In den letzten Wochen und Monaten wurden vielerorts rund um den Deepenhornteich in Meiendorf hohe Zäune aufgestellt. Viele Besucherinnen und Besucher des Deepenhornparks stören sich an deren Anblick und fragen sich: Was soll das? Erst im Herbst letzten Jahres hatte das Bezirksamt Wandsbek Pläne für eine Neugestaltung des Uferbereichs des Deepenhornteichs vorgestellt. Wie passt das zu den neuen Zäunen? Und ist das jetzt alles?
Die Kolleginnen und Kollegen von der CDU-Bezirksfraktion Wandsbek haben hierzu das Bezirksamt Wandsbek befragt und kürzlich darauf eine Antwort erhalten. Hier zusammengefasst die wesentlichen Informationen:
- Die Zäune wurden zur Gefahrenabwehr aufgestellt, da es sich nicht um ein Gewässer, sondern um ein Rückhaltebecken und damit um eine technische Anlage handelt, für die Hamburg Wasser (Stadtentwässerung) verkehrssicherungspflichtig ist. Dem Ganzen liegt eine gutachterliche Gefahreneinschätzung zugrunde, die das Gefahrenpotenzial des Beckens u.a. aufgrund des Umfelds (anliegende Schule, Kindergarten, Spielplatz), der Böschungswinkel, der Wassertiefe und der Schlammdicke bewertet.
- Eine Zugänglichkeit zum Becken ist weiterhin vorgesehen. Der neue Wasserzugang liegt am nördlichen Ufer. Dort ist noch eine Berme geplant. Nur in den Wintermonaten wird der Wasserzugang aus Sicherheitsgründen unzugänglich gemacht, um ein Einbrechen in die Eisfläche zu verhindern. Die Zaunelemente dort werden für das Sommerhalbjahr abgebaut und eingelagert. Von der zunächst vorgesehenen Toranlage wurde abgewichen, um in den Sommermonaten einen möglichst freien Zugang zur Berme zu ermöglichen.
- Der südliche Uferbereich, am ehemaligen Uferzugang, wurde zur Verkehrssicherung mit entsprechenden Pflanzen bepflanzt. Der Zaun dort wird wieder abgebaut, sobald die dort gesetzten Pflanzen angewachsen sind.
Zur neuen Zugänglichkeit des Deepenhornteichs hatte das Bezirksamt im Herbst 2020 seine Pläne wie folgt beschrieben: “Auf der nördlich gegenüberliegenden Seite des Teiches wird MR – Stadtgrün, in Rücksprache mit Hamburg Wasser, einen neulich abgeflachteren, circa vier Meter breiten neuen Zugang zum Deepenhornteich zu schaffen. Dafür wird der vorhandene Zugang zum Wasser hin so ausgebildet, dass die jetzige Uferbruchkante verschwindet. Das Ufer wird in diesem Bereich überdies von von Unrat und Gehölzbruch befreit, so dass die Sichtachse auf den Deepenhornteich erhalten bleibt. (…) Die beiden bereits vorhandenen Bänke werden erneuert und ihr Standort in die neue Sichtachse gerückt und neu befestigt.”
Die Baumaßnahme des Bezirksamts zur Herstellung des neuen Uferzugangs ist demnach noch nicht umgesetzt worden. Wir dürfen also gespannt sein. Der erdrückende Eindruck der bereits aufgestellten Zäune, die dauerhaft bleiben werden, wird hoffentlich schwinden, sobald die Vegetation erst einmal von ihnen Besitz ergriffen hat.
Weitere Informationen
- Mitteilung des Bezirksamts Wandsbek “Startschuss am Deepenhornteich” vom 20. Oktober 2020 (Drucksache 21-2202): https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1013028
- Anfrage “Uferbefestigung Deepenhornteich” und Antwort des Bezirksamts Wandsbek vom 24. März 2021 (Drucksache 21-2707.1): https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1013947
Ich begrüsse die Umsicht und somit den Zaun zum Schutz der Kinder und des Federviehs. Und auch wenn einem einiges nicht gefällt, man kann seinen Unmut auch anders ausdrücken als hier in einigen Kommentaren. Ich denke, dass Corona uns allen zusetzt aber deshalb kann der Umgangston doch höflich bleiben. Bleiben Sie gesund und geniessen, trotz allem, den Frühling!
Welche Gefahren dort abgewendet werden sollen ist mir schleierhaft. Beim Kinderspielplatz gibt es so etwas wie eine Aufsichtspflicht und die Schüler auf weiterführenden Schulen sollten um die Gefahren von Gewässern wissen. Dürfen wir zukünftig nur noch mit Eishockeyausrüstung vor die Tür, weil Laternenpfähle eine Gefahr darstellen?
Aus der Antwort von Hamburg Wasser: “Dabei wurde das Gefahrenpotential des Beckens u. a. aufgrund des Umfeldes (anliegende Schule, Kindergarten, Spielplatz), der Böschungswinkel, der Wassertiefe und der Schlammdicke bewertet. Die Wassertiefe und die Schlammdicke wurden dafür in den vorher zugänglichen Bereichen neu gemessen.
Die Zaunelemente sind eine Folge dieser Gefahreneinschätzung und dienen der Verkehrssicherheit zum Schutz der Bevölkerung, insbesondere der anliegend spielenden Kinder.”
Ich bin immer sehr gerne um den Deepenhornteich spazieren gegangen,aber mit dem neuem Zaun ist es einfach nur noch schrecklich .
Wie soll man da noch entspannen? wenn man nur noch Zäune vor den Augen hat und das in Coronazeiten .
Schämt Euch !
Vor 50 Jahren kam schon mal jemand auf die schwachsinnige Idee, um den Ententeich einen Jägerzaun zu ziehen. Dieser Blödsin wurde schon damals von der Presse angeprangert. Durch Vandalismus und Alterserscheinungen ist dieser dann nach und nach zum Glück verschwunden.
Mein Opa Willi (Widerstandskämpfer) hätte wortwörtlich wütend gesagt: Auf solche Ideen kann man nur kommen, wenn man den ganzen Tag mit einem Stock im Arsch rumläuft.
Ein Fall für Extra 3 – Irrsinn der Woche!
Joachim Schöne
Ich empfinde die Maßnahme total übertrieben! Fehlt nur nach, das die Naturschützer die Elbe, die Alster und Bille, Nord- und Ostsee auch einzäunen und die Eier selber ausbrüten. Es reicht den Meiendorfern auch, das der Stausee aus fadenscheinigem Grund eingezäunt wurde!
Vor einigen Tagen hatte ich zufällig Gelegenheit, mit Mitarbeitern von Hamburg-Wasser wegen der Umzäunung zu sprechen. In Kürze wurde mir der Sachstand wie oben beschrieben, erklärt. Wenn die Zäune auch stören, so sind die Maßnahmen wohl begründet. Im übrigen ist zu beklagen, dass sehr viel Müll am und im Teich lag, die Enten gelegentlich auch gefüttert wurden- trotz Hinweisen, dieses zu unterlassen.
Zumindest haben die Wasservögel , neben Stockenten und Kanadagänsen, heute auch ein Teichhuhn, während der Brutzeit jetzt ihre Ruhe!!
Werner Jansen