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Die Sozialbehörde plant, den Standort Sieker Landstraße 11 in Neu-Rahlstedt um 120 Plätze für die öffentliche Unterbringung zu erweitern. Seit 2015 wird ein ehemaliges Zollwohnheim mit 56 Plätzen für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt. Auf der Freifläche davor sollen nun fünf zweigeschossige Containerbauten errichtet werden, in denen vorrangig Familien und Alleinstehende aus dem Personenkreis der Geflüchteten und Schutzsuchenden aus der Ukraine untergebracht werden.

Für den nun eingetretenen Fall, dass weitere Plätze benötigt werden, hatte die Stadt bereits Planungen angestellt, um weitere Flächen für Unterkünfte herzurichten. Teile dieser Reserveplanungen werden nun umgesetzt. Im Zuge dessen sollen hamburgweit acht neue Standorte errichtet (oder bestehende erweitert) und so insgesamt 1.290 zusätzliche Plätze geschaffen werden, einer davon ist der Standort Sieker Landstraße 11.

Die Containerbauten werden neben den Gemeinschaftsunterkünften zudem Gemeinschaftsräume und Büros für das Unterkunfts- und Sozialmanagement umfassen. Das Unterkunfts- und Sozialmanagement wird mit einem Personalschlüssel von 1:80 ausgestattet, der technische Dienst mit einem Personalschlüssel von 1:160.

„Durch die Erweiterung des Standorts Sieker Landstraße 11 wird ein Beitrag geleistet, die bestehende Notlage zu mildern und die humanitäre Situation für de Geflüchteten und Schutzsuchenden aus der Ukraine in unserer Stadt zu verbessern“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.

Weitere Informationen finden sich in einem Anhörungsschreiben der Sozialbehörde an die Bezirksversammlung Wandsbek vom 5. April 2022, das hier heruntergeladen werden kann: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1016353

Das Grundstück gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die Baugenehmigung wurde im Rahmen der Reserveflächenplanung bereits 2019 (für zwei Containerbauten) und 2021 (für drei weitere Containerbauten) widerruflich erteilt.

Nach wie vor suchen Menschen aus der Ukraine Schutz vor dem Krieg. Rund 15.000 Personen werden nach Schätzungen der Innen- und Sozialbehörde kurzfristig Leistungen in Anspruch nehmen, insgesamt dürfte die Anzahl der Schutzsuchenden noch um mehrere Tausend Personen steigen. Viele von ihnen benötigen aktuell eine von der Stadt bereitgestellte Unterkunft, mit weiteren unterzubringenden Menschen wird gerechnet. Daher werden weitere Unterkünfte vorbereitet. Seit Kriegsbeginn hat Hamburg bereits rund 8.400 zusätzliche Plätze in städtischen Unterkünften geschaffen.

Auch für die schutzsuchenden Menschen selbst ist unklar, für welche Zeitdauer sie in Hamburg bleiben. Die Zahl der Geflüchteten und ihre Aufenthaltsdauer wird maßgeblich von den derzeit nicht absehbaren Entwicklungen in der Ukraine abhängen.

Auch bei hohen Zugangszahlen soll gewährleistet werden, dass Menschen ein Dach über dem Kopf erhalten. Um die kurzfristige Unterbringung sicherstellen zu können, waren in den vergangenen Wochen bereits mehrere Objekte – darunter mehrere Hotel- und Gewerbeflächen – kurzfristig angemietet worden. Darüber hinaus werden als Maßnahme zur Gefahrenabwehr gemäß Gesetz zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung (SOG) derzeit weitere Interimsstandorte zur Unterbringung hergerichtet. An 15 Standorten stehen damit derzeit rund 6.400 Plätze für Übernachtungen zur Verfügung oder werden noch bereitgestellt. Das beinhaltet die bereits angekündigten und weitere Interimsstandorte. Darüber hinaus gibt es 600 Notübernachtungsplätze in der ehem. Fegro-Halle in der Schlachthofstraße, die derzeit mit einem verbesserten Standard hergerichtet wird. Sie werden aber nur genutzt, wenn keine anderen Möglichkeiten zur kurzfristigen Unterbringung verfügbar sind.