Im Stadtteil Rahlstedt wurden im letzten Jahr (2014) 180 neue Wohnungen fertiggestellt. Damit bewegt sich der Wohnungsbau in Rahlstedt weiterhin auf hohem Niveau und im Durchschnitt der letzten drei Jahre. Im Jahr des Regierungswechsels (2011) waren dagegen nur 108 neue Wohnungen fertiggestellt worden.
Für insgesamt 312 neue Wohnungen wurden in 2014 Baugenehmigungen erteilt, nach Baugenehmigungen für 207 Wohnungen in 2011, ein Plus von 50 %. Dies geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter hervor. „Eines der zentralen Ziele des SPD-geführten Senats ist die Steigerung des Wohnungsbaus in Hamburg. Denn das beste Mittel für bezahlbare Wohnungen sind mehr Wohnungen. Auch im Koalitionsvertrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen wurde daher das Ziel bekräftigt, weiterhin den Bau von mindestens 6.000 neuen Wohnungen pro Jahr zu erreichen. Im letzten Jahr wurden tatsächlich 6.974 neue Wohnungen fertiggestellt, so viele wie seit 17 Jahren nicht mehr – ein großer Erfolg für das Wohnungsbauprogramm des Senats. Zudem wurden im letzten Jahr hamburgweit Baugenehmigungen für insgesamt 10.957 neue Wohnungen erteilt. Ein verlässlicher Indikator dafür, dass die Fertigstellungszahlen auch in diesem und im nächsten Jahr deutlich über der 6.000er-Marke liegen werden“, sagt Buschhüter.
Zu den gesamtstädtischen Wohnungsbauzielen leistet auch der Stadtteil Rahlstedt seinen Beitrag: Zahlreiche größere Bauvorhaben wurden bereits oder werden noch in 2015 fertiggestellt, zum Beispiel in der Meiendorfer Straße 72-74 (22 Wohneinheiten, fertiggestellt), in der Bargteheider Straße 134-134b (30 WE, fertiggestellt) und in der Rahlstedter Bahnhofstraße 27-29 (20 WE, bezugsfrei zum 1. November bzw. 1. Dezember). Weitere größere Bauvorhaben sind bereits im Bau oder in Planung, zum Beispiel im Güstrower Weg 2 (25 WE, im Bau), in der Oldenfelder Straße 8-12 (12 WE, im Bau), in der Sieker Landstraße 61 (68 WE, im Bau), in der Kielkoppelstraße 16 (76 WE, in Planung), in der Sieker Landstraße 41 (155 WE, Baubeginn Anfang 2016) und im Schierenberg 80-94 (ca. 200 WE, Bebauungsplanverfahren läuft). „Seit dem Regierungswechsel 2011 herrscht in Sachen Wohnungsbau ein anderes Klima in der Stadt. Die Wohnungsbaupolitik ist wieder auf einem guten Weg und das ist auch in Rahlstedt zu spüren“, meint Buschhüter.
Auch Sozialwohnungen werden nach jahrelangem Stillstand wieder gebaut. Wurden zwischen 2008 und 2011 im Jahresdurchschnitt nur zehn neue Sozialwohnungen in Rahlstedt errichtet, waren es 2012 bis 2014 im Jahresdurchschnitt 48, zuletzt (2014) schon 83. „Für Menschen mit niedrigem Einkommen stellen preisgebundene Sozialwohnungen nach wie vor einen unverzichtbaren Teil der Wohnraumversorgung dar. Auch in Rahlstedt brauchen wir deshalb weiterhin sozialen Wohnungsbau“, meint Buschhüter.
Bei den 83 in 2014 fertiggestellten Sozialwohnungen handelt es sich um die Wohnanlagen in der Greifenberger Straße 50 (45 WE) und im Carlssonweg 1 (38 WE), beide mit dem städtischen Wohnungsunternehmen SAGA GWG als Bauherrn. Zum Stichtag 31. Dezember 2014 gab es in Rahlstedt 4.285 Sozialwohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen, etwas mehr als ein Drittel davon (1.573 WE) wird bis 2025 infolge des Auslaufens der Bindungsfrist allerdings aus der Sozialbindung fallen. Durch den Neubau von Sozialwohnungen wird dieser Rückgang zumindest abgeschwächt.
Schriftliche Kleine Anfrage „Wohnungsbestand und Wohnungsbautätigkeit im Stadtteil Rahlstedt“ und Antwort des Senats vom 18. August 2015 (Drucksache 21/1263): http://www.buergerschaft-hh.de/ParlDok/dokument/49455/wohnungsbestand-und-wohnungsbaut%c3%a4tigkeit-im-stadtteil-rahlstedt.pdf
Sehr geehrte Damen und Herren,
hier wird etwas schöngeredet, was für Mensch und Natur in ohnehin schon dicht besiedelten Regionen, wie Städten, wo jede Grünfläche inzwischen kostbar wird ; Pflanzen sind bekannterweise Sauerstoffproduzenten – und ohne Pflanzen ist letztlich kein tierisches oder auch menschliches Leben möglich – eine Katastrophe ist !
Warum können Wohnungen nicht locker verteilt ins Umfeld von Hamburg gebaut werden ?!
Anscheinend geht es nur wieder nur um die Vermehrung (potentieller) Steuerzahler auf dem Territorium von Hamburg !
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Schulze aus HH-Rahlstedt
P.S.: Der geplante Bau von Sozialwohnungen im Warnemünder Weg auf einem schmalen Grünstreifen direkt an den Gleisen der meist benutzten Eisenbahnlinie in Deutschland, der sog. Vogelfluglinie,die demnächst auch noch um S-Bahngleise ( auf welcher Seite eigentlich ??) erweiteret werden soll, ist für die Menschen, die später dort wohnen müssen, m.E. eine Zumutung. Ohne sog. Flughafenfenster ( schalldicht ?) ist das wohl kaum möglich. Zudem müssen wieder eine Menge älterer großer Parkbäume, wie Eichen, Buchen, Ahorn u.a., dafür gefällt werden, womit die Stadt noch mehr Teile ihrer natürlichen Lungen verliert, die sie auf der Ostseite, wo ein Großteil des im Centrums entstehenden Smogs aufgrund von ( meist) Westwindverdriftung rübergetriebn werde.
M. E. ist dies Vorhaben überhaupt nicht erstrebens- oder lobenswert !
Nebenbei verraten „die Grünen“ ihren Namen; gerade von dieser Partei würde ich eher Kampf um die letzten Grünflächen der Stadt erwarten – nicht das Gegenteil davon !
Sehr geehrte Frau Schulze,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Allerdings teile ich Ihre Kritik nicht, ich will das auch begründen:
Wenn Ihnen die Natur am Herzen liegt, dann ist ein Wachstum in die Fläche („Wohnungen locker verteilt ins Umfeld von Hamburg“) doch genau die falsche Antwort auf die Frage, wie wir ausreichend neuen Wohnraum schaffen. Eine solche Siedlungspolitik führt zu Flächenzersiedelung, zu längeren Wegen und zu der Notwendigkeit, häufig überhaupt erst einmal die erforderliche Infrastruktur dafür zu schaffen, die anderswo schon vorhanden ist.
Wir wollen, dass Hamburg auch bei wachsender Bevölkerung eine Metropole am Wasser mit hoher Lebensqualität und vielen Grünflächen bleibt. Mit dem Wohnungsneubau setzen wir auf eine maßvolle Verdichtung innerhalb bestehender Quartiere. Innerstädtische Flächen, die bislang anders genutzt wurden, werden für den Wohnungsbau aktiviert. Wir wollen Flächen für den Wohnungsneubau erschließen und dabei so wenig wie möglich von unseren wertvollen Grün- und Freiflächen in Anspruch nehmen. Aber völlig vermeiden lässt es sich nicht.
Das Bauvorhaben Warnemünder Weg 31-33 passt genau in dieses Konzept: Der schmale Grünstreifen dort, dessen Verlust Sie beklagen, war bis vor kurzem ja in Wirklichkeit größtenteils ein Garagenhof. Die Stellplätze werden nun in einer Tiefgarage neu gebaut, mit Wohnungen darüber. Das ist vernünftiges Flächenrecycling, das Ressourcen schont. Denn die Alternative hieße ja: Um das wenige Grün, das sich bislang um den größtenteils asphaltierten Garagenhof gruppierte, zu erhalten, müsste für ein solches Bauvorhaben anderswo überhaupt erst eine vollständige Grünfläche neu erschlossen werden – der Eingriff in die Natur wäre ungleich größer. Wobei auch beim Bauvorhaben Warnemünder Weg selbstverständlich darauf geachtet wird, den Baumbestand soweit es geht, insbesondere nach hinten zur Bahnstrecke hin, zu erhalten. So lange wir die Möglichkeit haben, bislang anders genutzte innerstädtische Flächen wie hier für den Wohnungsbau umzuwidmen, sollten wir sie nutzen.
Im Bereich des Bauvorhabens Warnemünder Weg 31-33 soll die Erweiterung der Gleisanlagen für zwei separate S-Bahn-Gleise auf der Nordwestseite der vorhandenen Bahnstrecke, die hier bereits dreigleisig ist und im Zuge des Ausbaus viergleisig werden soll, erfolgen. Die S-Bahn wird dann auf den beiden nordwestlich gelegenen Gleisen fahren.
Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter