterstützt das durch den Aufbau zusätzlicher hvv switch-Punkte. Bis 2024 sollen im Rahmen einer großen Erweiterung zu den bislang 88 hvv switch-Punkten 134 Standorte hinzukommen, sodass dann in den Quartieren und an Haltestellen insgesamt 222 Mobilitäts-Hubs bereitstehen. Mehr dazu hier: https://www.buschhueter.de/mehr-als-doppelt-so-viele-stationen-hvv-switch-bald-in-der-ganzen-stadt/
Hallo Herr Buschhüter!
Ursprünglich ist MOIA als rein privatwirtschaftliches Projekt gestartet, dass durch keinerlei staatliche Zuschüsse subventioniert wurde bzw. werden sollte.
Durch die nun erfolgte Einbindung MOIAs in den ÖPNV und mit der daraus resultierenden Rabattierung des Fahrpreises ist aus einem rein privatwirtschaftlichen Projekt jetzt eines mit staatlichen Zuschüssen geworden.
Zumal nicht vergessen werden sollte, dass der MOIA-Betrieb ein difizitärer ist.
Ich freute mich sehr, wenn MOIA effektiv und nachhaltig zur Reduzierung des Individualverkehrs beitrüge.
Das ist jedoch aus meiner Sicht absolut nicht der Fall.
Ganz im Gegenteil kannibalisiert MOIA auch weiterhin sowohl Bus und Bahn (als bequemere Alternative) als auch Taxen (als günstigere Alternative).
Aus meinen Beobachtungen sehe ich weiterhin zu ca. 95% Leerfahrten und zu ca. 98% Fahrten mit nur einer Person.
Das alles kann und sollte nicht Sinn und Zweck des Ridepoolings allgemein und MOIAs speziell sein.
Wenn nun auch noch der Staat finanziell im Spiel ist, führt das zu einer mehr oder weniger Zementierung oben beschriebener in meinen Augen negativer Aspekte.
Deshalb wage ich es zu bezweifeln, dass die jetzt erfolgten staatlichen Anreize dazu geeignet sind, aus einem defizitären Betrieb einen mit Gewinn zu entwickeln.
Besten Dank für Ihr Gehör im voraus sowie freundliche Grüße
S.K.
Vielen Dank für Ihr Feedback. MOIA ist im aktuellen Betrieb vor allem deshalb defizitär, weil die Fahrzeuge bislang nicht autonom, sprich fahrerlos, unterwegs sind. Wenn die Fahrzeuge erst einmal autonom fahren können, entstehen Kostenvorteile, die den ÖPNV, wie wir ihn bislang kennen, in Bedrängnis bringen könnten. Es kann aber nicht Sinn und Zweck sein, dass On-Demand-Shuttles, egal ob MOIA, ioki oder wer auch immer, herkömmlichen öffentlichen Verkehr in großem Stil ablösen. Dann hätten wir am Ende mehr Verkehr auf den Straßen und nicht weniger. Deshalb muss es aus meiner Sicht darum gehen, On-Demand-Shuttles sinnvoll und intelligent in den ÖPNV zu integrieren, sowohl was das Angebot angeht, als auch hinsichtlich des Tarifs. Ich stelle mir das, grob skizziert, wie folgt vor:
– On-Demand-Shuttles ergänzen, zum hvv-Tarif, herkömmlichen Busverkehr in Hamburg dort, wo bislang keine Busse fahren können, weil die Straßen zu eng sind oder das Fahrgastaufkommen zu gering ist. Zum hvv-Tarif bringen On-Demand-Shuttles Fahrgäste dann auch nur zur nächsten Schnellbahnhaltestelle. Wer nicht umsteigen, sondern die gesamte Strecke mit einem On-Demand-Shuttle fahren möchte, muss deutlich mehr zahlen, ähnlich Taxitarif. Das gilt ebenso in Stadtgebieten, wo das Angebot mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereits sehr gut ausgebaut ist. Wer hier On-Demand-Shuttles nutzen möchte, kann dies tun, aber nicht zum günstigeren hvv-Tarif.
– Auf diese Weise kann die Erschließung gerade von dünner besiedelten Stadtrandgebieten mit öffentlichen Verkehrsmitteln deutlich verbessert werden. Im Einzelfall kann es auch sinnvoll sein, mal eine herkömmliche Buslinie durch On-Demand-Shuttles zu ersetzen. Das käme vor allem dort in Betracht, wo herkömmliche Linienbusse nur in einem sehr geringen Takt verkehren oder im Früh- und Spätverkehr, speziell auch im Nachtverkehr. So können auch für die Stadt und ihre Verkehrsunternehmen Kostenvorteile entstehen.
– Soweit es für eine gewünschte Strecke eine gute alternative Fahrtmöglichkeit mit herkömmlichen öffentlichen Verkehrsmitteln gibt, kann die On-Demand-Shuttle-Fahrt nicht zum hvv-Tarif angeboten werden. Es wäre widersinnig, wenn On-Demand-Shuttles hinter normalen Linienbussen, hinterherfahren, mit demselben Ziel und ebenfalls zum günstigeren hvv-Tarif.
Dies sind ein paar grobe Gedanken, wie das in der Zukunft aussehen könnte. All das ist bislang technisch noch ein große Herausforderung. On-Demand-Shuttles müssen langfristig so eingesetzt werden, dass sie den öffentlichen Verkehr sinnvoll ergänzen und ihm zu einem deutlichen Qualitätssprung nach oben verhelfen. Auf der anderen Seite muss verhindert werden, dass On-Demand-Shuttles den herkömmlichen öffentlichen Verkehr kannibalisieren. All das geht nur, wenn Kommunen und ihre Verkehrsunternehmen einerseits und On-Demand-Shuttle-Anbieter andererseits zusammenarbeiten. In Hamburg arbeiten wir sehr intensiv daran.
Moin!
Grundsätzlich finde ich MOIA und das Projekt super. Damals in Wandsbek wurde der Service während der Pandemie allerdings teilweise genau so teuer, oder aber im Centbereich günstiger, als ein herkömmliches Taxi, weshalb ich des Öfteren auf ein Taxi umgestiegen bin. Das kann ja eigentlich nicht das Ziel sein. Es freut mich, dass Rahlstedt wieder angebunden ist. Schade, dass an der Saseler Str. Schluss ist. Hier in den Meiendorfer Höfen (Spitzbergenweg) ziehen gerade X Menschen ein. 130 Wohnungen sind neu entstanden bzw. entstehen gerade. Viele Mieter (der größte Teil jüngeren Alters) würden auch hier MOIA begrüßen. Im Nachtbetrieb ist die 275 ab Berne nur bedingt eine Alternative, es kommt darauf an, welche Verbindungen man vorher erwischt, die Linie 24 ist bis Volksdorf verkürzt. Schade!
Danke für das Feedback. Die jetzt angekündigte Erweiterung des Geschäftsgebiets ab 2023 ist ein großer Schritt nach vorn. Damit ein Ridepooling-System funktioniert, müssen in einem größeren Geschäftsgebiet auch mehr Fahrzeuge unterwegs sein. Solange die Fahrzeuge mit Personal besetzt sind, sind die Kosten für solche Angebotserweiterungen hoch (MOIA arbeitet bislang nicht kostendeckend), und dem Wachstum sind damit finanzielle Grenzen gesetzt. Insofern ist es ein Gewinn, dass MOIA jetzt schon mal einen Teil von Meiendorf abdeckt. In weiteren Ausbauschritten, spätestens, wenn die Fahrzeuge autonom unterwegs sind, wäre dann auch der Rest von Meiendorf dran.
Es gab vor Corona schon mal eine kurze Zeit als Moia auch ganz Meiendorf, bis z.B. Höhe Lidl Meiendorfer Straße abdeckte, dann kam Corona und danach nur noch bis Berne. Es ging also einmal mit ganz Meiendorf. Diese Verkürzung um 1, 2 km erschließt sich mir wirklich nicht, dies könnte man doch genauso gut ohne mehr Fahrer abdecken, wenn mal jemand dort ein Moia ruft, zumal gerade in der Gegend um den Wildschwanbrook, Nordlandweg und angrenzende Straßen wie Ringstraße und eben jetzt im Spitzbergenweg ja sehr viele Menschen wohnen. Bleibt zu hoffen, dass das dann auch mit abgedeckt wird irgendwann. So bleibt mir ohne Moia und Carsharing im Randbereich Meiendorfs am späten Abend oder in der Nacht nur zu hoffen, dass ein e Scooter in Berne oder Meiendorfer Weg verfügbar ist oder Ich muss das Rad zur Bahn nutzen, was im Winter und bei Schietwetter nicht immer so schön ist.
Ich verstehe Ihren Punkt und kann Ihnen sagen: Dauerhaft soll es auch nicht so bleiben. Die Sache ist aktuell aber noch folgende: MOIA befindet sich weiterhin im Versuchsstadium. Mit dem Versuch hätte man gar nicht begonnen, wenn nicht die Perspektive bestünde, dass absehbar die On-Demand-Shuttles autonom, also fahrerlos fahren könnten. Solange sie aber noch mit Personal besetzt sind, führt der Preis für die Fahrt, der günstiger als ein Taxi, aber teurer als ein hvv-Einzelfahrschein sein soll, zu massiven Verlusten. Die 2023 startende Versuchsphase ist ein Teilprojekt im Rahmen des vom Bund geförderten Projekts „Auf dem Weg zum Hamburg-Takt“, für das der Bund 29,4 Millionen Euro bereitgestellt hat. Allein rund 20 Millionen Euro davon entfallen auf das Teilprojekt „Ausweitung des existierenden Ridepooling-Angebots auf bisher nicht bediente Randgebiete“. Mit diesen Mitteln kann die jetzt angekündigte Gebietserweiterung finanziert werden, denn jede Gebietserweiterung erfordert auch mehr Fahrzeuge, sonst funktioniert das System nicht.
In seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage von mir hat der Senat das Teilprojekt wie folgt beschrieben (Quelle: https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/77243/auf_dem_weg_zum_hamburg_takt_modellprojekt_zur_staerkung_des_oepnv.pdf):
„Das Teilprojekt „Ausweitung des existierenden Ridepooling-Angebots auf bisher nicht bediente Randgebiete“ wird von MOIA durchgeführt. Das Ziel des Teilprojekts ist die Ausweitung des Ridepooling-Angebots um zusätzliche Bediengebiete sowie eine stärkere Verknüpfung mit den Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).
Im Teilprojekt soll ein Hybridbetrieb entwickelt und implementiert werden. Dieser verbindet die Bedienung des innerstädtischen Kerngebiets, welches eigenwirtschaftlich erbracht wird, mit Fahrten in die Bediengebietserweiterungen, welche über eine Förderung bezuschusst werden. Zudem sollen die ÖPNV- und Ridepooling-Angebote tariflich verknüpft werden, unter anderem durch eine Integration der Zeitkartenprodukte.
Hinsichtlich der Barrierefreiheit werden sowohl das Ridepooling-Fahrzeug als auch das Ridepooling-Angebot dahin gehend weiterentwickelt, dass Menschen mit physischen Mobilitätseinschränkungen diese künftig besser nutzen können. Dazu werden im Projekt Anforderungen entlang der gesamten Wegekette erhoben und anschließend in ein barrierefreies Angebot übersetzt.“