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Das Gelände der ehemaligen Druckerei Broschek, die 2011 ihren Betrieb in Meiendorf im Zuge einer Insolvenz einstellen musste, wurde 2019 geräumt und liegt seitdem brach. Nun gibt es neue Pläne für das riesige, 4,7 Hektar große Gewerbegrundstück. Zum einen wird der SB-Großhandelsmarkt METRO, bislang im Bargkoppelweg 50 ansässig, auf dem Grundstück einen Neubau beziehen, zum anderen wird dort für die Deutsche Post AG ein neuer Verbund-Zustellstützpunkt gebaut. Bis Herbst 2025 soll alles fertig sein. Weitere Einzelheiten hier:

Bereits Ende Juli haben auf dem riesigen Brachgrundstück Erdbewegungen begonnen. Der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter hat sich bei METRO und Post nach den genauen Plänen erkundigt.

METRO bekennt sich zum Standort Meiendorf

Auf Nachfrage erklärte die Unternehmenskommunikation der METRO Deutschland GmbH zu Ihrem Vorhaben:

“Der Hauptgrund für den Neubau und dem damit verbundenen Umzug des METRO Markts in Hamburg-Rahlstedt ist das Alter und die mangelnde Energieeffizienz sowie Entwicklungsmöglichkeit des Bestandsmarktes. 

Der moderne Markt ist so gestaltet, dass er den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden noch besser entspricht. Eine zeitgemäße Marktgestaltung verbessert das Einkaufserlebnis vor Ort und sorgt dafür, dass insbesondere Gastronomie- sowie Trader-Kundinnen und -kunden effizient einkaufen können. Durch diese Maßnahmen erwartet METRO, dass der neue Standort Wachstumspotenzial bietet und die Kundenversorgung in der Region deutlich verbessert wird. 

Neben den zahlreichen Neuerungen setzt der Neubau auch Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit. So wird beispielsweise zur Beheizung des Gebäudes auf fossile Brennstoffe verzichtet. Stattdessen wird die Abwärme der Gewerbekälte genutzt, die gleichzeitig auch als Wärmepumpe fungiert. Eine daran angeschlossene Fußbodenheizung sorgt für eine effiziente Wärmeverteilung. Das Dach des neuen Gebäudes wird mit einer großen Photovoltaikanlage ausgestattet werden, die zur Energieerzeugung beiträgt. Zusätzlich wird das Dach begrünt, was zur verbesserten Luftqualität und Biodiversität am Standort beiträgt. All diese Maßnahmen ermöglichen es METRO, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, Betriebskosten zu senken und den Kundinnen und Kunden ein nachhaltigeres Einkaufserlebnis zu bieten.

Erste Teil-Baugenehmigungen für den Neubau des METRO Marktes Hamburg-Rahlstedt sind bereits erteilt. Die Bauarbeiten starteten Ende Juli 2024 und sind voraussichtlich im September 2025 abgeschlossen. Vermutlich im Herbst 2025 wird der METRO Markt Hamburg-Rahlstedt in den gegenüberliegenden Neubau ziehen.”

Am 12. September 2024 hat die METRO Deutschland GmbH eine eigene Pressemitteilung zu ihrem Bauvorhaben veröffentlicht, die hier heruntergeladen werden kann: https://www.metro.de/presse/2024/pm-1209-umzug-metro-hamburg-rahlstedt

Visualisierung des neuen METRO Marktes in Hamburg-Rahlstedt. Bildquelle: METRO Deutschland / Visual by Kühnl + Schmidt Architekten AG

Deutsche Post bekommt modernen Zustellstützpunkt

Neben dem Neubau der METRO bietet das riesige Grundstück der ehemaligen Tiefdruckerei auch Platz für einen neuen modernen Zustellstützpunkt der Deutschen Post, der auf der südlichen Hälfte der Gewerbebrache entstehen soll.

Ein Bauantrag hierfür wurde kürzlich gestellt. Angestrebt wird eine Übergabe des Neubaus zum 1. September 2025, erfuhr Buschhüter von der Post auf Nachfrage. Nach Einzug in den neuen Zustellstützpunkt will die Post die so genannte Verbundzustellung ausweiten, das heißt die gemeinsame Zustellung von Brief- und Paketsendungen durch einen Zusteller. Diese findet in der Regel mit elektrisch betriebenen Zustellfahrzeugen statt, so die Post. Der neue Zustellstützpunkt wird zukünftig für ein größeres Einzugsgebiet zuständig sein: Hier werden die bisherigen Zustellstützpunkte Apostelweg (Hamburg 73) und Halenreie (Hamburg 67) zusammengelegt, außerdem wird der neue Standort auch für die Postleitzahlbereiche 22175, 22179 (bislang Zustellstützpunkt Hamburg 71) und 22393 (bislang Zustellstützpunkt Hamburg 65) zuständig sein.

Neue Perspektiven für das Gewerbegebiet Bargkoppelweg

Ideen, das große Brachgrundstück für den Wohnungsbau nutzbar zu machen, hatte die Wirtschaftsbehörde in der Vergangenheit stets abgelehnt. Denn Flächen, die in einem Bebauungsplan als Gewerbeflächen ausgewiesen sind, gibt die Stadt nur ungern auf, da anderswo neue Gewerbeflächen auszuweisen in der Regel auf Widerstand stößt. Aber auch städtebaulich wäre eine Wohnbebauung sehr schwierig gewesen, ist das große Grundstück doch auf drei Seiten von gewerblichen Nutzungen umgeben.

“Mit dem Zustellstützpunkt der Post und dem Neubau für die METRO haben sich für die große Gewerbebrache nun sinnvolle neue Nutzungen ergeben. Ich freue mich, dass die METRO dem Stadtteil treu bleibt und sich nur unweit vom bisherigen Standort weiterentwickeln kann. Dem Meiendorfer Gewerbegebiet Bargkoppelweg, seit Jahren etwas notleidend, wird das neues Leben einhauchen”, sagt Buschhüter. Was mit dem bisherigen METRO-Standort im Bargkoppelweg 50 (rund 4,4 Hektar groß) geschieht, steht noch nicht fest.


Dieser Beitrag wurde am 15. September 2024 aktualisiert.