Für das Gebiet rund um den Schimmelreiterweg in Rahlstedt-Ost wird in den kommenden drei Monaten eine sogenannte Problem- und Potenzialanalyse erstellt. Zu diesem Zweck werden die vom Bezirksamt Wandsbek beauftragten Büros BIG-Städtebau und GEWOS im Gebiet Gespräche führen und den Bestand vor Ort aufnehmen. Auf der Grundlage der Ergebnisse wird die zuständige Senatskommission Ende des Jahres über die Aufnahme von Rahlstedt-Ost in das „Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung“ (RISE) entscheiden. Bereits 2018 sollen dann erste, sogenannte Starterprojekte ermöglicht und umgesetzt werden.
Ziel von RISE ist es, die Lebensbedingungen und Entwicklungsperspektiven der Menschen unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen, ökologischen, städtebaulichen, sozialen und kulturellen Situation vor Ort zu verbessern. Darüber hinaus sollen Mitwirkungsmöglichkeiten und Eigeninitiative der Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden. Mit der Problem- und Potenzialanalyse sollen zunächst die spezifischen sozialräumlichen und städtebaulichen Strukturen des Untersuchungsgebietes analysiert, bislang identifizierte Handlungsansätze fokussiert und mögliche Schwerpunkte innerhalb der Städtebauförderung herausgearbeitet werden.
Das Arbeitsprogramm des Senats sieht vor, die Aufnahme neuer Fördergebiete unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus dem Sozialmonitoring Integrierte Stadtteilentwicklung zu prüfen und die Bundesfinanzhilfen der Bund-Länder-Städtebauförderung vollständig abzurufen. Das Bezirksamt Wandsbek/Fachamt Sozialraummanagement hat der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen den Bereich „Rahlstedt-Ost“ als neues RISE-Fördergebiet vorgeschlagen. Hierüber wurde am 24. April 2017 der Ausschuss für Soziales und Bildung der Bezirksversammlung Wandsbek informiert. Die Beratungsvorlage mit eine umfangreichen Beschreibung des Quartiers Rahlstedt-Ost kann hier heruntergeladen werden: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1006481.
Ziel des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) ist es, die Lebensqualität in Quartieren mit besonderem Entwicklungsbedarf durch städtebauliche Maßnahmen zu verbessern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Allgemeine Informationen zu RISE gibt es hier: http://www.hamburg.de/rise/ und speziell für den Bezirk Wandsbek hier: http://www.hamburg.de/wandsbek/planen-bauen-verkehr/integrierte-stadtteilentwicklung/. In Rahlstedt gibt es aktuell die RISE-Gebiete „Hohenhorst“ (seit 2006, Programmsegment „Soziale Stadt“, mehr Infos: http://www.hamburg.de/wandsbek/stadtteilentwicklung-aktive-foerdergebiete/3977498/hohenhorst/) und „Ortskern Rahlstedt“ (seit 2010, Programmsegment „Aktive Stadt- und Ortsteilszentren“, mehr Infos: http://www.hamburg.de/wandsbek/stadtteilentwicklung-aktive-foerdergebiete/3977546/ortskern-rahlstedt/).
Die Lebensbedingungen vor Ort verbessern? Schön und gut. Bleibt nur zu hoffen, dass dabei nicht die letzten freien Flächen ausgespäht werden sollen, um diese dann maximal zu bebauen. Etwas argwöhnisch macht auch, dass der Wald am Hegen in das „Untersuchungsgebiet“ einbezogen ist. Was will man dort herausfinden? Ein paar neue Bänke etc. wären wohl unschädlich. Großflächige Baumrodungen hingegen wären sicher keine Verbesserung.
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Heineke
Warum ist der Hegen-Wald Bestandteil des Untersuchungsgebiets? Das „Gebietsauswahldokument“ (kann hier heruntergeladen werden: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1006481) gibt darüber Aufschluss, in dem es u.a. als mögliche Handlungsschwerpunkte benennt (dort Seite 19):
„Potential des Hegen-Waldes für das Quartier nutzbar machen
Der östlich an das Quartier grenzende Hegen Wald bietet ein großes Potenzial hinsichtlich Freizeit- und Erholungswert. Eine Einbindung oder ggf. auch in Teilen moderate Verbesserung (Wege) könnte einen positiven Effekt für das Quartier haben.
(…)
Anbau / Erweiterungsbau für den Bau- und Aktivspielplatz [im Hegen-Wald gelegen, Anmerkung]
Die Einrichtung ist im Quartier sehr gut vernetzt und wird von unterschiedlichen Nutzern hoch frequentiert. Aus diesem Grund wird seit Jahren über einen Anbau nachgedacht, der aber bisher aufgrund fehlender Finanzierung nicht umgesetzt werden konnte.“
Mit sehr gemischten Gefühlen nehme ich Kenntnis, dass die Stadt eine durch über-mäßigen „Hohlsprech“ gekennzeichnete Vorlage „Handlungsbedarf und Problemaufriss“
mit konkreten Handlungsempfehlungen abschließt. Was soll der beauftrage Gutachter jetzt wohl noch besseres oder neueres in die Problem-und Potentialanalyse (PPA)schreiben, um die Wertung „außer Spesen nichts gewesen“ zu vermeiden ? Also „schau mer mal“, wenn diese PPA vorliegt. Die Stadtteilkonferenz Rahlstedt-Ost wird sich im September 2017 damit und auch mit dem Projekt „Neubau Läden/Wohnungen am Hegeneck“ befassen (Vorsitz MdHB Ekkehard Wysocki )
Bis dahin mögen alle Bewohner dieses nach Meinung der Stadt „offensichtlich benach-teiligten Quartiers sehr behagliche Sommerwochen genießen.
„Die Rahlstedter sind gelassen“ zitiere ich Sie, sehr geehrter Herr Buschhüter in diesem Teil Ihrer Homepage, die auch heute noch hochaktuell ist und die ich als Lesestoff empfehle.
https://www.buschhueter.de/muss-sich-rahlstedt-abgehaengt-fuehlen-eine-widerrede/
Ja, die Rahlstedter sind gelassen, aber die Gelassenheit hört dort auf, wo schon wieder ausgerechnet in ohnehin bereits dicht bebauten Gegenden von „Stadtverdichtung“ zu lesen ist, obwohl sehr gut eingebunden in tröstende und Erwartungen weckende Formulierungen. Außerdem lässt das Hochhaus auf der Titelseite vermuten, worum es wirklich geht, nämlich:
Welchen grünen Zwischenraum kann man noch zubauen und das als „Aufwertung“ und „Verbesserung der sozialräumlichen und städtebaulichen Strukturen“ verkaufen?
Das „Sozialräumliche“ der Neubauten in der Kielkoppelstraße kann man natürlich auch so interpretieren, dass man sich dank der engen Bebauung die Butter von einem zum anderen Block durchs Küchenfenster reichen kann.
Wenn ich mich in meinem Wohngebiet so umschaue, dann ist im Rahmen der sogenannten Nachverdichtung so einiges auf Grundstücke gequetscht worden, was bei späteren Generationen lediglich ein Kopfschütteln auslösen wird und die Frage, wie weit die Gelassenheit der Rahlstedter damals nicht bereits in ein resignatives Augenverschließen übergegangen war und wie man so etwas zulassen konnte.
Wenn man Sprüche wie ’soziale Stadt‘, ‚Erhöhung der Lebensqualität‘ oder gar ‚Stadtverdichtung‘ hört, wird jedem denkenden Menschen, der selber in so einem Viertel wohnt, schwächlich in den Knien.
Wie bei den Herrschaften, die für die ‚Metropolregion Hamburg‘ arbeiten, handelt es sich auch hier um Personen mit gut dotierten Posten, die aber in der Regel selber fernab der tatsächlichen Probleme wohnen!
Immer werden solche Pläne für Stadtteile gemacht, die schon heute genügend Probleme haben, sei es in der Bevölkerungsstruktur oder im sozialen Standard.
Seltsamer Weise gibt es solche Pläne nicht in Nienstedten, Blankenese oder dem Alstertal!?
Da werden viele schöne Pläne veröffentlicht, die letztlich keinerlei rechtlich bindende Wirkung haben.
Eine Spielwiese für Theoretiker, die gerne mit wohlfeilen Sprüchen um sich werfen, wohl wissend, daß sie selber von den Auswirkungen ihrer eigenen Pläne nicht betroffen sein werden. Danke.
Der Victoria-Park ist das beste Beispiel dafür, wie rücksichtslos Verwaltung und Politik mit der Bevölkerung und ihrem Umfeld umgehen. Unser Aller Dank wird ihnen für dieses ach so SOZIALE DENKEN gewiß sein.
Gerade Sie, Herr Buschhüter, haben sich doch vehement über den Abendblatt-Artikel beschwert, der die Probleme Rahlstedts behandelte. Auf DIESE WEISE werden sie noch verstärkt.
Auf der Tagung gestern in der Hafen City Universität wurde das Prinzip B.A.N.A.N.A. erwähnt: ‚Build Absolutely Nothing Anywhere Near Anybody‘. (‚Bauen Sie absolut nichts in der Nähe von Jemandem‘).
Dieses aber gilt NATÜRLICH nur für die reichen Quartiere!
Weil die Politiker wissen, daß sie bei solchen Plänen in den reichen Stadtteilen auf Granit beißen, denken sie, daß man das mit den sozial schwachen machen können. DORT rechnet man nicht mit Widerstand. Oder man verkauft diesen dann noch als ‚Mitarbeit‘ oder ‚Beteiligung‘ der Bevölkerung.