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Wie das Nachrichten-Portal nahverkehrhamburg.de ermittelt hat, sind auf der Linie RB81 in nur einem Monat (4. März bis 3. April 2019) mindestens 111 Züge ausgefallen. Häufigste Ursache für die Zugausfälle waren „Fahrzeugmangel“ und „Fahrzeugstörungen“, weil nicht genügend Elektroloks einsatzbereit waren. „So kann es nicht weitergehen“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter. Immerhin: Manche Zugausfälle konnten vermieden werden, indem alte Dieselloks aktiviert wurden.

Hier mein Statement gegenüber nahverkehrhamburg.de:

„Die aktuelle Performance der DB Regionalbahn Schleswig-Holstein auf der Linie RB81 ist eine große Enttäuschung. Die Bahn muss ihre Probleme endlich in den Griff bekommen. Aus meiner Sicht machen die Lokführer und Zugbegleiter einen guten Job. Für die häufigen Zugausfälle in Folge mangelnder Verfügbarkeit von Loks und Personal ist das Bahn-Management verantwortlich. Es fehlt an einer ausreichenden Reserve, die Fahrzeuge (Loks und Wagen) sind zu häufig und zu lange in der Werkstatt, es fehlen Ersatzteile, das Personal ist knapp.

Hinzu kommt: Sehr häufig fahren die RB81-Züge auch nicht mit den vertraglich vereinbarten fünf Wagen, sondern nur mit vier. Statt nur mit einem 1.-Klasse-Wagen fahren die Züge manchmal mit drei. Die Sitzplatzverfügbarkeit ist dann erheblich eingeschränkt.

Insgesamt gibt die DB auf der Linie RB81 ein miserables Bild ab. Der aktuelle Betrieb der RB81 ist keine Empfehlung, auf die Bahn umzusteigen. Dabei sind die 16 Minuten Fahrzeit mit dem Zug von Rahkstedt zum Hauptbahnhof unschlagbar. Bei einem derart unzuverlässigen Betrieb fahren aber nur die mit der RB81, die es aus Überzeugung tun oder die keine andere Wahl haben. Die Verkehrswende erreichen wir aber nur mit einem attraktiven zuverlässigen Angebot. Dies bleibt die DB Regionalbahn Schleswig-Holstein bei der RB81 leider schuldig.

Die DB Regionalbahn Schleswig-Holstein muss endlich die Probleme mit der Verfügbarkeit von Fahrzeugen und Personal in den Griff bekommen. Sie darf an dieser Stelle nicht sparen, sondern muss den mit ihr geschlossenen Verkehrsvertrag erfüllen. Bislang war es so, dass wenn ein Problem gelöst war, das nächste auftrat. Damit muss endlich Schluss sein. Wir erwarten Vertragstreue. Die aktuellen Probleme sind hausgemacht.

Ich finde es abenteuerlich, dass Schleswig-Holstein in dieser Situation die DB mit zusätzlichen Verkehrsleistungen (30-Minuten-Takt auf der Strecke Hamburg-Lübeck am Wochenende ab dem Fahrplanwechsel) beauftragen will. Die DB muss erst einmal unter Beweis stellen, dass sie zu einer Ausweitung des Angebots nicht nur bereit, sondern auch in der Lage ist. Meine Sorge ist, dass sich mehr Züge Richtung Lübeck negativ auf den Betrieb der RB81 auswirkten. Denn mehr Leistungen führen auch zu mehr Verschleiß, mehr Verschleiß zu mehr Reparaturen und geringerer Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Und fehlende Fahrzeuge, so der Eindruck, werden zuerst bei der RB81 abgezogen, nicht beim RE8 oder RE80. Und wenn die DB meint, für die zusätzlichen Leistungen mehr Personal einstellen zu können, dann muss sie erst einmal die Frage beantworten, warum ihr dies beim Personal für den aktuellen Betrieb nicht gelingt.“

Den vollständigen Artikel von nahverkehrhamburg.de können Sie hier nachlesen: https://www.nahverkehrhamburg.de/regionalbahn-nach-bad-oldesloe-111-zugausfaelle-in-nur-einem-monat-11186/