Hamburg startet eine Beleuchtungsoffensive: Für die bessere Beleuchtung von verkehrswichtigen Verbindungswegen in Wohngebieten, Radwegen sowie Fußwegen in Grünanlagen stellt Hamburg in den nächsten Jahren deutlich mehr Geld zur Verfügung. Statt bislang 100.000 Euro pro Jahr werden bis 2024 jährlich jeweils 500.000 Euro bereitgestellt. Doch wo sollen die zusätzlichen Leuchten hin? Der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter bittet um Hinweise, wo bislang unbeleuchtete Wege beleuchtet werden sollten.
Die Beleuchtungsoffensive ist Teil der Anstrengungen zur Mobilitätswende, für die die Bedingungen für Fußgänger, Radfahrer und Fahrgäste verbessert werden sollen. Eine Wegeleuchte (einschließlich Aufbau und Verkabelung) kostet ca. 4.000 bis 5.000 Euro. Mit 500.000 Euro können daher hamburgweit 100 bis 125 zusätzliche Wegeleuchten pro Jahr aufgestellt werden. Auf den Bezirk Wandsbek entfallen 22,8% der Mittel, also jährlich 114.000 Euro, genug für 22 bis 28 weitere Leuchten – pro Jahr.
“Die öffentliche Beleuchtung ist in Hamburg im Wesentlichen in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden und stand unter der Prämisse der autogerechten Stadt. Fußgänger und Radfahrer spielten dabei, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Heute haben sich die Mobilitätsbedürfnisse geändert: Sicherheit und Komfort für Fußgänger, Radfahrer und Fahrgäste auf dem Weg zur nächsten Haltestelle spielen für den Erfolg der Mobilitätswende eine große Rolle und das spiegelt sich auch in den Anforderungen an die öffentliche Beleuchtung wider. Dafür starten wir die Beleuchtungsoffensive”, sagt Buschhüter, der verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion ist.
Auch im Rahmen der turnusmäßigen Erneuerung von abgängigen Masten und Leuchten und im Zuge von Straßenbaumaßnahmen wird die vorhandene Beleuchtung überprüft und ggf. Lücken in der Beleuchtung behutsam und bedarfsgerecht geschlossen. So zum Beispiel im Stadtteil Rahlstedt geschehen im Zuge des Ausbaus der Meiendorfer Straße (zwischen Berner Straße und Wildgansstraße), wo nun 26 statt vorher nur 16 Leuchten stehen.
Wo ist es in Rahlstedt, Meiendorf und Oldenfelde noch zu dunkel? Das will der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter von den Bürgerinnen und Bürgern wissen und bittet um entsprechende Hinweise. Bürgerinnen und Bürger können sich an sein Rahlstedter Wahlkreisbüro unter buero@buschhueter.de wenden und Vorschläge einreichen. Die Vorschläge werden dann an den Regionalausschuss Rahlstedt bzw. die Bezirksversammlung Wandsbek weitergeleitet, die sich damit, welche Wege mit einer Beleuchtung ausgestattet werden sollen, befassen wird.
“Unzureichende Beleuchtung ist bei uns im Regionalausschuss immer wieder ein Thema. Daher freuen wir uns, dass die Stadt hierfür in den nächsten Jahren deutlich mehr Mittel bereitstellt. Ich bin auf die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger gespannt. Sie wissen am besten, wo es zu dunkel ist und die Beleuchtung verbessert werden muss”, sagt Frank Rieken, SPD-Bezirksabgeordneter und Mitglied im Regionalausschuss Rahlstedt.
Wichtig: In Frage kommen nur Wege im Eigentum der Stadt (Verkehrsflächen und Grünanlagen), private Wege können von der Stadt nicht beleuchtet werden. Sofern Beleuchtungen in Grünanlagen errichtet werden sollen, wird zudem die Umweltbehörde beteiligt, die die Vorschläge unter Naturschutzgesichtspunkten bewertet. Grundsätzlich sollen öffentliche Grün- und Erholungsanlagen nicht beleuchtet werden. Führen durch sie jedoch Wege, die für Fußgänger und Radfahrer eine deutliche Abkürzung darstellen, kommen sie für eine Beleuchtung in Betracht.
In den vergangenen Jahren wurden mehrere solcher Wege nachträglich mit einer Beleuchtung ausgestattet, zum Beispiel die Verbindungswege zwischen Am Knill (Ende) und Bekassinenau, zwischen Im Wiesengrund und Rahlstedter Weg, zwischen Nienhagener Straße und Timmenendorfer Straße sowie zwischen Bargkoppelstieg und Nydamer Weg.
Die öffentliche Beleuchtung von Straßen und Wegen in Hamburg gehört zu den energieeffizientesten in ganz Deutschland. Trotz zunehmender Anzahl an Leuchten im ganzen Stadtgebiet, konnte der Jahresenergieverbrauch der öffentlichen Beleuchtung in den letzten Jahren durch den Einsatz energieeffizienter Leuchten immer weiter gesenkt werden, so von beispielsweise 40,24 Gigawattstunden in 2007 auf 30,6 Gigawattstunden in 2019. Seit 2016 bezieht Hamburg für den Betrieb der öffentlichen Beleuchtung zudem rein regenerativen Strom.
Ausführliche Informationen zur Beleuchtungsoffensive der Stadt Hamburg:
Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft “Stellungnahme des Senats zu dem Ersuchen der Bürgerschaft vom 25. September 2019 „Mobilität weiter denken, Menschen verbinden – Sicher durch die Stadt: ,Beleuchtungsoffensive‘ gegen dunkle Ecken, Plätze, Straßen und Wege starten“ (Drucksache 21/18363)” vom 11. Mai 2021 (Drucksache 22/4312): https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/75604/stellungnahme_des_senats_zu_dem_ersuchen_der_buergerschaft_vom_25_september_2019_mobilitaet_weiter_denken_menschen_verbinden_sicher_durch_die_stadt_be.pdf
Der Delingsdorfer Weg könnte vor und in der Bahnunterführung zum Eichberg besser beleuchtet werden.
Man fühlt sich absolut nicht wohl, wenn man diesen Abschnitt – besonders als Frau – passieren muss.
Vielen Dank für den Vorschlag. Ich werde ihn an die Kolleginnen und Kollegen im Regionalausschuss Rahlstedt weiterleiten.
Im Jackobipark könnten stellenweise ein paar zusätzliche Laternen nicht schaden. Besonders wenn man z.B. von den Straßen Monikastraße, Tonistraße und Evastraße in den Park kommt, hat man einen (asphaltierten) Weg der von der Wandsbeker Chaussee bis zur Papenstraße durch den Park geht und Nachts nahezu gar nicht beleuchtet ist was besonders zwischen Toni- und Evastraße auffällt da dort direkt am Weg sehr große und dichte Büsche stehen.
Auch wenn sich der besagte Weg auf Höhe des Kinderspielplatzes aufgabelt und dann rechts in Richtung Papenstraße abbiegt ist es dort durch die Bäume auch oft recht dunkel. Genauso wie wenn man dem Verlauf des Weges geradeaus folgt bis man zur Hasselbrookstraße Ecke Friedensstaße kommt.
Okay, mir macht das nichts da ich generell immer eine Taschenlampe mit mir führe (eine Angewohnheit die ich mir durch eine frühere Arbeitsstelle angeeignet habe, für den Fall das man mal Licht braucht), aber diesen Luxus hat nicht jeder.
Der Vorteil ist, im Jackobipark gibt es im Bereich des dortigen Teiches bereits eine Beleuchtung so das von dort aus sozusagen nur “Verlängert” werden und kein komplett neuer Anschluss gelegt werden muss.
Vielen Dank für den Vorschlag. Ich habe ihn an Ingo Freund, Mitglied der Bezirksversammlung Wandsbek, Regionalsprecher der SPD-Fraktion für das Kerngebiet Wandsbek und Co-Vorsitzender der SPD Eilbek, weitergeleitet. Er wird sich der Sache annehmen.
Sehr schön
Und!
im Grunde egal, wo in der Stadt Straßen- und Wegebeleuchtung erneuert oder neu errichtet wird, ist Energieeffizienz das Eine, zum anderen dürfen die (Über) Lebensbedingungen von Insekten (nachtaktiv) nicht
ausser Acht gelassen werden.
Hier gibt es gute Beispiele + ggfls. Fördergelder
https://www.welt.de/regionales/hessen/article218592144/Fulda-testet-insektenfreundliche-Beleuchtung-Projektauftakt.html
In seiner Mitteilung an die Bürgerschaft zur Beleuchtungsoffensive nimmt das Thema “Insektenverträglichkeit” breiten Raum ein. Hier der Link zum Dokument: https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/75604/stellungnahme_des_senats_zu_dem_ersuchen_der_buergerschaft_vom_25_september_2019_mobilitaet_weiter_denken_menschen_verbinden_sicher_durch_die_stadt_be.pdf
Zusammenfassend schreibt der Senat dazu:
“In Hamburg werden in der öffentlichen Beleuchtung überwiegend Leuchtstofflampen eingesetzt (rund 80 Prozent), die in warmweißer Lichtfarbe 3.000 K nach vorliegenden Erkenntnissen eine gute Insektenverträglichkeit aufweisen. Noch besser insektenverträglich sind die mit rund 14 Prozent im Bestand vertretenen Natriumdampfhochdrucklampen mit einer Farbtemperatur von rund 2.000 K. Auch in Hamburg eingesetzte LED-Leuchten werden grundsätzlich mit geringem Blauanteil und in der Lichtfarbe warmweiß (3.000 K) eingesetzt. Sie machen derzeit 6 Prozent des Bestandes aus.
Die bisherige Verwendung von Natriumdampflampen in hohen Leistungsklassen ist auch nach aktuellen Untersuchungen nicht in Frage gestellt. Ebenso wird die Festlegung, grundsätzlich weißes Licht mit 3.000 K auch bei LED-Leuchten einzusetzen, nach allen bekannten Erkenntnissen der Forschung und Wissenschaft weiterhin als richtig erachtet. Durch die Festlegung, gelbes und warmweißes Licht einzusetzen und durch die Begrenzung des Lichtaustritts der Leuchten sowie durch die Maßgabe, die Lichtmenge auf das für die Verkehrssicherheit erforderliche Maß zu begrenzen, werden die Anforderungen an umweltverträgliches Licht im Rahmen der technischen Möglichkeiten bestmöglich erfüllt.
Ergänzend wirken sich der zurückhaltende Einsatz von Beleuchtungsanlagen in Grünwegen und die Begrenzung des Lichtaustritts in den oberen Halbraum positiv auf die Umweltverträglichkeit aus. Insgesamt wird eine Überdimensionierung auch auf Grund vorab beschriebener nachteiliger Auswirkungen in Hamburg grundsätzlich vermieden, die andernorts durch Reduzierung zeitlich begrenzt ausgeglichen werden muss.”
Guten Tag, wichtig wäre eine Gute Ausleuchtung an Haltestellen und an den Radwegen, auch durch Parks z.b um das Sicherheitsgefühl Gefühl zu erhöhen.
Auszug aus der Senatsmitteilung zur Beleuchtungsoffensive: “Da Wege zu und von ÖPNV-Haltestellen weit überwiegend zu Fuß erledigt werden, kommt dem Fußverkehr auch durch die steigenden Investitionen in den ÖPNV und die vorgesehene Angebotsverbesserung eine steigende Bedeutung zu. Untersuchungen der Universität Stavanger haben gezeigt, dass der subjektive Eindruck einer ÖPNV-Fahrt sehr stark von den Fußwegen geprägt wird und sich der Einzugsbereich von Haltestellen durch attraktive Fußverkehrsangebote um bis zu 70 Prozent erweitern lässt. Insofern zahlt die Beseitigung von schlecht beleuchteten Wegeabschnitten auch auf die Erfolge des Hamburg-Takts und die soziale Gerechtigkeit ein.”