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Bekommt Rahlstedt die vor vier Jahren am Kundenzentrum Rahlstedt (ehemaliges Ortsamt) ersatzlos abgebaute Wandsebrücke bald wieder zurück? Die Zeichen stehen gut: Dank der Initiative des Bürgervereins Rahlstedt e.V. und ehrenamtlicher Unterstützer konnte bereits eine Planung erarbeitet und auch eine Wasserrechtliche Genehmigung eingeholt werden. Noch nicht abschließend geklärt ist die Finanzierung des Vorhabens.

Am 13. April 2016 lud der Bürgerverein Rahlstedt e.V. zu einer kleinen Pressekonferenz am Parkplatz hinter dem Kundenzentrum Rahlstedt ein. Dort standen Karl-Heinz Böttger, Horst Schwarz (Vorsitzender des Bürgervereins) und Jürgen-Robert Wulff (Initiator der Aktion) Rede und Antwort. Ich gebe hier die im Vorfeld verschickte Pressemitteilung des Bürgervereins wieder:

“Am 23. Mai 2012 kündigte das Bezirksamt Wandsbek den Abriss der alten Brücke im Regionalausschuss Rahlstedt an. Sie sei marode und die Sanierung zu teuer. Die Entfernung der Brücke erfolgte einige Wochen später ganz unspektakulär.

Seitdem setzt sich der Bürgerverein Rahlstedt durch seinen Arbeitskreis für eine Ersatzbrücke ein. Regelmäßig wurde beim Regionalausschuss der Sachstand abgefragt.

Vor allem für ältere Menschen bedeutete die fehlende Brücke einen erheblichen Umweg, um in den Rahlstedter Ortskern zu gelangen oder von dort zum Kundenzentrum.

Nach fast eineinhalb Jahren waren noch immer kein Fortschritt zu erkennen, daher führte der Bürgerverein im September 2013 an zwei Markttagen eine Unterschriftensammlung durch. Über 1.200 Unterschriften kamen dabei zusammen. Diese wurden dem Regionalausschuss übergeben, um noch einmal deutlich zu machen, dass sehr viele Rahlstedter sich eine neue Brücke wünschen.

Der Arbeitskreis berichtet im Oktober 2013 dem Regionalausschuss über seine eigenen Recherchen und regt den Bau einer Kunststoffbrücke an. Auf Bitte des Arbeitskreisleiters, Jürgen-Robert Wulff, fragt der Regionalausschuss den Sachstand bei der Verwaltung an. Die Anfrage wird im Januar 2014 schriftlich beantwortet.

Darin zieht das Bezirksamt folgendes Fazit: „Unter den gegebenen Voraussetzungen kann die Brücke vom Grundstück Rahlstedter Straße 151 zum Verbindungsweg Amtsstraße / Wilhelm-Grimm-Straße nicht durch die Freie und Hansestadt Hamburg realisiert werden.“ (Drucksache: XIX-9430)

Im April 2014 setzte der Bürgerverein Rahlstedt sich mit dem Rahlstedter Unternehmer Karl-Heinz Böttger zusammen und entwickelte die Idee, den Bau einer neuen Brücke auf eigenes Risiko und mit Spenden der Rahlstedter Bürger zu bauen. Nachdem sowohl der derzeitige Eigentümer als auch der Mieter des Parkplatzes (AMTV) ihr Einverständnis gegeben hatten, wurde die weitere Planung in die erfahrenen Hände von Karl-Heinz Böttger übergeben.

Für das Projekt konnte der durch viele Bauten in Rahlstedt bekannte Architekt Heinrich Meier und der Dachdecker- und Zimmerei-Betrieb Dirk Schreiber aus Rahlstedt gewonnen werden.

Alle vorgenannten begannen die Arbeiten ehrenamtlich ohne Kosten in Rechnung zu stellen.

Im Mai 2014 traf man sich zu einem Gespräch mit Thomas Ritzenhoff und versicherte sich der Unterstützung des Bezirkschefs, der die Initiative begrüßte und eine zügige Bearbeitung zusicherte. Das zuständige Fachamt stimmte die Einzelheiten mit dem Architekten ab.

Im Oktober 2014 übergab Architekt Meier dem Bezirksamt die geforderten Unterlagen. Auch die Zimmerei legte einen Kostenvoranschlag vor, für eine Brücke in Holzbauweise, zu einem Preis von 30.000,- Euro, ohne Arbeitslohn, den will der Betrieb spenden.

Die bürokratischen Mühlen mahlten auch im Bezirksamt Wandsbek nur langsam, so das Karl-Heinz Böttger erst im August 2015 im Namen des Bürgervereins den offiziellen Bauantrag stellen konnte. Vorausgegangen war ein weiteres Gespräch mit Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff.

Nach weiteren Telefonaten, persönlichen Besuchen und mit viel Überzeugungsarbeit konnte der Bürgerverein im Februar 2016 nun die Wasserrechtliche Genehmigung zum Bau einer Fußgängerbrücke über die Wandse, einem Gewässer II. Ordnung, entgegennehmen. Ein paar Auflagen gilt es noch zu erfüllen bzw. zu diskutieren, aber die erste Hürde ist genommen.

Für den Bürgerverein Rahlstedt e.V. sind die Erfahrungen und Kontakte Ihres Mitglieds Karl-Heinz Böttger von unschätzbarem Wert. Ohne sein Engagement und sein Wissen müssten die Rahlstedter wohl noch länger auf eine neue Brücke warten.

Der Bürgerverein hatte in den Gesprächen mit dem Bezirksamt zugesagt, einen Teil der Kosten durch Spenden aufzubringen. Als gemeinnütziger Verein ist er berechtigt, Spendenquittungen auszustellen.”

Über die Pressekonferenz berichtet der Bürgerverein Rahlstedt e.V. auf seiner Homepage: http://www.bv-rahlstedt.de/index.php/579-pressetermin-zum-thema-wandsebruecke