Nicht in Rahlstedt, aber gleich nebenan im Jenfelder Teil der Siedlung Hohenhorst: Das in die Jahre gekommene Nahversorgungszentrum “Berliner Platz” soll neu gebaut werden. Neue Geschäfte, Büros und Arztpraxen sind geplant. Und es sollen zusätzlich in neuen Obergeschossen etwa 200 Wohnungen entstehen, ein Drittel davon Sozialwohnungen. Nun liegt das Ergebnis eines Architekten-Wettbewerbs vor, das sich sehen lassen kann: Der Berliner Platz wird bunt. Der Siegerentwurf stammt von einem Stuttgarter Architekturbüro. Ende 2021 sollen die Bauarbeiten beginnen.
Im Mai 2020 war ein “kooperativer hochbaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb” ausgelobt worden, an dem fünf namenhafte Architektenbüros teilgenommen haben. Die Auslobungsunterlagen können hier heruntergeladen werden: https://rahlstedt.spd-hamburg.de/fileadmin/hamburg-institutionen/hamburg02/Auslobung_WB_Berliner_Platz_geringe_Auslo_sung.pdf. Die Jury war mit Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Hoeing, Fachleuten aus Bau- und Landschaftsplanung, freien Architekten und Kommunalpolitikern hochkarätig besetzt. Für die SPD-Bezirksfraktion Wandsbek war der Rahlstedter Bezirksabgeordnete Michael Ludwig Mitglied der Jury.
Geplant ist, dass ein “Ensemble aus fünf ganz unterschiedlich gestalteten Gebäuden mit zwei markanten Hochpunkten” über dem Einzelhandels-Erdgeschoss entstehen soll. Das Nahversorgungszentrum soll in neuem Glanz erstrahlen: Mit vorhandenen und neuen Läden soll der Einzelhandelsstandort gesichert und ausgebaut werden. Zudem wird es Plätze und Grünflächen geben, Fahrradabstellplätze, eine StadtRAD-Station, begrünte Dächer, Solarstrom und Ladestationen für Elektro-Autos. Das Architekturbüro Haas Cook Zemmrich aus Stuttgart stellt seinen Siegerentwurf hier vor: https://www.haascookzemmrich.com/de/projekte/berliner-platz/
Michael Ludwig, Rahlstedter SPD-Bezirksabgeordneter und Mitglied der Wettbewerbsjury: “Nach langen gemeinsamen Besprechungsrunden ist es nun gelungen, mit einem ganz besonderen Entwurf für den Berliner Platz, den Weg in die Zukunft zu weisen. Bunt sollte es sein, die Art und Lebensfreude der Hohenhorster Bürgerinnen und Bürger widerspiegeln, den offenen Geist und die Vielfalt dieses Rahlstedter Stadtteils verkörpern und Lebensfreude, Farbe und und die Teilhabe an einem fröhlichen Leben ermöglichen. Mit dieser Planung kann ein ‘neues Leben’ in Hohenhorst beginnen. Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Architektenentwurf die Möglichkeit haben, all die soziale Lebensvielfalt und die Bedürfnisse der Menschen vor Ort realisieren können. Ich war mir mit dem Investor und unserem Bezirksamtsleiter einig: Das ist der beste Entwurf, den wir gesehen haben. Er hat sich klar von den anderen üblichen Planungsvorschlägen unterschieden.”
Nachdem bereits Anfang 2018 die Öffentlichkeit über das geplante Bauvorhaben informiert worden war, ging es lange nicht voran, weil Streitigkeiten mit Ladenmietern nicht geklärt waren. Nachdem diese Fragen geklärt werden konnten, hat der Planungsausschuss der Bezirksversammlung Wandsbek vor einem Jahr der Einleitung des Bebauungsplanverfahrens zugestimmt und darüber hinaus weitere Vorgaben für das weitere Verfahren beschlossen. Mehr dazu hier: https://www.buschhueter.de/planung-geht-weiter-quartierszentrum-berliner-platz-soll-neu-gebaut-werden-zusaetzlich-140-wohnungen/
Von 140 auf 200 Wohnungen ist ein beachtlicher Schritt in die Höhe., wird aber nicht als “Nachverdichtung” angepriesen. Wenn diese Masse noch “bunt” wird, fällt sie umsomehr auf. Erfreulich, dass die Ebene für Gewerbe und öffentliche Nutzungen autofrei vorgesehen ist. Am Hegeneck wird auch “Nahversorgung plus Wohnen”verfolgt, aber mit PKW-Verkehr in der Ebene der Nahversorgung. Erfreulich, dass es Unterschiede gibt, die mal gut und mal schlecht ankommen.