Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen die Fahrradmitnahme im hvv erleichtern. Künftig soll in den Zügen mehr Platz für Fahrräder bereitstehen. Auch die hvv-Fahrrad-Tageskarte, die für die Fahrradmitnahme in der RB81 zu lösen ist, und die Sperrzeiten bei U-, S- und A-Bahnen sollen einer Prüfung unterzogen werden. So könnte es bald noch einfacher und bequemer werden, sich in Hamburg klimagerecht fortzubewegen. Ein entsprechender Antrag von SPD und Grünen steht auf der Tagesordnung der nächsten Bürgerschaftssitzung am 13. April 2022.
Das Umsteigen im Umweltverbund zwischen Fahrrad einerseits und ÖPNV andererseits gehört für viele Menschen zum Alltag. Aktuell können Fahrräder in U-, S- und A-Bahnen sowie auf ausgewählten Buslinien kostenlos mitgenommen werden, außer montags bis freitags zwischen 6 und 9 Uhr und zwischen 16 und 18 Uhr („Sperrzeiten“). Auch auf den Hafenfähren ist die Fahrradmitnahme möglich, Sperrzeiten gelten hier nicht. In den Hamburger Sommerferien entfallen die Sperrzeiten in den U-, S- und A-Bahnen. Ganz anders wiederum ist es bei den Regionalverkehrslinien, darunter auch die Linie RB81, die nach Rahlstedt fährt: Die Fahrradmitnahme ist hier zwar ohne zeitliche Einschränkungen möglich, allerdings ist sie nicht kostenlos. Es muss eine hvv-Fahrrad-Tageskarte zum Preis von 3,50 Euro gelöst werden. In allen Fällen gilt: Einen Anspruch auf die Fahrradmitnahme gibt es nicht. Sie werden nur mitgenommen, wenn der Platz dafür ausreicht. Rollstühle und Kinderwagen haben Vorrang. Ausführliche Infos zur Fahrradmitnahme im hvv gibt es hier: https://www.hvv.de/de/service/fragen-und-antworten/fahrrad
„Dass die Fahrradmitnahme in der Regionalbahn nach Rahlstedt 3,50 Euro kostet, während in allen U- und S-Bahnen die Fahrradmitnahme kostenlos möglich ist, ist seit vielen Jahren Gegenstand der Kritik. Wir sorgen mit unserem Antrag deshalb dafür, dass die hvv-Fahrrad-Tageskarte auf den Prüfstand kommt. So oder so: Spätestens, wenn in einigen Jahren die neue S-Bahn-Linie S4 nach Rahlstedt fährt, wird die Fahrradmitnahme im Zug auch hier kostenlos möglich sein“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, und ergänzt: „Busse und Bahnen einerseits und Radfahren andererseits passen gut zusammen. Dafür braucht es neben genügend Bike+Ride-Stellplätzen an den Haltestellen und StadtRAD auch gute Möglichkeiten, das eigene Fahrrad in Zügen besser mitnehmen zu können. So können dann auch längere Strecken bequem mit klimafreundlichen Verkehrsmitteln bewältigt werden.“
Bei den S-Bahn-Zügen der neuen Baureihe 490 gibt es im Vergleich zu früheren Baureihen bereits größere Bereiche für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen. Auch in den Zügen des Regionalverkehrs gibt es gesonderte Abteile für die Fahrradmitnahme. Mit ihrem Antrag wollen SPD und Grüne dafür sorgen, dass die Möglichkeit zur Fahrradmitnahme auch bei Neuanschaffungen anderer Fahrzeuge noch besser berücksichtigt wird. Das betrifft als nächsten Schritt ganz konkret die neue U-Bahn-Baureihe DT6, die auf der neuen Linie U5 (zunächst Bramfeld/Steilshoop – City Nord, später weiter in die Innenstadt und bis zu den Arenen) zum Einsatz kommen wird. Davon profitieren nicht nur die Radfahrenden: Größere Mehrzweckabteile helfen auch Eltern mit Kinderwagen und Seniorinnen und Senioren mit Gehwagen, die so leichter Platz finden.
Antrag „Fahrrad-Mitnahme im hvv erleichtern“ der Fraktionen von SPD und GRÜNEN vom 30. März 2022 (Drucksache 22/7825): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/79428/fahrrad_mitnahme_im_hvv_erleichtern.pdf
Vielen Dank für das Einreichen des Antrags! Gibt es bereits eine Entscheidung?
Der Antrag wurde von der Hamburgischen Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 13. April 2022 mehrheitlich mit den Stimmen der SPD, GRÜNEN, LINKEN und AfD gegen die Stimmen der CDU beschlossen. Eine Antwort des Senats steht noch aus.
Ich sehe die Fahrradmitnahme, auch ausserhalb der Sperrzeiten, sehr kritisch.
Oft stapeln sich die Fahrräder in den Verkehrsmitteln.
Wenn dann noch Kinderwagen (nicht wenige in den Verkehrsmitteln) und Rollis hinzukommen, dann ist oft kein durchkommen mehr in den Türbereichen.
Und jeder hat ein Recht auf Beförderung und beharrt darauf.
Neben den Platzproblemen bringt das Gedrängel in den Türbereichen dann auch Verspätungen mit sich (folglich auch verpasste Anschlüsse).
Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Allerdings muss man auch die großen Vorteile sehen, die die Kombination von ÖPNV und Fahrrad für die Mobilitätswende mit sich bringen. Verhältnisse, wie Sie sie beschreiben, treten nach meiner Beobachtung vor allem dann auf, wenn die Bedingungen für die Fahrradmitnahme in den Fahrzeugen nicht gut sind. Das bei zukünftigen Fahrzeugbeschaffungen zu ändern, gerade im Bereich U- und S-Bahn, ist auch eines der Anliegen des bürgerschaftlichen Ersuchens. Und richtig ist auch: Kinderwagen und Rollstuhlfahrer haben immer Vorrang. Im Zweifel muss ein Fahrgast mit Fahrrad seine Fahrt sogar unterbrechen, um Bevorrechtigten Platz zu machen, was aber wohl nur in den seltensten Fällen geschieht. Daher kann die ebenso geforderte Überprüfung der Sperrzeiten ehrlicherweise auch dazu führen, dass sie ausgeweitet werden müssen, wenn dies erforderlich ist, um bei regelhaft hohem Fahrgastaufkommen der Bevorrechtigung von Kinderwagen und Rollstühlen Geltung zu verschaffen.
Danke Ole,
War ein guten Gespräch mit dir, Lars und Martín in der HafenCity und beim Heat Bus.
Mit der App „Not without my Bike“ haben wir gleich die Lösung und ihr geht das Problem jetzt an. Danke! Vom Genossen aus Altona. Beste Grüße auch an Lars und Martin. Mit dem HVV standen wir damals auch im engen Austausch auch mit DB Rad+ Lg. Joe
Vielen Dank für das Feedback. Die Grüße werde ich ausrichten.
Endlich!!!
Wir dürfen gespannt sein, zu welchem Ergebnis die Prüfung kommt.