Zwischen den U-Bahn-Haltestellen Farmsen und Berne soll auf etwa halber Strecke bis Ende 2019 die neue U-Bahn-Haltestelle Oldenfelde gebaut werden. In einer aktuellen Mitteilung berichtet der Senat über den Planungsstand der neuen U-Bahn-Haltestelle Oldenfelde sowie über die weiteren Schritte zu deren Umsetzung. Im Frühjahr 2018 sollen die Bauarbeiten beginnen, die neue Haltestelle dann Ende 2019 eröffnet werden.
Die wichtigsten Informationen zusammengefasst:
Mit dem Bau einer neuen Haltestelle Oldenfelde auf dem östlichen Ast der Linie U1 wird der Abstand zwischen den Haltestellen Farmsen und Berne in etwa halbiert und eine beträchtliche Zahl der Wohnstandorte von Bürgerinnen und Bürgern an das Schnellbahnnetz angeschlossen werden. Der Einzugsbereich der neuen Haltestelle umfasst ca. 4.500 Einwohnerinnen und Einwohner, deren Fahrzeiten in die Hamburger Innenstadt mit dem ÖPNV durch die Station gegenüber der heutigen Situation (Busanbindung mit Umstieg zum U-Bahn-Netz) um 15-20 Minuten verkürzt werden können.
Es sollen Zugänge von beiden Seiten des Bahndamms angelegt werden. Die westliche Zuwegung führt von der Straße Busbrookhöhe durch eine öffentliche Grünfläche nördlich der Kleingartenanlage „Am Knill“ und südlich der SAGA-Siedlung Busbrookhöhe zur Haltestelle. Die östlichen Zuwegungen werden in einer vorhandenen öffentlichen Grünanlage hergestellt und verbinden die Haltestelle mit der Straße Am Knill. Die Zuwegungen sollen gestalterisch in die öffentlichen Grünflächen integriert werden und dem Fuß- und Radverkehr vorbehalten sein. Die bislang trennende Wirkung des Bahndamms in diesem Bereich wird durch den Bau der neuen Haltestelle aufgehoben und eine neue attraktive Wegeverbindung geschaffen.
Um einen Mittelbahnsteig mit einer Nutzlänge von 125 m zu ermöglichen, soll das in Richtung stadtauswärts verlaufende Gleis verschoben werden. Der Bahnsteig ist über eine Festtreppe, eine Fahrtreppe und einen behindertengerechten Aufzug mit der Unterführung verbunden. Die Haltestelle wird nach den Grundsätzen der Barrierefreiheit gemäß den Standards des HVV für den ÖPNV geplant. Der Bahnsteig wird auf einer Länge von 85 m überdacht.
Da auf Grund der Haltestellenlage und Straßenführung keine kurze Umsteigebeziehung zum Busverkehr möglich ist (die nächstgelegene Bushaltestelle Berner Heerweg liegt an der westlichen Zuwegung in etwa 300 m Entfernung), erfolgt hier keine Umbenennung der Bushaltestelle „Berner Heerweg“ oder eine Anpassung des Busliniennetzes. Die Umsteigeverbindungen werden weiterhin über die bestehenden Haltestellen Farmsen und Berne realisiert.
Um das Einzugsgebiet der Haltestelle zu vergrößern, ist in Verbindung mit dem Neubau der Haltestelle die Errichtung einer modernen und leistungsfähigen Bike & Ride-Anlage geplant. Vorgesehen sind rund 220 frei zugängliche, teilweise überdachte Fahrradabstellplätze, die entlang der Erschließungswege auf beiden Seiten des Bahndamms in Haltestellennähe entstehen sollen. Zusätzlich sind 30 abschließbare Mietstellplätze geplant.
Die Gesamtkosten der Infrastrukturmaßnahme belaufen sich auf insgesamt 20,29 Mio. Euro und liegen damit über dem Kostenrahmen von 14,1 Mio. Euro, der 2015 in der Machbarkeitsstudie geschätzt wurde. Die Gründe hierfür liegen in der Berücksichtigung von Themen und baulich-konstruktiven Fragestellungen, die erst bei zunehmender Planungstiefe in der Entwurfsplanung bearbeitet wurden. Berücksichtigt wurden die Ergebnisse der frühzeitigen Bürgerbeteiligung (z. B. die Errichtung einer ausreichend dimensionierten Bike + Ride-Anlage sowie die weitgehende Erhaltung der vorhandenen Freiraumqualität), der zusätzlich nötige Bauaufwand auf Grund des ermittelten hohen Grundwasserstandes sowie die notwendige komplexe Bauausführung bei laufendem U-Bahn-Betrieb, die das Ziel möglichst geringer Betriebsunterbrechungen verfolgt.
Vom 3. November bis 2. Dezember 2016 fand mit der öffentlichen Auslegung der Planunterlagen die gesetzlich vorgeschriebene formelle Bürgerbeteiligung statt. Doch die HOCHBAHN hat mit der Bürgerbeteiligung informell bereits vor 1 ½ Jahren begonnen. In drei Veranstaltungen mit jeweils 80 bis 100 Besucherinnen und Besuchern zwischen Mai 2015 und Juli 2016 wurden interessierte Bürgerinnen und Bürger umfänglich und transparent über das Vorhaben informiert und es wurden Optionen sowie Grenzen der Mitwirkung und Mitgestaltung dargestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerten neben Verbesserungsvorschlägen auch Kritik an der ihnen vorgestellten Planung, die in die zur Planfeststellung eingereichten Unterlagen größtenteils aufgenommen werden konnten. Mehr dazu in diesem Beitrag vom 2. November 2016: https://www.buschhueter.de/neue-u-bahn-haltestelle-oldenfelde-fruehe-buergerbeteiligung-setzt-neue-massstaebe/
Erfolgt die Planfeststellung – wie in der Zeitplanung der HOCHBAHN vorgesehen – im Herbst des Jahres 2017, plant die HOCHBAHN für das gleiche Jahr die Vorbereitung der Vergaben für die Hauptleistungen. Unter dem Vorbehalt einer rechtzeitigen Planfeststellung und der Vollziehbarkeit des Planfeststellungsbeschlusses sollen die Bauarbeiten zur Errichtung der Station im Frühjahr 2018 beginnen und im Herbst des Jahres 2019 abgeschlossen sein.
Die vollständige Mitteilung des Senats „Neubau der U-Bahn-Haltestelle Oldenfelde“ vom 27. Dezember 2016 (Drucksache 21/7348) kann hier heruntergeladen werden: https://www.buergerschaft-hh.de/ParlDok/dokument/55923/neubau-der-u-bahn-haltestelle-oldenfelde.pdf
Ich lese es immer wieder gern, dass das Bahnnetz ausgebaut wird. Transport per Zug ist der Transport der Zukunft, ein großes Schienennetz, für alle zugänglich, ist daher sehr erstrebenswert. Schafft nicht nur zufriedenere Kunden, sondern auch Arbeitsplätze!
Liebe Grüße
Mafalda Juris
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
in den veröffentlichen Plänen zur U-Bahn Oldenfelde konnte ich keinen Grundriss oder Protokolle über die Zufahrt für die Verabschiedung und/oder den Empfang von Fahrgästen finden. Nachdem auch am Rahlstedter Bahnhof und ZOB keine geeignete Zufahrten vorhanden sind, stellt sich die Frage, ob die Planer diesmal daran gedacht haben?
Mit freundlichem Gruß
Sehr geehrter Herr Schreiber,
das sehen Sie richtig, an der neuen U-Bahn-Haltestelle Oldenfelde sind keine zusätzlichen Pkw-Stellplätze vorgesehen. Dies ist das planerische Ergebnis der intensiven Bürgerbeteiligung im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens. Ich halte das auch für richtig. Der Vorteil dieser neuen Haltestelle mitten zwischen zwei Wohngebieten liegt in ihrer guten Erreichbarkeit für Fußgänger und Radfahrer, für die dort gute Bedingungen geschaffen werden. Wer sich mit dem Auto zur U-Bahn bringen oder sich abholen lassen will, hat hierfür weiterhin an den benachbarten Haltestellen Berne und Farmsen gute Bedingungen.
Im Übrigen teile ich Ihre Einschätzung nicht, dass es am Rahlstedter Bahnhof/ZOB keine geeigneten Zufahrten gibt. Mittels der ZOB-Umfahrt kann von der Amtsstraße aus direkt an den Bahnhof/ZOB herangefahren werden. Dort stehen zehn Stellplätze zur Verfügung, für die eine Parkscheibenregelung gilt, außerdem zwei Behinderten-Stellplätze. Um die Bedingungen für den Hol- und Bringverkehr noch weiter zu verbessern, wird bald für drei dieser Stellplätze (erste Parkbucht in Höhe des Treppenabgangs) ein eingeschränktes Haltverbot eingerichtet, so dass diese Stellplätze dann tatsächlich nur dem Hol- und Bringverkehr dienen (die entsprechende straßenverkehrsbehördliche Anordnung liegt bereits vor).
Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
Vielen Dank für Ihre Antwort. Sie schreiben: „Wer sich mit dem Auto zur U-Bahn bringen oder sich abholen lassen will, hat hierfür weiterhin an den benachbarten Haltestellen Berne und Farmsen gute Bedingungen“.
In Farmsen, von Rahlstedt kommend, stehen wenige Kurzzeitparkplätze zur Verfügung. Diese sind ständig belegt, Die direkte Anfahrt ist als Halteverbotszone ausgewiesen. In Berne, von Rahlstedt kommend, bestehen ebenfalls wenige Parkmöglichkeiten. Die direkte Anfahrt ist als Halteverbotszone ausgewiesen.
Sie schreiben weiter:
„Im Übrigen teile ich Ihre Einschätzung nicht, dass es am Rahlstedter Bahnhof/ZOB keine geeigneten Zufahrten gibt“. Um die Bedingungen für den Hol- und Bringverkehr noch weiter zu verbessern, wird bald für drei dieser Stellplätze (erste Parkbucht in Höhe des Treppenabgangs) ein eingeschränktes Haltverbot eingerichtet, so dass diese Stellplätze dann tatsächlich nur dem Hol- und Bringverkehr dienen (die entsprechende straßenverkehrsbehördliche Anordnung liegt bereits vor)“.
Eben dies – fehlende Haltestelle für den Hol- und Bringverkehr – hatte ich in einem früheren Leserbrief kritisiert. Dass hier Abhilfe geschaffen wird, ist erfreulich. Besten Dank, auch im Namen aller nicht mehr so rüstigen BürgerInnen.
Mit freundlichem Gruß