Im September wurden die Bauarbeiten zur Sanierung der Geh- und Radwege in der Straße Schierenberg, zwischen Fasanenweg und Saseler Straße, abgeschlossen. Erneuert wurden die Radwege auf einer Gesamtlänge von rund 1.400 Metern. Im Zuge der Bauarbeiten wurde vor dem Gymnasium Meiendorf zudem eine Bushaltestelle eingerichtet, die bereits seit dem letzten Herbst von ausgewählten Fahrten der Linie 275 bedient wird. Die Radwege sind nicht benutzungspflichtig, Radfahrerinnen und Radfahrer dürfen hier weiterhin auch auf der Fahrbahn fahren.
Im Zuge der Baumaßnahme wurden die Radwege erneuert und verbreitert, außerdem die Gehwege, wo erforderlich, ausgebessert. Die Finanzierung erfolgte über das Sonderprogramm “Stadt und Land”, mit dem die Bundesregierung im Rahmen ihres Klimaschutzprogramms 2030 Investitionen in die Radverkehrsinfrastruktur stärkt und ausbaut.












Im Einzelnen:
- Der nördliche Radweg wurde auf eine Breite von 1,25 Meter (bislang im Mittel 1,00 Meter) ausgebaut, für den Gehweg verbleibt eine Breite von 1,50 bis 2,00 Meter (bislang 1,75 Meter). An den Einmündungen wurde der Verlauf des Radwegs näher an die Fahrbahn gerückt. So befinden sich Radfahrerinnen und Radfahrer zukünftig besser im Sichtfeld des motorisierten Verkehrs. Zwischen dem Polarweg und dem Eismeerweg wurde der Radweg in 1,50 Meter Breite (bislang 1,00 Meter) hergestellt, der Gehweg hat nun eine Breite von mindestens 2,00 Meter (bislang 1,75 Meter). Hierfür wurde die überbreite Fahrbahn bereits 2022 um 1,00 Meter verschmälert.
- Der südliche Radweg (auf der Seite des Gymnasiums) wurde auf 1,50 Meter Breite (bislang 1,25 Meter) ausgebaut. Der Gehweg hat nun eine Breite von 1,75 Meter (bislang 2,00 Meter). Im Bereich Irma-Keilhack-Ring waren die Geh- und Radwege bereits erneuert worden, hier sind keine Veränderungen erfolgt.
- Mängel an den Gehwegen wurden ausgebessert.
- Barrierefreiheit: An allen Einmündungen sowie an den beiden Fußgängerampeln wurden taktile Leitelemente für Blinde und Sehbehinderte eingebaut. Die Bordsteine im Bereich der taktilen Elemente wurden an die Höhen einer getrennten Querung angepasst. Damit wird sowohl den Interessen von Sehbehinderten Rechnung getragen (ertastbare Bordkaten, 6 cm), als auch denen von Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern und Rollator-Nutzerinnen und -Nutzern (niedrige Bordkante, 0 cm).
- Das Straßenbegleitgrün ist weitestgehend unangetastet geblieben. Nur an den Einmündungen sind kleine Rasenflächen entfallen, um den zukünftig geradlinigen Verlauf des Radwegs zu ermöglichen.
Im kurzen Abschnitt der Straße Schierenberg zwischen Fasanenweg und Eismeerweg wurden die Geh- und Radwege im Zusammenhang mit der Grundinstandsetzung des Straßenzugs Berner Straße/Fasanenweg/Berner Brücke, zwischen Alter Zollweg und Kriegkamp, erneuert.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Ab 24. März: Mehr Busfahrten zum Gymnasium Meiendorf (17. März 2025): https://www.buschhueter.de/ab-24-maerz-mehr-busfahrten-zum-gymnasium-meiendorf/
- Update: Schulen am Schierenberg bekommen eigene Bushaltestelle (21. Oktober 2024): https://www.buschhueter.de/schulen-am-schierenberg-bekommen-eigene-bushaltestelle/
- Schierenberg bekommt neue Fahrbahndecke (27. Juni 2022): https://www.buschhueter.de/schierenberg-bekommt-neue-fahrbahndecke/
- Busverkehr im Schierenberg? (2. Mai 2022): https://www.buschhueter.de/busverkehr-im-schierenberg/
- Schierenberg: Fahrbahn, Geh- und Radwege werden dieses Jahr saniert (25. Februar 2022) https://www.buschhueter.de/schierenberg-fahrbahn-geh-und-radwege-werden-dieses-jahr-saniert/
Hallo Herr Buschhüter, nun muß ich meinen Ärger auch mal ablassen.
Bei diesem Chaos und Murks bei den Bauarbeiten, Meiendorfer Weg dicht , Berner Brücke dicht, Chaos in den engen Straßen (mehr Fahrzeiten, erheblicher Abgasausstoß), dazu ganz Poppenbüttel dicht, von Wellingsbüttel ganz zu schweigen. Murks bei den Bauausführungen( eckige, kantige Fahrbahneinmündungen, keine klare Fahrbahnführung, immer wieder ragen Bordsteine in die Fahrbahn hinein ( Berner Straße , Fasanenweg ) Dann wird auf die schönen Radwege verwiesen, diese sollten auch benutzt werden , dann muss die STVO geändert werden, wo es geht müssen die Radfahrer von den Autos weggeleitet werden, die vielen Unfälle zeigen es. Auch ich bin Fußgänger und Radfahrer aber auch Autofahrer. Jetzt in der dunklen Jahreszeit fährt außer den Schülern nur noch ein geringer Prozentsatz an Radfahrern . Die Rad- und Fußwege so schön saniert werden schön und gut, aber dann hätte man auch die Bäume wegnehmen müssen, die Sanierung in kurzen Abständen durch das Wurzelwerk ist eigentlich ein Unding, Radwege in der Meiendorfer Straße enden vor 2 großen Bäumen. Die Bauarbeiten sind von 2023-2024 versprochen gewesen, jetzt sind fast 3 Jahre ins Land gegangen, in der Sommerzeit hätte man im 2 Schichtbetrieb arbeiten sollen, statt halb Hamburg lahmzulegen, dann hätte man mit der Hälfte Baustellen auskommen können.
Zum Thema Meldemichel, vor gut 2 Jahren habe ich einen Mängel gemeldet, bisher kein Ergebnis.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Die Bauarbeiten im Schierenberg haben deutlich länger gedauert als angekündigt, das stimmt. Ich hätte mir das auch schneller gewünscht. Aber war das dort wirklich ein Problem? Ich meine nein. Wirklich ärgerlich und mit großen Einschränkungen verbunden ist hingegen die lange Bauzeit in der Berner Straße, wo die Straßenbauarbeiten erst verspätet beginnen konnten, nachdem die vorherigen Leitungsarbeiten deutlich länger als geplant gebraucht hatten. Jetzt geht es dort gut voran, die Kreuzung Berner Brücke/Kriegkamp wird wohl Ende Oktober wieder befahrbar sein und etwa eine Woche später dann wohl auch der ganze Straßenzug zumindest als Einbahnstraße in Richtung Berne/Sasel. Das ist doch jetzt mal eine gute Perspektive.
Natürlich hätte man auch den gesamten Straßenquerschnitt der Straße Schierenberg umbauen können: Noch breitere Geh- und Radwege zu Lasten der überbreiten Fahrbahn, Bäume weg und neue pflanzen usw. Das wäre deutlich teurer geworden, hätte noch länger gedauert und, gerade mit Blick auf die Bäume, sicherlich zu Protesten geführt. Zu recht, wie ich finde. Man muss auch zu Kompromissen bereit sein: Die Geh- und Radwege sind jetzt saniert und viele Radfahrerinnen und Radfahrer werden sie gerne nutzen. Und wer dennoch auf der Fahrbahn fahren will, weil auch das erlaubt ist, soll das gerne tun.
Genauso ist es auch in der Meiendorfer Straße: Weil mehrere stadtbildprägende Bäume erhalten bleiben sollten, ist der neue Radweg an diesen Stellen unterbrochen und Radfahrerinnen und Radfahrer teilen sich auf diesen kurzen Stücken den Weg mit den Fußgängerinnen und Fußgängern. Probleme deswegen sind mir bislang nicht zu Ohren gekommen. Wegen dieser Engstellen konnte in der Meiendorfer Straße allerdings auch nicht die Radwegebenutzungspflicht angeordnet werden. Ist das ein Problem? Nein, denn natürlich nutzen so gut wie alle Radfahrerinnen und Radfahrer auf den Radweg. Ein praktikabler Kompromiss, finde ich.
Wenn „die Radfahrer von den Autos weggeleitet werden (müssen)“, wie Sie fordern, dann dürfte es auch keine Radwege direkt hinter parkenden Autos geben, denn Autotüren öffnen sich zu beiden Seiten. Radfahrerinnen und Radfahrer fordern zu ihrer Sicherheit berechtigterweise mehr Platz. Aber dann müssen die Autofahrerinnen und Autofahrer auch dazu bereit sein, ihn herzugeben. Der Konflikt ist bislang nicht gelöst.
Meldemichel: Melden Sie bitte trotzdem aus Ihrer Sicht bestehende Mängel an der Straßeninfrastruktur. Die Wegeaufsicht beurteilt dann, was mit welcher Dringlichkeit behoben werden muss.
Moin, unabhängig von STVO und ADFC, hier bedarf es einer dringenden Nachbesserung, hier ein Gesetz von 1934 anbringen ist wohl völlig aus der Zeit. Dort wo Radwege vorhanden sind müssen diese auch benutzt werden, man stelle sich mal den Irrsinn vor, tolles Radwegesystem (teuer) und keiner nutzt es weil niemand es „muss“.
Dann fehlt mir immer noch ein Kommentar zu dem Murks hier an der Berner Straße/Fasanenweg. Seit 1Woche ist an unserer Baustelle Im Rühmt 38-50 kein Arbeiter zu sehen. Freitag um 12:00 Uhr wird das Werkzeug schon wieder beiseite gestellt.
Die Wasserarbeiten auf dieser Seite scheinen abgeschlossen, es ist schon ein bisschen Asphalt drauf, wo bleibt das Glasfaserkabel, wieder mit Straßen aufbrechen verbunden und wann ?? Werden nach Ende der Arbeiten die überlasteten Nebenstrecken gleich mit saniert ???
Die Regel, dass Radfahrer auf der Fahrbahn fahren, wurde 1997 noch unter der Regierung Kohl in die Straßenverkehrs-Ordnung eingeführt. Vorhandene Radwege dürfen seitdem alternativ genutzt werden. Sie müssen genutzt werden, wenn eine Radwegebenutzungspflicht ausdrücklich angeordnet wurde. Das sehen Sie offenbar anders, aus meiner Sicht hat sich das aber bewährt und es besteht diesbezüglich kein Regelungsbedarf.
Die Bauarbeiten in der Berner Straße kommen endlich gut voran, ab morgen soll sie zunächst als Einbahnstraße Richtung Berne/Sasel wieder durchgängig befahrbar sein. Zu den Bauarbeiten von Hamburg Wasser im Im Rühmt 38-50 liegen mir keine Informationen vor. Bitte wenden Sie sich direkt an Hamburg Wasser. Glasfaserleitungen werden üblicherweise in den Nebenflächen (Gehwege) verlegt. Dafür sind private Telekommunikationsunternehmen zuständig und verantwortlich. Sie wollten die aktuellen Bauarbeiten nicht nutzen, vorab auch ihre Leitungen zu verlegen. Fahrbahndeckensanierungen erfolgen dort, wo sie notwendig sind. Soweit auf den Ausweich- und Umleitungsstrecken Schäden entstanden sind, wird sich das Bezirksamt derer annehmen.
Moin Herr Buschhüter!
Da Herr Müller das Chaos in Poppenbüttel ansprach, dazu direkt eine Frage:
Weiß man, wie lange die Baustelle auf dem Saseler Damm Ecke Harksheider Str. in der jetzigen Form eingerichtet bleiben soll?
Irgendwo las ich, dass die Bauarbeiten bis Dezember gehen sollen. Aber nicht wie lange
der aktuelle Bauabschnitt sich zieht, der den Verkehr auf dem Ring 3 zum erliegen bringt.
Wir haben gerade Ferien und der Stau reicht jetzt schon teilweise bis zum Saseler Markt.
Ich weiß, das ist nicht ganz ihr Gebiet. Aber Sie haben die Connections, die wir nicht haben! 😉
Beste Grüße
Henry
Laut der auf https://www.hamburger-energienetze.de/energie-der-zukunft/stromnetz-der-zukunft/baumassnahmen veröffentlichten Anliegerinformation vom 9.7.2025 zur Erneuerung der Stromleitungen in der Harksheider Straße handelt es sich bei dem jetzt laufenden 4. Bauabschnitt (Ulzburger Straße – Saseler Damm) um den letzten. Die Baustelle dort soll am 18.12.2025 beendet sein.
Wo ist mein Kommentar geblieben? Ich hatte auf eine Antwort hinsichtlich der Berner Brücke/Fasanenweg gehofft
Ihren Kommentar zu den neuen Radwegen im Schierenberg habe ich hier eben beantwortet. Ein Kommentar hinsichtlich Berner Brücke/Kriegkamp hat mich hingegen nicht erreicht. Der Plan ist, dass der Kreuzungsbereich Berner Brücke/Kriegkamp Ende Oktober/Anfang November wieder befahrbar ist. Ab dann soll auch der gesamte Straßenzug zumindest Richtung Berne/Sasel wieder durchgängig befahrbar sein. Ab Mitte/Ende Dezember dann endlich auch wieder in beide Richtungen. Die Bauarbeiten befinden sich jetzt auf der Zielgeraden.
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
Ihren Ausführungen zur Regelung der StVO kann ich insoweit folgen, als bei den engen und gewundenen Radwegen , wie sie früher an der Berner Straße waren, eine Benutzungspflicht unmöglich war (trotzdem bin ich dort gefahren, getrennt vom Autoverkehr). Doch bei den neuen Radwegen am Schierenberg wäre eine Benutzungspflicht vor allem im Interesse der Schüler sinnvoll und doch sicher auch vertretbar. Im Übrigen wundert es mich, wie langsam der Anschluß des Fasanenweges an die Berner Brücke vor sich geht. Das zwingt Linie 275 zu diesem argen Umwege durch den Rauchschwalbenweg, eine Zumutung für die Busfahrer, die doch ihren Fahrplan einhalten müssen.
Mit freundlichem Gruß
Sehr geehrter Herr Dr. Alfke,
die Rechtslage ist da ziemlich eindeutig, die Polizei als zuständige Behörde könnte hier gar nicht anders entscheiden, sie hat hier kein Ermessen. Die neuen Radwege im Schierenberg, so schön sie auch sind, erfüllen nicht die Voraussetzungen, hier eine Benutzungspflicht anordnen zu können. Das liegt vor allem daran, dass sie – obwohl sie um einen halbem Meter verbreitert wurden – immer noch zu schmal sind. Aber selbst wenn das anders wäre, halte ich es hier für richtig, Radfahrerinnen und Radfahrern selbst die Wahl zu überlassen, wo sie fahren wollen, auf dem Radweg oder der Fahrbahn. Die allermeisten Schülerinnen und Schüler werden den Radweg auch so benutzen, ohne dass es dafür einer behördlichen Anordnung bedarf, und die übrigen werden gute Gründe haben, die Fahrbahn vorzuziehen, beispielsweise weil sie mit Pedelecs oder E-Bikes höhere Geschwindigkeiten erreichen. Man hätte auch auf die Idee kommen können, hier die Radwege ganz zurückzubauen, weil der Platz hier nicht für die Mindestmaße reicht, ohne dass Parkstände hätten entfallen und/oder Bäume hätten gefällt werden müssen. Das hätte ich falsch gefunden, weil das an den Erwartungen vieler vorbeigeht. So ist das Ganze ein Kompromiss: Neue, ebene Radwege, die allerdings trotz Verbreiterung (zulasten der Gehwege) immer noch zu schmal sind, für diejenigen, die Radwege bevorzugen, und die Fahrbahn für die übrigen. Eigentlich wäre die Straße Schierenberg ein Fall für eine Tempo-30-Zone, die dort nur deshalb nicht eingerichtet wird, weil dann die beiden Fußgängerampeln abgebaut werden müssten, das Gymnasium auf die Ampeln aber nicht verzichten will. So gilt hier weiterhin Tempo 50, mit einer zeitlich befristeten Tempo-30-Strecke vor den Schulstandorten.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter
Tempo 30 für den gesamten Schierenberg wäre sinnvoll!
Was für mich unmissverständlich ist, das man bei dem Stück bei der Kita nicht ebenfalls eine 30er Zone einführt!
Zwischen Saseler Straße und Kanadaweg ist ja auch durch die parkenden Autos auf beiden Seiten massiv verengt und oft unübersichtlich besonders wenn auch noch Fahrrad Fahrer unterwegs sind und die Auto Fahrer sich mit hohen Tempo vorbei quetschen! Da ist es nur eine Frage der Zeit bis dort mal was passiert!
Denke daher wäre mindestens für das Stücke Tempo 30 angebracht!
Die Verkehrsbehörde hat bereits 2011 die Straße Schierenberg, zwischen Fasanenweg und Saseler Straße, als Tempo-30-Zone vorgeschlagen, mehr dazu hier: https://www.hamburg.de/resource/blob/193202/db2910bb5e91ecd80b7baece2752c5f0/30-zonen-data.pdf
Dazu ist es bis heute nicht gekommen, weil sich weder das Gymnasium noch der Bezirk für die Idee begeistern konnten. Denn in einer Tempo-30-Zone gibt es keine Ampeln, dementsprechend müssten im Falle einer Tempo-30-Zone die beiden Fußgängerampeln vor den beiden Schulstandorten abgebaut werden. Die beiden Schulstandorte fahren gut damit, dass vor den Schulen eine längere Tempo-30-Strecke eingerichtet ist, mit der zeitlichen Beschränkung „werktags 6 bis 22 Uhr“ und auf diese Weise die beiden Ampeln erhalten bleiben können.
Die Kita befindet sich im Irma-Keilhack-Ring 2-4 und hat dort auch ihren Zugang. Dort gilt auch Tempo 30 als Zone. Die Regeln lassen es nicht zu, wegen der Kita auch im Schierenberg Tempo 30 anzuordnen.
Danke für die ausführlichen Informationen!
Ich habe den Radweg bereits „getestet“. Mir gefällt es sehr gut, dass er sich mit seiner roten Farbe vom Fußweg abhebt, und er ist sehr gut befahrbar.
Mir stellt sich allerdings die Frage, warum Radfahrer nicht grundsätzlich verpflichtet sind, solche Radwege bei Vorhandensein auch zu benutzen, anstatt ihnen die freie Auswahl zu überlassen, wo sie fahren.
Deutlich wird das auf Bild 2 Ihrer Galerie, wo der Radweg von der Straße ( gestrichelte Linie ) einerseits nach rechts auf den schönen neuen Radweg geleitet wird, aber ein Abbiege-Pfeil nach links auf die Straße weist, die sich mit beendeter Strichelung auch noch verengt.
Da sind doch Probleme vorprogrammiert.
Mit freundlichen Grüßen,
U. Holzmüller
Sehr geehrter Herr Dr. Holzmüller,
zunächst einmal vielen Dank für das Lesen meines Newsletters. Ich freue mich, dass Ihnen die sanierten Radwege im Schierenberg gefallen.
Um ihre Frage zu beantworten, muss ich ein wenig ausholen. Mit der Einführung der Straßenverkehrs-Ordnung im Jahre 1934 wurde bestimmt, dass Fahrräder als Fahrzeuge gelten und auf zwei Fahrspuren den rechten Fahrstreifen zu benutzen haben. Im Zuge der Umsetzung der autogerechten Stadt zwischen 1960 und 1990 wurden zahlreiche Radwege gebaut, um die Fahrbahnen für den Autoverkehr freizumachen. Der Radverkehr wurde seitdem überwiegend neben dem Gehweg geführt. Dafür wurde an vielen Stellen lediglich ein schmaler Streifen vom Gehweg abgetrennt, teilweise durch einen weißen Strich markiert oder durch schmale rote Pflastersteine für den Radverkehr kenntlich gemacht. Der Wendepunkt kam 1997 mit der damaligen Reform der Straßenverkehrs-Ordnung. Seitdem gilt, dass Radverkehr grundsätzlich auf der Fahrbahn stattfindet, so nicht Ausnahmen greifen. § 2 Absatz 4 StVO bestimmt mittlerweile: „Eine Pflicht, Radwege in der jeweiligen Fahrtrichtung zu benutzen, besteht nur, wenn dies durch Zeichen 237, 240 oder 241 angeordnet ist. Rechte Radwege ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen benutzt werden.“ Die genannten Zeichen sind die blauen Schilder mit einem Fahrradsymbol. Mit anderen Worten: Fahrräder gehören auf die Fahrbahn – es sei denn, es ist anders ausgeschildert. Ein Grund für die damalige Änderung der StVO (nur unter der Regierung Kohl!) war die Förderung des Radverkehrs. Der Radverkehr sollte gleichberechtigt am Straßenverkehr teilnehmen. Das große Problem damals (und zum Teil noch heute, soweit kein Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur stattgefunden hat): viele Radwege waren nicht sicher genug, weil sie uneben und / oder zu schmal waren. Deshalb sollten Radfahrende eigenverantwortlich entscheiden können, wo sie sicherer fahren (Fahrbahn oder Radweg). Eine starre Benutzungspflicht würde oft dazu führen, dass Radfahrer auf unsichere, schlechte oder zu schmale Wege gezwungen würden. Und auch die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts hat zu der geänderten Rechtslage geführt: Nach deren Urteilen ist die Anordnung einer Benutzungspflicht nur bei „besonderer Gefahrenlage“ zulässig. Das ist dann der Fall, wenn eine besondere Gefahrenlage auf der Fahrbahn vorliegt, die über das normale Verkehrsrisiko hinausgeht und ein benutzbarer Radweg vorhanden ist (breit genug, sicher, gut befahrbar usw.). Heutzutage streben wir in Hamburg eine Radwegbreite von 2,50 Meter an. Das hängt mit den modernen und höchst unterschiedlichen Fahrrädern zusammen: Normale Fahrräder, schnelle Pedelecs, Lastenräder usw. Das Mindestmaß beträgt heute 1,60 Meter. Im Schierenberg liegt eine Breite des Radwegs von in der Regel höchstens 1,50 Meter vor. Damit unterschreiten die Radwege dort auch nach der Sanierung noch das Hamburger Mindestmaß. Weiter liegt auch keine besondere Gefahrenlage für Radfahrende im Schierenberg vor, so dass keine Radwegebenutzungspflicht angeordnet werden kann. Insoweit soll das Bild 2 vor allem Autofahrern deutlich machen, dass der Radverkehr sowohl auf dem Radweg als auch auf der Straße stattfinden darf.
Anders stellt es sich hingegen auf den großen vierspurigen Ausfallstraßen mit viel Auto- und Schwerlastverkehr dar. Dort stehen in aller Regel die blauen Schilder, so dass dort eine Radwegebenutzungspflicht aus Sicherheitsgründen gilt.
Dies als kleine Erläuterung.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
vielen Dank für diese besonders ausführliche Erläuterung.
Was Gesetz ist, und was vernünftig ist, sind manchmal „2 Paar Schuhe“.
Eine Grundsatz-Debatte darüber ist an dieser Stelle nicht passend. In der Tat erfordern die neuartigen Fahrrad-Typen ( Lasten-, E-Bike ) eine Anpassung der Regeln und Verhaltensweisen.
Wahrscheinlich sind wir auch grundsätzlich unterschiedlicher Ansicht über die Fahrrad-Politik in Hamburg.
Mir geht es konkret um Sicherheit im Straßenverkehr. Da kann ich gerne noch eine weitere Stelle benennen:
Wenn Sie den Schierenberg Richtung Berne fahren und den Fasanenweg gekreuzt haben, endet der schön rot markierte Fahrradstreifen plötzlich, die Straße verengt sich und der Radfahrer wird vor das neben/schräg hinter ihm fahrende Auto geführt. Dessen Fahrer muss das nicht unbedingt erwarten, und schon ist eine brisante Situation vorprogrammiert.
Letztendlich funktioniert nichts, wenn nicht alle Verkehrsteilnehmer wachsam, aufmerksam und rücksichtsvoll sind, egal wer da nun „im Recht ist“.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Uwe Holzmüller
Sehr geehrter Herr Dr. Hölzmüller,
in der Tag sind Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme das A und O im Straßenverkehr – für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Was die Straße Schierenberg angeht, ist es folgendermaßen: Der Schierenberg im Abschnitt zwischen Fasanenweg und Hermann-Balk-Straße ist, anders als der „Meiendorfer“ Abschnitt eine Tempo-30-Zone. In Tempo-30-Zonen ist es erst Recht die Regel, das Radfahrerinnen und Radfahrer auf der Fahrbahn fahren. Separate Radverkehrsanlagen werden dort nicht gebaut, allenfalls sind sie an wenigen Stellen noch aus alter Zeit übrig geblieben, was hier aber nicht der Fall ist. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen in einer Tempo-30-Zone mit Radfahrerinnen und Radfahrern auf der Fahrbahn rechnen.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter
Der Radweg sieht in der Tat gut aus und für die Lage ist er vermutlich auch ausreichend breit. Ein Großteil scheint aber wieder einmal im Wurzelbereich der Bäume zu liegen und in ein paar Jahren wird daher auch dieser Radweg eine regelrechte Buckelpiste sein. Da gibt es genug Beispiele für – ich war letztens auf dem Radweg vor dem Kundenzentrum Rahlstedt vom Bezirksamt Wandsbek unterwegs und da kann man Wurzelschäden auf einem nicht allzu alten Radweg hautnah erleben.
Das ist wohl zu befürchten, lässt sich aber leider nicht gänzlich verhindern. Helfen tut da nur eine ausreichende und vorausschauende Instandhaltung. Schäden gerne beim Melde-Michel (https://www.hamburg.de/verkehr/melde-michel) melden.