Am Standort Hüllenkamp 19 der Stadtteil- und Kulturschule Altrahlstedt wird derzeit das alte Schulgebäude abgebrochen. An seiner Stelle werden voraussichtlich im August die Bauarbeiten für ein neues Schulgebäude beginnen. Der zweiflügelige Neubau wird drei Geschosse (zwei Vollgeschosse, ein Staffelgeschoss) aufweisen, die auch barrierefrei mit einem Fahrstuhl erreichbar sein werden. Kostenpunkt: rund 6,5 Millionen Euro. 2018 soll der Neubau fertiggestellt sein.
Für den Neubau muss der zweiflügelige dreigeschossige Altbau aus den 1910er Jahren (zwei Vollgeschosse, ein Dachgeschoss), der bereits seit dem 1. August 2015 geräumt ist, abgebrochen werden. Die historische Turnhalle bleibt aber erhalten und wird dann wieder wie ursprünglich frei stehen. Das alte Schulgebäude befand sich einem schlechten baulichen Zustand. Es bestanden sowohl Tragwerks- als auch Brandschutzmängel. Zudem war das Gebäude nicht barrierefrei und konnte aufgrund seiner Konfiguration die Flächenbedarfe der Schule nicht abbilden. Der Bestand war auch nicht erweiterbar. Aufgrund der Belichtungssituation und der Raumhöhen waren die Kellerräume im Altbau nur bedingt pädagogisch nutzbar. Der Neubau wird nicht höher sein als das jetzige Gebäude, aber keine Kellerräume haben. „Mit dem attraktiven Neubau erhält die Stadtteil- und Kulturschule Altrahlstedt an ihrem Standort Hüllenkamp allerbeste Voraussetzungen“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter. Der Neubau wird eine Nettogeschossfläche von 2.206 m² haben und zukünftig die erforderlichen Fachräume sowie die Klassenstufen 6 und 7 beherbergen.
Alle Unterrichtsräume der Stadtteil- und Kulturschule verfügen schon jetzt über Smartboards und Internet. Im Neubau wird der Medieneinsatz auf dem neuesten Stand der Medientechnik sein. Zukünftig wird auch die Grundschule Altrahlstedt (Brockdorffstraße 2) teilweise am Standort Hüllenkamp 19 unterkommen. Sie wird nach Abschluss der Bauarbeiten mit den Klassenstufen 3 und 4, die derzeit noch auf dem Gelände der Grundschule Brockdorffstraße 64 ausgelagert sind, dort einziehen und damit wieder näher an den Hauptstandort heranrücken. Mittelfristig ist geplant, die Grundschule Altrahlstedt und die Stadtteil- und Kulturschule Altrahlstedt nicht nur räumlich, sondern auch organisatorisch wieder zusammenzuführen.
Der Haupteingang zur Stadtteil- und Kulturschule Altrahlstedt wird zukünftig wieder am Hüllenkamp sein. Die Adresse lautet bereits seit einiger Zeit wieder Hüllenkamp 19, statt vorher Am Friedhof 14a. Für die Klassenstufen 8 bis 13 unterhält die Stadtteil- und Kulturschule Altrahlstedt einen weiteren Standort in der Kielkoppelstraße 16d. Dorthin ist derzeit bis zum Abschluss der Bauarbeiten am Hüllenkamp auch der Jahrgang 7 ausgelagert. Früher befand sich hier das Gymnasium Heegen, an dem Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz sein Abitur gemacht hat. Mit ihrer hier ansässigen Oberstufe hat die Stadtteilschule die Tradition des Abiturs an diesem Schulstandort wieder aufgenommen. Die Oberstufe entwickelt sich seit ihrer Gründung sehr gut und wird von Rahlstedter Schülerinnen und Schülern gut angenommen. Die einst hier untergebrachte Förderschule gibt es nicht mehr.
In einer vorherigen Version dieses Beitrag hieß es, die Bauarbeiten für den Neubau würden voraussichtlich im September 2016 beginnen. In der kürzlich veröffentlichten Ausschreibung des Bauhauptgewerks ist nunmehr von einem Baubeginn im August 2016 die Rede. Quelle: Amtlicher Anzeiger 2016, Seite 1127, http://www.luewu.de/anzeiger/docs/2260.pdf
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
ich freue mich, dass Geld in Schulen investiert wird um den Sanierungsstau zu beheben, möchte aber auch eines zu bedenken geben:
Ich selbst habe vor einiger Zeit mein Abi am Gymnasium Farmsen gemacht. Dort gab es sogenannte Fertighäuser, die aus Containerfertigbauelementen bestanden und dann nur noch verkleidet wurden. Dort hat es bereits nach 20 Jahren immer wieder reingeregnet und geschimmelt. Während meiner Schulzeit wurde ein neues Fertiggebäude gebaut, sowie eine neue Küche für die Pausenhalle. Daneben gab es alte Backsteingebäude aus den 1950er Jahren die top in Ordnung waren. Einzig die Sanitäranlagen hätten nach 50 Jahren saniert werden müssen und neue Tische und Stühle wären schön gewesen.
Kurz nach meinem Abi wurden dann alle Backsteingebäude abgerissen, ebenso wie die 5 Jahre alte Küche und werden aktuell durch einen Millionenteuren Neubau ersetzt. Immerhin keine Containerbauweise sondern Betonfertigelemente.
Auf einem Ehemaligentreffen fragten wir unsere alten Lehrer, wieso gerade die Gebäude mit der besten Bauqualität abgerissen wurden statt diese zu sanieren. Die Antwort: Die Gebäude gehören der „Schulbau Hamburg“ und nicht mehr der Schule. Die Schulbehörde mietet die Gebäude und für „neue“ Gebäude gibt es für „Schulbau Hamburg“ mehr Miete von der Schulbehörde als für alte Gebäude.
Was für eine Geldverschwendung ist das denn? Wieso werden so viele Containerbauten gebaut, dessen Lebensdauer nur 10-20 Jahre beträgt, anstelle von Backsteingebäuden die über 100 Jahre halten? Selbst die Betonbauten der 70er Jahre werden heute vielfach abgerissen, während die älteren Backsteingebäude der Zeit trotzen.
Viele Grüße
Kim Krüger
Sehr geehrte Frau Krüger,
Eigentümer der Schulgrundstücke und -gebäude ist die Freie und Hansestadt Hamburg, die die Immobilien in das rechtlich unselbständige „Sondervermögen Schulimmobilien“ eingebracht hat.
SBH | Schulbau Hamburg ist ein Landesbetrieb der Freien und Hansestadt Hamburg. Er ist verantwortlich für die Bewirtschaftung, Instandhaltung und Sanierung der Hamburger Grundschulen, Stadtteilschulen, Gymnasien, Förderschulen und berufsbildenden Schulen im Norden und in der Mitte Hamburgs. Außerdem plant Schulbau Hamburg Erweiterungen, Umbaumaßnahmen und Neubauprojekte für Schulen und führt diese durch.
Die Schulbehörde ist Mieterin der Schulimmobilien und überträgt diese an die Schulen zur Nutzung.
Mit diesem vielleicht etwas kompliziert anmutenden Mieter-Vermieter-Modell sollen Sanierung und Instandhaltung von Schulimmobilien intensiviert und verstetigt und dadurch eine deutliche Verbesserung der Qualität der Immobilienbetreuung, des Baumanagements und des baulichen Zustands der Schulimmobilien erreicht werden. Der Instandhaltungsstau soll behoben, der anerkannte Zubaubedarf zügig realisiert und daneben dauerhaft eine „werterhaltende“ Unterhaltung der Immobilien gesichert und durchgeführt werden. Ziel ist eine deutliche Verbesserung der Qualität und des baulichen Zustands der Schulimmobilien.
Zum konkreten Bauvorhaben am Gymnasium Farmsen kann ich nichts sagen. Sie können aber davon ausgehen, dass das politische Ziel, gute Räume für gute Bildung zu schaffen, auch für das Gymnasium Farmsen gilt. In Altrahlstedt ist es so, dass das alte 100 Jahre alte Backsteingebäude zahlreiche Unzulänglichkeiten aufwies, die im Artikel näher beschrieben sind. Im Ergebnis hat man sich für einen Neubau entscheiden. Das hat nichts mit einer eventuell zu zahlenden höheren Miete zu tun, sondern es ist die wirtschaftlichere Variante, die durch den modernen Neubau zudem deutlich bessere Bedingungen für den Unterricht schafft.
Die Miete, die die Schulbehörde an das Sondervermögen Schulimmobilien zahlt, ist übrigens nicht etwa verschwendet, sondern bildet die Grundlage für das umfassende Schulsanierungsprogramm der Stadt. Zwischen 2012 und 2019 sollen für Instandhaltung, Sanierung und die Erweiterung der allgemeinbildenden Schulen rund zwei Milliarden Euro aufgewendet werden. Das Mieter-Vermieter-Modell mit seinem Finanzierungskreislauf hat sich dabei sehr bewährt. Es macht Schluss mit der nicht ausreichenden Instandhaltung der vergangenen Jahrzehnte und baut den aufgelaufenen Instandhaltungsstau zielgerichtet ab.
Viele Grüße
Ole Thorben Buschhüter