Zum 1. Mai 2025 wurde der Betrieb der XpressBus-Linie X27, die zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 im Hamburger Osten neu eingerichtet worden war, wie angekündigt deutlich ausgeweitet. Die neue tangentiale Buslinie, die Rahlstedt auf direktem Wege mit Sasel und Poppenbüttel im Norden und Billstedt und Bergedorf im Süden verbindet, fährt jetzt täglich von 4 bis 24 Uhr im 20-Minuten-Takt, statt zuvor nur zwischen 6 und 20 Uhr. Die Fahrzeiten haben sich durch die neue Linie erheblich reduziert.
„Mit unserem Konzept Hamburg-Takt steigern wir das Angebot und die Qualität des hvv Schritt für Schritt. Ein wesentliches Handlungsfeld dabei: Attraktive und schnelle Querverbindungen zwischen den Stadtteilzentren, umsteigefrei und ohne Umwege, verkürzen die Fahrzeiten erheblich und heben damit Fahrgastpotenziale. Mit der neuen Linie X27 wurde genau das erreicht: Durch deutlich kürzere Fahrzeiten mit der neuen Linie X27 wurde mit der Buslinie X27 im Hamburger Osten eine hochattraktive Tangentialverbindung geschaffen, die konkurrenzfähig zur Fahrt mit dem Auto ist und von den Fahrgästen sehr gut angenommen wird“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter.
Die bereits bestehenden Expressbuslinien X22, X30, X32 und X46 haben aufgezeigt, dass diese schnellen Querverbindungen gut von den Fahrgästen angenommen werden und den Öffentlichen Personennahverkehr als Gesamtsystem stärken. Folgerichtig wurde dieses Netz zum letzten Fahrplanwechsel mit der Expressbuslinie X27 um eine weitere attraktive Tangentialverbindung ergänzt. Zudem wurden mit der X27 bestehende MetroBus-Linien entlastet und durch Einrichtung neuer Haltestellen Erschließungslücken geschlossen.
Die XpressBus-Linie X27 wird von der Hamburger Hochbahn AG betrieben, die die Linie von ihren Betriebsstandorten in Hummelsbüttel und Billbrook aus bedient. Auf der Linie X27 wird montags bis sonntags ein 20-Minuten-Takt angeboten, anfangs von 6 Uhr bis 20 Uhr und seit dem 1. Mai 2025 von 4 bis 24 Uhr. Erwartet werden rund 3 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Insgesamt wird die HOCHBAHN 1,45 Millionen Fahrplankilometer fahren und mit dieser Einzelmaßnahme ihre Betriebsleistung im Busbereich um rund 2,5 Prozent steigern.
Den seit 1. Mai 2025 gültigen Fahrplan gibt es hier: https://www.hvv.de/resource/blob/141236/087be97eb111fe2cb90901f29fce2833/hvv_linienfahrplan_X27.pdf
X27 verbindet fünf Bahnlinien
Auf ihrem Linienweg verbindet die X27 fünf Bahnlinien: die S2 in Bergedorf, die U2 und U4 in Billstedt, die RB81 in Rahlstedt, die U1 in Berne und die S1 in Poppenbüttel. Gerade die direkte Verknüpfung der verschiedenen Bahnlinien bedeutet für viele Fahrgäste eine Fahrzeitverkürzung, weil sie nicht mehr zunächst Richtung Innenstadt zu einem Schnellbahnknotenpunkt fahren müssen, um dann wieder stadtauswärts zu ihrem Ziel zu fahren.
Fahrzeiten reduzieren sich zum Teil erheblich
Folgende Fahrzeiten sind auf den erfragten Relationen je nach Tageszeit für Montag bis Freitag unter Berücksichtigung der Umleitung im Bereich Berner Straße geplant:
- von Bf. Bergedorf bis U Billstedt: 20 bis 21 Minuten, in Gegenrichtung 20 Minuten,
- von U Billstedt bis Bf. Rahlstedt: 23 bis 26 Minuten, in Gegenrichtung 22 bis 24 Minuten,
- von Bf. Rahlstedt bis S Poppenbüttel: 28 bis 29 Minuten, in Gegenrichtung 27 bis 29 Minuten.
Zum Vergleich: Die Fahrt mit der MetroBus-Linie 24 von Bf. Rahlstedt nach S Poppenbüttel dauert bis zu 41 Minuten, die Fahrt von Bf. Rahlstedt nach U Billstedt bis zu 36 Minuten.
Das ist der Linienweg
Der Linienverlauf stellt sich wie folgt dar: Bf. Bergedorf – Billwerder Straße (HAW) – Krusestraße* – BG-Klinikum Boberg – Boberg – Kirchlinden/Billstedter Hauptstraße – U Billstedt – Schiffbeker Höhe – Aschenputtelstraße – Schiffbeker Weg – Kuehnstraße – Studio Hamburg – Euckenstraße – Birkenallee (Süd) – Bf. Rahlstedt (Doberaner Weg) – Bargteheider Straße (Nord) – Schierenberg – U Berne (Berner Stieg) – Beim Farenland – Saseler Bogen – Saseler Kamp – Saseler Markt – Stadtbahnstraße (Nord) – AEZ – S Poppenbüttel – Grotenbleken* – Schulbergredder – Poppenbütteler Markt – Vörstekoppel – Ulzburger Straße – Sandkuhlenkoppel – Poppenbütteler Bogen.
Anmerkung (*): Die Haltestelle Grotenbleken wird erst später in den Linienweg der X27 aufgenommen. Dies gilt auch für die zukünftig geplante Haltestelle Krusestraße (zwischen Billwerder Straße (HAW) und BG Klinikum Boberg).
Baustelle in der Berner Straße zwingt X27 einstweilen noch zu Umleitung
Während der Bauarbeiten im Straßenzug Berner Straße/Fasanenweg/Berner Brücke zwischen Alter Zollweg und Kriegkamp muss die Linie X27 noch einen Umweg fahren:
- in Richtung Poppenbütteler Bogen: ab Bargteheider Straße – Meiendorfer Straße – Saseler Straße – Bargkoppelweg – Berner Straße/Fasanenweg/Berner Brücke mit Halt an der Ersatzhaltestelle Schierenberg und an der endgültig hergestellten Haltestelle U Berne (Berner Stieg),
- in Richtung Bf. Bergedorf: ab Berner Brücke – Kriegkamp mit Halt an der Ersatzhaltestelle U Berne (Berner Stieg) – Saseler Straße – Meiendorfer Straße – weiter in die Bargteheider Straße.
Die Fahrzeit verlängert sich durch diese Umleitungen je nach Verkehrslage um bis zu sechs Minuten in Richtung Poppenbütteler Bogen und – abhängig von der Tageszeit – um bis zu vier Minuten in Richtung Bf. Bergedorf. Sobald die Bauarbeiten beendet und der Straßenzug wieder in beide Richtungen befahrbar ist, wird sich die Fahrzeit in dieser Relation entsprechend verkürzen.
Moin Herr Buschhüter!
Das ist eine erfreuliche Nachricht – seht gut!
Gab es seitens der Hochbahn AG bzw. der Wall GmbH zwischenzeitlich eine Rückmeldung bzgl. der Errichtung von Fahrgastunterständen entlang der Bargteheider Straße?
Besten Dank für Ihre Antwort im voraus sowie schönes Restwochenende
S.K.
Nein, dazu gibt es noch nichts Neues. Ich bin dran.
Tangentiale U-Bahn-Linien waren tatsächlich einmal geplant:
Als in den frühen 1970er Jahren die alte U4 von Sengelmannstraße nach Osdorfer Born geplant worden ist, wurde gleichzeitig auch eine tangentiale U5 von Burgstraße nach Altona geplant, was der damaligen Straßenbahn-Linie 15 und heutigen Metrobus-Linie 25 entsprochen hätte.
Während bei der damaligen U4-alt die Stations-Standorte soweit festgelegt waren, bereitete dieses bei der damaligen U5-alt hingegen den Planern massives Kopfzerbrechen: Sind zwischen Burgstraße und Landwehr die Station Carl-Petersen-Straße und zwischen Wartenau und Mundsburg die Station Uferstraße wirklich notwendig, als dass da die Bahnsteige auf 120 Meter lange Züge ausgelegt werden müssen?
Von Zeitzeugen-Aussagen ist mir bekannt, dass den Planern damals massive Zweifel an der Sinnhaftigkeit der damals angedachten tangentialen U5-alt aufgekommen sind und dass im Oktober 1974 ein Schriftstück erstellt worden sein soll, welches eine Empfehlung für eine Beibehaltung der Straßenbahn-Linie 15 in umfassend modernisierter Form enthalten haben soll. Dieses Schriftstück sollte im November 1974 dem Senats-Ausschuss präsentiert werden.
Aufgrund der Ereignisse vom 31. Oktober 1974 (Rücktritt von Bürgermeister Peter Schulz) kam es jedoch nicht mehr zu dieser Senats-Konferenz und der neue Bürgermeister Hans-Ulrich Klose lehnte diesen Vorschlag auf einer späteren Senats-Konferenz im Jahre 1975 aufgrund der von ihm beschlossenen Spar-Maßnahmen ab.
Eine weitere tangentiale U-Bahn-Linie war zwischen Farmsen und Altona geplant, was den damaligen Straßenbahn-Linien 8 und 27 und heutigen Bus-Linien 171 und 15 entsprochen hätte mit einer unterirdischen Alster-Querung zwischen der anzunehmenden U5-Haltestelle Winterhuder Weg / Beethovenstraße und der U1-Haltestelle Hallerstraße. Vorleistungen für diese Linie sind in der U1-Haltestelle Hallerstraße an den abweichenden Stützen in der Mitte des Bahnsteiges zu erkennen. Auch hier gibt es Gerüchte ähnlich wie in Steilshoop, dass sich unterhalb dieser Stützen ein unfertiger Stations-Rohbau befindet. Die Wahrheit sieht aber nüchterner aus: An dieser Stelle ist der Bestandsbau der U1 nur etwas tiefer gegründet, damit die U1 im Falle eines Baus dieser Linie nicht wieder aufgerissen zu werden braucht.
Vor diesem Hintergrund frage ich mich, ob das Hamburger Straßenbahn-Netz ohne den Ereignissen vom 31. Oktober 1974 heute anders aussehen würde. Die Radialen stark reduziert, aber die Tangentialen Alsterhalbring und Farmsen – Altona mit unterirdischer Alster-Querung umfangreich modernisiert.
Ich kann mir vorstellen, dass dieses etwas für die Zeit nach Fertigstellung der U5 wäre.
Vielen Dank dafür, dass Sie Ihre Gedanken und Ihr Wissen zu dem Thema mit uns teilen.
Es wäre auch schön in den Hauptverkehrszeiten die Linie X 27 vielleicht in 10 Minuten Takt fahren zu lassen. Das wäre die tolle Idee noch zwischen sechs und zehn zum Beispiel und abends von 16 bis 18:00 Uhr zum Beispiel
Vielen Dank für Ihr Feedback. Bei weiter steigendem Fahrgastaufkommen wäre das eine denkbare Variante.
Ich hoffe das die Baustelle in der Berner Str endlich fertig wird, damit dort normal gefahren werden kann.
Zusätzlich kommt jetzt noch die Sperrung der Harksheider Str. Ri. Poppenbüttel hinzu, welches auch wieder mehr Zeit kostet…
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Das sehe ich genauso.
Sie haben geschrieben, die bereits bestehenden Expressbuslinien X22, X30, X32 und X46 hätten aufgezeigt, dass diese schnellen Querverbindungen gut von den Fahrgästen angenommen würden und den Öffentlichen Personennahverkehr als Gesamtsystem stärken würden. Es ist vielleicht eine gute Gelegenheit, anzufangen über eine tangentiale U-Bahnlinie zu sprechen, denn bisher muss jeder, der von Osten nach Westen will, gezwungen durch den Hauptbahnhof fahren.
Danke für Ihr Feedback. Die Frage wird sein, ob das Fahrgastaufkommen eine solche tangentiale U-Bahn-Linie rechtfertigt, insbesondere, solange noch wichtige radiale Linien fehlen. Wir bauen jetzt erst einmal die völlig neue U5 und verlängern die U4 an beiden Enden. Hinzu kommen die neue S4, der Umbau der AKN-Stammstrecke für die S5 und die Ertüchtigung der Harburger S-Bahn zur Aufnahme der S6. Außerdem steht der Bau der S6 nach Osdorfer Born auf dem Programm. Damit haben wir uns schon sehr viel vorgenommen. Der Schnellbahnbau kommt in Hamburg nicht zu kurz.
Hallo Herr Buschhüter,
ich bin in diesem Punkt bei Ihnen, finde jedoch, dass man bei der östlichen Verlängerung der U4 mit der aktuellen Planung halbe Sachen gemacht hat. Warum hat man den neuen, östlichen Ast nicht direkt bis nach Jenfeld oder gar Hohenhorst geplant? Hier hätte man einen großen Mehrwert für zigtausende Menschen im Raum Jenfeld, Rahlstedt (Ost) und Barsbüttel geschaffen, die m.E. nur bedingt von der Verlängerung auf die Horner Geest profitieren. Hätte man hier nicht erstmal seinen Fokus drauf setzen können, bevor man eine U-Bahn-Linie einmal quer durch die Stadt baut, in Form des Mammutprojektes U5 (die natürlich auch notwendig ist)? Meinen Sie die U4 wird in Zukunft noch weiter in den Hamburger Osten geplant?
Eine Verlängerung der U4 über die Horner Geest hinaus beispielsweise nach Jenfeld ist eine ernstzunehmende Option. Die (vorläufige) Endhaltestelle ist jedenfalls so angelegt, dass eine spätere Verlängerung möglich ist. Dass nicht gleich bis Jenfeld geplant wurde, hängt auch damit zusammen, dass dies die Kosten-Nutzen-Analyse zum Bau der S4 hätte beeinflussen können. Der Bau der U5 von Bramfeld bis zu den Arenen ist daneben von großer Bedeutung. Mit ihr erhalten viele Stadtteile erstmals einen direkten Anschluss an das Schnellbahnnetz. Wenn es perspektivisch darum geht, das Schnellbahnnetz darüber hinaus weiter auszubauen, wird man sich auch mit der U4-Verlängerung nach Jenfeld beschäftigen müssen.