Gute Nachrichten für alle Schwimmfreunde in Rahlstedt: Das Hallenbad wird nach der umfangreichen Rundum-Erneuerung und Erweiterung am 4. August 2018 wiedereröffnet. Und noch mehr: Bis 2021 wird Rahlstedt ein neues, ganzjährig geöffnetes und beheizbares Freibad erhalten. Im Jugendpark Rahlstedt wird zudem ein völlig neuer Spielplatz entstehen. Und am Wiesenredder erhält die Natur ein Stück Raum zurück. Daneben können 130 bis 150 neue Wohnungen entstehen.
Am Montag, 9. Juli 2018 machten sich Finanz- und Bezirkssenator Dr. Andreas Dressel, die Vorsitzende der SPD-Bezirksfraktion Wandsbek, Anja Quast, und die Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter, Astrid Hennies, Dora Heyenn und Ekkehard Wysocki sowie die SPD-Bezirksabgeordneten Carmen Hansch, Michael Ludwig-Kircher, Marlies Riebe, Frank Rieken und Ortwin Schuchardt vor Ort im neuen Hallenbad ein Bild vom Fortgang der Bauarbeiten.
Alle Einzelheiten im Überblick:
1. Das rundum erneuerte und erweiterte Hallenbad
Das Rahlstedter Hallenbad wird nach einer umfangreichen Rundum-Erneuerung und Erweiterung am 4. August 2018 wiedereröffnet. Zum einen wurde das alte Hallenbad einer umfangreichen Betonsanierung unterzogen. Zum anderen wurde vor dem Bestandsgebäude eine Trainingshalle mit einem Kursbecken (12,50 m x 7,00 m) angebaut. Das Hallenbad Rahlstedt wird damit Hamburgs erstes und einziges Kursbecken mit einem Hubboden für eine variierbare Wassertiefe haben, so dass hier eine vielfältige Nutzung möglich ist. In der Trainingshalle werden verschiedene Aqua-Fitness- und Kursangebote untergebracht. Zusätzlich liefert der Neubau auch weitere Vorteile: So können sich die Wassersportler beispielsweise auf ein Soundsystem freuen, dass bei Aqua Power oder Aqua Kickpunch ordentlich den Takt vorgibt. Für Schwimmer ergibt sich durch die Entzerrung der unterschiedlichen Nutzungen deutlich mehr Platz in der großen Schwimmhalle. Übrigens: Trotz der Erweiterung bleibt es beim bisher gültigen Preisniveau für das Hallenbad Rahlstedt.
2. Das neue Ganzjahresfreibad
Bis 2021 wird das Hallenbad um ein ganzjährig geöffnetes, beheizbares Freibad mit Liegewiese und Wasserspielbereich erweitert. Das neue Freibad wird hinter dem Hallenbad entstehen, dort, wo sich jetzt noch der Bauspielplatz befindet. Der Beginn der weiteren Ausbaumaßnahmen ist für 2019 vorgesehen. Mit dem Bau des Ganzjahresfreibads geht die Verlagerung des Freibads am Wiesenredder an den zentral gelegenen Standort in der Rahlstedter Bahnhofstraße einher. Das Freibad war bislang nur in den Sommermonaten (ca. 3,5 Monate im Jahr) und bei schönem Wetter geöffnet. Die Zusammenlegung der Badstandorte ist für den Spätsommer 2020 geplant, zeitgleich mit der Neueröffnung des neuen Ganzjahresfreibads. So kommen die Rahlstedter schon ab 2020 in den Genuss einer ganzjährigen Freibadsaison.
Eine Rahlstedter Besonderheit: Während der Hamburger Sommerferien soll zukünftig im neuen Hallen- und Freibad Rahlstedt nur der günstige Freibad-Eintrittspreis erhoben werden (aktuell 3,20 Euro für Erwachsene, 1,60 Euro für Kinder unter 16 Jahre). Zum Freibadpreis kann dann auch das Hallenbad genutzt werden.
3. Ein neuer Spielplatz im Zentrum Rahlstedts
Als Ersatz für den Bauspielplatz wird im Jugendpark Rahlstedt, vis-à-vis vom bisherigen Standort, ein komplett neuer Spielplatz entstehen. Mit den Bauarbeiten soll bereits Anfang 2019 begonnen werden, so dass er zur Verfügung steht, sobald im Herbst 2019 mit den Bauarbeiten für das neue Freibad begonnen wird. Das Fehlen eines attraktiven Spielplatzes im Zentrum Rahlstedts ist insbesondere von jungen Familien in letzter Zeit zunehmend kritisiert worden. Mit dem neuen Spielplatz wird die Angebotslücke geschlossen. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass der alte Bauspielplatz geöffnet bleibt, bis der neue Spielplatz fertig ist.
4. Mehr Natur am Wiesenredder
Auf dem Freibadgelände am Wiesenredder ist die Stellau bislang in ganzer Länge verrohrt. Nach dem Umzug des Freibads in die Rahlstedter Bahnhofstraße soll der bisher verrohrte Bachlauf der Stellau als Oberflächengewässer renaturiert werden. Damit wird am Wiesenredder eine attraktive und ökologisch wertvolle Naherholungsfläche geschaffen, die sich optimal in die Umgebungslandschaft einfügt und diese deutlich aufwertet. Die Natur erhält hier Raum zurück.
5. Platz für neue Wohnungen und einen weiteren Spielplatz
Für das alte Freibadgelände am Wiesenredder wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Auf einer Teilfläche sollen künftig 130 bis 150 Wohneinheiten, davon 30 Prozent als öffentlich geförderte Wohnungen, entstehen. Mehr als die Hälfte der bisherigen Freibadflächen wird zu einem Spielplatz sowie für Baum- und Wiesenbestand entwickelt werden. Das Bebauungsplanverfahren wird mit der gesetzlich vorgeschriebenen Bürgerbeteiligung einhergehen.
Was sagt die SPD dazu?
Stellungnahme der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter, Astrid Hennies, Dora Heyenn und Ekkehard Wysocki:
„Wir freuen uns, dass der Bäderstandort Rahlstedt weiter gestärkt wird. Nach der Modernisierung und Erweiterung des Hallenbads, das in wenigen Wochen neu eröffnet wird, wird Rahlstedt bis 2021 auch noch ein neues, dann sogar ganzjährig nutzbares Freibad erhalten. Uns ist bewusst, dass viele Rahlstedter schöne Kindheitserinnerungen an den bisherigen Freibadstandort am Wiesenredder haben. Gleichzeitig sind wir überzeugt davon, dass mit dem neuen Freibad allen Schwimmfreunden, dem Vereinssport und Familien und Kindern ein sehr gutes und zukunftsorientiertes Angebot in zentraler Lage gemacht wird, von dem der ganze Stadtteil profitieren wird. Auch auf zwei neue attraktive Spielplätze dürfen wir uns freuen, einer als Ersatz für den bisherigen Bauspielplatz hinter dem Hallenbad in dessen unmittelbarer Nachbarschaft und ein zweiter, zusätzlicher am Wiesenredder, wo mit der renaturierten Stellau auch eine neue Naherholungsfläche neben 130 bis 150 neuen Wohnungen entstehen soll. Über die Einzelheiten wird in den nächsten Wochen und Monaten noch mit der Rahlstedter Bevölkerung diskutiert werden. Wichtig ist uns vor allem, dass das alte Freibad weiterbetrieben wird, bis das neue in Betrieb gehen kann. Es wird keine Lücke in der Freibadversorgung in Rahlstedt geben.“
Pressemitteilung der Behörde für Umwelt und Energie vom 4. Juli 2018
Quelle: http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/11311466/2018-007-04-bue-schoener-baden-rahlstedt/
Schöner baden in Rahlstedt
Hallenbad an der Bahnhofstraße wird um ein großes, ganzjährig geöffnetes Freibad erweitert – 10 Millionen Euro Investitionen in Wandsbeker Badestandort
4. Juli 2018 12:30 Uhr
Das Hallenbad an der Rahlstedter Bahnhofstraße wird von Bäderland aufwendig ausgebaut. Bis 2021 wird das Bad um ein ganzjährig geöffnetes, beheizbares Freibad mit Liegewiese und Wasserspielbereich erweitert. Aktuell werden bereits Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Hallenbad umgesetzt, unter anderem der Anbau eines innovativen Kurs- und Trainingsbeckens mit Hubboden. Der Beginn der weiteren Ausbaumaßnahmen ist für 2019 vorgesehen. Insgesamt ist ein Etat von rund 10 Millionen Euro für den Ausbau eingeplant. Der Freibadbesuch in Rahlstedt ist trotz der kommenden Baumaßnahmen lückenlos gesichert.
Umweltsenator Jens Kerstan: „Ich freue mich sehr darüber, dass in Hamburg entgegen dem Bundestrend Bäder gebaut, modernisiert und erweitert werden. Ebenso wie die Runderneuerung der Alsterschwimmhalle wird auch die Bündelung der Schwimmmöglichkeiten in Rahlstedt zu einer deutlichen Verbesserung des Badeangebotes in Hamburg führen. Rahlstedt bekommt ein qualitativ hochwertiges und vielseitiges Freizeit-, Sport und Gesundheitsbad. Das ist ein bedeutender Beitrag zum Erhalt und der Steigerung der Lebensqualität in Wandsbek.“
Bäderland-Geschäftsführer Dirk Schumaier: „Mit dem Ausbau und der Modernisierung bieten wir den Bewohnern Rahlstedts zukünftig noch bessere Möglichkeiten des sportlichen Schwimmens sowie der familiengerechten Freizeitgestaltung. Wir investieren nicht nur in den Ausbau des Bad-Standortes, sondern wollen ebenso einen Beitrag leisten, die Attraktivität Rahlstedts als zukunftsorientierten Stadtteil im Hamburger Osten zu stärken.“
Wandsbeks Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff: „Für Rahlstedt als größten Hamburger Stadtteil ist ein modernes und erreichbares Freibadangebot unerlässlich. Daher ist es wichtig, dass das Freibad am Wiesenredder bis zur Neueröffnung des Ganzjahresfreibades am Hallenbad erhalten bleibt.
Mit dem Bau des Ganzjahres-Schwimmbads geht die Verlagerung des Freibads am Wiesenredder an den zentral gelegenen Standort in der Bahnhofstraße einher. Das Freibad war bislang nur in den Sommermonaten (ca. 3,5 Monate im Jahr) und bei schönem Wetter geöffnet. Die Zusammenlegung der Badstandorte ist für den Spätsommer 2020 geplant, zeitgleich mit der Neueröffnung des neuen Ganzjahresfreibads. So kommen die Rahlstedter schon ab 2020 in den Genuss einer ganzjährigen Freibadsaison.
Grundlage für den Ausbau des Badestandortes ist der Beschluss der Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnungsbau mit der Weisung an das Bezirksamt Wandsbek, einen Bebauungsplan für den Bereich des Freibades Rahlstedt am Wiesenredder aufzustellen. Hier sollen auf einer Teilfläche der heutigen Freibadfläche künftig 130-150 Wohneinheiten, davon 30 Prozent als öffentlich geförderte Wohnungen, entstehen. Mehr als die Hälfte der dann einstigen Freibadflächen werden zu einem Spielplatz sowie für Baum- und Wiesenbestand entwickelt werden.
Gleichzeitig wird der Ausbau zum Anlass genommen, den bisher verrohrten Bachlauf der Stellau als Oberflächengewässer zu renaturieren. Damit wird am Wiesenredder eine attraktive und ökologisch wertvolle Naherholungsfläche geschaffen, die sich optimal in die Umgebungslandschaft einfügt und diese deutlich aufwertet.
Herr Heineke hat das in seinem Kommentar bereits ganz gut abgebildet. Trotzdem noch ein paar ergänzende Worte. Ich schätze Sie, Herr Buschhüter, als wichtigen und impulsgebenden Abgeordneten für unseren Stadtteil und begrüße es ebenfalls, dass Sie die neuen Medien in Ihre Berichterstattung so start einbeziehen.
Trotzdem. Hier wurde im Vorwege zuviel geredet, zuviel dementiert. Von Bäderland, aber auch von der Politik. Und jetzt kommt am Ende doch alles so, wie es bereits seit 3 Jahren geplänkelt wird.
Die Bürger für dumm verkauft, statt die Wahrheit anzuerkennen und auszusprechen. Und jetzt wird alles in Watte gepackt und schöngeredet. Wird schon klappen. Bei einigen bestimmt. Bei mir und vielen anderen sicher nicht!
Die Ideen für ein Ganzjahresfreibad in Rahlstedt sind seit etwa zwei bis drei Jahren im Stadtteil bekannt. Über sie wurde im Regionalausschuss Rahlstedt gesprochen, es wurde dazu (einstimmig) ein Beschluss gefasst und von der Bezirksversammlung bestätigt, Bäderland Hamburg hat hierzu sowohl im Regionalausschuss als auch in der Stadtteilversammlung Großlohe jeweils öffentlich vorgetragen. Hierüber hat auch die Anzeigenpresse berichtet. Die Ideen waren aber nicht spruchreif, solange keine Grundsatzentscheidung dazu getroffen wurde. Im Stadtteil wurden von interessierten Kreisen derweil Gerüchte gestreut, wonach die Schließung des Freibads unmittelbar bevorstünde. Hierzu wurde seit 2016 sowohl von Bäderland als auch von meinen SPD-Kollegen und mir wiederholt gesagt, dass das Freibad am Wiesenredder aktuell von keinen Veränderungen betroffen ist und in der heutigen Form in den nächsten Jahren weiter betrieben wird. Und genauso ist es ja auch, nachdem nun die Grundsatzentscheidung getroffen wurde: Das Freibad wird solange weiterbetrieben, bis es durch das neue Ganzjahresfreibad abgelöst wird. Eine Angebotslücke wird es nicht geben.
„Die Ideen waren aber nicht spruchreif, solange keine Grundsatzentscheidung dazu getroffen wurde.“
-> Aber genau diese Art von Faktenschaffung (vor der öffentlichen Bekanntgabe) ist es doch welche jetzt von der Öffentlichkeit kritisiert wird. Zu Unrecht? Man hätte schon seit Jahren mit offeneren Karten spielen müssen.
„heutigen Form in den nächsten Jahren weiter betrieben wird.“
-> Hat Bäderland wiederholt öffentlich (Facebook) geäußert. Mehrfach auch in diesem aktuellen Jahr 2018. „Nächste Jahre“ bezieht sich nun also auf zwei. Aha. Kann man so auslegen. Unglücklich.
Unter dem Strich ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht bestimmt nachvollziehbar beide Standorte zusammenzulegen. Das dabei attraktive Fläche für den Wohnungsbau entsteht – netter Nebeneffekt. Was stört? Die öffentlichen Dementis – und dabei bleibe ich. Die Politik hat hier kein gutes Bild abgegeben.
Wir lassen das mal so stehen. Die Meinungen sind ausgetauscht.
Da wird das Ortszentrum Rahlstedt um eine Attraktion reicher. Die Zusammenlegung beider Bäder ist betriebswirtschaftlich sehr naheliegend. Vorteilhaft ist auch, dass Schwimmfreunde diesen Standort fußläufig bzw. mit dem Fahrrad und ÖPN gut erreichen können. Für Autofahrer bieten sich im Ortszentrum drei noch aufnahmefähige Parkhäuser an. Künftig wird das „Stadtrad“ die Mobilität im Ortskern noch erleichtern.
Wenn danach auf dem heutigen Freibadgelände am Wiesenredder mit der renaturierten Stellau der Natur etwas zurückgegeben wird, ist das eine Winzigkeit im Vergleich zu der geschützten Naturfläche, die für den Wohnungsbau aufgegeben werden soll. Die daneben auszuweisende Spielplatzfläche ist gesetzlich verlangter Bestandteil des Wohnungsbaus und wird keinesfalls als wohltätige Bereicherung des Stadtteils nach Verlagerung des Freibads wahrgenommen.
Die von der Senatskommission beschlossenen Vorgaben beziehen sich nicht auf den ruhenden Verkehr, der bei Wohnungsbauvorhaben immer betroffen ist. Dies überlässt die Senatskommission dem noch auszuwählenden Vorhabenträger. Damit ist absehbar, welche zusätzlichen Belastungen auf die umgebenden Straßen zukommen. Da ist segensreich, dass auf den umgebenden Verkehrswegen neben den Gehwegen keine Radwege vorhanden sind. So bleiben auf den Fahrbahnen abgestellte und fahrende Fahrzeuge konfliktträchtig beieinander.
Wenn neben dem Wohnungsbau und einem Spielplatz auch noch Flächen für Baum- und Wiesenbestand entwickelt werden sollen, sind für die Wohnbebauung nur mehr-geschossige Bauten vorstellbar. Man darf gespannt sein, welche Gebäudehöhen an diesem Standort als stadtplanerisch verträglich angeboten werden.
Für den Moment bleibt nur, den von der Senatskommission für die Fläche am Wiesen- redder verlangten Bebauungsplan abzuwarten und zu hoffen, dass darin auf die vorgetragenen Sachverhalte eingegangen wird.
Ich freue mich, dass Sie die Idee eines Ganzjahresfreibads am Standort des Hallenbads im Zentrum Rahlstedts unterstützen.
Was die zukünftige Nutzung des Geländes am Wiesenredder angeht, so ist es so, dass etwas mehr als die Hälfte der Fläche am Wiesenredder für Wohnungsbau vorgesehen ist. Auf der anderen „Hälfte“ (keine Winzigkeit!) wird die hier bislang verrohrte Stellau renaturiert, ein Baum- und Wiesenbestand entwickelt und ein Naherholungsgebiet mit Spielplatz geschaffen. Bei dem Spielplatz handelt es sich um einen zusätzlichen öffentlichen Spielplatz und nicht um einen Spielplatz, der als Bestandteil des Wohnungsbaus ohnehin gesetzlich vorgeschrieben ist.
Die berechtigte Frage des ruhenden Verkehrs ist im erst noch durchzuführenden Bebauungsplanverfahren näher zu untersuchen und zu klären.
Ich habe in meinem Kommentar gesagt: Wenn der Natur mit der Renaturie-rung der Stellau ein Stück zurückgegeben wird, ist das eine „Winzigkeit“ gegenüber dem Wegfall geschützter Flächen für den Wohnungsbau. Wenn die übrige Freibadfläche als Naherholungsgebiet mit öffentlichem Spielplatz entwickelt werden soll, bleibt diese Fläche selbstredend der Natur erhalten.
Zum ruhenden Verkehr ist der Vorhabenträger zu nichts verpflichtet, die Politik wird mithin seine Absichten zur Kenntnis nehmen, später aber feststellen, dass der ruhende Verkehr die umgebenden Straßen übermäßig
belastet und dies dann an die Polizei zur Regelung weiterreichen. So war der
Verlauf an der Kielkoppelstr. 16, Sie werden sich ungern erinnern.
.
Der Unterschied zum Fall Kielkoppelstraße 16 besteht darin, dass hier ein Bebauungsplan erst noch aufgestellt werden muss, in dem dann zum Beispiel auch Festsetzungen zum ruhenden Verkehr getroffen werden können, wenn man dies für notwendig und sinnvoll hält.
Zum ruhenden Verkehr steht fest, dass allein der Bauherr zu verantworten und zu entscheiden hat, ob und in welcher Anzahl er Stellplätze in seinem Projekt berücksichtigt. Im Bebauungsplanverfahren kann mithin lediglich untersucht und geklärt werden, ob das Stellplatzangebot im umgebenden öffentlichen Straßenraum ausreichend ist. Das Ergebnis wird aber für den Bauherrn bedeutungslos sein.
Das ist so nicht ganz korrekt: Man kann in einem Bebauungsplan auch Festsetzungen zum ruhenden Verkehr treffen, konkret „Flächen für Stellplätze und Garagen mit ihren Einfahrten“ festsetzen (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB). Und im Zusammenhang mit einem (ggf. vorhabenbezogenen) Bebauungsplan können mit dem Bauherrn in einem städtebaulichen Vertrag auch Regelungen hinsichtlich der Anzahl der zu schaffenden Stellplätze verbindlich vereinbart werden. Wie gesagt, wenn man dies für notwendig und sinnvoll hält.
Da sind wir „bei des Kaisers Bart“ angekommen:
Wenn der Senat die Stellplatzpflicht abgeschafft hat, wird er kaum Bebauungspläne zulassen, in denen mit Hinweis auf § 9 BauBG Stellplätze verlangt werden.
In einem städtebaulichen Vertrag kann man selbstverständlich auch freiwillige Leistungen des Bauherrn vereinbaren, wenn – wie gesagt – Rechtssicherheit dies gebietet bzw. sinnvoll macht.
Die Stellplatzpflicht wurde abgeschafft, damit statt pauschaler Vorgaben individuelle Lösungen im Einzelfall zum Tragen kommen können. In der entsprechenden Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft (Drs. 20/9751, Seite 2) heißt es hierzu ausdrücklich:
„Nach einer Aufhebung der Stellplatzpflicht bei Wohnungsbauvorhaben haben die Bezirksämter – neben einer Beratung der Bauherrinnen und Bauherren im Hinblick auf die nach wie vor gewollte Herstellung von Stellplätzen entsprechend dem Verkehrsaufkommen des jeweiligen Vorhabens – die Möglichkeit, im Einzelfall Stellplätze über einen städtebaulichen Vertrag zu vereinbaren. Bei Befreiungen von den Festsetzungen eines Bebauungsplans kann im Einzelfall als Auflage die Herstellung von Stellplätzen in ausreichender Zahl gefordert werden. Vor diesem Hintergrund wird die Frage der ausreichenden Stellplatzherstellung auch weiter Erörterungsgegenstand in den bezirklichen Gremien sein können, wenn sich diese mit den jeweiligen Wohnungsbauvorhaben befassen. Die zuständige Fachbehörde wird die Bezirke bei der Anwendung der neuen Rechtslage beratend unterstützen.“
Hallo Herr Buschhüter,
auch wenn es für die Region Rahlstedt-Ost schade ist, kann man die Entscheidung aus betriebswirtschaftlicher Sicht vielleicht nachvollziehen. Wenn aber dann im Sommer die Leute in das Regionalbad Rahlsredt ausweichen, sind dort überhaupt genügend Parkplätze für die Besucher vorhanden? Es werden sicherlich nicht alle mit Bus, Bahn oder Fahrrad an kommen und der Parkplatz wird auch noch von dem gegenüber liegenden Restautant Tunici mit benutzt. Sollte man nicht eventuell noch eine Erweiterung oder eine Teifgarage wie beim Freizeitbad Festland in der Holstenstrasse mit in Erwägung ziehen?
Mit freundlichem Gruß
Axel Möller
Lieber Herr Möller,
der Standort des Hallenbads und zukünftig auch des Ganzjahresfreibads wird über 50 Stellplätze verfügen. Bereits mit der bevorstehenden Fertigstellung der aktuellen Umbaumaßnahmen wird die bisherige Stellplatzzahl von 39 um 11 auf 50 erhöht. Außerdem ist der Standort aufgrund seiner zentralen Lage sehr gut mit dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Hierfür wird aktuell auch die Anzahl an Fahrradstellplätze auf 150 verdoppelt. Wenn sie nicht gerade vordringlich von den dortigen Nutzern benötigt werden, stehen am Sportpark Rahlstedt weitere Stellplätze zur Verfügung. Von dort sind es nur rund 300 Meter Fußweg zum Schwimmbad.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter
Man hätte natürlich auch das vorhandene Freibad sanieren und (wieder) beheizen können. Man hätte das Freibad einfach da belassen können, wo es seit Jahrzehnten steht. Aber dann könnte man ja nicht die große Fläche am Wiesenredder mit Wohnungen zubauen – und nur darum geht es und das ist traurig. Für 150 Wohnungen wird das Freibad dicht gemacht. Das Vorgehen der Verwaltung ist wie beim unsäglichen „Viktoria-Park“: Die Fläche wird unwiederbringlich zugebaut und nebenher gibt es irgendwelche Alibi-Maßnahmen, um den Verlust noch als Fortschritt zu verkaufen. In Zukunft wird man also bei Schneeregen draußen schwimmen können. Das habe ich schon immer vermisst.
Welche Zumutung kommt als nächstes? Die Pferde-Wiesen hinter der Altrahlstedter Kirche könnten z.B. mit mindestens 5.000 Wohnungen bebaut werden…
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Heineke
Bleiben wir mal bei den Fakten: Es wird nichts zugebaut, nur etwas mehr als die Hälfte der Fläche am Wiesenredder ist für Wohnungsbau auserkoren. Auf der anderen „Hälfte“ wird die hier bislang verrohrte Stellau renaturiert, ein Baum- und Wiesenbestand entwickelt und ein Naherholungsgebiet mit Spielplatz geschaffen. Bei allem geht es aber in allererster Linie darum, das Bäderangebot in Rahlstedt zukunftsfähig aufzustellen, insgesamt ganzjährig nutzbar zu machen und so dauerhaft zu sichern.
Große Freibäder, wie das am Wiesenredder in Rahlstedt, bringen hohe Instandhaltungs- und Betriebskosten mit sich, die insbesondere bei den klimatischen Verhältnissen in Hamburg in einem ungünstigen Verhältnis stehen. Die Nutzung ist fast ausschließlich vom Wetter abhängig. Im Durchschnitt sind es 20 Tage pro Jahr, an denen man von Freibad-Wetter und einer entsprechenden Auslastung sprechen kann. Dass das Freibad Wiesenredder auch bei schlechtem Wetter genutzt würde, wenn man es nur beheizte, erscheint nicht plausibel. Zwar gibt es immer einige Wenige, die unabhängig von Wind und Wetter draußen schwimmen möchten. Der finanzielle Aufwand hierfür wäre jedoch enorm.
Weitaus vielversprechender ist es daher, das Rahlstedter Hallenbad um ein Ganzjahresfreibad zu erweitern, das direkt an die Technik des Hallenbades angeschlossen ist. Die Beheizung ist dann ökonomisch interessant und auch ökologisch vertretbar. Solche Außenanlagen, die es bereits an anderen Bäderland-Standorten gibt, werden erfahrungsgemäß bei absolut jeder Wetterlage genutzt. Im Sommer und bei Mischwetterlagen stehen Rasenflächen und Liegestühle zur Verfügung. Insgesamt werden durch diese Maßnahme die insgesamt verfügbaren Wasserflächen im Stadtteil Rahlstedt nahezu verdoppelt. Hiervon werden dann unmittelbar auch die Schulen und Sportvereine als wichtige Nutzer der Anlagen profitieren.