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Es gibt sie wieder, die roten Ortsteilschilder in Rahlstedt. Dank der Initiative des Bürgervereins Oldenfelde und mit Hilfe von so genannten Troncmitteln der Hamburgischen Bürgerschaft können neue Schilder als Ersatz für abgebaute, kaputte und unleserliche Schilder montiert werden. Das erste wurde heute in der Oldenfelder Straße wieder aufgestellt.

Die roten Stadtteil- und Ortsteilschilder sind eine besondere Hamburgensie – auch politisch betrachtet. Sie markierten einst hamburgweit die Stadtteil- und in Rahlstedt zusätzlich die Ortsteilgrenzen an den Straßen und sorgten so leicht für Orientierung für Ortsfremde und Zugehörigkeitsgefühle der Bewohner zum Stadt- und Ortsteil. Vor zehn Jahren aber wieherte im Bezirksamt Wandsbek kräftig der Amtsschimmel: Es hieß plötzlich, die roten Schilder seien gar nicht zulässig. Während die roten Stadtteilschilder daraufhin im Bezirk Wandsbek durch schmucklose weiße ersetzt wurden, sollten die roten Ortsteilschilder (Altrahlstedt, Neurahlstedt, Meiendorf und Oldenfelde) ersatzlos abgebaut werden. Auf Initiative der Bezirksversammlung erhielten sie immerhin Bestandsschutz. Das Bezirksamt wollte sie aber dennoch nach und nach abbauen, sollten sich für sie keine Paten finden, die sich um die Pflege und Erneuerung der Schilder kümmern würden.

Viele rote Ortsteilschilder sind seitdem bereits ersatzlos abgebaut worden, andere sind in einem schlechten Zustand, ihnen droht dasselbe Schicksal. Um dies zu verhindern hat der Bürgerverein Oldenfelde die Initiative ergriffen: Auf Anregung des Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter, der sich bereits seit zehn Jahren immer wieder mit dem Thema beschäftigt hatte, gründete der Bürgerverein Oldenfelde zusammen mit dem Bürgerverein Rahlstedt und dem Förderverein der FF Meiendorf einen Förderkreis, der nun für die roten Ortsteilschilder die Patenschaft übernehmen wird. Auf Initiative von Buschhüter erhielt der Förderkreis von der Hamburgischen Bürgerschaft für seine Arbeit 1.500 Euro aus so genannten Troncmitteln. Hiermit können die Beschaffung neuer Ortsteilschilder und entsprechender Schilderrahmen bezahlt werden.

„Ich habe den Abbau der roten Ortsteilschilder immer kritisiert. Daher freue ich mich, dass gemeinsam mit den Bürgervereinen Oldenfelde und Rahlstedt und der FF Meiendorf eine gute Lösung für ihren Erhalt und Wiederaufbau gefunden wurde. Mit der finanziellen Unterstützung durch die Bürgerschaft und viel Bürgersinn ist es nun möglich, neue rote Ortsteilschilder in Absprache mit dem Bezirksamt Wandsbek aufzustellen und kaputte zu ersetzen. Das erste neue Oldenfelde-Schild wurde heute an der Oldenfelder Straße montiert. In diesem Jahr werden weitere für die anderen Ortsteile folgen“, so Buschhüter.

Die Troncmittel stammen aus dem so genannten Tronc, der Trinkgeldkasse in der Spielbank. Mindestens vier Prozent des anfallenden Troncaufkommens steht der Stadt als Troncabgabe zu, die es für gemeinnützige Zwecke verwenden muss. Die Mittel werden auf Vorschlag der Abgeordneten der Regierungsfraktion durch die Bürgerschaft vergeben. Für ganz Hamburg standen im letzten Jahr rund 235.000 Euro zur Verfügung.