Update vom 24. September 2024: Die Behörde für Inneres und Sport hat sich entschieden, den Umzug des Ankunftszentrums in die Walddörferstraße 103-105 nicht weiter zu verfolgen. Details dazu gibt es in einem Behördenschreiben, das unter folgendem Link veröffentlicht wurde: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1021380. Welche Konsequenzen die Entscheidung für den derzeitigen Standort des Ankunftszentrums im Bargkoppelweg und Bargkoppelstieg hat, bleibt offen.
Die Zentrale Erstaufnahme der Freien und Hansestadt Hamburg für Asyl- und Schutzsuchende befindet sich seit Mai 2016 in vier Gebäuden an drei Standorten im Meiendorfer Gewerbegebiet Bargkoppelweg. Nun plant die Behörde für Inneres und Sport, mit dem Ankunftszentrum in den Stadtteil Wandsbek umzuziehen: in das Gebäude in der Walddörferstraße 103-105, als Zigarettenfabrik errichtet und später als Fernmeldeamt genutzt. Der Umzug ist für Mitte/Ende 2026 geplant, sobald der neue Standort für die neue Nutzung um- und ausgebaut wurde.
Hier einige Fragen und Antworten zum geplanten Umzug und den Gründen dafür:
Wo genau befindet sich das Ankunftszentrum jetzt und wie sind die Eigentumsverhältnisse?
Das Ankunftszentrum befindet sich in vier Gebäuden an drei Standorten im Gewerbegebiet Bargkoppelweg in Meiendorf:
- Bargkoppelweg 60
- Bargkoppelweg 66a
- Bargkoppelstieg 10-14
Während die beiden Standorte im Bargkoppelweg 60 und 66a nur angemietet sind, gehört der Standort im Bargkoppelstieg 10-14 der Stadt. Die Mietverträge laufen bis Ende 2025, mit dem privaten Vermieter ist allerdings vereinbart, die Mietverträge bis zum vollständigen Umzug in die Walddörferstraße fortzusetzen. Auch der stadteigene Standort im Bargkoppelstieg steht so lange zur Verfügung.
Was passiert mit den Standorten nach Auszug des Ankunftszentrums?
Der private Eigentümer der angemieteten Standorte am Bargkoppelweg beabsichtigt langfristig, hier wieder Gewerbe anzusiedeln oder Wohnungsbau zu verwirklichen, wobei letztere Option eine Änderung des Bebauungsplans erfordert.
Was den Standort im Bargkoppelstieg angeht, steht eine Nachnutzung nach Auszug des Ankunftszentrums noch nicht fest. Denkbar ist auch hier wieder eine gewerbliche Nutzung. Da der Standort der Stadt gehört, ist aber auch nicht gänzlich ausgeschlossen, dass er bei entsprechendem Bedarf erneut für die Unterbringung von Geflüchteten und Schutzsuchenden genutzt wird, dann aber nicht als Ankunftszentrum. Die derzeitige Ausstattung mit decken- und fensterlosen Kompartments ist allerdings für eine längerfristige Unterbringung wenig geeignet.
Warum soll das Ankunftszentrum überhaupt umziehen?
Da die Mietverträge befristet sind und der private Vermieter an einer weiteren Vermietung kein Interesse hat, hat sich die Behörde für Inneres und Sport entschieden, nach einem neuen Standort zu suchen, der die verschiedenen Bedarfe besser erfüllen kann und eine langfristige Nutzung gewährleistet. Gleichzeitig wurde nach Wegen gesucht, die hohen Kosten für den Betrieb des Ankunftszentrums in Rahlstedt zu senken. Auf Basis einer Nutzerbedarfsanalyse wurden verschiedene Objekte in der Stadt nach festgelegten Kriterien bewertet. Anfang 2024 wurde entschieden, Verhandlungen für die Anmietung der Walddörferstraße 103-105 mit dem Eigentümer zu führen.
Im Ankunftszentrum sind alle beteiligten Dienststellen und Institutionen ansässig, um die für das Asylverfahren erforderlichen Schritte durchzuführen. Die dortige Hallensituation bietet den ankommenden Menschen eine Übernachtungsmöglichkeit in sogenannten Kompartments – deckenlose Zimmer ohne Fenster. Zudem bieten die vorhandenen Freiflächen nur begrenzt die Möglichkeit, Spielgeräte für Kinder, Sportmöglichkeiten oder Aufenthaltsbereiche zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus fehlt es im Ankunftszentrum aufgrund des erhöhten Zugangs an einer ausreichenden Angebotsstruktur für Erwachsene und Kinder. Das soll sich am neuen Standort in der Walddörferstraße ändern.
Noch mehr Informationen finden Sie in dem offiziellen Schreiben der Behörde für Inneres und Sport und der Sozialbehörde:
„Informationen über Errichtung und Inbetriebnahme eines Interimsstandortes der öffentlich-rechtlichen Unterbringung nach SOG und über die Planungen der Behörde für Inneres und Sport bzgl. einer möglichen Anmietung und des Umbaus der Immobilie mit dem Ziel des Umzuges des Ankunftszentrums Rahlstedt
auf der Liegenschaft Walddörferstraße 103-105/ Ecke Holzmühlenstraße im Stadtteil Wandsbek – Anhörung gem. § 28 BezVG“ vom 17. Juni 2024 (Drucksache 21/9058): https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1021066
Außerdem findet am Mittwoch, 26. Juni 2024, um 19 Uhr im Bürgersaal Wandsbek, Am Alten Posthaus 4, 22041 Hamburg, eine Informationsveranstaltung zur geplanten Aufnahme und Unterbringung von Asyl- und/oder Schutzsuchenden auf dem Grundstück Walddörferstraße/Holzmühlenstraße statt. Mehr Informationen dazu gibt es hier: https://www.hamburg.de/wandsbek/pressemitteilungen/18742914/2024-06-12-infoveranstaltung-aufnahmestelle-walddoerferstrasse/
Dieser Beitrag wurde am 20. Juni 2024 aktualisiert und ergänzt.
Dort an dem Gebäude in der Walddörferstraße 103-105 bin ich letztens vorbeigelaufen, als ich bei Thomas Philipps einkaufen war, und hatte mich über das leerstehende Gebäude gewundert…
Jetzt das Ankunftszentrum dort. Die dort ansässigen Wandsbeker werden sich einen Ast abfreuen ;=D
Was bislang in Rahlstedt-Meiendorf möglich war, wird auch Wandsbek nicht überfordern.
Das hoffe ich doch 😉
Lieber Herr Buschhüter,
gut, dass wir solche Leute wie Sie haben die genau wissen, was anderen Menschen zugemutet werden kann und was wen überfordert oder auch nicht.
Denken Sie weiter für andere, ich denke selbst!
Ganz nach dem Motto: Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht…
Tja, und wie man soeben im Hamburg Journal gehört hat, ist plötzlich alles wieder offen, mit dem Umzug. Ein Behördensprecher gab in dem Beitrag ganz klar zum Ausdruck, dass noch nicht klar sei, ob das Zentrum ganz, teilweise oder überhaupt nicht umzieht. Vielleicht, weil auch Anwohner bereits den Klageweg prüfen!?
In Meiendorf müssen wir in zum Teil unmittelbarer Nachbarschaft seit 8 Jahren mit unseren neuen Gästen ausharren, die unsere Spielplätze belagern und verschmutzen und rauchend und trinkend bei uns auf den Straßen rumlungern. Nicht umsonst hat die AfD hier großen Zuspruch gefunden. Dies sollte der Politik eine Warnung sein. Der Zuspruch in der Gesellschaft wird für die Asylpolitik des Landes sowie des Bundes immer weniger. Es ist an der Zeit, dass wir hier auch einmal entlastet werden und nun auch mal andere Bereiche in der Stadt ihren Beitrag leisten.
Dem Beitrag im Hamburg Journal nach ein trauriger Tag für Meiendorf…und leider ein guter für kommunalen AfD-Politiker.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass die zustände Behörde ihre Umzugspläne für das Ankunftszentrum umsetzen wird. Zur Ausgangslage gehört ja auch, dass die Gebäude im Bargkoppelweg nur angemietet sind und der Eigentümer die Mietverträge, die Ende 2025 auslaufen, allenfalls übergangsweise (bis zum Umzug) fortzusetzen bereit ist.
Hoffe sehr das man die ganzen freiwerdenen Flächen einmal völlig neu überplant. Irgendwie passt dieses ganze Gewerbegebiet so wie es heute ist städtebaulich nicht mehr in die Gegend. Mir ist dabei durchaus klar das Gewerbeflächen in Hamburg durchaus benötigt werden. Auf der anderen Seite wäre eine Flüchtlingsunterbringung nie möglich gewesen, wenn die Flächen so dringend benötigt worden wären.
Ich schätze Ihren Blog im übrigen sehr!
Vielen Dank für Ihr positives Feedback. Es zeichnen sich ja einige Entwicklungen für neue gewerbliche Nutzungen im Gewerbegebiet Bargkoppelweg ab. Die Wirtschaftsbehörde gibt ungern ausgewiesene Gewerbegebietsflächen auf, weil es sehr schwierig ist, anderswo Ersatz zu schaffen. Soweit davon eine Ausnahme gemacht wird, um im Bereich Bargkoppelweg 60 bis 66a eine Wohnbebauung zuzulassen, wie es sich der offenbar Eigentümer vorstellen kann, wäre hierfür ein neuer Bebauungsplan notwendig, der die notwendige städtebauliche Ordnung schafft. Das muss sich dann natürlich auch mit den verbleibenden gewerblichen Nutzungen im Umfeld vertragen, was nicht ganz trivial ist.
Hallo Herr Buschhüter,
Können Sie etwas zu den Plänen für die Thomaskirche im Nydamer Weg sagen?
Gerüchten zufolge, soll da ein Konsumraum entstehen.
Das sind ja üble Gerüchte. Der Sachstand ist folgender:
Die Bezirksversammlung Wandsbek hat im Dezember 2023 das Wohnungsbauprogramm Wandsbek 2024 beschlossen. Darin ist auch die Entwicklung des Grundstücks der Thomaskirche in der Meiendorfer Straße 47/47a für den Wohnungsbau enthalten, woran der Ev.-Luth. Kirchengemeindeverband Rahlstedt als Eigentümer Interesse hat. Das Wohnungsbaupotenzial wird hier auf 60 bis 70 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau geschätzt. Wir werden über das Vorhaben der Kirche in den nächsten Monaten sicherlich mehr erfahren. Ich werde dann in meinem Wahlkreis-Blog darüber berichten.
Das Wohnungsbauprogramm Wandsbek 2024 können Sie hier einsehen: https://www.hamburg.de/stadtplanung-wandsbek/veroeffentlichungen/9334408/wohnungsbauprogramm-2024/
Moin, ich wollte mal fragen, ob da nicht die Post einziehen wird, da in Rahlstedt ja der Bahnhof ausgebaut wird. Das wäre doch ein guter Ort dafür.
Liebe Grüße
Der Ausbau des Busbahnhofs wird sich auf die bisherige ZOB-Insel einschließlich Umfahrt beschränken, das Grundstück der Post wird dafür (entgegen früheren vagen Überlegungen) nicht in Anspruch genommen. Als Standort für einen neuen, größeren Zustellstützpunkt der Post wäre das Gewerbegebiet Bargkoppelweg in der Tat interessant.
Das Ankunftcenter hat mich nicht gestört.
Zwei Dinge: 1. was ist eigentlich mit dieser riesigen Freifläche ggü. dem aktuellen Ankunftzentrum? Gibt es da eine „Geschichte“ warum das brach liegt?
2. ihr Newsletter und wie sie tatsächlich auf Fragen mit Sachverstand eingehen, lieber Hr. Buschhüter, sind das beste Beispiel für Kommunalpolitik das ich kenne. Ich bin Mitglied einer anderen Partei, aber wünschte mir dort wie in anderen, gäbe es mehr so gelebte kommunikation wie bei ihnen. Dafür ein herzliches Dankeschön.
1. Die große Brachfläche im Bargkoppelweg 61 (von 1974 bis 2011 Standort der Druckerei Broschek, 2019 vollständig geräumt) gehört einem privaten Eigentümer. Hier ist nur eine gewerbliche Nutzung zulässig. Es konkretisieren sich mittlerweile Pläne, sie wieder gewerblich zu nutzen. Gerüchten zufolge will die Metro ihren Standort dorthin verlagern. Ich werde berichten, wenn es spruchreif ist.
2. Vielen Dank für das positive Feedback, über das ich mich freue.
Dem positiven Feedback schließe ich mich voll und ganz an. Gelebte Kommunikation trifft es genau. Ich fühle mich, durch Ihren Newsletter, immer gut und verlässlich informiert. Auch von mir herzlichen Dank
Ganz herzlichen Dank für das positive Feedback!
Moin
Wird der Standort im Bargkoppelstieg 10 auch aufgegeben?
Das Ankunftszentrum soll in Gänze in die Walddörferstraße umziehen, also einschließlich des Standorts Bargkoppelstieg 10-14.
Moin Herr Buschhüter,
das sind für uns als Anwohner die besten Nachrichten. Ich verstehe es richtig, dass „alle“ Standorte für Flüchtline im Bargkoppelweg in ein zentrales „neues“ Gebäude in der Walddörferstr. umziehen sollen?
Ja, die zentrale Erstaufnahmeeinrichtung für Hamburg („Ankunftszentrum“) soll in Gänze in die Walddörferstraße umziehen. Details folgen.
Eine Entlastung für die Gegend. Wichtig!
Ist der genaue Standort in Wandsbek bekannt?
Das Gebäude der ehemaligen Zigarettenfabrik in der Walddörferstraße 103-105.
Hallo Herr Buschhüter,
was wird eig. in der Rahlstedter Straße/ Ellerneck gebaut? Quer gegenüber der Hirschapotheke. Im Internet findet man leider gar keine Infos dazu :/
In der Rahlstedter Straße 40 (Ecke Ellerneck) entsteht ein Mehrfamilienhaus mit 14 Wohneinheiten. Die anonymisierte Baugenehmigung aus dem Jahre 2022 finden Sie hier: https://suche.transparenz.hamburg.de/dataset/neubau-eines-mehrfamilienhauses-mit-14-wohneinheiten1.
Vor Rahlstedter Straße 38, an der Bushaltestelle, wurde derzeit ein Fahrgastunterstand errichtet.
Das ist das ehemalige Reemtsma Gebäude in der Walddörfer Straße. Zuletzt war dort das Fernmeldeamt 2, bzw. die Telekom beheimatet.
Genau das ist es.
Moin moin
Ist da denn schon alles umgebaut
Nein, das wird noch eine Weile dauern, bis der Umzug vollzogen werden kann. Mehr Infos folgen.
Warum gibt man Meiendorf auf um in wansbeck wieder viel Geld in die Hand zunehmen um was neues aufzubauen
Gibt es da keine wichtigeren Themen
Es geht tatsächlich darum, im Ergebnis und auf Dauer Geld zu sparen.
Kann mir aber nicht richtig vorstellen das es soviel einspart und die Einrichtung Bargkoppelweg gekostet hat ( mittlerer 2 Stellieger Million Betrag oder liege ich da falsch klaren Sie mich bitte auf
Das hat sich die Innenbehörde genau überlegt und wird es beizeiten auch noch näher darlegen können. Auslöser für die Umzugsplanungen ist ja allerdings, dass der Vermieter das Mietverhältnis nicht längerfristig fortsetzen will.
Hallo Herr Buschhüter,
Habe von einen Gerücht gehört, dass die Metro Bargkoppelweg 2025 verschwinden soll, weil dort angeblich eine Riesen Flüchtlingsunterkunft gebaut werden soll!
Was können Sie dazu sagen?
Oder ist dieses Thema von Tisch mit der Info das alles nach Wandsbek soll ?
An dem Gerücht ist nichts dran, zumindest, was die Unterbringung von Geflüchteten angeht.
Die Metro verfolgt aber offenbar Pläne, in einen noch zu errichtenden Neubau, ebenfalls im Bargkoppelweg, umzuziehen.
Ok, dann vermutlich das damalige Broschek Gelände, was wird im Anschluss mit den alten Metro Gelände passieren?
So sieht es aus. Pläne für eine Nachnutzung des Metro-Geländes sind mir bislang nicht bekannt. Zulässig ist hier aktuell nur eine gewerbliche Nutzung.