Das Projekt S4 geht weiter voran: Während im ersten Abschnitt kräftig gebaut wird und bereits die ersten Gleise für die neue S-Bahn-Linie S4 verlegt wurden, steht im anschließenden Planfeststellungsabschnitt 2 (Luetkensallee bis Landesgrenze) der für den Baubeginn notwendige Planfeststellungsbeschluss, quasi die Baugenehmigung, noch aus. Nachdem die Planunterlagen für den Abschnitt 2 bereits Ende 2019 und Anfang 2020 ausgelegen hatten, werden nun noch Änderungen an diesen Planunterlagen ausgelegt.
Die Auslegung der Planunterlagen, aus denen sich Art und Umfang der Änderungen der zuvor bereits ausgelegten Planunterlagen ergeben, erfolgt durch Veröffentlichung im Internet und findet statt im Zeitraum vom 13. April bis zum 12. Mai 2023 unter der Adresse:
https://www.hamburg.de/bwi/pfv
Daneben erfolgt die Auslegung als zusätzliches Informationsangebot an mehreren Orten während der dortigen Amts-/Dienststunden. Einwendungen, Stellungnahmen und Äußerungen können bis zum 12. Juni 2023 schriftlich oder zur Niederschrift erhoben bzw. vorgebracht werden.
“Der Bau der neuen S-Bahn-Linie S4 erfordert eine solide Planung. Dies hat sich schon im Planfeststellungsabschnitt 1 bewährt. 2021 hatte das Bundesverwaltungsgericht alle gegen die S4 gerichteten Klagen abgewiesen und die Planung für rechtmäßig und nicht zu beanstanden erklärt. Zuvor war bereits im Mai 2021 feierlich der erste Spatenstich erfolgt, mittlerweile liegen dort die ersten Gleise”, sagt der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, der sich seit vielen Jahren für den Bau einer S-Bahn-Linie nach Rahlstedt einsetzt, und ergänzt: “Das Projekt S4 ist für die Entwicklung der Hamburger Stadtteile und Stormarner Städte und Gemeinden entlang der Bahnstrecke nach Bad Oldesloe von großer Bedeutung. Viele Tausend Fahrgäste warten darauf, endlich den S-Bahn-Anschluss zu bekommen. Ende 2027 soll der erste S4-Zug Rahlstedt erreichen.”
Die Planfeststellung ist ein in bestimmten Fällen durchzuführendes besonderes Verwaltungsverfahren über die Zulässigkeit von raumbedeutsamen Vorhaben und Infrastrukturmaßnahmen. Der abschließend erlassene Planfeststellungsbeschluss ist die Genehmigung für den Bau der S4. Mehr zum Thema Planfeststellung: https://de.wikipedia.org/wiki/Planfeststellung.
Das Anhörungsverfahren wurde am 31. März 2023 im Amtlichen Anzeiger Nr. 26, Seite 458 amtlich bekanntgemacht. Das Dokument gibt es hier zum Download: https://www.luewu.de/docs/anzeiger/docs/2995.pdf
Das Projekt S4 erklärt in 100 Sekunden
Die Deutsche Bahn stellt auf ihrer Website www.s-bahn-4.de weitere umfangreiche Informationen zum Projekt S4 zur Verfügung. Außerdem kann dort ein Newsletter abonniert werden, so dass man keine Neuigkeiten mehr verpasst: https://www.s-bahn-4.de/de/news-service/newsletter.html.
In einem Film wird das Projekt S4 und sein Nutzen für Hamburg und Schleswig-Holstein in 100 Sekunden anschaulich erklärt. Anklicken und anschauen:
Hintergrund
Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe ist eine der am meisten befahrenen Pendlerstrecken rund um die Hansestadt. Um viele Bereiche im Osten der Stadt und das nordöstliche Umland besser anzubinden, wird die S4 gebaut – für zuverlässigere Verbindungen, weniger Umstiege und mehr Komfort. Prognostiziert wird nahezu eine Verdreifachung der Fahrgastzahlen im Vergleich zur heutigen Regionalbahn-Linie RB81. Auch der Hamburger Hauptbahnhof als bisheriges Nadelöhr wird entlastet und der S-Bahnverkehr in die Innenstadt noch weiter verstärkt – ein wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende.
Das Projekt S4 beinhaltet den Bau einer zweigleisigen S-Bahn-Strecke von Hasselbrook bis Ahrensburg und den Bau einer eingleisigen S-Bahn-Strecke von Ahrensburg bis Ahrensburg-Gartenholz. Zwischen Hamburg-Altona und Hasselbrook wird sie die bereits vorhandenen S-Bahn-Gleise (S1/S11) mitnutzen, zwischen Ahrensburg-Gartenholz und Bad Oldesloe die Fernbahngleise. Die S4 wird dann zwischen Hamburg-Altona und Ahrensburg in der Hauptverkehrszeit im 10-Minuten-Takt fahren, bis Bargteheide im 20-Minuten-Takt und bis Bad Oldesloe im Stundentakt. Für die S4 werden zudem zusätzliche Haltestellen errichtet. In Hamburg sind das: Wandsbek Rathaus, Bovestraße, Holstenhofweg und Pulverhof. Die RB81 wird durch die S4 ersetzt. So ergibt sich eine bessere Ausnutzung der beschränkten Kapazitäten des Hamburger Hauptbahnhofs, dessen Fern- und Regionalbahnteil überlastet ist, während die S-Bahn-Gleise noch zwei weitere Linien, eine davon die S4, aufnehmen können. Das Projekt S4 wurde 2018 in den „Vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans hochgestuft. Ende 2019 erfolgte die Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund, Bahn, Hamburg und Schleswig-Holstein. Der Bund übernimmt mit rund 84 Prozent einen Großteil der auf rund 1,85 Milliarden Euro geschätzten Gesamtkosten.
Moin,
Mittlerweile haben wir ja schon Ende Juni und die RB81 ist immernoch ein Komplettversagen was die Qualität und Pünktlichkeit dieser Strecke abgeht.
Die schon im vorherigen Artikel
https://www.buschhueter.de/fahrplan-2023-einiges-anders-bei-der-rb81/
angesprochenen Verstärkerzüge/R8x halten immer noch nicht in Rahlstedt auch wenn ein vorheriger RB81 ausgefallen ist, die Klimaanlagen in den Zügen sind hoffnungslos überfordert und Zugausfälle zu den Stoßzeiten passieren gerne mal mehr als einmal in der Woche, die angesprochenen SEV Busse sind auch nur Schall und Rauch.
Bei einem Anruf meinerseits war der DBSH nicht einmal bekannt das der vorherige Zug ausgefallen ist und war laut deren System angeblich pünktlich da, der gut gefüllte Bahnsteig deutete eher auf das Gegenteil.
Gibt es aktuell Pläne diese Misstände bei der Bahn kurz bis mittelfristig zu beheben?
Mfg. Sören
Ich fahre selbst fast täglich mit der RB81. Von Komplettversagen würde ich nicht sprechen, aber Qualität und Pünktlichkeit der RB81 sind sehr durchwachsen. Ich fahre häufig sehr pünktlich mit der RB81, mache aber auch negative Erfahrungen, zuletzt am Mittwoch, als ich rund 40 Minuten Verspätung mit der RB81 hatte. Ärgerlich sind auch die häufigen Türstörungen, und dass die Klimaanlage überall einwandfrei funktioniert, kann ich auch nicht bestätigen. Die DB Regio SH, die hier mittlerweile nur noch im Auftrag der S-Bahn Hamburg GmbH fährt, muss hier deutlich besser werden. Ich trage meine Kritikpunkte regelmäßig der S-Bahn Hamburg als Auftragnehmerin der Stadt vor.
Einschränkungen im Betrieb der RB81 hängen nicht nur, aber auch mit den Bauarbeiten für die neue S-Bahn-Linie S4 zusammen. Dabei wird versucht, den Betrieb der RB81 weitestgehend aufrechtzuerhalten. Dass der RE8X-Halt in Rahlstedt angekündigt wurde, als Ersatz für die ausfallenden Verstärkerzüge, dann aber doch nicht realisiert wurde, weil der ganze Zug wegen derselben Bauarbeiten auch nicht fahren konnte, ist sehr ärgerlich. Laut Fahrplan sollen die Verstärkerzüge (15-Minuten-Takt in den Hauptverkehrszeiten) ab 31. Juli 2023 erst einmal wieder fahren. Wir dürfen gespannt sein, ob das dann auch wirklich so kommt.
Hallo Herr Buschhüter,
in den Lageplänen ist im Bereich Straße Höltigbaum – Glindkamp und später nochmal im Verlauf von der Tunneltalbrücke bis fast zur Landesgrenze eine blau eingezeichnete Änderung eingetragen. Da ist offenbar eine Baustraße zur Erreichbarkeit der Baustelle im Naturschutzgebiet.
Gerade im Bereich Glindkamp/Gastkamp soll die Baustraße im Bereich eines kleinen unbefestigten Alleeweges (verläuft zwischen Pferdekoppel und großer Wieseim rechten Winkel zur Bahntrasse) verlaufen. Ich bezweifele, dass dieser Weg danach noch so aussehen wird, wie heute.
Das ist alles ein Naturschutzgebiet und es ist leider nicht zu vermeiden, dass der Ausbau zu Einschränkungen dort führt, aber es sollten nicht – wie sonst bei allen Baumaßnahmen üblich – alle Bäume in diesem Bereich gefällt werden. Dieser Verlust kann nie wieder gutgemacht werden und bedeutet massive Eingriffe!
Diese sollten aber so gering wie möglich gehalten werden. Auch im Bereich der Tunneltalbrücke ist so eine Baustraße vorgesehen. Auch hier – und eigentlich im gesamten Bereich Brücke Höltigbaum bis hinter die Tunneltalbrücke – erwarte ich auch Abholzungen von Baumbeständen, die im Plan nicht gelb markiert wurden. Das muss unbedingt verhindert werden!
Viele Grüße Alexander D.
Bei den Blauzeichnungen (Unterlage 3 – Lagepläne) handelt es sich um Änderungen im Vergleich zum vorherigen Planungsstand. Nach meinem Verständnis handelt es sich hier nicht in erster Linie um eine Baustraße, die später wieder zurückgebaut wird, sondern um den Glindkamp, der weitestgehend bahnparallel neu angelegt werden muss, weil die S-Bahn-Gleise dort verlegt werden, wo heute überwiegend der Glindkamp verläuft. Die Baustraßen und Baustelleneinrichtungsflächen sind in gesonderten Plänen vermerkt (Unterlage 10). Bei der ganzen Planung wird größtmöglich auf den Naturschutz Rücksicht genommen. Baumfällungen werden vermieden, wo es vermeidbar ist.
Lieber Herr Buschhüter,
was ich im Zusammenhang mit dem Umbau der Strecke Hamburg Lübeck unbefriedigend finde, sind die Gewebeflächen zwischen Hamburg und Stapelfeld. Da werden – mit gutem Autobahnanschluß – große bisher landwirtschaftlich genutzte Flächen versiegelt, ohne daß es eine Anbindung an das nahe Schienennetz gibt. Derartige Gewerbegebiete sollte es in Zukunft nicht mehr geben: die sollten nur noch zulässig sein, wenn unmittelbarer Schienenanschluß gewährleistet ist.
Ein interessanter Gedanke, dem ich einiges abgewinnen kann. Allerdings gibt es ja auch direkt an der Strecke Lübeck-Hamburg Gewerbegebiete mit Gleisanschluss, wo aber seit Jahrzehnten (Industriestammgleis Ahrensburg) oder praktisch noch nie (Gleisanschlüsse Gewerbegebiet Sandkamp, Bad Oldesloe) ein Zug gefahren ist. Was es also auch braucht ist, dass der Einzelwagenverkehr im Vergleich zum Transport per Lkw wieder konkurrenzfähig wird.
Guten Tag Herr Buschhüter,
nach so langer Zeit – und aus aktuellem Anlass /Atommüll – möchte ich hier auf diesem “Kanal” noch einmal unsere Bedenken (s. auch 2018) zum geplanten S4-Projekt ausführen.
Zunächst für jederman online vom Hamburger Abendblatt 14.4.2018:
https://www.abendblatt.de/hamburg/article214015137/Buerger-in-Angst-vor-Atomtransporten-durch-Hamburgs-Osten.html
Bei der damligen ÖPD wurden wir seitens der SPD/GÜNEN öffentlich “beruhigt”, dass es keine Atommüll Transporte mitten durch unsere Orte Rahlstedt, Ahrensburg u.v.a. geben wird – und wir mögen bitte damit aufhören die Bevölkerung damit hinters Licht zu führen bzw. zu “beunruhigen”.
Berichte nun aktuellim Fernsehen bringt mich nochmal dazu daran zu erinnern
Warum schicke ich es in die Runde?
• Kernkraftwerk Olkiluoto 3 / in Finnland … der drittgrößte Reaktor der Welt….(nach China)
• https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Olkiluoto#/media/Datei:OL3.jpg
• Am 17. April 2023 (in 2 Tagen) geht der Reaktor Olkiluoto 3 in Finnland ans Netz – ein neuerer Bautyp >>>>> mit angeschlossenem Endlager.
Die Endlagersuche für weltweite „Entsorgung“ nimmt ja nach wie vor an Tempo zu, auch bei uns…
https://www.endlagersuche-infoplattform.de/webs/Endlagersuche/DE/Radioaktiver-Abfall/Entsorgungsoptionen/entsorgungsoptionen_node.html
Also wird es KEINE dieser Transporte durch unsere Ortschaften geben?
Das UVPG-Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde am 4.1.2023 geändert, dementsprechend nun die “neuen” geänderten Planungen der DB.
Frage und Bitte: Könnten Sie uns für den Rahlstedter Bereich einmal eine DB-Animation zukommen lassen, wie der Bahnhof mit 4 Spuren und 5-6 Meter hohen Schallwänden dann ausseheh wir?
Bitte auch auf diesem Portal einmal eine Zahl nennen, wieviele private Grundstücke und Betriebe von Enteignung/Zwangsverkauf o.ä. betroffen sein werden bzw. schon sind?
Ich glaube einfach, dass von unseren ca. 100.000 Rahlstedtern nur ganz Wenige wissen, was uns mit diesem ca. 1,9 Mrd. Projekt WIRKLICH blüht…
Bin gespannt und freue mich auf Ihre Antwort.
Mit dem Bau der S4 “blüht” Rahlstedt eine deutlich bessere Nahverkehrsanbindung. Die allermeisten Rahlstedterinnen und Rahlstedter freuen sich darauf, sie halten die S4 zu Recht für längst überfällig. Mit der S4, die von/bis Rahlstedt weitestgehend im 10-Minuten-Takt verkehren wird, wird sich die Bahnanbindung Rahlstedts im Vergleich zur heutigen Verbindung mit der selten fahrenden Regionalbahn deutlich verbessern. Die S4 wird einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende im Hamburger Nordosten leisten. Zusätzliche Haltestellen und umsteigefreie Verbindungen über den Hauptbahnhof hinaus tragen außerdem dazu bei.
Ich halte die Diskussion um Atommülltransporte auf der Strecke Lübeck-Hamburg für Panikmache. In keinem Fall werden durch den Bau der S-Bahn-Linie S4 Atommülltransporte ermöglicht. Mit dem Projekt S4 werden Gleise für eine neue S-Bahn-Strecke gebaut. Auf diesen Gleisen findet kein Güterverkehr statt. Wenn es Gründe und Anlässe gibt, Atommülltransporte über die Bahnstrecke Lübeck-Hamburg durchzuführen, dann ist dies auch jetzt schon möglich. Der Bau der S4 ändert daran nichts. Ich sehe diese Gründe aber nicht: Es gibt weder deutsche Atomkraftwerke nördlich von Rahlstedt, noch Atommüllendlager. Und Skandinavien wird unseren Atommüll ganz gewiss nicht haben wollen, genauso wenig wie wir deren.
In diesem Zusammenhang ist nur zu begrüßen, dass heute auch die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Denn mit jedem weiteren Tag ihres Betriebs würde mehr Atommüll produziert, der schlussendlich zu einem noch zu findenden deutschen Endlager transportiert werden muss.
Visualisierungen zum zukünftigen Bahnhof Rahlstedt finden Sie hier: https://www.s-bahn-4.de/mediathek (Visualisierung: Station Rahlstedt). In der Mediathek finden Sie auch die aktuellen Planungsunterlagen, aus denen der für den Bau der S4 notwendige Grunderwerb hervorgeht. Abschließend steht der notwendige Grunderwerb allerdings erst mit dem Vorliegen eines rechtskräftigen Planfeststellungsbeschlusses fest.
Guten Abend Herr Buschhüter,
ersteinmal vielen Dank für Ihre fixe Antwort.
Nach Ihrem ersten Absatz “blühen” uns also rosige Zeiten… schau`n wir mal, was bei der “4-spurigen” Trasse mit den später bis zu ca. 835 Meter langen Zügen – bis zu 120 Mal am Tag (!) INSGESAMT für Verbesserungen der Bürger herauskommt.
Hier meine ich NICHT die Pendler – sondern alle direkt betroffenen Anwohner, Betriebe und natürlich die Naturschutgebiete entlang der Strecke….
Danke zunächst für die übersichtliche Zusammenfassung – vom 14.4.23, 5.4.23 und allen vorherigen Monate/Jahre.
Wenn ich die Unterlagen bzgl. des “notwendigen Grunderwerbs” – später studiert habe (ich gehe mal davon aus, dass ca. über 100 Betroffene nicht “freiwillig” verkaufen werden) bin ich wieder hier auf diesem Portal zu finden.
Und Danke hierfür –
Zitat: “Es gibt weder deutsche Atomkraftwerke nördlich von Rahlstedt, noch Atommüllendlager (weiß jeder). Und Skandinavien wird unseren Atommüll ganz gewiss nicht haben wollen, genauso wenig wie wir deren.”
Prima – damit haben Sie wenigstens mich ein klein wenig “beruhigt”… Bis bald
mfg
W.Trede
Vielen Dank für Ihr Feedback. Noch ein paar Anmerkungen:
Die Sorge vor 835 m langen Güterzügen kann ich nicht nachvollziehen. Bei gleichbleibendem Frachtaufkommen bedeuten längere Züge erst einmal weniger Züge. Ich kann daran nichts Schlimmes finden. Zumal bei den Lärmemissionen von Güterzügen in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht wurden. Und wenn durch längere Züge die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn gegenüber dem Transport auf der Straße steigt, dann auch nicht. In jedem Fall führen nicht zwei separate Gleise für die S4 zu mehr Güterverkehr auf der Strecke Lübeck-Hamburg, sondern andere Umstände:
Der Belttunnel, der den Weg zwischen Hamburg und Skandinavien um 160 km verkürzt (im Vergleich zur Jütland-Route). Güterzüge, die heute schon fahren, aber über Elmshorn, kommen dann in Lübeck an, haben von dort aus aber auch die Möglichkeit, über Bad Kleinen/Schwerin Richtung Südosten “abzubiegen”, was bei der bisherigen Streckenführung nicht der Fall ist, da geht alles durch Hamburg. Die Strecke Lübeck-Bad Kleinen-Schwerin wird dafür ausgebaut. Aber Verkehre von/nach Hamburg und Richtung Südwesten fahren weiterhin durch Hamburg, dann zukünftig aber durch Rahlstedt und Wandsbek statt derzeit durch Lokstedt und Barmbek (Güterumgehungsbahn). Allerdings wäre auch auf der vorhandenen Strecke schon heute mehr Schienengüterverkehr möglich. Nur mit einem Ausbau der Strecke (für die S4) gibt es aber deutlich mehr und besseren Lärmschutz, der sich dann am prognostizierten Verkehr auf allen vier Gleisen bemisst. Auch das ist gut für die Anliegerinnen und Anlieger der Strecke. Oder anders: Kein S4-Ausbau = kein besserer Nahverkehr, aber trotzdem mehr Güterverkehr und kein besserer Lärmschutz.
Wenn es gelingt, dass das seit Jahrzehnten formulierte und allseits unterstützte politische Ziel, Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, endlich mal gelingt.
Was den notwendigen Grunderwerb angeht, so war es zumindest im Planfeststellungsabschnitt 1 (Hasselbrook – Luetkensallee) so, dass der recht zügig erfolgreich umgesetzt werden konnte. Jedenfalls wird dort ja bereits im gesamten Abschnitt gebaut. Ich bin sehr zuversichtlich, dass dies auch in den weiteren Planfeststellungsabschnitten gelingen wird.
Der erste Spatenstich ist schon im Mai 2021 erfolgt, nicht 2022.
Vielen Dank für den zutreffenden Hinweis. Ich habe die entsprechende Textstelle angepasst. Zeitzone ist auch korrigiert… 😉 Nur die “Modertaion” bekomme ich nicht weg. Ich arbeite daran.