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Die Freiwillige Feuerwehr (FF) Rahlstedt und die Rettungswache Rahlstedt erhalten an ihrem bisherigen Standort in der Brockdorffstraße 22 einen gemeinsamen dreistöckigen Neubau. Nach aktuellem Planungsstand sollen die Bauarbeiten für den Neubau im dritten Quartal 2024 beginnen. Das Bauende ist dann für das vierte Quartal 2025 vorgesehen. Dies erfuhren die beiden Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ekkehard Wysocki und Ole Thorben Buschhüter durch eine Kleine Anfrage an den Senat.

„Das Feuerwehrhaus in der Brockdorffstraße entspricht nicht mehr den Unfallverhütungsvorschriften der Feuerwehr und darf nur noch eingeschränkt genutzt werden. Auch die geringe Höhe der Remisen, einstmals für Löschkutschen gebaut, ist ein Problem – Standfahrzeuge können hier nicht untergebracht werden. Der Neubau wird allen heutigen technischen Vorschriften entsprechen und damit für die Freiwillige Feuerwehr und den Rettungsdienst beste Arbeitsbedingungen schaffen“, sagt Ekkehard Wysocki, der Vorsitzender des Innenausschusses der Bürgerschaft ist.

„Die Hamburgische Bürgerschaft unterstützt das Sanierungs- und Neubauprogramm für die Häuser der Freiwilligen Feuerwehren mit zusätzlichen Mitteln in Millionenhöhe. Nach der FF Oldenfelde-Siedlung wird als nächste der vier Freiwilligen Feuerwehren in unserem Stadtteil nun die FF Rahlstedt ein modernes und funktionsgerechtes Feuerwehrhaus erhalten – weiterhin in Kombination mit einer Rettungswache der Berufsfeuerwehr. Eine gute Entscheidung für die Sicherheit in Rahlstedt“, sagt Ole Thorben Buschhüter. 

Im Stadtteil Rahlstedt gibt es die vier Freiwilligen Feuerwehren Meiendorf, Oldenfelde, Oldenfelde-Siedlung und Rahlstedt.

Wie sieht die aktuelle Planung aus?

Der Senat beschreibt das Bauvorhaben in seiner Antwort auf die Kleine Anfrage wie folgt: „Vorgesehen ist ein dreistöckiger Neubau mit Satteldach und Flachdachbereichen. Die Gebäudemaße wurden mit ca. 21 m Breite, ca. 21 m Länge und einer Höhe von 11 m (Firsthöhe) geplant. Der Neubau soll analog des Bestandsgebäudes genutzt werden und es erfolgt die Unterbringung der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg sowie der Nutzungseinheit einer Rettungswache mit einem Rettungswagen (RTW). Moderne Standards, wie insbesondere Standard-Effizienzhaus 40, PV-Anlage und Dachbegrünung werden in der Planung verfolgt und wenn möglich umgesetzt. Im Außenbereich sind 22 Pkw-Stellplätze und 18 Fahrradstellplätze für die Besatzung vorgesehen, dabei soll die Einfahrt zu den Pkw-Stellplätzen auf der westlichen Seite des Grundstückes erfolgen und die Ausfahrt auf der östlichen Seite. Die Ein- und Ausfahrt der Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge soll im Alarmfall direkt aus der Remise über den Remisenvorplatz auf die Brockdorffstraße erfolgen.“   

Der aktuelle Planungsstand zum geplanten Neubau stellt sich im Lageplan wie folgt dar:



Das neue Gebäude wird über eine konsequente Schwarz-Weiß-Trennung verfügen und für Frauen und Männer gleichermaßen ausgelegt sein. Was ist Schwarz-Weiß-Trennung und wofür ist sie gut? Mehr darüber finden Sie in einem Artikel im Feuerwehrmagazin: https://www.feuerwehrmagazin.de/wissen/schwarz-weiss-trennung-in-feuerwehrhaeusern-53538

Bereits im August 2022 war der Nachbarschaft die Planung für die Neugestaltung des Feuerwehrstandortes im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt worden.

Wann soll mit dem Bau begonnen werden?

Die Planungen für den Neubau des Feuerwehrhauses dauern bereits länger an. Eine zwischenzeitlich verfolgte Variante mit zwei separaten Gebäuden für FF und Rettungswache (mit Platz für drei Rettungsfahrzeuge) konnte nicht weiterverfolgt werden. Nach intensiven Variantenprüfungen und Vorbereitungen wurde vom Bezirksamt Wandsbek am 15. Dezember 2022 nun ein positiver Bauvorbescheid für den „Neubau der Freiwilligen Feuerwehr und der Rettungswache Rahlstedt“ erteilt. Den Bauvorbescheid gibt es hier: https://suche.transparenz.hamburg.de/dataset/neubau-freiwillige-feuerwehr-und-rettungswache-rahlstedt?forceWeb=true. Mit dem Bauvorbescheid sind für die noch zu erteilende Baugenehmigung wesentliche Fragen verbindlich geklärt worden.

Der Senat beschreibt den weiteren Baugenehmigungsprozess in seiner Antwort wie folgt: „Derzeit laufen Abstimmungen zwischen der Sprinkenhof GmbH und dem zuständigen Fachamt Bauprüfung zum geplanten Neubau der Freiwilligen Feuerwehr und der Rettungswache Rahlstedt. Die Ergebnisse dieser Abstimmungen sollen im Februar 2023 der Feuerwehr vorgestellt und nach anschließenden Abstimmungsprozessen zur Genehmigung vorgelegt werden. Es wird angestrebt den Bauantrag im vierten Quartal 2023 einzureichen.“

Vorbehaltlich der zum Jahresende 2023 erwarteten Baugenehmigung können die Abbrucharbeiten nach Ausschreibung zum Herbst 2024 erfolgen. Im Anschluss würden die Bauarbeiten für den Neubau beginnen und bis Ende 2025 andauern. Eine Übergabe an die Feuerwehr könnte Anfang 2026 stattfinden, so dass zum jetzigen Zeitpunkt mit der Inbetriebnahme im ersten Quartal 2026 geplant wird.“

Warum muss überhaupt neu gebaut werden?

Am Standort Brockdorffstraße 22 befinden sich bislang unter einem gemeinsamen Dach das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Rahlstedt und die Rettungswache Rahlstedt. Die Räumlichkeiten der FF entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an ein funktionsgerechtes Feuerwehrhaus. Zudem können Standardfahrzeuge der neuen Generation in den Remisen nicht untergebracht werden. Ähnliches gilt für die Räumlichkeiten der Rettungswache Rahlstedt. Eine Analyse der baulichen Gegebenheiten der Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehren durch eine mit Vertretern der Freiwilligen Feuerwehren, der strategischen Gebäudeplanung der Feuerwehr und der Hanseatischen Feuerwehrunfallkasse (HFUK) besetzten Arbeitsgruppe hatte ergeben, dass unter anderem das Feuerwehrhaus der FF Rahlstedt nicht den Unfallverhütungsvorschriften entspricht.

Sanierungsprogramm für Hamburger Feuerwehrhäuser

Die Freiwilligen Feuerwehren in Hamburg tragen einen erheblichen Anteil zur Sicherheit in unserer Stadt bei. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Unterstützung der Berufsfeuerwehr bei der Brandbekämpfung, der Rettungsdienst im Bereich der Erstversorgung, die Wasserrettung und die technische Hilfeleistung. Viele Feuerwehrhäuser hamburgweit entsprechen nicht mehr den aktuellen Unfallverhütungsvorschriften.

Um den Freiwilligen Feuerwehren gute Rahmenbedingungen für ihre Arbeit zu ermöglichen, wurde bereits 2013 eine Sanierungsoffensive gestartet, um die Sanierung, den Umbau und teilweise auch Ersatzbau von Feuerwehrhäusern zu unterstützen. In den letzten Jahren konnten durch die Sanierungsoffensive viele wichtige Bauvorhaben angeschoben und umgesetzt werden, beispielsweise die Neu- beziehungsweise Sanierungsarbeiten an den Feuerwehrhäusern in Rissen, Oldenfelde-Siedlung, Kirchwerder-Süd, Berne und Stellingen. Mit dem Beschluss über den Haushaltsplan für die Jahre 2023 und 2024 wurden auf Initiative der rot-grünen Rathauskoalition weitere 2 Millionen Euro für die Fortführung der Sanierungsoffensive bereitgestellt. Mehr dazu hier: https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/82087/haushaltsplan_entwurf_2023_2024_einzelplan_8_1_und_einzelplan_2_klarer_kurs_in_stuermischen_zeiten_staerkung_der_inneren_sicherheit_wird_fortgesetzt.pdf

Weitere Informationen

Schriftliche Kleine Anfrage „Freiwillige Feuerwehr und Rettungswache Rahlstedt“ und Antwort des Senats vom 13. Januar 2023 (Drucksache 22/10547): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/82365/freiwillige_feuerwehr_und_rettungswache_rahlstedt.pdf

Homepage der Freiwilligen Feuerwehr Rahlstedt: https://www.ff-rahlstedt.de