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Ein Beitrag von Klaus Schmidt-Siebrecht, OH:JA.

Gemeinsam mit OH:JA, der Organisation der Freiwilligen, hatte der LEB (Landesbetrieb Erziehung und Beratung) zum Tag der offenen Tür am 7. Mai eingeladen. Ca. 350 Oldenfelder Bürger folgten der Einladung, um sich ein eigenes Bild über die Lebensumstände, das Betreuungskonzept und die Ziele der Jugendlichen machen zu können. Bei Kaffee und Kuchen sowie einem reichhaltigen Grillbuffet, welches zum Teil von den Jugendlichen nach Rezepten aus ihrer Heimat selbst hergestellt war, sowie den großzügigen Zugaben von Seiten der Freiwilligen, konnten die interessierten Bürger mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen, die Wohnanlage besichtigen und einen Eindruck gewinnen, mit welchen Zielen und Erwartungen die 14- bis 17-Jährigen nach Deutschland gekommen sind. Sie hatten sich alle Mühe gegeben, zum Erfolg dieses 1. Festes beizutragen. Die selbst gemalten Bilder, grafisch dargestellte Lebens- und Fluchtbiografien, Gesänge und Tänze aus deren Heimatländern vermittelten einen tiefen Eindruck über Leben und Wertevorstellungen der jungen Menschen. Der Leiter der Einrichtung Christoph Lewinski begrüßte die Gäste und berichtete über die Herkunftsländer, den Betreuungsschlüssel durch die Erzieher und Sozialpädagogen. Er konnte ferner darauf hinweisen, dass es seit dem Bestehen der Einrichtung exakt einen einzigen Polizeieinsatz gegeben habe, der durch eine Lappalie ausgelöst wurde. Die Jugendlichen beginnen, in der neuen Heimat anzukommen und schlagen Wurzeln durch die Schulbesuche, die Mitgliedschaft in den Sportvereinen und die engen Kontakte zu den Freiwilligen von OH:JA.

Klaus Schmidt-Siebrecht von OH:JA begrüßte ebenfalls die Gäste und bedankte sich bei den Sportvereinen, dem Bürgerverein und den ca. 60 aktiven Freiwilligen, die sich in der Nachhilfe, den Exkursionen, den beruflichen Perspektiven, aber auch in der Ausbildung zu Vormund- und Patenschaften engagieren. Er wies darauf hin, wie ausgeprägt spürbar der Wunsch ist, hier anzukommen, hier zu lernen, sich hier zu integrieren. Das sollte insbesondere dann möglich sein, wenn die Bevölkerung den Jugendlichen freundlich begegnet, wenn sie ihnen die Chance gibt, sich in unsere Wertegesellschaft einzubinden, wenn diese nicht ausgegrenzt werden, sondern über viele private Kontakte in unsere Gesellschaft, vielleicht sogar in unsere Familien eingebunden werden.

Ein absoluter Höhepunkt war die weitestgehend in freier Rede vorgetragene Ansprache des 17-jährigen Afghanen Samim, der sich in nahezu fehlerfreiem Deutsch bei all denen bedankte, die ihm und seinen Mitbewohnern Aufenthalt in Deutschland ermöglichen und sie willkommen geheißen haben. Der junge Mann ist nicht einmal ein ganzes Jahr in Deutschland. Die Gäste waren einstimmig des Lobes voll über die gelungene Veranstaltung, zu der das strahlende Sommerwetter einen großen Anteil beigetragen hat.